Re: Erlebnisbericht: Kardangelenk kaputt in Litauen
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Geschrieben von Morton am 07. August 2007 10:56:19:
Als Antwort auf: Erlebnisbericht: Kardangelenk kaputt in Litauen geschrieben von Wolfgang / Goettingen z.Zt. Litauen am 07. August 2007 10:06:01:
Hi, hört sich ja beruhigend an; hoffe der restl. Urlaub verläuft entspannt(er) ;-)); falls möglich, stell mal ein paar Bilder ein...
Bis die Tage und Urlaub ohne Mängel wünscht
Morton
>Liebe LT-Gemeinde,
>und ich hatte noch hier im Forum die Beitraege ueber defekte Kardangelenke gelesen und gedacht, die koennte ich nach dem Urlaub im Baltikum auch mal ersetzen lassen.
>Und dann das: Beim Rueckwaertsfahren war auf einmal so ein schabendes Geraeusch zu hoeren, so, als ob Dreck in der Scheibenbremse vorne ist. Nicht weiter wild, dachte ich, muss man nach dem Urlaub mal die Bremsen vorne machen.
>Da hab ich mir noch nichts weiter bei gedacht.
>Dann kam ein neues Scheppern beim Beschleunigen und auch beim Bremsen mit Motorbremse dazu. Das klang zwar nicht gut, trat aber nur hin und wieder auf, da an dem LT eigentlich immer irgendwas scheppert schien mir das zwar nicht gut, aber auch noch nicht besonders beunruhigend.
>Irgendwann beim Bremsen gab es dann ein Schuetteln im Fahrgestell, etwa so, als ob am ueber Querrillen faehrt. Bei ersten mal hab ich das noch auf den Strassenbelag geschoben, aber beim zweiten mal war der Belag einwandfrei. Das Ruetteln lag eindeutig am Wagen.
>Eine festsitzende Bremse - meine erste Vermutung - war es leider nicht, und eine kurze Demontage der Kardanwelle hat dann eindeutig gezeigt: Das untere Gelenk war schwergaengig.
>Schwergaenig ist noch nicht ganz kaputt. Was also tun? Haelt das Gelenk noch 1.000 km durch Polen bis nach Hause? Oder besser mit der Faehre von Ltauen aus fahren? Ein Wohnmobil ist erstaunlicherweise nicht so teuer, aber wenn man einen Hund hat muss man eine ganze Kabine mieten, und dann geht die ueberfahrt doch ins Geld (so 500 Euro mit drei Personen, Wagen und Hund). Und ob ein Platz frei ist kann man auch nicht Online feststellen.
>Also sind wir erstmal weitergefahren. So mit 70 - 80 km/h ging es eigentlich ganz gut, nur bei langsamen Fahrt war war das Ruetteln doch sehr unangenehm.
>Wir sind noch von Riga (Lettland) bis Kaunas (Litauen) gefahren, aber dann wurden Geraeusche und Unwucht so stark, dass eine Reparatur doch dringend wurde. Ich habe beim ADAC in D angerufen und um eine die Adresse einer VW-Werkstatt in Kaunas gebeten, die habe ich auch (nach zwei Rueckrufen durch den des ADAC) umgehend bekommen. VW in Kaunas hat zwar ein sehr schoenes Service-Zentrum, hat aber keine Ersatzteile fuer alten VWs vorraetig, und die angedeutete Zeit von 14 Tagen fuer die Reparatur schien mir unguenstig.
>Immerhin sprach man da gut englisch und hat uns an einen Teilehaendler in der Naehe verweisen, der zwar ein (moeglicherweise) passendes Gelenk vorraetig hatte (das ich aufgrund eines Missverstaendnisses auch noch gekauft habe, 17 Euro, falls jemand es haben will...), aber es war keine Werkstatt angeschlossen (was ich eigentlich gedacht hatte).
>Mit nicht eingebautem Gelenk haben wir in der Werkstatt nebenan gefragt, wurden von dort zu einer weiteren Werkstatt verwiesen, die das Gelenk aber auch nicht tauschen konnten. Immerhin gab man uns dort den Tip fuer eine Werkstatt namens KARDANS, was fuer mich schon mal gut klang. Obgleich es bereits auf 19.00 Uhr zuging und die Werstatt eigentlich nur bis 17.00 geoeffnet ist war noch jemand da, und im Innern sah es genauso aus, wie ich gehofft hatte: Ueberholte Kardanwellen an der Wand, defekte Wellen auf dem Boden und ein Schild, dass man Spezialist fuer Ford-Transit und Mercedes sei (leider war VW nicht erwaehnt). Es war auch noch jemand, der auch gut englisch sprach, (der hatte mit der Werkstatt an sich nichts zu tun, war offenbar irgendein Besucher),und per Handy konnten wir vom Chef erfahren: Eine neue Kardanwelle haette er leider nicht (wollte ich ja auch gar nicht haben), aber am naechsten Morgen koenne er die alte Welle reparieren.
>Also haben wir gleich in der Naehe auf einem bewachten Parkpltz uebernachtet (den kannten wir schon von der Hinfahrt) und sind um 8.00 wieder in der Werkstatt aufgetaucht. Der Chef war da, meinte, das sei kein Problem; der Hilfsmann hat die Welle ausgebaut (dauert 2 Minuten), wir sind fuer eine Stunde ins Cafe gegangen, und dann habe ich (eben gerade) den Wagen abgeholt - mit neumen Kardangelenk.
>Das ganze hat 300 Litas (etwa 80 Euro) gekostet.
>Jetzt hoffe ich, dass der Wagen wieder gut laeuft und wir den Rest des Urlaubs wieder entspannt angehen koennen (so ein Defekt zehrt doch an den Nerven).
>Uebrigens: Hier sieht man noch jede Mange LTs auf der Strasse
>Und: Das Baltikum ist wunderschoen, die Ostseekuste von Litauen udn Lettland ist unglaublich: Fast wie die franzoesische Atlantikkueste, aber nicht so heiss, voellig menschleer, alles kostet nur die hselfte, und das Schild Uebernachten verboten ist hier (ebenso wie Hoehenbalken) voellig unbekannt.
>Wolfgang (LT 28 Sven Hedin 1980)
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