Zusatzölkühler


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Geschrieben von jpebert am 13. August 2022 13:10:43:

… ist tatsächlich eine tolle Sache. Vor allem wenn man bei 35°C und mehr Richtung Vollgas unterwegs ist oder bei diesen Temperaturen Gegenden wie die Pyrenäen oder das Zentralmassiv erschließt.

Der Anschluss ist mit einem 120€ Set recht einfach, allerdings würde ich genau davon abraten. Ich habe mir so ein Set mit Thermostat gekauft, würde aber mit jetzigem Installationswissen die Komponenten einzeln kaufen, da man(n) für 20-30€ mehr sehr viel hochwertigere Komponenten bekommt.

1. Kühler. Bei mir ein 13-zeiliger, tut was er soll, absolut Pyrenäen fest, auch bei knapp 40°C, die Berge hoch. Allerdings bekommt man für ähnliches Geld hochwertigere Kühler mit der gleichen Anzahl von Rippen aber deutlich mehr/feineren Lammellen und damit Kühlleistung. Naja, nur ein bisschen geärgert. Hinterher ist man schlauer.

2. Stahlflexschläuche sind knapp bemessen, aber es reicht. Die führt man, wenn man den Kühler hinterm Grill im geraden Stück Mitteltunnel Fußraum installiert, gerade runter. Diese passen beim Maß AN10 genau zwischen Kühler und vorderem Querträger durch und lassen sich so zum Ölfilterflansch führen. Allerdings ist die Stahlgewebeummantelung Mist. Diese reibt an die Kontaktpunkten mit der Zeit alles kaputt. Man kann sich mit Spiralplastikhüllen aus dem Hydraulikbereich gut behelfen, aber optimal ist das trotzdem nicht, auch weil die Leitungen etwas starr sind.
Letztendlich habe ich Nylonummantelte Stahlflex-Leitungen gekauft, und diese zusätzlich an den Kontaktstellen mit Spiralplastik-Hüllen ummantelt.

3. Fittinge: Soweit dicht. Allerdings braucht man 2 90°-Fittinge, um die an den Ölfilterflansch anzuschließen. Die sind oft drehbar, so dass man diese selbst nach dem Anschrauben am Flasch noch schön ausrichten kann. Allerdings sind die Teile von so billiger Qualität, so dass diese genau an dem Drehmechanismus substantiell Öl verlieren, wenn man ein paar Mal daran gedreht und gerüttelt hat um die Schläuche schön zu verlegen. Das war ziemlich ärgerlich, denn es wird eine kleine Sauerei bei voller Ölwanne und Ölkühler diese Fittinge nochmal zu tauschen. Mit passenden Stopfen und Schnelligkeit kann man sich gut behelfen.
Übrigens habe ich die Motorabdeckung unten im vorderen Bereich etwa 7x7cm ausgeschnitten, Kantenschtz installiert, und dort die Schläuche durchgeführt. Seitlich am Kühler ginge auch, aber das ist sehr knapp und zudem besteht die Gefahr, dass die seitlichen Plastikkanäle am Kühler mit der Zeit zerbrechen.
Kurzum, die 90° Fittinge, nur die aus dem Set sind gar nicht zu empfehlen - gelinde gesagt unbrauchbar. Hier sollte man sich unbedingt Qualitätsware besorgen mit bspw. hochwertigen Nylondichtungen. Diese sind mit etwas Suche in den Untiefen des Internets auf keinen Fall teuerer als die günstige Chinaware.

4. Flansch mit Thermostat: Tut was er soll, keine Kritik. Ist einfach zu installieren. Allerdings hat der bei mir nur in genau einer Position (DV-Motor) gepasst. Etwa auf 7-8 Uhr müssen die Anschlüsse für die Fitting liegen. Man sollte unbedingt darauf achten, dass etwa 1cm Platz zum Querträger nach Anschluss der Fittinge besteht, da der Motor sich beim Gasgeben oder Schubbetrieb hebt / senkt. Schlagen die Fittinge auf den Querträger auf muss man mit Undichtigkeiten der Fittinge und im schlechtesten Fall Anschlussflansch rechnen. Ich habe das Getriebe mit einen Rangiereagenheber hinten hochgedrückt, um das zu überprüfen. Mit 1cm Platz kommt man gut hin, vielmehr kann man aber auch nicht einstellen ;)

So, dass wäre es bereits zu meinen Erfahrungen beim Ölkühlereinbau. Um es kurz zu machen: Die preiswerten Chinasets sind nur eingeschränkt zu empfehlen. Besser, man sucht sich Qualitätsware zusammen. Das kostet kaum mehr. Ich habe auch hochwertige Sets bei einigen Anbietern gesehen, aber dann muss es einem wurscht sein, was den Preis betrifft.

Gruß, JP



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