Re: Zündspule überhitzt
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Geschrieben von Ralf (1E) am 20. Juni 2025 21:11:44:
Als Antwort auf: Re: Zündspule überhitzt geschrieben von Wolke7 am 19. Juni 2025 23:53:57:
Hallo Andi,
Auch wenn Puristen vermutlich widersprechen, Ich sage mal, diese Länge merkst du nicht. Leitungswiderstand ist bei Hochspannung egal, selbst mit Carbonseele, Induktivität vom Kabel sollte bei 1,2m noch vernachlässigbar sein und Fremdkapazität würde ich aus anderen Gründen versuchen zu vermeiden. Deswegen bei der Verlegung beachten daß die Kabel nicht einfach stumpf auf Blech verlegt sind, sondern möglichst weit weg davon.
Ich weiß jetzt nicht, wie hoch die Spannung am CH wird, aber ich habe meine Zündkabel aus den gestern genannten Gründen zusätzlich in PVC Schlauch mit min. 1,5mm Wandung gezogen. Da drüber noch robusten Gartenschlauch mit 3mm Wandung (Perfekt auch gegen den Marder, der sich immer über neue Zündkabel freut), und da wo Metall, also Masse kreuzt habe ich zusätzlich noch mal Gartenschlauch auf den Metallkanten. Kritisch ist besonders auch die Durchführung aus dem Motorraum heraus. Je größer das Loch, und je mehr isoliert, desto besser. PVC oder Silikon sind ähnlich und haben ca. 20KV/mm Durchschlagsfestigkeit. Es gibt Material mit deutlich besseren Werten, aber das ist meist zu hart für sowas. Und Gummi hat etwas weniger, liegt so etwa bei 14KV/mm.Viele Grüße und viel Erfolg
Ralf(1E)
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Hallo Paul,
Sorry, bin aktuell zeitlich Land unter und komme jetzt erst zum Forum lesen…
Also, das Thema Zündspule ist beim 1E nicht ganz so einfach. Zum einen erzeugt die Zündspule extrem hohe Zündspannungen, jenseits 100KV, zum anderen ist sie tatsächlich bei bestimmten Fahrbedingungen thermisch überfordert, besonders im Sommer und wenn sie noch im Batteriekasten sitzt.
Meine hat mittlerweile einen fetten Kühlkörper und die Anschlüsse oben sind in Silikonfett eingebettet, aber das nur am Rande. Hab da lang rumexperimentiert…
Zu den Hintergründen:
Spannungsüberschläge treten auf, weil diese extreme Zündspannung teilweise schon an den Anschlüssen überschlägt, und/oder von der Zündleitung gegen Masse, insbesondere an der Durchführung. Wenn es absolut dunkel ist, sieht man das als winzige Blitzer, wenn man aus dem Leerlauf heraus (direkt an der Drosselklappe) kurze knackige Gasstöße gibt.
Wirklich merken tut man das beim Fahren erst, wenn richtig was im Argen ist, weil das System mächtig überdimensioniert ist. Dann hat er kurze Zündaussetzer, wenn man schaltfaul aus dem Drehzahlkeller rausbeschleunigen will.
Zündkabel direkt an Metall schlägt zum Bespiel bei nur 60-80 KV schon durch. 1cm (trockene) Luft schlägt schon bei 30KV durch. Also ist schon Zündkabel mit 1cm Abstand zu Fahrzeugmasse mehr als kritisch.
Das hat aber mit der Überhitzung der Zündspule rein gar nichts zu tun. Hintergrund, der 1E arbeitet mit getaktetem Zündsignal, und ohne Vorwiderstand.
Ist ein Widerstand verbaut, oder ist der Übergangswiderstand von der 12V Spannungsversorgung über das Zündschloß und/oder der (grünen) Taktleitung vom Steuergerät zu hoch, dann verlängert das Steuergerät die Taktphasen. Das ist bei Starten sinnvoll, weil da die Spannung ja etwas einbricht, und somit die Zündspule mehr Zeit bekommt, zum sich aufladen.
Nun verhält es sich aber so, dass im mittleren Drehzahlbereich durch steigende Drehzahl (Frequenz) die Taktung so breit ist, daß die Zündspule maximal belastet wird. Steigt die Drehzahl dann noch höher, sinkt die Belastung wieder, weil bei weiter steigender Frequenz keine volle Taktung mehr zu Stande kommt, was bei höheren Drehzahlen völlig unkritisch ist.
Fahre ich mit ca. 70km/h den ganzen Tag gemütlich im 5 Gang über die Lande, wird die Zündspule extrem heiß. Selbst wenn alles in Ordnung ist. Das geht so weit, daß im Sommer dann die Vergussmasse ausläuft und die Zündspule in der Folge intern überschlägt. Genau In diesem Fahrmodus komme ich nicht ohne zusätzliche Kühlung aus.
Was du nun prüfen solltest ist der Übergangswiederstand zwischen Batterieplus und Pluspol der Zündspule bei Zündung ein (ohne starten) Idealerweise kleiner 0,1 Ohm. Vorsicht mit den Messkabeln, nicht gegen Masse kommen, sonst zerschießt es dir u.U. das Meßgerät. Die grüne Leitung messen wird schon schwieriger. Dazu muss der Stecker vom Steuergerät ab (Zündung aus) und man misst zwischen Pin 25 am Stecker vom Steuergerät zu Pin 1 (Minuspol) der Zündspule.
Die Zündspule selbst sollte von Bosch die Grüne (grüner Kleber) sein. (VW Nummer 211905115D Bosch Nmmmer 0211 122 349) Vergiss alles Andere, entweder ist das aussortiert von Bosch mit schlechteren Werten und rausgefrästem Bosch Logo, oder billiger Nachbau. Auch die Original VW Mexiko Version von Heco ist nur ein Nachbau und nicht standfest. Besser ist tastsächlich nur Original VW aus alten Beständen, falls du sowas findest. Das war aber auch Bosch, jedoch die allererste Sortierung, die mit den Top Werten. Zündkerzen dann passend zur grünen Spule die W8DTC von Bosch. In den Anfangszeiten hat VW auch eine andere Kombination verbaut.
Prinzipiell verträgt die Spule schon ihre 100 Grad. Das ist an sich noch kein Grund zur Sorge, so lange du keine Probleme hast. Nur wie gesagt, den ganzen Tag bei mittleren Drehzahlen im Sommer, dann werden es schnell 150 Grad oder mehr.
Der Vorwiderstand muss natürlich raus, und die Übergangswiderstände sollten nicht zu hoch sein. Die Spule dann raus aus dem engen Batteriekasten an einen luftigen Ort, und idealerweise mit Wärmeleitpads große Kühlbleche/Kühlkörper drauf.
Viel Erfolg und viele Grüße
Ralf (1E)
Servus LT-Gemeinde,
ich bin zwar neu hier, fahre jetzt aber schon das siebte Jahr meinen LT35 Benziner mit dem 1E Motor.
leider habe ich seid einiger Zeit das Problem, dass die Zündspule ständig heiß wird. Das tritt vor allem dann auf, wenn ich viel Stop/Go fahre und auf höhere Lasten (etwa längere Bergfahrten). Aber früher oder später nach etwa 45 Minuten fahren ist das Ding so heiß, dass ich sie nicht mehr anlangen kann... Ersatzspule habe ich mal eingebaut, die ist mir allerdings irgendwann durchgebrannt. Es handelt sich um ein 1E Motor mit einem Hallgeber- Zündverteiler. Vor der Spule ist ein Widertand mit 0,4 Ohm verbaut (wurde entsprechend dem Alten erneuerd), Verteilerkappe und Finger sind neu, die Zündkabel und Zündkerzen auch. Die Spannung vor der Spule habe ich alles mal gemessen und für gut befunden. Aber leider treten die Probleme noch immer auf. Mein Verdacht war, dass es irgendwo hinter der Spule einen Spannungsüberschlag gibt und die Spule dadurch zu viel Strom generiert. Allerdings hab ich keine Ahnung mehr wo das noch sein könnte.
Hat von euch vielleicht jemand eine Idee? Ich wäre um jegliche Tipps Dankbar.
Vielen Dank Vorab und liebe Grüße aus dem Allgäu,
Paul
Hallo Ralf,
ich möchte in unserem CH die Position der Zündspule auch verändern, da wir doch viel im Sommer bei 35 Grad und mehr unterwegs sind und ich erst wieder ne blaue (neue Bosch) gegrillt habe. Die jetzige neue (alte) Bosch sollte diesmal das Auto überleben.
Da ich in Physik nicht gut aufgepasst habe: spielt denn die Länge des Zündkabels von Zündspule zu Verteiler ne Rolle? Also nehmen wir mal an von 30 cm aktuell zu 120cm? Ich will eigentlich nen Stück weg vom Motor...
Grüßle
Andi
- Re: Zündspule überhitzt Paul 1E ausm Allgäu 29.06.2025 23:00 (0)
- Re: Zündspule überhitzt Wolke7 20.06.2025 23:41 (0)
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