Was spricht gegen solide Analogelektronik?


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Geschrieben von Chris am 25. August 2019 10:38:26:

Als Antwort auf: Re: Tachoangleichung mittels Zwischengetriebe - 2. Angebot geschrieben von Tiemo am 21. August 2019 22:20:08:

Servus Tiemo,

Wie Chris schon schreibt, gibt es das zwar bereits für die Fahrtenschreiber, allerdings ist es da vermutlich anders gelöst, ohne Wirbelstromwandler und natürlich ohne Möglichkeit der Justage auf verschiedene Achsen/Räder. Und das Augenmerk liegt mehr auf Sicherheit vor Manipulation, daher sind die Signale dort zwischen Geber- und Nehmereinheit verschlüsselt.
Damit hat man genauso die Unannehmlichkeiten, wenn sich auch nur die Reifengröße ändert oder man den Tacho per GPS eichen möchte, für Hunderte Euro Werkstatthilfe in Anspruch nehmen zu müssen.

jein, das widerspricht sich ja selber. Gerade bei Fahrtenschreibern muss die Umsetzund des Signals anzupassen sein, da diese geeicht sein müssen, wenn man im Rahmen des gewerblichen Güterverkehrs damit fährt, und zum Eichen braucht man eine Anpassungsmöglichkeit der Übersetzung. Wir machen das bei den Lkw tagtäglich für den digitalen Tachographen - der muss bei jedem Fahrzeug individuell "abgerollt" und justiert werden.
Und ja, mit Werkstatthilfe ist das möglich, schreibst du ja selbst. Und was mit Werkstatthilfe möglich ist, bekommt man zumindest bei den alten Systemen auch selber hin. Die Frage ist, wie beim LT mit elektronischem Fahrtenscheiber das Signal übertragen und angepasst wird. Evtl. erfolgt die Anpassung dennoch über ein Getriebe vor dem Impulsgeber. Wenn Anpassung elektronisch, könnte man das Signal mal auf einem guten Oszi auswerten. An komplexe Verschlüsselung glaube ich erst mal nicht bei diesen Baujahren.

Mir schwebt da eher vor, die Controller-Einheit mit einem Interface für ein Laptop auszustatten, sodass man die Parameter ohne ungebräuchliche Werkzeuge mit Hilfe eines Terminal-Programms anpassen kann, ...

Ja, wird funktionieren. Aber warum so komplex? Ein elektronischer Tachometer ist nichts anderes als ein Drehzahlmesser. Er zählt Impulse über die Zeit und wandelt diese in eine Spannung um, die auf das Zeigermesswerkt übertragen wird. Dazu gibt es Analog-ICs, die genau dafür gedacht sind und mithilfe der umgebenden Beschaltung an die Randbedingungen angepasst werden (also Drehzahlübersetzung, höhe der Ausgabespannung ans Zeigerinstrument). Damit und einem entsprechenden Impulsgeber (optisch oder induktiv) sollte sich doch jeder Tacho mit einem elektrischen Zeigerwerk in einen elektronisch auswertenden Tacho verwandeln lassen, dessen Übersetzung sich beliebig anpassen lässt.

Bleibt dann nur das Problem mit dem Kilometerzähler. Was sich ebenfalls lösen lässt, indem man sich z.B. einen passenden Satz Ritzel für das Zählwerk selber ausrechnet und im 3D-Druck anfertigen lässt. So lange man nicht ständig an der Gesamtübersetzung ändert, sollte das ebenfalls eine Lösung mit überschaubaren Kosten sein.

Gruß Chris



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