Re: Stoßstangen hinten gesucht


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten


Geschrieben von Heppi am 11. März 2021 22:04:00:

Als Antwort auf: Re: Stoßstangen hinten gesucht geschrieben von Tiemo am 10. März 2021 10:49:06:

Hallo Tiemo,

wow, jetzt bin ich baff - das ist ganz großes Kino von Dir! Dafür hast Dir mindestens einen Orden verdient :-) Oder ein Kiste Bisr falls Du mal in's Allgäu kommst ;-)

Hab die Matten jetzt bekommen und alles liegt bereit :-)
Bei mir ist an sich nichts gebrochen, sondern eher die Löcher der Bohrungen ausgerissen - sie sind also zu groß. Und Risse habe ich auch noch...
Ich würde die Löcher (und auch die Risse) jetzt auch keilförmige nach innen hin abschleifen und so vorgehen, wie Du beschrieben hast (Schicht für Schicht). Auf die Rückseite würde ich einen Gefrierbeutel legen damit nichts durchläuft.

Wie lange braucht eine Schicht denn zum Aushärten? Also so bis das ganze bearbeitbar ist?

Ganz am Schluß würde ich dann die neuen Löcher bohren.

Oder würdest Du die Löcher anders füllen?

Danke Dir nochmal :-)

Schöne Grüße, Heppi.

Hallo Heppi!
hab grad mal geschaut - der Toom um die Ecke hat das Epoxyd-Harz.
Der sollte auch Glasfasermatten haben, in der KFZ-Abteilung. Das gewebte ist das festeste, es gibt auch noch Flies und lose Fasern.
Und die Matten werden dann quasi nur komplett eingepinselt und angeklebt?
Nein, so ein einfaches Vorgehen ergibt keine gute Festigkeit.
Zuallererst müssen die Bruchstücke in der richtigen Lage fixiert und geklebt werden. Fixieren kann man zB. indem man sie vorübergehend mit Holzstücken verschraubt oder mit Schraubzwingen an Schienen befestigt.
Dann kann man zunächst lose Teile mit dem Harz ankleben und die Teile aneinander kleben. Man sollte das Teil möglichst mal ans Auto halten, ob es passt.
Dann sollte man die Ränder um die Risse mit einer groben Schleifscheibe auf der Innenseite dünner schleifen, sodass sie keilförmig bis an die Bruchstelle verjüngt werden.
Die dabei entstehende Aushöhlung füllt man dann mit mehreren Schichten des Glasgewebes wieder auf, die man nacheinander auflaminiert, man fängt mit kleinen Stücken an und lässt diese immer größer werden, sodass die Kuhle später ganz ausgefüllt ist und man eine großflächige Verbindung schafft.
Das Laminieren geschieht, indem man die Flicken aus Glasgewebe auf den Riss legt und dann von dem vorher angerührten Epoxydharz vorsichtig daraufgießt. Das wird dann von dem Gewebe aufgesaugt und dringt zur darunterliegenden Schleifstelle durch. Luftblasen müssen mit Holzspatel oder ähnlichen Werkzeugen herausgestrichen werden. Nur so viel Harz anrühren, wie man in einem Arbeitsgang verarbeiten kann, je nach Temperatur ist das bereits nach wenigen Minuten ausgehärtet und nicht mehr anlösbar. Werkzeuge müssen bis dahin gereinigt sein, sonst hilft nur noch "bergmännischer Abbau".
Nach dem Aushärten einer Schicht kann man die Baustelle durch Beschleifen versäubern (abstehende Glasfasern, Tropfen etc. entfernen) und dann die nächste Schicht laminieren.
Wenn die Fehlstelle ausgefüllt ist, kann man Schienen, Verschraubungen etc. lösen und ggf. Schraublöcher verspachteln. Die bisherigen Arbeiten fanden auf der später unsichtbaren Innenseite statt, nun kommt die Außenseite dran. Da sollten ein bis zwei Gegenlagen zu den innen laminierten Stücken aufgebracht werden. Damit es später keine Erhöhung der Oberfläche gibt, muss hierzu vorher etwas Material abgetragen werden.
Danach geht es vor allem darum, die Optik wiederherzustellen, indem man verbleibende Unebenheiten füllt. Auch das Gewebe hat ja eine Oberfläche mit Struktur. Man kann abschließend entweder nochmal von dem Harz auftragen oder einen Epoxy-Spachtel benutzen, um dann durch Schleifen die Originalkontur wiederherzustellen.
Abschließend lackiert man noch mit einem matten Lack, ggf. mit Strukturlack.
Gruß,
Tiemo



Antworten:


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten