Re: DV - Der unkaputtbare? Heute ist er fällig


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Geschrieben von Udo am 26. April 2007 11:57:52:

Als Antwort auf: DV - Der unkaputtbare? Heute ist er fällig geschrieben von Uwe FDS am 26. April 2007 11:32:38:

Die Leidensgeschichte eines LT-Motors... ts :-)
wirklich erstaunlich was die Dinger alles abkönnen...
Cola?? Hast du echt Cola da rein gekippt??
Das schäumt ja wie Sau... :-)

Gruß
Udo

>Liebe LT-Freunde,
>jetzt will ich mal was zu der Geschichte meines Motors schreiben.
>Vor ca. 1 JAhr stand hier ein Kopf im Tausch gegen 1 Flasche Johhny Walker, den Motor, der noch dran hängt, gibts fürn Selbstabholer gratis dazu. Als LT-Fahrer und Bastler kann man sich das nicht entgehen lasssen. Kurz danach brauchte ich ihn auch dringend: Zahnriemenriss!
>Der Motor hatte angeblich weit über 500.000 gelaufen, sprang fast nicht mehr an, qualmte und lief unrund mit schlechter Leistung. Ich prüfte ihn, einige Ventile standen 2/10 mm weit offen. Also Ventilspiel eingestellt, Zahnriemen gleich neu gemacht und dann "offshore" (Der LT stand auf nem Parkplatz 300 km weit weg) Motor eingebaut.
>Alles war OK, der LT schnurrte wieder. Aber nicht lange, ein paar Tage später blinkte die Wasser-LED, der Zeiger ging schnell hoch bis zum Anschlag: Es war ein Kühlwasserschlauch geplatzt. Rechts ran, abkühlen lassen, Wasser drauf und 2 Stunden später gings weiter. Ein paar Wochen später blinkte die LED wieder, leichter Kühlwasserverlust. Also nachgefüllt. Die Abstände zum Nachfüllen wurden kürzer, zuletzt konnte ich 25 km fahren, bis die LED blinkte. Zwischendurch signalisierte dann eine leicht erhöhte Temperatur eine defekte Visco. Also Lüfter mal eben provisorisch festgesetzt, aber leider hielt das nicht, 200 km von zu Haus weg flog der Lüfter ab und beschädigte den Kühler so stark, daß ein ordentlicher Wasserstrahl herauskam. Mit 10 Litern Wasser konnt ich mich 20 km weiter zum nächsten Parkplatz retten. Das Leck wurde provisiorisch geflickt, dann ging es ganz ohne Ventilator heim. Leider stand eine dringende Tour an: OHne Lüfter und mit provisiorisch geflicktem Kühler und 2 to Ladung van Achern ca 500m Höhenunterschied auf 5 km Strecke hoch in den Schwarzwald. Das einzige, was da kühlte, war der Heizungswärmetauscher. Ein paar hundert Meter fahren, 10 min Pause, aber die Fracht, Fahrer und der LT kamen übel strapaziert zu Hause an. Da noch mal 3 to abzuholen waren, diesmal mit Hänger mußte eine schnelle Lösung her: Ein elektrischer Lüfter aus einem Audi 100 wurde schnel mal drangepfuscht. Der Wasserverbrauch stieg, die blinkende LED war fast Standart, und oft erinnerte mich der kalte Luftstrom aus der Heizung und eine fast am Anschlag stehende Nadel, daß der Motor mal wieder etwas Wasser (so 3 - 5 Liter) brauchte.
>Vor 4 Monaten, auf einer Fahrt Richtung Gardasee plötzlich starkes Vibrieren: Ich kehrte um und schaffte die 250 km bis nach Hause: 2 Lagerböcke der Kurbelwellenlager waren abgerissen, eine Ölspritzdüse weg und die Lagerschalen lagen samt Schraubenreste sowie kleinerer Bruckstücke vom Kolben zerknittert in der Ölwanne. Der Wagen wurde gebraucht, also schnell mal von dem alten Block, der nach dem ZR-Riß noch herumstand, 2 Lagerchalen und Schrauben ausgeliehen und den Motor zusammengepfuscht.
>Der Motor lief, bekam regelmäßig Wasser, alle 1000 km so 3 - 5 Liter vom billigen Baumarktöl und irgendwann summte die Ölkontrolle und die Öldrucklampe blinkte. ALso mal ein Manometer reingeschraubt: Öldruck geht hoch bis 1,5 bar und bleibt dann konstant. Ein Ölwechsel samt Filter brachte für kurze Seit Besserung, mittlerweile hab ich mich an die schon fast ständig summende Ölkontrolle gewöhnt. Der Ölwechsel war dann auch der Einzige, der dem sterbendem Motor während der 40.000 km gegönnt wurde! Am Einfülldeckel war immer ein leichter weißer Belag, es dampfte aber dort bei laufendem Motor wie aus einem Kühlturm: Ich denke, daß das Wasser in den Ölrücklauf gelangt und dann in der Wanne verdampft. Aber der Motor lief immer noch und dürfte auf den letzten 40.000 km so ca. 200 Liter Wasser ausgedampft haben!
>Und gestern dann bei Nürnberg wurde es ernst: Wasser nachgefüllt, und den Deckel nicht draufgemacht. kurz danach merkte ich, daß die Temperaturanzeige am Anschalg war, ich rettete mich auf den nächsten Parkplatz. Der Motor war fast komplett trocken, ich ließ ihn etwas abkühlen und da ich nichts anderes hatte, bekam er ca 5 Liter Wasser und 6 Liter Cola eingefüllt. Und diesmal war es ernst: Blasen im Ausgleichsbehälter! Nun nahte das Ende wirklich. Alle 10 km mußte ich 2 Liter Wasser nachfüllen. Das hinderte mich aber nicht, in Crailsheim noch einen 250TD auf den Hänger laden, bei dem war der Motor noch ein wenig mehr kaputt als beim LT. Und dann ging es nach Bad Herrenalb, abladen und weiter nach Hause. Vorher noch 30 Liter Wasser gebunkert, die ich auch während der Fahrt brauchte.
>Nun steht der LT auf dem Hof und heute bekommt er die Ersatzmaschine mit neuer Kopfdichtung, neuem Zahnriemen und heiler Viscokupplung eingebaut.
>Das erzähl ich euch jetzt, um mal zu zeigen, was für Reserven in so einem Motor stecken, und was so ein Motor alles wegstecken kann. So eine üble Behandlung dürfte wohl kaum einem anderen LT Motor je widerfahren sein, und im LT45, oft vollgeladen und mit Hänger, wird der Motor nicht gerade geschont!
>Grüße
>Uwe
>der jetzt zum Werkzeug greift und wenn alles klar geht, morgen zur Digicam und dann gibts Bilder vom Innenleben





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