Re: Ja, auch das gibts...


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Geschrieben von Chris am 06. Januar 2021 00:48:53:

Als Antwort auf: Re: Ja, auch das gibts... geschrieben von Tiemo am 05. Januar 2021 23:55:12:

Servus Tiemo,

Jein - Zusätzlich habe ich es mir auch lange Zeit verkniffen, aber als mal ein Messgerät "gestorben" ist, habe ich halt so eins nachgekauft. Den Nachteil hast du allerdings gleich erkannt, es hat keinen Niederstromeingang für die herkömmliche Strommessung mit Messleitungen.
Allerdings muss ich dazu sagen, dass es unheimlich oft vorgekommen ist, dass mir durch kurze Unachtsamkeit die Schmelzsicherung, die meist für den kleinen Strommessbereich vorgesehen ist, abgebrannt ist und der Bereich sowieso nicht einsetzbar war. Aber ich habe noch ein russisches Multimeter mit Zeigermesswerk und Sicherungsautomat für den Strombereich, das nehme ich immer gerne für so Sachen. Wenn man dann bei der Ruhestrommessung versehentlich die Tür öffnet und die Innenleuchten wollen angehen, klickt es einfach und man kann die Sicherung wieder reindrücken.

normale Multimeter haben ja in der Regel zwei Strommessbereiche. Einen abgesicherten, meist nur für wenige hundert mA, und einen unabgesicherten, meist bis 10, 15 oder 20A. Letzterer reicht in der Regel, um einen Stromkreis am Sicherungskasten des LT durchzumessen. Ersterer ist wirklich für kleine Leckströme, den Ruhestrom vom Radio o.Ä.. Und man hat ja gelernt, erst mit dem großen Messbereich zu messen und dann erst mit dem kleinen. ;-)
Das alles reicht für die meisten Fehleranlaysen im Bereich der Zentralelektrik des LT.

Allerdings, wo das Zangenamperemeter nun mal vorhanden ist, setze ich es auch gerne und oft ein, es ist ja wirklich nur eine Sache von Sekunden und ich habe einen Überblick darüber, ob der Magnetschalter, das ELAB, die Glühanlage elektrisch richtig arbeiten. Beim Benziner stelle ich mir vor, den Zustand der Zündspule auch sehr schnell erkennen zu können.
Ja, am Anlasser kann man schön messen, am Heizungslüfter, an den Scheinwerfern. Wenn der Strom stimmt, stimmt meist auch alles andere.

Also ich besitze wie gesagt ein Zangenamperemeter, aber außer für die Glühanlage habe ich es am LT bislang nirgends verwendet und hatte auch nicht den Bedarf danach. Beim ELAB ziehst den Stecker kurz ab und wieder drauf, dann hörst du sofort, ob es arbeitet. Auch Anlasser und Lüfter sind Teile, bei denen man meiner Meinung nach akustisch sofort erkennt, ob sie sauber arbeiten oder nicht. Bei den Scheinwerfern interessiert mich eher die Spannung, als der Strom, denn ich will ja wissen, wo mir die Spannung verloren geht. Der Strom kommt überall durch, wo keine Unterbrechung ist - ist nur eine Frage der Temperatur :-). Auch bei der Zündspule mess ich lieber beide Wicklungen mit dem Ohmmeter durch, als nur die Primärwicklung mit dem Zangenamperemeter.

Du hast schon recht, man könnte das ZA für alles mögliche auch verwenden. Aber einen wirklichen Gewinn erkenne ich daraus nicht. Es lohnt sich auch meiner Sicht nur, wenn man sonst gar nichts hat und auch die anderen Funktionen des Gerätes dann häufig nutzt.

Ich habe das Vorgängergerät von Mastech, und habe auch weitere Messgeräte von Mastech und stelle fest, dass es eine vernünftige Qualität ist, die für die meisten Hobbyleute mehr als ausreicht.

Das ist jedenfalls gut zu wissen. Es ist ja schon erstaunlich, wie billig das tatsächlich ist. Es kommt mir noch nicht soo lange her vor, daß DC-Strommesszangen noch richtig viel Geld gekostet haben und gleichzeitig nicht die robustesten waren - die Hallgeber an den Zangenenden machten gerne mal Probleme, die Geräte zeigten Grütze an und ließen sich nicht mehr nullen.

Dieses Teil misst übrigens auch Frequenz, Tastverhältnis und Temperatur (bis 400°C). Frequenz und Tastverhältnis werden allerdings in Hz und % angegeben, für die Motortechnik muss man sich das dann passend in 1/min (1Hz ~ 60 1/min) und °Schließwinkel (1% ~ 3.6°Schließwinkel) umrechnen, leider...

400°C reicht erst mal, sogar für die Abgastemperatur einer gesunden Standheizung. Nur meinen Sensor im Abgastrakt des Turbodiesels hänge ich lieber an ein Messgerät mit höherem Messbereich :-). Tastverhältnis ist an sich kein Problem, zumindest aus den VW-Werkstatthandbüchern kenne ich es, daß die Werte nicht nur in Winkelgrad, sondern auch in % angegeben sind. Nur das mit der Drehzahl ist lästig. Faktor 60 ist nicht so eingänglich für Kopfrechnungen...

Muss halt jeder selber wissen. Für den persönlichen Gebrauch an ein oder zwei Fahrzeugen kann ich mir jedenfalls dutzende wichtigere und nützlichere Werkzeuge zu kaufen vorstellen, als ausgerechnet ein Zangenamperemeter. Oder anders gesagt ein Werkzeug für den, der sonst fast schon alles hat :-D.

Gruß Chris



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