Re: HILFE im Raum München gesucht! Motorschaden/Lagerschaden


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Geschrieben von ltpit(Peter) am 26. Juni 2017 08:05:14:

Als Antwort auf: HILFE im Raum München gesucht! Motorschaden/Lagerschaden geschrieben von Klaus aus MUC, LT 40, DV am 25. Juni 2017 15:01:26:

Hi.
Ich bin gestern mit meinem LT 40, MKB DV, Bj. 1990 auf der Autobahn liegengeblieben ... der ADAC hat mich dann aufgeladen!
Folgendes ist passiert:
Bevor ich losfuhr habe ich den Ölstand kontrolliert. Es hat mich etwas gewundert, dass der Ölstand auf Minimum war, habe dann bis Maximum aufgefüllt. Auf der Heimfahrt (ca. 170 km nach dem Auffüllen des Öls) ist es dann passiert ...
Ich bin auf der Autobahn ein kurzes Stück vollgas gefahren. Keine Temperaturprobleme, keine Öldruckkontrollleucht ... es war alles ganz normal!
Plötzlich ein bzw. zwei metallische Geräusche. Ich bin sofort vom Gas und habe den LT ausrollen lassen.
Der Motor lief, aber er rauchte grau/blau. Beim Gasgeben auch starke Rauchentwicklung. Ich hört auch ein "Rasseln/Klappern".
Da ich noch 200 Meter bis zur Ausfahrt hatte, bin ich im Standgas weitergetuckert.
Leider wurde das "Rasseln/Klappern" lauter und ich habe den LT abgestellt und auf den ADAC gewartet.
Ich habe den Ölstand kontrolliert und Öl ist nur noch an der unteren Spitze des Messstabes sichtbar (unter Minimum)
Kühlwasser ist sauber (kein Öl drinnen).
Letztes Jahr war der Zahnriemen defekt, Nockenwelle gebrochen und 2 Ventile krumm (Kolben hatten aber kaum Abdrücke von den Ventilen)
Der Motor ist 148 tkm gelaufen, der Zylinderkopf nur 70 tkm, Zahnriemen, Nockenwelle, Ventile etc. habe ich letzten Herbst mit Chris zusammen gemacht.
WER HAT EINE AHNUNG, WAS PASSIERT IST UND WAS DEFEKT IST?
WER KENNT EINEN MECHANIKER DER MIR HIER IM RAUM MÜNCHEN WEITERHELFEN KANN? ... und evtl. diesen Motor instandsetzen kann oder einen Tauschmotor (am Besten ACL) einbauen kann.
... wir wollen mit dem LT in 5 Wochen in Urlaub fahren!
Hoffentlich gibt es hier eine Lösung!
Danke, Klaus

Hallo Klaus

Habe mir dein Video mal angehört.
Ich sehe das genau so wie Tiemo.

Auslöser ist vermutlich ein durch den Riemenriss geschädigter Kolben.Genaues lässt sich nur durch zerlegen des Motors (Zylinderkopf runter+Ölwanne raus)sagen.

Weisst du noch wieviele Kilometer du nach dem Riemenriss gefahren bist?Das wäre wichtig um den Schaden genauer beurteilen zu können.

Meistens dauert es etwa 10000 kilometer bis ein Folgeschaden (nach Riemenriss)auftritt, wenn bei einem Aufsetzer ein Pleul geschädigt wurde.Oft treten lange vorher schon Symtome auf.Im Schiebebetrieb bemerkst du dann, wenn du wieder Gas gibst eine blaue Wolke aus dem Auspuff die im Betrieb unter Last aber nicht auftritt..

Ansonsten ist der Motor völlig unauffällig.Wenn das passiert ist der Motor im betreffenden Fall auf einem Zylinder völlig verschlissen.Grund ist das der Winkel des Pleules das den Kolben führt nicht mehr stimmt.Der Zylinder wird dann unrund.
Da hilft dann nur Zylinder aufbohren+neue Übermasskolben+das Pleul zu überarbeiten(neu Winkeln lassen).Das wäre dann die aufwändigste+teuerste Variante.


In einigen wenigen Fällen (habe das schon gesehen)bleiben die Kolbenringe die sich im Betrieb drehen...so ungünstig stehen,das die Ringstösse übereinander stehen bleiben.

Das Resultat ist dann auch übermässiger Ölverbrauch+ plötzlicher Kompressionsverlust.
Der Motor hört sich dann genauso an wie deiner.

Das lässt sich Kostengünstiger reparieren.Da reichen dann neue Kolbenringe.Neue Kopfdichtung+Dehnschrauben.
In beiden Fällen müssen aber die Kolben gezogen werden.

Das heisst Kopf runter+Ölwanne ab.Der Schrauber der das macht, sollte also genau Wissen was er macht.
Absolut wichtig ist es die Zylinderlaufbahn zu Honen, damit eine Reperatur(Ringe oder Kolben erneuern) Standfest wird.

Bei der Beurteilung des Schadens sollte beim Kolben ziehen genau geschaut werden wie die Kolbenringe stehen.Im Idealfall stehen die Ringe im Versatz von 120°zueinander.Das wird bei einem gelaufenen Motor in der Praxis aber vermutlich nie der Fall sein, da sich die Ringe im Betrieb drehen.

Ist auch nicht tragisch...nur wenn sie genau übereinander stehen bleiben ist das extrem ungünstig.Auslöser kann ein kräftiger Stoss oder aber auch nur Ringverschleiss sein.

Um den Verschleiss der Ringe zu beurteilen wird folgendes gemacht.

Ringe vorsichtig vom Kolben nehmen,einen Ring in den Zylinder schieben+mit dem Kolben zentrieren.Mit einer Ventillehre das Stosspiel des Ringes ausmessen.Die Verschleissgrenze ist bei 1,00mm erreicht.

gemessen wird im Zylinder oben,in der Mitte+unten.

Wohne leider zu weit weg von dir(Ruhrgebiet) um helfen zu können

Gruß Peter



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