Schalthebelführung am Getriebe reparieren, Universalmanschette verwenden

Nachdem ich in den letzten Monaten immer wieder mal Probleme beim Einlegen des 1.Ganges und des Rückwärtsganges hatten, habe ich heute eine Getriebeschalthebel-Kur durchgeführt.

Da das Problem vieler Lt-ler haben, (wir nun schon am zweiten LT), hier die Vorgehensweise zur Reparatur und die Preise beim Freundlichen- diesmal kann man das wirklich fast sagen.

Das Auto ist danach wie umgewandelt, der erste- und der Rückwärtsgang gehen wie in Butter einzulegen und das „Rumgekrache und –Gefluche“ an Kreuzungen gehört der Vergangenheit an.

Reparatur, Durchführung

-ich habe als Erstes die vier 8-er Schrauben, mit der die Schalthebelführung am Getriebegehäuse befestigt ist, abgeschraubt.

-dann das Schaltgestänge auseinandergezogen- oh Schreck! Die Kugel auf dem Schalthebel war nun doch verschwunden, obwohl ich sie schon mal mit Panzertape provisorisch festgeklebt hatte.

-alles sauber gemacht, dann den Blechdeckel entfernt. Das geht nur durch Zerstörung desselben. Spitzer Schraubenzieher und eine Wasserpumpenzange.

-die Schraube, die die Schalthebelbohrung unten verschließt, herausgedreht- EIMER UNTERSTELLEN, ÖL LÄUFT AUS!

-die Spannhülse, die den Schaltfinger auf dem Schalthebel hält, mit einem geeigneten Splinttreiber o.ä.,ausgetreiben, nicht ganz heraus schlagen, sonst purzelt sie INS GETRIEBE!

-dann die obere Büchse mit dem Simmerring mit einem Schraubenzieher herausgehebelt und danach das Getriebe am hinteren Halter abgeschraubt.

-leicht ablassen, beim 4×4 gehts gerade da extrem eng zu, weil das Verteilergetriebe unmittelbar dahinter ist und die Welle nur ca.40cm lang ist. Ansonsten war es ein entspannte Arbeiten, weil ich unterm 4×4 aufrecht sitzen konnte.

-Getriebe leicht ablassen, einen Bock darunter stellen, damit nichts passiert. Fällt es runter, hängt der Motor mit dran!

-den Getriebeschalthebel ausbauen;

aufpassen, dass der Segering nicht abrutscht, sonst fliegt der unter Federkraft ebenfalls ins Getriebe.

Es ist etwas filigran, den Hebel auszubauen, weil das Hitzeschutzblech überm Getriebe nicht viel Raum läßt.

-neue Büchse, neue Dichtung, neue Kugel, neue Faltenbälge und neuen Simmerring einbauen.

-die Faltenbälge bekommt man auch noch über die fertig zusammengebauten Teile geschoben. Unbedingt VORHER Simmering und Büchse fertig montieren und mit drei Schlägen den Simmerring in der Büchse sichern (stumpfer Schraubenzieher) .

-Büchse/Simmerring auf den Hebel schieben, von oben wieder in das Getriebe ablassen; den Schaltfinger dabei RICHTIGHERUM aufstecken und den Hebel locker einstecken.

-von unten die fette Schraube wieder eindrehen (Feder nicht vergessen, sonst kann der Hebel nicht mehr hoch) und richtig anbrummen.

Mit einem leicht gekröpften Ringschlüssel (17) und einem Hammer die Büchse samt Simmerring in das Gehäuse eintreiben. Wenig Platz! Etwas Fett auf die Büchse machen!

-den Schaltfinger mit der Passfeder auf dem Hebel sichern und bündig einschlagen, dabei mit dem 8-er Dorn eintreiben.

-das abgelassenes Öl mit einer möglichst großen Spritze (ich hatte eine mit 50ml) erneuern und in das Loch des Schaltfingers reinspritzen

-auf den NEUEN DECKEL die NEUE DICHTUNG in die Nut einlegen und mit etwas Öl bestreichen.

