Re: Bestmöglich eingebaut ...


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Geschrieben von Tiemo am 08. März 2020 18:24:23:

Als Antwort auf: Re: Bestmöglich eingebaut ... geschrieben von LockX am 08. März 2020 16:23:19:

Hallo Manfred!

Die 3 oder 4 Hz nannte (zuerst) Joachim S. Die von ihm errechneten 22 km/h und auch die aufgerundeten 30 km/h sind aber weit entfernt von tatsächlichen 52 km/h bei 1500 U/min.

Ich hab da nichts gerechnet, sondern nur größenordnungsmäßig geschätzt. Bin ja beruhigt, dass Joachim die gleichen Werte nennt, er hat seinen Beitrag geschrieben, während ich an meinem gearbeitet habe und war schneller. Joachim hat natürlich Recht, wenn er sagt, dass so ein Ruckeln eigentlich nicht durch eine Drehzahlungleichförmigkeit von ca. 10 ... 20Hz verursacht werden kann. Dass das eher unwahrscheinlich ist, hatte ich in einem früheren Beitrag ja auch schon gesagt.

Du schriebst ja, das Ruckeln sei auch vorher ansatzweise bei einer niedrigeren Drehzahl aufgetreten
Bei Drehzahl unter 1300/1350 U/min gibt es -meiner Meinung nach- ein anderes Problem, nämlich für Last unzureichende "Schwungmasse". Die Erhöhung um ca. 250 U/min entspricht übrigens 6/5.

Das ist kein anderes Problem, das sind Resonanzen aus sogenannter Parametererregung, also verursacht durch das differentielle (sich mit der Drehzahl stark ändernde) Motormoment, das über die "Feder" Triebstrang mit der "Schwungmasse" LT wechselwirkt.
Andere Baugruppen schwingen da munter mit, zB. die Zahnriemen als elastisches Element in Verbindung mit dem Massenträgheitsmoment von Nockenwelle und ESP und der Fliehkraftregler in der ESP mit seiner eigenen, sich ändernden Massenträgheit.

[Du schriebst ja, das Ruckeln] habe sich durch die Henzo-Düsen nur in den von dir gerne genutzten Drehzahlbereich verschoben.
Das Ruckeln trat vorher nicht auf. Denn 1300 U/min im 5. Gang entsprechen 45 km/h. Willst Du oder Irgendjemand mit einem LT1-Wohnmobil mit 3,2 Tonnen unter 1300 U/min im 5. Gang fahren ... und mit 0 bar Ladedruck beschleunigen? Es geht hier nicht um meine Präferenzen.

Doch, es geht genau um deine Präferenzen: Du hast mehrere Maßnahmen ergriffen, die die Drehzahl im 5. Gang bei 50km/h auf 1500rpm gesenkt haben, weil das bessere Akustik, besseren Verbrauch, mehr Luft nach oben für höhere Geschwindigkeiten ergibt. Wenn ich mir den Drehzahlmesser des LT anschaue, dann endet der "Grünstreifen" halbwegs günstiger Betriebsdrehzahlen bei dieser Drehzahl, du bist mit deinen Änderungen nun bei 50km/h und 5. Gang zumindest am Rande des zu vermeidenden Drehzahlbereichs. Diese Betriebsart war nicht vorgesehen, daher ist der ganze LT nicht darauf abgestimmt und kann möglicherweise vibrieren und ruckeln. Das meinte ich.


RLF "Diesel-Einspritz- und Vorglühanlage" ... Kapitel "Einspritzdüsen aus- und einbauen" und "Einspritzdüsen instand setzen" ... kein Hinweis darauf, dass satzweise zu wechseln sei. ... Alles Singular, also kein satzweises Ersetzen nötig, auch nicht für den Düsenhalter.
Düsenhalter und Feder sind in Deinem Zitat doch gar nicht erwähnt.

Doch, denn es wird ja geraten, "Einspritzdüse", also die komplette Baugruppe aus Düsenhalter, Feder, Düseneinsatz usw. usf. komplett zu ersetzen, oder nur den "Düsenkörper" und die "Düsennadel", von mir als "Düseneinsatz" bezeichnet, was dann Instandsetzung der Komplettdüse (um hier mit einem weiteren Begriff zu verwirren) bedeutet.


LT-Pit erklärt zudem wiederholt, VW habe den LT auf [nur] 6 Jahre Lebendauer ausgelegt (was ich bezweifle). Du dagegen meinst wohl, VW habe im Jahr 1993 damit rechnen können, dass 27 Jahre später irgendjemand beliebige Düsen mischen will? Gab es den Fertigungsstandort Indien und seine "Prozessstabilität" (Zitat Chris) beim Schruppen sichtbarer Oberflächen denn schon?

Es gibt da sicher Toleranzvorgaben aus der aktiven Zeit des LT, die auch in Indien eingehalten werden. Diese sind anscheinend so gewählt, dass man Düsensätze mischen kann, die die gleiche Boschnummer und Düsenbestückung haben.

Du weißt ja auch nicht, wie dieser Satz zustande kam.
Eben. Diese Unkenntnis, auch beim Anbieter, ergibt Risiken, die er vermeiden, jedenfalls mindern, kann. Niemand zwingt ihn, Düsenhalter des 1. Fertigungslandes (D) zu mischen mit welchen vom 2. (F) UND vom 3. (Indien).

Ja, nee, das weißt du doch garnicht! Vielleicht waren gerade keine anderen KCA 30S44 mehr im Regal oder andere waren in schlechterem Zustand, und dann?

Wenn man darauf [dass alle "Zutaten" von ein und derselben Maschine stammen] aber Wert legt, kann man (vorher!) die Vereinbarung treffen, dass man seine eigenen Teile überholt zurückerhält.
Dazu muss man erst einmal damit rechnen, dass "aus jedem Dorf ein Hund" genommen wird.
Die dann große Streuung gehört zum Grundwissen, nicht nur bei Malern und Anstreichern.

Dazu kommt es darauf an, wie groß die möglichen Streuungen sein können und wie sie sich auswirken. Wenn zB. Der Effekt verschiedener Teile aus verschiedenen Fertigungslosen völlig hinter dem Effekt der Druckabweichung von max. 5bar wegen der Granulierung der erhältlichen Einstellplättchen zurücktritt, dann ist er nicht relevant.

Weil sie zum Teil schon optisch schlecht oder an Schlüsselflächen vermurkst sind ... und weil sie insbesondere die Palette der Bosch-Fertigung und der Nutzung zeitlich und örtlich wohl maximal ausschöpfen.

Ja, aber der Wert für einen Millimeter hat sich in der Zeit nicht signifikant geändert, sodass nach den gleichen Zeichnungen damals und heute gefertigte Teile sich nur im Rahmen der erlaubten Toleranz unterscheiden dürfen. Was anderes ist natürlich eine unterschiedliche Abnutzung, jedoch wird diese ja durch die Einstellplättchen, an denen neben dem Düseneinsatz der Verschleiß hauptsächlich stattfindet, ausgeglichen.
Teile, die aufgrund äußerer Zerstörung unbrauchbar sind, werden im Tausch oft nicht angenommen (Beispiel: Motoren mit Löchern im Block). Wenn sich erst bei der Prüfung ergibt, dass sie aufgrund normaler Abnutzung nicht mehr instandgesetzt werden können, werden sie meist stillschweigend aussortiert und ersetzt. Wie Henzo das handhabt, weiß ich nicht, kannst ihn ja mal fragen.

Zur Zeit habe ich keins.

Dann sei noch mal froh! Soll kein guter Witz sein (ich bin auch eher für meine schlechten Witze bekannt), sondern war so gemeint, dass Henzo nach Überprüfung mit Negativbefund ja auch darauf hätte bestehen können, dass es keinen Grund für eine Rückabwicklung gäbe und dir allerlei Schwierigkeiten hätte machen können, wie "schon eingebaut durch Nicht-Fachwerkstatt" und ähnliche Dinge.

Auf mein Misstrauen kommt es nicht an. Denn die "Henzo-Düsen" sind rückabgewickelt und bei Henzo. Diesen habe ich gebeten, die Düsen zunächst zu belassen, um eine neutrale Prüfung zu ermöglichen. Ihn werde ich unterrichten über Deinen oben stehenden Beitrag samt Angebot. Vielen Dank.

Bitte! Überleg dir halt, ob es dir das wert ist.

Gruß,
Tiemo



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