Re: Bremsflüssigkeitsbehälter und Kondenswasser darin bei DOT5 Anlage
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Geschrieben von Tiemo am 13. Januar 2014 23:41:28:
Als Antwort auf: Re: Bremsflüssigkeitsbehälter und Kondenswasser darin bei DOT5 Anlage geschrieben von Chris am 13. Januar 2014 22:12:17:
Hallo Chris!
>Die Frage ist, ob das Wasser ins System regelrecht reingezogen wird. Und da glaube ich nicht, daß das DOT4 auf die Feuchtigkeit in der Umgebungsluft durch die Bremsleitungen, Dichtungen und Membranen hindurch eine solche "Anziehungskraft" hat. Hat es auch nicht. Dadurch, dass es seiner unmittelbaren Umgebung Wasser entzieht, entsteht natürlich ein größeres Gefälle im Wassergehalt, und das ist ein Antriebsmotor für Diffusionsvorgänge. Insofern wird schon etwas mehr Wasser Richtung DOT4 in Bewegung gesetzt. Bei Gummischläuchen etc. spielt das sicher keine große Rolle, nur halt an allen Stellen mit direktem Luftkontakt.
>Deshalb haben die professionellen Bremsenentlüftungsgeräte auch eine Membran, die Luft und Bremsflüssigkeit trennt. Bei meinem Kompressor könnte ich die Luft auch über den Lufttrockner führen, den hab ich zum Lackieren ja sowieso dran (inkl. Druckregler). Aber ganz ehrlich, was wird in der kurzen Zeit schon passieren? Wenn du den Behälter aufmachst und die Flüssikeit in dein Gerät füllst, kommt auch schon Luft ran. Man kanns auch übertreiben. Da ist was dran, wenn das Wasser nicht gerade als Sprühnebel aus der Druckluftleitung kommt (was ich aber auch schon erlebt habe, nachdem sich bei überlasteter Anlage Kondenswasser im Schlauch gesammelt hatte, trotz Abscheider).
Jetzt habe ich fast selbst Gefallen daran bekommen, mir einen Entlüfter zu bauen, und mal kalkuliert: So ein CO2-Wegwerfbehälter für ca. 20EUR enthält ca. 1l CO2 bei 36bar, also ca. 18l bei 2bar. Mit einem 5l-Gebinde DOT kann man den LT 2 Mal entlüften/spülen. Beim ersten Mal, wenn der Kanister noch voll ist, benötigt man also 2.5l Gas, um den Druck aufzubauen und das DOT zu befördern. Beim zweiten Mal, wenn der Kanister schon halb leer ist, 5l, also für den gesamten Kanister 7.5l, dh. der Wegwerfbehälter reicht für ca. 2 Kanister a 5l und 4 Mal Entlüften/Spülen. Im Bestfall sind das also 8 Jahre, falls man so ein armer Wurm ist, der nur einen LT hat ;-). Im Gegenzug erhält man ein mobiles, unabhängiges Gerät und hat sicher kein Wasser im DOT. In der Praxis wird man unter 1bar bleiben und es wird noch länger halten (wenn man keine Leckagen hat). Ich glaube, da muss man nicht mehr groß nachdenken...
>Was meinst du mit Ablaufleitung? Mir geht es um den Schlauch vom Befüllgerät zum Ausgleichsbehälter, und der ist nicht drucklos, sondern hat den Arbeitsdruck, den du eben einstellst. Der Schlauch sollte vorne einen Hahn haben oder sonstwie abzuriegeln sein, denn nur so kann man sicherstellen, daß da keine Luft rein kommt nach dem Abziehen, die du dann beim nächsten Befüllen mit in den Ausgleichsbehälter drückst. Bzw. kann man mittels dem Hahn auch den Schlauch schnell entlüften. Auch nicht drucklos sind die Leitungen vom Ausgleichsbehälter zum Hauptbremszylinder, und die flutschen dir bei zu viel Druck raus, weil sie nur gesteckt sind. Auf das Rausflutschen bzw. sogar am Behälter zu erwartende Schäden wie Risse (ist ja nun alles auch nicht mehr ganz neu am LT) hatte ich ja selbst schon hingewiesen. Mit Ablaufschlauch meinte ich den an der Entlüftungsschraube aufzusteckenden Schlauch für die "verbrauchte" Bremsflüssigkeit. Auf der Befüllseite hat der Schlauch natürlich Druck. Ob man ihn besser abriegelt und voll mit DOT lässt (angesichts der Wasserdiffusionsproblematik) oder besser den Kanister drucklos macht und das DOT in den Kanister zurück laufen lässt, muss man sich noch Gedanken machen. Bei dem genannten Silikonschlauch kann man mit einer Klemme abriegeln. Das Bisschen Luft, das am Anfang dann in den Vorratsbehälter gelangt, senkt den Pegel unmerklich und sollte kein Problem darstellen. Falls doch, kann man bei gelockertem Deckel etwas DOT vorlaufen lassen, so dass die Luft entweicht.
Gruß,
Tiemo
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