Re: Zurück
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Geschrieben von Matthias Susanne am 02. September 2007 23:17:23:
Als Antwort auf: Re: Zurück geschrieben von Martin aus Pirna am 02. September 2007 19:58:22:
Hört sich ja intressant an,aber wenn die Straßen da so beschissen sind fahre ich da wohl erst hin wenn ich den LT sowieso verschrotten muss.Dann kann auch nichts mehr kaputt gehn.Finde es schon schlimm das die Leute nicht wissen dürfen das man irgendwo steht.Glaube zwar an das gute im Menschen aber dort hätte ich echt angst überfallen zu werden.
gruß Matthias & Susanne
>So viele Fragen...
>Allrad war nur nötig auf den Almwiesen in der Slowakei und abseits der Straßen, wo wir wunderschöne Plätze gefunden haben. Es geht auch ohne, dann hat man vielleicht die eine oder andere Stelle "verpasst", um es so auszudrücken. Sperre ist schon was feines, allein mit sperrbarer Hinterachse erschließt man sich viel mehr. Die Spurrillen sind eine echte Gefahr- am schlimmsten, wenn man jemanden überholt. Man schert aus, um zu überholen, schießt mit einem mal, wenn die Räder genug schräg stehen, um über die Rille darüberzukommen, auf die Gegenfahrbahn und dort gleich weiter in Richtung gegnerischen Graben. Schnell gegenlenken und schon wird man wieder zwangsgelenkt, um zu überholen. Das gleiche Spiel noch einmal, wenn man wieder einschert. Die LKW-Rillen sind wesentlich tiefer eingedrückt als die PKW-Rillen und in der Mitte ist teilweise wirklich der Asphalt aufgerissen, weil Autos aufgesetzt haben. Oder es künden große Ölflecken von abgerissenen Ölwannen. Wir sind wirklich über Kilometer gemütlich selbst um Kurven "gefahren" worden :-)
>Zur Sicherheit: Abseits der Straßen, hinter Dörfern vielleicht einen Feldweg rein und dort hingestellt. Damit hats bisher immer geklappt. In einer großen Stadt hätte ich doch etwas Skrupel. Kurzer Plausch mit den Dorfbewohnern oder wie in einem Fall mit den Kindern, die vom Kühe hüten heimkamen und jeder weiß, dass dort ein paar Deutsche eine Nacht in einem Auto schlafen. Allerdings: Bin ich mir nicht sicher, werden alle Türen zusätzlich von Innen veriegelt. Wir sind nicht mit Steinen beschmissen worden (wie es Bekannten passierte) und haben, wenn uns Leute zugewinkt haben (!!), freundlich zurückgewinkt. In der Ukraine ist man als Ausländer der Exot schlechthin, genauso wie in Albanien.
>Mit "weißen Wohnmobilen" meine ich die Fraktion der Karmänner (leider) und der Ducato-basierenden Aufbauten á lá Dethleffs, Bürstner, Hymer und all der anderen "Joghurtbecher". Bei dem Straßenzustand, welcher abseits der Hauptstraßen herrscht, schüttelt es alle Schrauben locker und dass das Auto nachher noch wasserdicht ist, glaube ich nicht. Sehr gut waren die Hauptstraßen in der Ukraine ("M"-Kennzeichnung wie Magistralnaja) und besser als vor ein paar Jahren die Hauptverkehrsstraßen in Polen. Es wird in Polen unglaublich viel gebaut und noch viel unglaublicher viel wird glattweg Stuß gebaut. Straßen mit 5 cm Decklage auf einer Schicht aus 30cm mit der Walze verdichtetem Dreck, kein Packlager drin, kein Graben, keine Drainage. Einen halben Kilometer nach dem Straßenbautrupp riß die Decke bereits wieder. Straßen in Ushgorod und Lwow waren teilweise schlichtweg nicht vorhanden. Es waren allerschlimmste Feldwege, übersät von Löchern, Kratern, Fehlstellen, fast immer mit vor dem Krieg verlegtem Katzenkopfpflaster! Von einer Höchstgeschwindigkeit kann man dort nicht reden, man war froh, darüber gekommen zu sein. Ausschilderung in Lwow fehlte völlig, wir sind dem inneren Kompass nach intuitiv in die richtige Richtung gefahren. Herein und heraus auch wieder. Ushgorod ist nicht so groß, da war es einfacher. Überhaupt waren die fehlenden Wegweiser ein leidiges Thema. Auf Nebenstraßen waren sie so gut wie nicht zu finden.
>Noch ein Tipp: Nach der Grenze kamen Zigeuner mit fetten Bündeln Geldscheinen, die sie uns gegen Euro andrehen wollten. Ich kannte keinen Umtauschkurs, also habe ich sie abblitzen lassen. In Ushgorod gab es mehrere (schon nach außen hin westeuropäisch anmutende) Banken, bei denen man tauschen konnte. Eine befindet sich neben dem "Busbahnhof" im "Centrum". In Anführungsstrichen deshalb, weil es für unsere "Verhältnisse" nicht gleich als Busbahnhof und Centrum zu erkennen war. Schon gar nicht, wenn es wie bei uns, kürzlich geregnet hat. In Polen funktioniert das Gled tauschen gleichermaßen, nur ohne die Zigeuner ;-) in Läden, die mit "Kantor" beschriftet sind. Dort gibts nach dem aktuellen Tageskurs Zloty. Problemlos in jeder größeren Stadt.
>Ich hoffe, ich konnte ein paar Fragen klarstellen :)
>mfG Martin aus dem schönen Elbtal
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