Re: Anlaßprobleme
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Geschrieben von Tiemo am 30. Oktober 2020 10:43:21:
Als Antwort auf: Re: Anlaßprobleme geschrieben von Heppi am 29. Oktober 2020 18:27:58:
Hallo Heppi!
Ich nehme mal an, daß das gelb umkringelte der Temperaturfühler ist. Wenn ich den abstecke, habe ich 1,85 kOhm - das klingt gut.
Die Spannung am abgesteckten Stecker beträgt während des Vorglühens 8,3 V, danach 9,5 V. Der Geber ist in Ordnung, wenn auch die Spannung vom Konstanter am unteren Limit ist (Soll: 10V +/-0.5V), aber wahrscheinlich ist es das falsche Kabel, dazu unten noch mehr. Normalerweise sitzt hier der Geber für das Zeigerinstrument (Kabelfarbe gelb/rot) und hat mit der Vorglühanlage nichts zu tun.
Allerdings sehe ich da gleich mehrere Fehler: Erstens steckt zusätzlich noch ein braunes Kabel am Geber. Kabelfarbe braun ist normalerweise eine Masseleitung. So, wie es gesteckt ist, müsste das Zeigerinstrument voll aussschlagen und blinken.
Desweiteren steckt ein schwarz/blaues Kabel darauf. Diese Kabelfarbe ist normalerweise für einen der beiden Öldruckschalter, den 0.3bar-Öffner unterhalb der Einspritzpumpe!Vermutlich wurden diese beiden Leitungen, schwarz/blau und gelb/rot, vertauscht. Dann ging die Öldruckkontrolle nicht aus und jemand hat das "repariert", indem er das Signal einfach mit dem braunen Kabel kurzgeschlossen hat!
Wenn das so ist, dürfte die Öldruckkontrolle beim Einschalten der Zündung NICHT blinken, dafür aber die Temperaturanzeige voll ausschlagen und blinken, was dann nach dem Motorstart aufhört und das Instrument einfach garnichts mehr anzeigt. Ist das so?
Das Zeigerinstrument ist dabei in Gefahr, es könnte durchbrennen, wenn es ohne Geber über das braune Kabel einfach an Masse gelegt wird. Das darf man zum Testen zwar ganz kurz tun, der Zustand sollte aber nicht anhalten. Sollte also beim Einschalten der Zündung kein Ausschlag erfolgen, könnte es bereits durchgebrannt sein. Allerdings käme dann andererseits am Stecker keine Spannung an...
Wenn das so ist, mach mal folgenden Test: Ziehe die braune Leitung ab und schalte mal kurz die Zündung ein: Nun sollte die Ölkontrolle zum ersten Mal blinken (es leuchten natürlich weitere Lampen...).
Den Stromlaufplan im WIKI habe ich glaube ich auch schon mal gepostet, unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:armaturen_schalttafeleinsatz#uebersicht_instrumentenschaltung
Aber wenn ich das richtig verstanden habe, dann bekommt das "System" in dem Moment ja kein Feedback Vom Sensor. Also läuft dann die maximale Vorglühdauer, oder!?
Rot umkringelt sind dann die Glühkerzen. Ganz genau. Aber der Geber für die Vorglühanlage sitzt normalerweise hinten am Motor unterhalb des Antriebsriemens für die Einspritzpumpe und hat die Kabelfarbe blau/weiß (siehe WIKI unter http://www.lt-forum.de/dokuwiki/doku.php?id=start:reparaturtips:vorgluehanlage#verdrahtung_zentralelektrik , ich glaube, ich habe es schon mal gepostet). Leider etwas schwierig einzusehen, die Stelle, man kann zwischen dem unteren Riementrumm und dem Motorraumrand hindurch"schielen", um es zu sehen.
Wenn das Kabel unterbrochen ist (Widerstand gegen Masse Unendlich), dann erhält man die maximale Glühdauer. Allerdings muss man nicht warten, sondern kann 4...8s abzählen (zB. blinkt die Öllampe etwa im Sekundentakt, so sie denn funktioniert) und dann einfach starten.In deinem Fall habe ich den Verdacht, dass jemand alles wild zusammengesteckt hat und garnichts richtig funktioniert! Das blau/weiße Kabel hängt vielleicht einfach irgendwo in der Luft oder ist schon abgerissen oder steckt sonstewo dran.
Allerdings tue ich mir da etwas schwer die zu testen - mit meinem kleinen Multimeter komme ich wahrscheinlich nicht weit und eine Strommeßzange habe ich auch nicht...
Macht es Sinn diese nach 37 Jahren mal pauschal zu wechseln? Nein, pauschal wechseln hat keinen Sinn, außer, du kannst auch längerfristig nicht mal den Kerzenstrom messen. Oft sind die Originalteile noch länger besser, als heutige Zubehörteile jemals halten werden. Immerhin kannst du messen, ob Spannung ankommt (mehr als 11V gegen Masse). Eine Strommessung mit dem Multimeter gelingt im 10A/20A-Bereich, wenn man die Kerzen vorher vereinzelt. Allerdings ist das beinahe so viel Aufwand wie das Wechseln. Wenn du dir schon mal die Finger an der 6. Kerze hinter der Konsole der Einspritzpumpe gebrochen hast, weißt du, was ich meine ;-). Und diese Kerze ist meistens zuerst defekt, erstens, weil das der heißeste Zylinder ist, zweitens, weil sie beim Kerzentausch oft einfach übergangen wird.
Dann habe ich mir mal das Vorglührelais angeschaut.
Ich finde nirgends eine der Beschriftungen wie im Wiki. Das kleine Relais auf deinem Bild ist für eine Zusatzausstattung, vielleicht Nebelscheinwerfer.
Das Vorglührelais ist das große auf deinem unteren Bild. Darauf sind ja auch die typischen Signale der Steckfahnen aufgedruckt, die du im oben angegebenen Stromlaufplan wiederfindest. Das Relais wird schon in Ordnung sein, sonst würde der Motor nicht anspringen.
Die Anschlüsse 30 und 87 haben abgezogen keinen Durchgang.
Könnte ich nicht einfach an 85 und 86 Spannung (12V) anlegen und hören, ob es schaltet? Das funktioniert. ABER: Achte unbedingt darauf, Plus an den Kontakt "86" zu legen, NICHT AN "85"! Es ist nämlich eine Freilaufdiode enthalten, die bei umgekehrter Polung zerstört werden könnte, wenn noch Masse an "87" käme.
Also, "debugge" mal die Verdrahtung des Motorkabelbaumes, dann funktioniert wahrscheinlich Vieles einfach von alleine wieder!
Gruß,
Tiemo
- Re: Anlaßprobleme Heppi 30.10.2020 13:57 (4)
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