Re: Hamburg und der Staub
[ WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten ]
Geschrieben von Klaus am 02. November 2007 09:16:05:
Als Antwort auf: Re: Neues von der Feinstaubfront- der Link geschrieben von Ekki am 02. November 2007 07:12:05:
Moin ;-)
> [...] Besonders interessant scheint mir, daß Hamburg auf die Einführung der
> Umweltzone verzichtet. Das sollte anderen Städten als Vorbild dienen ...Nun, da es in Hamburg ja sowieso meistens regnet, ist der Staub da ja dann gebunden und kann keine Messstationen ärgern ;-)
Scherz beiseite: Hamburg dürfte - ebenso wie Lübeck und Travemünde - ein Messproblem haben, was die Luftqualitäten betrifft. Ein nicht ganz unerheblicher Anteil aller Schwebstoffe (nicht nur der böse Feinstaub) stammt aus dem mitten im Stadtgebiet liegendem Hafen, wo die Schiffe mit laufenden Maschinen ihren eigenen Strom produzieren und was die da verfeuern, gilt an Land schlicht als Sondermüll. Lübeck versucht einen Ausweg, indem sie den Schiffen Landstrom zur Verfügung stellt, das ist aber derzeit nur bei sehr neuen Schiffen mit entsprechenden Anschlüssen (und Spannungen), die die Häfen regelmäßig anlaufen, halbwegs praktikabel. In Hamburg sieht das anders aus, neben dem o.g. Problem der mangelnden Kompatibilät der Schiffsanlagen zum "Landstrom" ist auch schlicht die Kapazität, die zur Verfügung gestellt werden könnte, die vorn und hinten nicht reichen würde.
Der nächste Punkt ist der Hafen als Logistikplatz, der LKW-Verkehr ist entsprechend hoch und findet seinen Weg dorthin überwiegend auf Wegen, die nicht zu sperren wären.
Hamburg hat in der Historie darauf Wert gelegt, dass die (Handels-)Wege durch die Stadt laufen und nicht aussen herum, weshalb es mit Ausnahme der beiden Autobahnen keine Umgehungsstrassen gibt (im Norden gibt es keinen Ring, im Süden allenfalls über die B73 und dann mitten durch den Stadtteil Harburg). Westlich des Elbtunnels gibt es keine Brücken mehr und nur eine Fährverbindung, die aber trotz vier Fähren (für 50-60 PKW) keinen nennenswerten Durchsatz schafft und der es an einer "nahe"liegenden Hinterlandanbindung mangelt. Im Osten der Stadt gibt es zwei Brücken, aber auch die sind relativ weit weg von anderen Verkehrswegen.
Jegliche Sperrungen würden das Problem verlagern, insoweit sind auch die bisherigen Urteile etwas kurz gesprungen, denn weder den Verkehr aus seiner Strasse in die des Nachbarn klagt, ist man so schlau als wie zuvor.
mfG
K.R.
[ WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten ]