Re: Einspritzdruck erhöhen ohne Einspritzpumpe einzustellen ?


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Geschrieben von Tiemo am 14. Februar 2020 16:05:58:

Als Antwort auf: Re: Einspritzdruck erhöhen ohne Einspritzpumpe einzustellen ? geschrieben von LT_Alex am 14. Februar 2020 13:14:55:

Hallo Alex!

Das mit der Zweitanklösung macht natürlich Sinn, klingt nach demselben Prinzip wie bei Autogas und Benzin.
Einen richtigen Umbau auf PÖL als Zweittankstoff würde ich natürlich bevorzugen, aber das irgendwann mal.
Jetzt ist das finanziell nicht drin. Aber natürlich spielt auch der Verschleiß eine große Rolle.

Dann würde ich auf jeden Fall nicht gerade im Winter mit dem Experimentieren anfangen. Im Sommer ist das PÖL nicht so dick, da verzeiht der Motor schon mal eher was.

Bin noch gar nicht mit dem LT unterwegs gewesen, würde daher jetzt im Winter eh auf Diesel fahren und wenn,
dann nur im Sommer auf PÖL. Aber wenn es möglich ist, die Einspritzdüsen schon mal auf 180 bar einzustellen und weiterhin
mit 0.85mm Förderbeginn auf Diesel zu fahren, dann würde ich das jetzt schon mal machen, damit ich es später nicht
extra machen muss.

Ich habe das damals auch so probiert, und es war Mist. Du denkst wirklich, da ist jetzt was anderes am Motor kaputtgegangen, denn er klingt wie ein Sack Nüsse und die Leistung fehlt, wenn die ESP nicht passend eingestellt wird.
Fahr jetzt Diesel mit einer vernünftigen Motoreinstellung, die Düsen kann man ja jederzeit umstellen, wenn es soweit ist. Lohnen tut es sich eh nicht mehr mit der Pölerei, wenn man nicht spezielle Kraftstoffquellen wie eine eigene Ölmühle oder altes Frittenfett hat.

Daher noch kurz die Frage nach der Leistung - wenn bei 180 bar die Leistung sinkt, bedeutet das gleichzeitig
einen höheren Spritverbrauch. Haben die Einspritzdüsen bei 180 bar eine deutlich kürzere Lebensdauer?

Mit ähnlichen Düsen wurden spätere ESPs mit bis 800bar Öffnungsdruck betrieben, da sehe ich kein Problem. Der Mehrverschleiß kommt einfach durch die organischen Säuren im PÖL, die Metalle angreifen, und die katalytische Fettspaltung an Kupferringen, die für Ablagerungen, Fettsäuren und Wasser durch die Zersetzung des PÖLs, insbesondere bei Stillstandszeiten, sorgen. Da gehen die Düsen dann irgendwann fest und man muss sie mindestens zerlegen und reinigen, wenn nicht die Einsätze sogar tauschen.
Der höhere Spritverbrauch ergibt sich durch den suboptimalen Förderbeginn. Es kostet halt merklich Zeit, den Kraftstoff anstelle auf 130 / 155 bar auf 180bar zu komprimieren, Flüssigkeiten sind nämlich keinesfalls inkompressibel.
Dass auch weniger gefördert wird, weil vor dem Förderkolben und in den Leitungen bei dem höheren Druck wegen der erhöhten Dichte eine höhere Restmenge Kraftstoff verbleibt, entspricht einfach einem geringeren Druck aufs Gas und wirkt daher eher spritsparend, aber halt ebenfalls leistungsmindernd. Und das kann man beim LT eigentlich garnicht brauchen.

Gruß,
Tiemo



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