Re: Entrosten nochmal..


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Geschrieben von Marcel(NL) am 28. März 2021 21:09:31:

Als Antwort auf: Re: Entrosten nochmal.. geschrieben von Heppi am 27. März 2021 19:24:07:

Hoi Heppi,

Wenn das nun draussen waere, wo Du immer wieder dran kommst, wuerde ich einfach wenn der Rost dann wieder durchkommt, das Stueck mit Fertan neu bearbeiten.....dann aber richtig....und eben oefter, wiederholt, so dass Du wirklich weisst, dass alles oxide aufgeloest und umgesetzt ist.
Hierbei gibt es eben noch ein Problem, dass oft uebersehen wird.
Tannic Acid + Phosphoric Acid aetsen/oxidieren (da Saeure) das Oxid an/weg, um dann die freien Bindungen zu saettigen, mit einer Bindung die viel mehr Energie kostet.
Wenn dann das Eisen (Fe) wieder Rost werden will, bekommt es das Problem, das die viel staerke Bindung erst einmal gebrochen werden muss um wieder ein Oxid machen zu koennen - und genau das passiert so gut wie nicht (Boltzmann = Energieverteilung ist nie Null, deshlab gibt es immer doch noch eine ganz, Ganz, GANZ kleine Reaktion = Zurueckwandlung), da das Oxide der Natur dann viel mehr Energie kosten wuerde. Und genau dieser Trick ist der Trick (und Patentiert) von Fertan. ;-)
Problem:
Al dieses kann NUR da passieren wo auch Oxid = Rost war/ist...also nur da wo Du diese echte Umwandlung bekommst und diese dann bei fachgerechter weiter Behandlung Jahre gut bleibt.
Zwischen dem Rost allerdings gibt es noch einen Haufen "nicht gerostet" Fe. Und da kann Fertan dann aben auch ganz und gar nichts machen! Wenn dann doch noch Feutchigkeit und/oder Luft eindringen kann, beginnt es genau da zu rosten....und fuer den Laien sieht das dan sehr oft aus, als ob Fertan nicht funktioniert, da dieser auf der micrometer Ebene auf einmal was "rostiges" sieht zwischen dem schwarzen Sulfide/Phosphite. Ich habe 2 Stellen an meinem LT (Scheibenwischer + Spielgelhinterseite) die ich absichtlich komplett offen fahre seit nun ca. 6 Jahre um mir dieses Schauspiel genau anzuschauen.

Auch meine Kieren fahre ich ohne Kit und bearbeite diese dann immer von Herbst bis Fruehjahr mit ein bisschen Fertan, wenn ich was sehe um dieses dann im Fruehjahr zu Grundieren (2K Epoxy) + Lackieren (2K Lack). So weiss ich mit 200%, das mir nichts unter dem Kit wegfault.

Auch wenn ich mit Diamant geschliffen habe, lasse ich dieses meistens ca. 1 bis 2 Wochen offen und unbehandelt. Dann mache ich es jesen Abend und Morgen feucht und fuege ein paar Tropfen Fertan hinzu. Hierdurch bildet sich beinahe ueberall (hoffe ich immer) eine Oxidschicht = Rost, die dann direkt mit Fertan umgewandelt wird in die tiefergelegene Bindung. Hierbai muss man aber wissen, das man zumindest die Aktivierungsenergie der chemischen Reaktion hat, was bedeutet, das man zumindest so rund 15 Grad haben sollte. Doch funktionert auch alles bei tieferen Temperaturen....eben viel langsamer und deshalb macht das von Herbst bis Fruehling schon viel Sinn. Sicherlich auch, da das "Loesingsmittel" von Fertan eben Wasser ist und das Salz/Puder (wenn nicht komplett abreagiert an der Luft - was ein paar Tage dauert), immer wieder neu in Wirkung springt bei neuer Feuchtigkeit.

So...wie gesagt, an der Aussenseite wuedere ich dann immer die kleine Stelle aufschleifen, einige Zeit mit Fertan bearbeiten und dann wenn gutes Wetter ist es versiegeln (nach den Regeln von Fertan).
Nun vermute ich, da Du es ueber hinten hast, dass Du den Innenraum hinter der Fahrerkabine meinst, oder?
Weiterhin willst Du diesen sicherlich verkleiden und/oder sogar eine Holzplatte draufschrauben, oder?
Falls ja...wieviel Zeit haettest Du denn und wie weit willst Du denn alles wieder aufmachen - ist ja auch viel Arbeit?!?!

Erst einmal das folgende:
Auf atomarer Ebene kriegst Du auch die Pit Holes nicht richtig dicht....sicherlich nicht fuer Wasser und/oder Luft. Genau da liegt ja das Problem.
Nun ist Fertan ja aufgeloest in Wasser (ach...ich bringe Fertan auch einfach so unverduennt mit einem Pinsel an en den Stellen wo ich dann Rost sehe).
Hierdurch kommt es auch in die Pit Holes....allerdings ist die Diffusion viel kleiner, da Du eine Art Widerstand (mechanisch) eingbaut hast.
(...und auch hier stimme ich dann der Aussage von Tiemo nicht zu....auch mit seiner Zopfbuerste schliesst er PitHoles ein...und die Funken kommen natuerlich von den 80% Metall (oder sogar viel mehr) was so um die Pit Holes ist....).
Ne ganze Ladeflaeche aufschleifen mit Diamant...das ist Wahnsinn....das wuerde auch ich nie machen.

Letztlich noch ne wichtige Sache!
Sogar VA kann ich ganz einfach rosten lassen....und auch das ist vielen Lauten gar nicht bewusst.
Eigentlich ist das echte und meiste Problem naemlich Elekrochemie.
Bringt man 2 Metalle in Kontakt, so diffundieren Elektronen von das eine in das andere Metall um die "staerke der freien Elektronen" zwischen den Metallen auszugeleichen.
Hierdurch entsteht immer....immer eine so genannte Kontaktspannung, was wirklich in Volt zu messen ist. Wasser durch Regen, aber auch Luftfeuchtigkeit ist genug mit den Verundreinigungen in unserer Luft und/oder in Kuestnahen gegenden um eine offene (halb-offene) Stelle an Deinem LT in eine elektroschemische Zelle zu veraendern....eigentlich so wie Dein Akku!
Nun der Clou: wenn es dann um oxidation geht, wird das unedelere Metall oxidiert da dieses viel einfacher ist fuer die Natur.
Der Sauerstoff (im Falle von Rost) verschwindet dann....wird "abgesogen".
Und ganz genau so funktioniert dann eben auch Zink als Toplage auf Stahl.
Womit der naechste Clou kommt: die Zinklage braucht gar nicht dicht zu sein, solange mal Zink in der Naehe ist (Diffusionslaenge vom Sauerstoff), wird der Sauerstoff dahin abgesogen.
Und so kann man eben auch sogar VA rosten lassen....ich brauche nur die falsche Schraube zu nehemen.
Bei Schiffen gibt es sogar hier "Gegenelektroden" die an einer Stange haengen an der Aussenseite vom Schiff, so dass der Stahl nicht rostet.

Lass mal wissen, was genau Deine Plaene sind: Verkleidung, Zeit, ...
...dann will ich mal mitdenken, was ich machen wuerde.

Noch einen schoenen Abend,
in der Natur stehend mit unserem Camper,
Gruesse,
Marcel
P.S....habe Word nicht hier....sorry fuer die Fehler...



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