Re: Aufbau Batterie kocht die 2.


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Geschrieben von Tiemo am 08. Oktober 2018 01:10:26:

Als Antwort auf: Re: Aufbau Batterie kocht die 2. geschrieben von Bernhard aus Weinheim am 07. Oktober 2018 22:59:48:

Hallo Bernhard!

Dann scheint es so zu sein, dass du zwei Akkus, also die Starterbatterie und die Aufbaubatterie hast, die bei laufendem Motor über ein Trennrelais verbunden werden, und dann noch das Ladegerät, das bei Landstromzugang für Ladung der Aufbaubatterie und für die Versorgung der angeschlossenen 12V-Verbraucher sorgt, eigentlich Standard für die damalige Zeit.
Der Kühli ist dann auch kein Kompressor, sondern ein Absorber. Er wird über Heizelemente (!) betrieben, daher ist 12V-, 230V- und Gasbetrieb möglich. Meist sind die Kühlis dann so verschaltet, dass sie bei Landstromzugang über 230V versorgt werden und bei laufendem Motor über die Lichtmaschine bzw. das Trennrelais. Technisch wird da nur einfach alles zusammengeschaltet über das Trennrelais und das Kühli-Relais.
Im Stand ohne Landstrom kann man dann die Gaskühlfunktion nutzen.

Die Starterbatterie ist für so eine "schleichende" Entladung über Verbraucher mit relativ geringer Leistung eher ungeeignet, daher verbaut man Aufbaubatterien, die auch von der Technik her etwas anders sind und das besser vertragen. Wenn du nur wenig Kapazität brauchst, wäre höchstens eine kleinere Aufbaubatterie oder nur eine statt zweien (falls zwei verbaut sein sollten) eine Überlegung wert.

230V-Leuchten sind heutzutage dank fortgeschrittener LED-Technik eigentlich obsolet. Fast jede Leuchte lässt sich da irgendwie auf 12V umrüsten und funktioniert dann immer.

Aber das eigentliche Problem ist ja ein kochender Akku gewesen.
Bleiakkus kochen eigentlich nur bei Kurzschluss (exzessiver Strom) oder Überladung nennenswert.
Daher wäre mal eine Überprüfung der Akkuspannung direkt am Akku sinnvoll, wenn das Kochen einmal wieder auftritt. Es könnte sein, dass das Ladegerät sporadisch eine zu hohe Spannung liefert und der Akku dann überladen wird und kocht. Das fängt so zwischen 14.5V und 15V an. Allerdings lösen manche Ladegeräte auch bewusst für eine kurze Zeit ein Kochen des Akkus aus, damit sich durch die aufsteigenden Blasen die Säure wieder durchmischt, die etwas zum Absetzen neigt. Ein Dauerzustand darf das natürlich nicht sein und der Schwefelgeruch deutet schon darauf hin, dass da was nicht ganz stimmt. In vielen Ladegeräten lässt sich die Ladespannung über ein sog. Trimmpoti feinjustieren, und diese bekommen im Alter manchmal einen Wackelkontakt. Aber auch sonst könnte sich ein spannungsbestimmendes Bauteil gelöst haben ("kalte" Lötstelle) oder Elektrolytkondensatoren sind überaltert.
Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Akku selbst einen Defekt hat, zB. eine Zelle mit "Feinschluss" durch sogenannten Anodenschlamm, dann entlädt sie sich immer selbst. Dann ist die eigentlich korrekte Spannung des Ladegerätes für die verbliebenen Zellen dennoch zu hoch und diese werden überladen. In so einem Fall hat ein Bleiakku dann typischerweise in Ruhe und voll geladen nur ca. 10.5V Spannung anstelle von 12.6V.

Also müsstest du zur Klärung erst mal ein paar Spannungsmessungen vornehmen.

Gruß,
Tiemo



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