Starterzug / Choke reparieren

Bei älteren Fahrzeugen läßt sich der Starterzug nicht mehr vollständig zurückschieben. Der Grund ist, dass die Kunststoffummantelung sich vom Stahlgeflecht lößt. Das Stahlgeflecht rutscht anschließend in die Hülse und drückt gegen den Schiebeschalter. Hier wird kurz dargestellt, wie man sich behelfen kann.

Schnell und einfach, oder Umfassend

Die Reparatur habe ich im eingebauten Zustand getätigt, wie im ausgebauten des Starterzugs. Sicherungskasten Abdeckung entfernen, an der Front die „Mutter“ am Starterzug entfernen und Starterzug vorsichtig unterhalb des Lenkrades entnehmen.
Mit einem kräftigen Lötpunkt ist schnell geholfen. Zur Anleitung:

Vorgehensweise

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Hier ist deutlich die Kunststoffummantelung zu sehen, welche nachgelassen hat und gestaucht wurde. Starterzug einfach von der Hülse abziehen. Normal endet die Bowdenzughülle in der Hülse wo auch die Verpressung endet. Ca. 1 cm.

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Innen liegt eine Teflonröhre, wir sehen die scharfkantigen Enden vom Stahlgeflecht. Über die Zeit schleifen diese Enden aus gehärtetem Stahl den Bowdenzug an.

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Mit einem Dremel habe ich die Enden abgerundet.

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Die Farbe am Ende der Hülse wird entfernt. Ein Stück von der Kunststoffummantelung wird abgeschnitten. Einen ordentlichen Lötkolben und Verzinnungspaste (für Weichlöten am Blech) wird gebraucht. Verzinnungspaste, sonst hält der Lötzinn nicht auf dem Metall. Zu lötende Stellen werden vorverzinnt. Ich nutze normales Lötzinn für die Elektronik. An sich kann der passende Schrumpfschlauch mit Innenkleber schon aufgeschoben werden.

Für die schnelle Version, vorverzinnen und ein ordentlichen Lötpunkt setzen verhindert zukünftiges reinrutschen der Bowdenzughülle.
Wer es gründlich mag: Teflonröhre etwas kürzen, ein Schachlikhölzel mit etwas Klebeband damit das Stahlgeflecht nach außen an die Hülseninnenwand gedrückt wird, dann alles sauber, farb- und fettfrei machen. Jetzt vorverzinnen plus löten.

Anleitung zum Verzinnen, Link:
http://www.korrosionsschutz-depot.de/media/pdf/karosseriezinn.pdf


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Von einer Fahrradbowdenzughülle die Teflonröhre entnommen. Eine runde Klebeband drum, einschieben bis Anschlag an der originalen Teflonröhre und etwas Kleber von aussen durch das Stahlgeflecht.
Warum, weil fast kein Kleber an Teflon haftet, aber Klebebänder schon, so bleibt die Röhre am Ort.

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Schrumpfschlauch mit Innenkleber, ich habe 9 mm Durchmesser verwendet.

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Die Seite ist fertig. Nicht zu sehr knicken, der Lötzinn hält nicht so gut wie ein Schweißpunkt. Habe es an der wichtigen Stelle doppelt geschrumpft.


Das andere Ende

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Bei meinem Starterbowdenzug hat es Aufgrund der scharfen Enden an der Hülle, leider stark Material weggeschliffen. Daher habe ich diese 16 Stück einfach vorsichtig mit einer kleinen Zange nach Außen gebogen.

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Und auch hier, wieder eine gründliche Version mit Teflonröhre. Ist jedoch nicht unbedingt notwendig. Einschieben bis Anschlag, meist sitzt die Originale etwas weiter drinnen.

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Geschrumpft. Einmal klein für die Teflonröhre und dann nochmal alles zusammen. Aber vorsichtig Teflon verträgt nicht zuviel Hitze.





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start/reparaturtips/starterzug_choke.txt · Zuletzt geändert: 2020/01/07 12:40 von raul