Re: Kein ordentlicher Zündfunke aus der Zündspule? Was könnte es sein?


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Geschrieben von Lutz vom Bodensee am 01. August 2025 08:10:39:

Als Antwort auf: Kein ordentlicher Zündfunke aus der Zündspule? Was könnte es sein? geschrieben von Johannes T am 31. Juli 2025 14:17:22:

Hallo alle zusammen,
ich hoffe uns kann jemand hier weiterhelfen. Wir sind schon am verzweifeln. Wir haben den LT1 (LT35) Bj. 83, 2,4 L, 90 PS, 6 Zylinder. Seit einiger Zeit springt er nicht mehr an, und wenn er zwischendurch doch mal zündet, läuft er so unrund, dass bei Standgas direkt abstirbt und es nach Benzin riecht. Zunächst haben wir auf "gut Glück" die Zündkerzen erneuert, die Zündkabel ersetzt, den Zündverteilerkopf gewechselt und eine neue Zündspule verbaut, da an den Zündkerzen kein ordentlicher Funke ankam. Leider sprang er danach immer noch nicht an.
Wir hätten aber im Nachhinein wohl doch besser etwas strategischer vorgehen sollen. Heute haben wir nämlich die Zündkerze mal direkt an der Zündspule angeschlossen und den Zündfunken an Masse gehalten um die Ausbildung zu beobachten. Dabei zeigte sich, dass der Zündfunke in sehr unregelmäßigen und lange Abständen (höchstens 2 bis 3 Zündfunken pro Sekunde) kommt (sowhl bei der alten, als auch bei der neuen ZSPule, wobei jene FUnken die kommen bei der neuen stärker ausschauen). Woran kann das liegen? Oder ist das normal?
Außerdem haben wir am Ende des Kabels, das vom Zündschalter kommt (an dessen Anschluss zur Spule) bei aktivierter Zündung >12 V gemessen. Sobald dieses jedoch am Pluspol (Klemme15) der Zündspule angeschlossen ist, messen wir an diesem Anschluss bei aktivierter Zündung nur noch ca. 8,7 V – ebenfalls sowohl bei der alten, als auch bei der neuen Zündspule - ist das normal?
Wir wären euch unendlich dankbar, wenn jemand für uns einen zielführenden Tipp hätte woran es liegen könnte.
Liebe Grüße aus Wien!
Jogi und Steffi


Hallo Jogi und Steffi,
um mit Eurem Problem weiter zukommen solltet Ihr im LT-Wiki unter Reparaturtipps das Kapitel Zündung ansehen. So wie ihr das Problem beschreibt ist wahrscheinlich der Unterbrecher verschlissen oder der Kondensator defekt. Beides kein besonders schwieriger Fehler. Bitte mit der Prüfung des Unterbrecherkontakts anfangen. Den Kondensator nur wechseln, wenn es nicht der Unterbrecher ist. Neue Kondensatoren sind heute leider oft von sehr schlechter Qualität und of schon neu defekt. Wenn der 30 Jahre alte noch geht den auf jeden Fall behalten.
Um den Unterbrecherkontakt zu wechseln, muss man verstehen, wie er nach der Montage genau eingestellt wird. Der Abstand der Kontakte bei voller Öffnung und der Beginn der Öffnung der Kontakte spielen dabei eine große Rolle. Exakt kann man das nur mit einem Stroboskop, mit dem man den Zündzeitpunkt ermitteln kann und einem Messgerät, das den Schließwinkel messen kann. Also erst mal prüfen ob der Unterbrecherkontakt bei voller Öffnung (Kurbelwelle so weit drehen, bis die Nocke im Zündverteiler der Unterbrecherkontakt voll öffnet) überhaupt noch sichtbar auf geht. Ich würde vermuten, dass er bei Eurem Fehler aktuell gar nicht mehr öffnet, weil die Bakelitnase, die von der Nocke die Bewegung auf den Unterbrecherkontakt überträgt völlig verschlissen ist. Auf diese Nocke gehört ein ganz spezielles Fett um diesen Verschleiß zu verhindern. Billige Stroboskop und Schließwinkelmessgeräte gibt es im Netz oder bei einer befreundeten Werkstatt.
Um den Motor einfach nur zum Laufen zu bringen, kann der Unterbrecherkontakt mit einer Fühlerlehre bei voller Öffnung auf ca. 0,3 bis 0,4 mm eingestellt werden. Damit sollte der Motor anspringen. Aber bitte nicht so längere Strecken fahren. Das kann im schlimmsten Fall zum Motorschaden führen. Also nur um zu Testen ob es der Unterbrecherkontakt war.
Viele Erfolg
Lutz



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