Re: Lt 4x4 Umrüstung


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Geschrieben von Oliver 4x4 am 28. Februar 2022 09:25:16:

Als Antwort auf: Re: Lt 4x4 Umrüstung geschrieben von Chris am 27. Februar 2022 19:10:27:

Servus Oliver,
3. Die Vorderachse ist beim 4x4 nicht nur an den Blattfedern befestigt, sondern hat zusätzlich auch noch je zwei Längslenker pro Seite, die den S-Schlag beim Bremsen verhindern. Diese Längslenker haben an der Karosserie spezielle Anlenkpunkte, die entsprechend umgeschweißt werden müssten.
dazu gibt's die einfachere Alternativlösung einer Drehmomentstütze.
5. Ein großer Schwachpunkt am LT 4x4 sind die Achsen! Die von Hurth aus Italien zugekauften Achsen sind primär für Baumaschinen entwickelt worden. D. h. nach ca. 100-150 tkm beginnt sich die Lagerung des Trieblings zu verabschieden, was in einer Beschädigung des Tellerrades führt. Hierzu gibt es schon viele Beiträge im Forum.
Problem der Hurth-Achsen sind zum einen große Fertigungstoleranzen, d.h. es gibt da gut und schlecht gearbeitete Exemplare. Dazu kommt das Problem mit der Differentiallagerung, das dafür sorgt, daß das Differential zur Seite wandert und sich Lager und Radsatz dadurch kaputtfahren. Am Triebling liegt das m.E. eher weniger. Wenn man das Problem kennt und Abhilfe schafft (der Manfred aus HH hat dazu eine Lösung), außerdem die Achse regelmäßig im Auge behält, kommt man auch mit den Hurth-Achsen relativ weit.
Wenn man mit dem Problem nicht rechnet, so wie fast 100% der Erst- und Zweitbesitzer von LT 4x4, fährt man so lange, bis die Achsen Geräusche machen. Dann ist der Radsatz meist schon komplett Schrott und die Achse muss saniert werden.
Wenn Du Dir also so einen Umbau zutraust, dann wirst Du unweigerlich an der Frage vorbeikommen: Wenn ich schon den Aufwand betreibe, dann aber doch richtig. D. h. Du besorgst Dir die Verteilergetriebe Aufhängung oder baust sie nach und ein remanufactured New Process Gear (NPG) 242 oder ein altes HMMVE VTG aus den USA (ebay.com).
Auch dazu hatte ich in meinem Beitrag weiter oben was geschrieben. Denn die NP242 und auch die HMMVE-Getriebe (die letztendlich verstärkte NP242 Heavy-Duty sind) aus den USA sind von den Abgängen her nicht auf den LT angepasst. Um den hinteren Abgang vom amerikanischen Slip-Yoke (Schiebemuffe direkt auf der Getriebewelle) auf den beim LT sinnvolleren Tellerflansch umzubauen, braucht man zusätzlich noch einen nicht so ganz günstigen Slip-Yoke-Eleminator-Kit. U.A. ist darin eine geänderte Abtriebswelle und angepasste Gehäuseteile enthalten. Es gibt jemanden in LT-Kreisen, der sehr ordentlich die HMMVE-Getriebe auf LT passend macht. Meiner Meinung nach sehr gute Arbeit, aber man muss auch wissen, ob einem der Permanent-Allrad das Ganze wert ist.
Ich stimme dir vollkommen zu, besonders diesem Abschnitt:
Gehen tut vieles. Phantasterien gibt es aber auch genügend. Hängt alles von Deinen Fähigkeiten, Deinem Elan und dem Reibwert zwischen Daumen und Zeigefinger ab (Geld). Wenn Du Dir das aber nicht zutrauen möchtest, fährst Du in der Tat besser mit einem bereits fertigen 4x4 aus ehemaligen Armeebeständen.
was ich noch vergessen habe:
- die Ölwanne vom Motor muss auch adaptiert werden
Kommt drauf an. Diese Krüppelölwanne braucht man nur, wenn man wirklich die Hurth-Achsen vom Werks-4x4 verbaut. Mein Sülzer LT 4x4 hat die normale Serienölwanne drin, weil die Antriebswelle für die Vorderachse an anderer Stelle nach vorne geht bzw. die Achse das Differential an anderer Stelle sitzen hat.
Gruß Chris


Hallo Chris,
stimmer Dir vollkommen zu. Un danke auch für das Richtigstellen des rootcauses beim Achsproblems. Aber eine Frage noch, wo stützt sich denn die Drehmomentstütze der VA ab? Da musst Du doch bestimmt auch einen Anlenkpunkt an die Karosserie schweißen? Da wäre für den Themenstarter das Übernehmen/Kopieren der Originallösung einfacher. Insbesondere wenn es dann zum TÜV-Ingenieur geht ...

Das beim Umbau auf NPG218 oder NPG242HD Umbauarbeiten an den Gelenkwellen und deren Anschlüsse besteht habe ich in der Tat vergessen. Wer aber schon daran scheitert, sollte mit dem Rest erst gar nicht beginnen.

MfG

Oliver 4x4



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