-mit sanfter Gewalt und einem Hammer den Deckel eintreiben, dabei hat eine 17-er Nuss gute Dienste als Zwischenlage geleistet.

-Kugel mit der Hand auf den Schaltfinger aufdrücken, neue Lagerbuchse nach auspressen der Passfeder auf das Schaltgestänge montieren,

-Faltenbälge montieren und mit etwas weißem Fett zusammenbauen.

Manschette

-Schalthebelführung mit den vier 8-er Schrauben wieder befestigen; dabei Schraubensicherung mittelfest verwenden.

Erfolgskontrolle

Drunter vorkrabbeln und ins Fahrerhaus setzen. Probe schalten, Motor an, noch mal schalten- erster Fahrversuch…

BUTTERWEICH! Ein Neuwagen! Kein „Krachen“ mehr im Schalthebel!

Ich kann die Rückwärtsgangsperre wieder montieren, die ich ausbauen musste, weil der Schalthebel nicht mehr so weit rüber ging!

Bestellnummer, die Bezeichnung von VAG und die Preise(2006)

Bestellnummer……..Bezeichnung…..Stück…..Euro

008 301 231………….Deckel……….1……..4,80

001 301 207………….Buchse……….1……..3,00

008 301 207………….Dichtring…….1……..2,00

085 301 185………….Dichtring…….1……..4,70

001 301 209………….Lagerbuchse…1……..4,00

281 711 184A………..Schutzkappe…1……..3,10

281 711 209………….Buchse……….1……..2,70

281 711 183A………..Faltenbalg……1……..5,80

015 311 544………….Kugel………..1……..2,70

MwSt:……………………………………. 5,25

Gesamt…………………………………….38,05

Allerdings:

Eine der Buchsen habe ich übrig, die Kleinere ohne den Kragen für den Simmerring. Ich hab sie nirgendwo ausgebaut, also auch nicht einbauen müssen. Welche Nummer diese Buchse hatte, weiß ich nicht. Ich vermute, es war die zu 2,70.

Der Zeitaufwand betrug ganze zwei Stunden, das Ergebnis ist ein sich völlig neu schaltendes Auto.

(auszugsweise aus LT-Forum von Martin aus Pirna am 19. Oktober 2006 11:13:37)


Schaltgestängeüberholung mit Universalfaltenbalg

hier z. B. der „MAPCO 17570 Lenkmanschette“


Der Faltenbalg wird geteilt,

-eine Hälfte kommt zwischen Schaltgestänge und der hinteren Halterung des Gestänges, die

-zweite Hälfte zwischen Schalthebel mit Kugel und Gestänge.

Der Faltenbalg passt ganz gut zwischen Schaltgestänge und der hintern Halterung, da passen die Durchmesser ziemlich gut.


Am Schalthebel (Durchmesser 15 mm) vom Getriebe kommend passt das zweite Ende des Unifaltenbalgs (11mm) auch perfekt drüber und sitzt gut, aber an dem Ende, dass an das Schaltgestänge geht, wirft er sich. Der Durchmesser ist etwas zu groß. Aktuell wurde nur Kabelbinder (vom Handschellenformat) verwendet; mit Schraubschellen wäre es sicher besser. In Summe ist es funktional. Falls die Teilelage noch schlechter wird - jedoch Raum für Verbesserung.

Hinweis :

Noch kurz zum Einstellen der Rückwärtsgangsperre:

Obwohl alles nach Werkstatthandbuch eingestellt wurde, ließ sich der 1. Gang danach nie einlegen.

Grund:

Die Schalthebelbefestigung (die große Schraube) hatte leicht Spiel in der Halterung (O-Ring/Buchse/O-Ring). Dadurch verliert man etwas „Weg“ beim Drücken des Ganghebels nach links.

Hab dann die Kunststoffgleitschiene etwas dünner gehobelt - nur den Teil nach links unten Richtung erster Gang - alles funzt wieder. Die Rückwärtsgangsperre arbeitet einwandfrei. Der Vorbesitzer hatte sie außer Funktion gesetzt. (Auszugsweise aus Forumsbeitrag von Hans aus Obb am 07. Januar 2016 17:50:04: ). Hier geht' zum Thread


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