Re: Problem bei Zahnriemenwechsel


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Geschrieben von Chris am 07. Januar 2019 22:44:22:

Als Antwort auf: Re: Problem bei Zahnriemenwechsel geschrieben von Justus aus Dresden am 07. Januar 2019 19:57:43:

Servus Justus,

ich bin fest der Überzeugung gewesen, dass wenn der Zahnriemen einen Zahn verrutscht, der Motor gar nicht mehr läuft!

die alten Benziner sind da recht robust, das läuft mitunter auch noch mehr Zähne daneben. Nur je weiter du vom Soll weg kommst, desto schlechter läuft der Motor dann.

Ich bin davon ausgegangen, dass der Zahnriemen wieder so gehört, da der Zahnriemen letztes Mal von einer Fachwerkstatt getauscht wurde. Die haben sogar mit Edding neue Markierungen drauf gemacht. Verrückt...

Das ist in den Reparaturanleitungen und auch im Wiki genau beschrieben. Warum es also anders machen, weil irgendwer ein paar Punkte gemalt hat? Selber machen und nicht drauf verlassen, daß andere das schon richtig gemacht haben. Es häufen sich die Fälle, wo Werkstätten an diesen alten Fahrzeugen immer mehr Mist bauen. Teilweise wird selbst bei den Dieseln beim Zahnriemenwechsel nur mit Farbpunkten gearbeitet. Dann wundert man sich, wenn der Motor hinterher auf einmal schlechter läuft als vorher.

Ich werde als Erstes den Zahnriemen noch einmal runterbauen und das Nockenwellenrad auf Sitz und Feder prüfen!
Wenn das passt, setze ich den Zahnriemen 1 vielleicht sogar 2 Zähne zurück!

Jep, genau das solltest du tun.

Wenn ich dann die Nockenwelle verdrehe,
muss ich ja definitiv die Ventile einstellen. klar

nein, du musst an den Ventilen überhaupt nichts einstellen. Die Ventileinstellung hat damit überhaupt nichts zu tun. Die erfolgt ja immer bei geschlossenem Ventil.

Zündung wird doch am Schwungrad geblitzt. Überprüfung sollte denk ich reichen.

Am Schwungrad geblitzt, aber der Verteiler wird über die Nockenwelle angetrieben. Wenn du also die Nockenwelle gegenüber der Kurbelwelle verdrehst, stimmt der Zündzeitpunkt zur Kurbelwelle nicht mehr. Also Zündung auf jeden Fall neu einstellen.

Was ist mit Gemisch? Die Ventile haben ja auch etwas damit zu tun, wie viel Kraftstoff-Luft-Gemisch in die Brennkammer kommt?
Muss das angepasst werden oder ist das eher minimal und vernachlässigbar?

Die Gemischaufbereitung wird dadurch nicht beeinflusst. Der Motor zieht sich schon das, was er braucht. Allerdings veränderst du durch die Nockenwelleneinstellung mitunter auch die Leerlaufdrehzahl. Das kann eine Neueinstellung des Vergasers über Leerlauf- und Gemischschraube dennoch notwendig machen. Mindestens also mal kontrollieren.

Im Grunde ist die Einstellerei bei Benziner ganz einfach: Kurbelwelle auf OT, Nockenwelle auf OT, Verteilerfinger auf OT. Dann laufen lassen und Feineinstellung der Zündung vornehmen. Da sich die Nockenwelle bei den Benzinern nur um eine Zahnbreite hin oder her genau einstellen lässt, muss man das so hinnehmen, so kleine Abweichungen merkt man nicht. Aber so große wie auf deinem Bild können durchaus einen Unterschied machen.

Gruß Chris



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