Re: seltsamer Motor Kolbenüberstand
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Geschrieben von Tiemo am 17. Mai 2014 12:46:24:
Als Antwort auf: Re: seltsamer Motor Kolbenüberstand geschrieben von elmarbierbauch am 17. Mai 2014 11:15:09:
Hallo Elmar!
>Was der Durchmesser angeht habe ich mich verhauen, beim Kolbenüberstand nicht, da kann ich noch so oft nachmessen. Das heißt aber, dass du den "Pfusch" auch richtig zuende führen musst. Mit 1.5mm Überstand hast du das eineinhalbfache des maximal zugelassenen Überstandes, dafür gibt es zunächst mal keine passende ZKD (Dichtung). BIst du wirklich sicher, da auch zB. keine Ablagerungen mit zu messen? Dann wirst du wohl Zweie aufeinanderlegen müssen, Ein mit 3 Kerben und noch Eine mit einer Kerbe (oder noch eine "Halbe" mit 3 Kerben)...
Was mich wundert, dass da eine Dichtung mit einer Kerbe verbaut gewesen sein soll - naja, vielleicht sind die Abdrücke ja doch davon. Je nach dem, wie lange der Motor so lief, sind dann aber auch umfangreiche Folgeschäden zu erwarten, eingelaufene Stellen an der Kolbenlaufbahn aufgrund des ständigen Gekippt-Werdens beim Aufschlag, beschädigte Ventilführungen, leicht gebogene Ventilschäfte, eingelaufene Nocken, unentdeckte Risse in den Kolben, die diese irgendwann plötzlich zerfallen lassen können usw.
>Auf alle Fälle waren da Bastler dran. Beim Kauf waren drei Krümmerschrauben ausgerissen, drei Schrauben, Bolzen, waren schon überdreht so daß sie beim Öffnen ohne großen Widerstand rissen und aus dem Alu rausgebohrt werden mußten. Die Flansche vom Ansaugkrümmer waren gequetscht und rissig, so "zart" wurde angezogen. beim Wiedereinbau waren einige Gewinde weich, babe ich aber gelassen weil ich das alles nicht nochmal rausnehmen wollte. Jetzt habe ich alles mit Helicoil nachgeschnitten. Für den Aufwand und die Kosten hätte ich mir einen Tauschmotor leisten können, dann währe Ruhe. Jetzt rächt es sich wieder ein mal daß ich nur Billigschrott verbaue. Naja, das kann auch der Zahn der Zeit sein. Krümmerschrauben sind immer am Rande der Beanspruchungsfähigkeit, und Korrosion tut ein Restliches, dass Gewinde schwergängig werden bis zum Abdrehen (Sie werden ja normalerweise auch mit einem Dichtkleber ins Alu geschraubt, um Korrosion zu vermeiden). Es ist natürlich immer eine hässliche Geschichte, so ein hartes Stahlteil dann aus dem Alu zu bohren, ohne mit dem Bohrer sonstwo wieder rauszukommen. Mit Glück kann man manchmal was anschweißen und durch die damit einhergehende Wärmebehandlung lösen sie sich auch etwas.
Dass einige Grobmotoriker immer meinen, LKW-Radmuttern vor sich zu haben und alles andrehen, bis es knackt, ist ja eine bekannte, wenn auch traurige Geschichte. Schlimm ist, dass selbst viele Profis, die es besser wissen müssten, sowas tun, nicht nur Bastler.Gruß,
Tiemo
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