Re: Lt 4x4 Umrüstung

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Geschrieben von Oliver 4x4 am 27. Februar 2022 11:03:18:

Als Antwort auf: Lt 4x4 Umrüstung geschrieben von Küstenbasteler am 26. Februar 2022 21:42:06:

Moin zusammen,
ich spiele sehr arg mit dem Gedanken zu einem LT Fahrer zu werden. Mir gefallen da vor allem die 4x4, mit denen kommt man anscheinend echt gut überall hin und hat wahnsinnig viel Platz dabei...
Ich hab aber noch echt wenig Ahnung von der ganzen Materie, falls mir jemand sagen möchte das ist vollkommener Quatsch dann lass ich mir das auch gerne ausreden :D
Naja, jetzt zum Thema. Die Dinger sind ja brutal teuer, deswegen hab ich mir überlegt so ne Pritsche zu holen, die gibt im Moment Recht erschwinglich als 4x4 und dann das ganze Fahrgestell unter nen Kasten zu bauen.
Geht das denn? Hab ein bisschen geschaut und keine Infos gefunden wie das mit den Rahmen passen würde usw. Hab bis jetzt auch noch keine Umbaudokumentationen oder sowas gefunden.
Freu mich über Hilfe, Kommentare und neues Wissen
Beste Grüße von der Küste


Hallo Küstenbastler,
nun, theoretisch geht das. Wenn ich mir aber Deine Frage so durchlese, dann beschleicht mich dass Gefühl, dass Du entweder keine Ahnung vom LT bzw. LT 4x4 hast, oder/und wenig Erfahrung im Schrauben.

1. Der LT 4x4 war auf Basis des Rahmens des LT 40/45. D. h. Du musst dann auch einen Kasten als LT 40 oder 45 bekommen. Alles darunter scheidet schon mal aus.
2. Die Hinterachsaufnahme dürfte passen.
3. Die Vorderachse ist beim 4x4 nicht nur an den Blattfedern befestigt, sondern hat zusätzlich auch noch je zwei Längslenker pro Seite, die den S-Schlag beim Bremsen verhindern. Diese Längslenker haben an der Karosserie spezielle Anlenkpunkte, die entsprechend umgeschweißt werden müssten.
4. Das Verteilergetriebe hängt an Konsolen im Rahmen, die ebenfalls umgeschweißt werden müssten.

5. Ein großer Schwachpunkt am LT 4x4 sind die Achsen! Die von Hurth aus Italien zugekauften Achsen sind primär für Baumaschinen entwickelt worden. D. h. nach ca. 100-150 tkm beginnt sich die Lagerung des Trieblings zu verabschieden, was in einer Beschädigung des Tellerrades führt. Hierzu gibt es schon viele Beiträge im Forum.

6. Das serienmäßig eingebaute Verteilergetriebe hat "nur" zuschlatbaren Allrad. D. h. der Kraftfluss ist normalerweise nur auf der Hinterachse. Daher verschleißt auch vorrangig die Hinterachse. Sobald der Allrad - also die Vorderachse dazugeschaltet wird ist Vorder- und Hinterachse starr miteinander verbunden (KEIN Mittendifferential). D. h. man darf die Vorderachse ausschließlich auf losem Untergrund dazuschalten. Dass Fahren auf einem teilverschneiten Alpenpass im 4WD Modus ist damit nicht möglich. Daher bauen einige das Verteilergtriebe auf ein 218er oder 242er um, um dann permanenten Allrad MIT Mittendifferential zu haben.

Verteilergetriebe:
Wenn Du Dir also so einen Umbau zutraust, dann wirst Du unweigerlich an der Frage vorbeikommen: Wenn ich schon den Aufwand betreibe, dann aber doch richtig. D. h. Du besorgst Dir die Verteilergetriebe Aufhängung oder baust sie nach und ein remanufactured New Process Gear (NPG) 242 oder ein altes HMMVE VTG aus den USA (ebay.com).

Achsen:
Bevor Du Dir irgendwelche ausgelutschten alten Hurth Achsen unter Deinen LT klemmst, würde ich mich nach Alternativen umschauen. Hier fallen mir die Achsen aus dem Iveco Daily 4x4 ein oder gleich ins Regal der amerikanischen Pickup Trucks greifen e. g. Dodge RAM etc.. Bleibt es bei Hurth, dann musst Du zumindest die alten Achsen aufarbeiten und die Lagerung neu machen. Dies geht aber auch ins Geld!

Fazit:
Gehen tut vieles. Phantasterien gibt es aber auch genügend. Hängt alles von Deinen Fähigkeiten, Deinem Elan und dem Reibwert zwischen Daumen und Zeigefinger ab (Geld). Wenn Du Dir das aber nicht zutrauen möchtest, fährst Du in der Tat besser mit einem bereits fertigen 4x4 aus ehemaligen Armeebeständen.

Viel Erfolg wünscht Dir

Oliver 4x4

Antworten:

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