Re: Dröhnen bei 80km/h - Kardanwelle, Mittellager, Differential? - Zwischenstand

• WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten •

Geschrieben von Tiemo am 07. November 2021 16:19:41:

Als Antwort auf: Re: Dröhnen bei 80km/h - Kardanwelle, Mittellager, Differential? - Zwischenstand geschrieben von Hendrik aus J am 07. November 2021 15:27:38:

Hallo Hendrik!

ich habe den Wechsel schon selbst mehrfach gemacht - aber es waren immer Kardanwellen mit Sicherungsring, die man zur Lagefixierung hatte. Klar ist der Ausbau kein Problem. Audrücken sich auch nicht. Soweit ich weiss, sind die Kreuzgelenke ja vom Hyundai _Galloper passend - so ein Auto habe ich auf dem Hof stehen und auch noch Reserve-Kardanwelle im Lager liegen - da könnte ich schon "basteln".

Da solltest du noch mal genau nachsehen: Die Kreuzgelenke vom Galoper haben zwar dieselben Maße wie die des LTs, aber der Sicherungsring sitzt meines Wissens nach beim Galoper außen, also dort, wo die Prägung beim LT ist. Dort ist aber keine Nut vorhanden. Wenn du jemand kennst, der dir dort zentrisch eine Ringnut fräsen kann, wäre das ein gangbarer Weg.
Ich habe bei mir die Kreuzgelenke vom Grand Cherokee verbaut, die ebenfalls maßlich passend sind, aber, je nach Baujahr, die Sprengringe auf der Innenseite haben. Um sie zu verwenden, muss man "nur" die Schräge im Guss der LT-Gabeln etwas einfräsen / einschleifen (ca. 1...2mm), damit die Sprengringe montierbar sind.

Ich hatte halt "Respekt" vor der genauen Lagepositionierung des neuen Gelenks...
Wenn das neue Gelenk "länger" sein sollte, würden meine Messungen ja nicht passen. Obwohl ich ja eine Markierung anbringen könnte und dann eine DifferenzMessung machen könnte.

Der Respekt ist begründet, das kann ganzschön brummen. Man kann das Gelenk erst mal, ohne Dichtungen, zur Probe einsetzen und dann die Welle montieren. Mit einer Messuhr mit magnetischem Stativ kann man dann die Außermittigkeit der beiden Kardanachsen am Kardanrohr ermitteln und gezielt beseitigen. dann an den Gabeln anzeichnen, wo die Nut sitzt und wo man fräsen muss. Wobei ich beim nächsten Mal minimal größer schleife und die Kreuzgelenke in der richtigen Position mit Lagerkleber (siehe zB. folgendes Datenblatt: https://www.pollin.de/productdownloads/D890560D.PDF ) fixiere und die Sprengringe nur noch als "Verliersicherung" benutze, falls es den Kleber doch mal entschärft.

Mein Schraubstock geht maximal 180mm auf und ggfs. bei Abbau der Backen bis zu 205mm...

Da wirst du sehen, ob er hält. Man muss ja auch immer bedenken, dass in weit aufgedrehtem Zustand nur wenige Gewindegänge der Spindel greifen und leicht überlastet werden können. Meiner ist dennoch an einer anderen Stelle einfach im Guss gebrochen (war ja im Bild zu sehen). Allerdings hatte ich den schon jahrelang mit allen möglichen Sachen "vergewaltigt", mag sein, dass er vorgeschädigt war. Der jetzige geht 200mm weit auf.

Zum Demontieren hatte ich die alten Kreuzgelenke im Bereich der Abdichtung vorsichtig zersägt (beim Flansch für das Diff hinten muss man auf den Rand aufpassen!), das Mittelteil herausgenommen und dann die einzelnen verprägten Lagertöpfe nach innen herausgedrückt. Danach kann man sehr exakt mit einer Halbrundfeile die vorstehenden Prägestellen einebnen, um die neuen Gelenke einwandfrei einpressen zu können.

Gruß,
Tiemo

Antworten:

• WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten •