Re: Zündspule


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Geschrieben von Ralf(1E) am 20. November 2014 21:21:19:

Als Antwort auf: Zündspule geschrieben von heiko h am 20. November 2014 08:36:03:

Hallo Heiko,

Also, ich gehe mal davon aus, daß du einen 1E Motor fährst (2.4i). Dieser hat keinen Vorwiderstand!

Ich selbst kämpfe mit der Zündspule auch schon länger, fahre definitiv nie ohne Ersatz, die Spule hat mittlerweile Wasserkühlung, und ich hab sie so hingebaut, daß ich gut rankomm und notfalls während einer Roten Ampel umstecken kann.
Das Thema ist leider nicht ganz trivial.

Hintergrund ist nach meinem Empfinden, daß die neuer Produzierten nichts mehr taugen. Alles andere als original Bosch hält eh nicht lange. Von Leuten, die noch die 1. Spule drin haben hört man eher nichts.

Es kommt aber sicher auch auf die Betriebsweise und das Empfinden an. Die Zündspule ist brutal überdimensioniert, so daß sich Probleme erst richtig bemerkbar machen, wenn sehr viel im Argen ist. Sprich defekte Zündkabel, Spule, oder dergleichen, werden bis zu einem gewissen Grade kompensiert.
Zudem wird das Tastverhältnis vom Steuergerät bei zu geringerer Spannung nachgeführt, so daß die Spule länger aufgeladen wird und so trotzdem einen fetten Funken produziert, was jedoch die Verlustleistung in der Spule erhöht. Es fließen Ströme von bis zu 35A! bei intakter Spannungsversorgung.
Bei Geschwindigkeiten von ca. 70-80 Km/h im fünften Gang ist das Tastverhältnis, selbst bei optimaler Spannungsversorgung, ausgereizt, so daß in diesem Bereich reichlich Verlustleistung und somit Wärme in der Spule entsteht. Fährt man dann im Sommer bei hohen Temperaturen lange Strecken in diesem Bereich, wird die Spule immer heißer und irgendwann gibt eine Isolierung auf, bzw. die Vergußmasse läuft aus. Solche (Vor-)Schäden machen sich zum Teil erst irgendwann später bemerkbar.

Durch die extrem hohe Zündspannung (geschätzt über 100KV) kann es zu Spannungsüberschlägen an verschiedenen Stellen außerhalb und Innerhalb der Spule kommen.
Regelmäßiges leises drehzahlabhängiges Surren ist normal und kommt von der Umladung der Spulenkernbleche. Regelmäßiges drehzahlabhängiges Spratzen, sind dauerhafte Spannungsüberschläge, unregelmäßiges Spratzen im Lastbereich sind sporadische Überschläge.
Die auftretenden Spannungen sind so hoch, daß mir selbst schon eine neue Spule sporadisch vom Hochspannungsanschluß durch den Kunststoff zu den Niederspannungspolen übergeschlagen hat. Trotzdem bewegt sich der 1E klaglos und man merkt davon erst mal nichts. Erst im untertourigen Bereich beim Gas geben, ist hin und wieder mal ein Zucker zu spüren.

Zum Testen von dem Schauspiel, absolut! dunkel machen, im Standgas laufen lassen, wenn dann noch nichts zu sehen ist, kurze Gasstöße, am besten direkt an der Drosselklappe, dann ist man näher dran. Die Funken sind nicht besonders hell. Aber Vorsicht, nicht mit der Nase dran kommen…!!!

Zum Isolieren hat sich (saubere!) Silikonpaste bewährt (ca. 20KV/mm), vorher alles penibel reinigen. So vermeidet man Oberflächenspannungsüberschläge. Alles andere ist bei mir gescheitert.
Für die Zündkabel hatte ich PVC Gartenschlauch, auch gegen die Marder, drübergezogen, schlägt aber auch durch! dort wo Metall(Masse) nah dran ist. Da muß ich mir noch was einfallen lassen, hab aber im Moment nicht die Zeit dafür und die Notwendigkeit ist nicht wirklich gegeben, da meiner perfekt läuft, dank erheblich überdimensioniertem Funken.
Die Spannungsversorgung (+12V) sollte ebenfalls überprüft werden. Notfalls provisorisch direkt von der Batterie eine Leitung ziehen, dann sind der Zündanlaßschalter und einiges Andere außen vor. Auch die grüne Leitung von der Zündspule zum Steuergerät sollte überprüft werden, auch die Masseverbindung unterhalb des Steuergerätes im rechten Fußraum zur Karosserie und natürlich die Masseverbindung Motor zur Karosserie.

Gibt es innerhalb der Zündspule Überschläge sieht man das leider nicht. Die Spule stirbt dann so langsam vor sich hin und irgendwann geht nichts mehr. Dafür die Ersatzspule dabei haben!

Jetzt werden Einige einwerfen, daß der Funken ja eher in der kurzen Luftstecke (ca. 1mm, also schon bei 3KV) der Kerzen überschlagen sollte. Durch den Gegendruck im Zylinder ist diese Durchschlagsfestigkeit wohl aber erheblich höher. Detaillierte Kenntnisse und Werte fehlen mir leider dazu.

Viel Erfolg erst Mal und Gruß

Ralf(1E)

>Servus,
>ich fahre einen LT 28 distance wide 2,4i. Ich habe Probleme mit der Zündspule. Diese macht summende Geräusche und verabschiedet sich nach einigen tausend Kilometern. Habe schon einige Werkstätten durch, niemand hat ne Idee. Die Zündspule ist angeblich die richtige. Zündkabel, Verteiler wurden durchgemessen, alles ok.
>Hat jemand ähnliche Erfahrungen und kann mir helfen.
>Ist nen absolut tolles Womo, würde halt ganz gerne mal ohne Reservezündspulen in den Urlaub fahren :-)
>Außerdem nervt das Summen.
>LG



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