Re: @ Tiemo und andere Elektronikexperten...


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Geschrieben von Tiemo am 18. Februar 2021 00:46:04:

Als Antwort auf: Re: @ Tiemo und andere Elektronikexperten... geschrieben von Joachim S am 17. Februar 2021 20:16:02:

Hallo Joachim!

Diese Flexi-Force Sensoren sind drucksensitiv, damit kannst du die Verdrillung einer Welle nicht so gut erfassen.
Wenn es um den LT gehen würde, würde ich tatsächlich solche Sensoren in den beiden vorderen Motorlagern vorschlagen, einfache Differenzbildung ergäbe direkt das Drehmomentsignal. Man müsste sehen, was man mit Filterung dann an unerwünschten Beschleunigungen noch rausrechnen kann.
Die anderen, Flex-Force genannten Sensoren reagieren auf Biegung, die aber an den Wellen nicht auftritt. Sie würden durch Längung sicher auch ein Signal abgeben, wenn die Welle sich ausreichend verdrillen würde, ich schätze aber, dass die Verdrillung viel zu klein wäre. Das können nach wie vor nur richtige Dehnungsmesstreifen.

Das Anbringen einer Elektronik an einer Welle würde eine Auswuchtung bedingen. Es wurde ja schon "Arduino" und 433MHz-Module angesprochen.
"Den Arduino", der ja eigentlich vor allem ein Atmel-Mikrocontroller mit Betriebssystem ist, könnte man entsprechend abspecken, sodass alle nicht benötigten Komponenten entfallen. Es bleibt fast nur ein "nakter" ATmega 328 plus Schwingquarz und Stromversorgung.
Das würde darauf hinauslaufen, dass man das DMS-Signal zunächst analog verstärkt und dann auf einen internen 10-Bit A/D-Kanal des Arduino gibt, der es auswertet. Dann würde man noch so ein Funkmodul am "SPI"-Bus anschließen, das die Daten sendet. Allerdings wirst du da mit den ultradünnen Knopfzellen nicht glücklich werden, weil das ständige Senden und der DMS-Verstärker halt wirklich Energie benötigen, die wären nach einigen Minuten bis Stunden leer.
Vielleicht könnte man da mit feststehenden Permanentmagneten und einer Generatorspule genug Leistung erzeugen. Funktioniert dann halt nur, sobald die Welle auch rotiert, wobei man statt des Magneten auch eine Schwingspule verwenden könnte wie bei drahtlos ladenden Handies.

Eine andere Möglichkeit, allerdings aus Verschmutzungsgründen wahrscheinlich praktisch nicht durchführbar, wäre das Abtasten optischer Marken an den Wellenenden und die Messung der Verdrillung aufgrund des sich ändernden zeitlichen Versatzes der beiden Signale. Auch das funktioniert natürlich nur bei Rotation und die sich ändernde Drehzahl muss auch rausgerechnet werden. Vielleicht ließe sich das auch mit induktiven Aufnehmern wie fürs ABS realisieren.

Alles in Allem aber ein richtiges Entwicklungsprojekt, das baut man nicht mal schnell eben so.

Gruß,
Tiemo



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