Re: Wärmeproblem - Viscolüfter?!?


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Geschrieben von Chris am 11. Mai 2006 13:01:14:

Als Antwort auf: Re: Wärmeproblem - Viscolüfter?!? geschrieben von Patrick Christian am 11. Mai 2006 07:31:05:

Hallo Patrick, also da muß ich mal eben widersprechen.

>So ein Viscolüfter zieht mal eben 2-3 PS und Kostet Treibstoff.

Das trifft auf einen starr montieren Lüfter zu. Der Viscolüfter hat genau diese Nachteile nicht, denn er stellt nur dann eine zusätzliche Belastung für den Motor da, wenn die Kupplung auch greift. Letzteres geschieht bei der Viscokupplung stufenlos, im Gegensatz zum Elektrolüfter, der meist nur stufig geschaltet ist und damit nur Stoßweise lüftet. Voraussetzung ist, daß die Viscokupplung in Ordnung ist, d.h. wenn das Bimetall kalt ist, soll sich bei stehendem Motor der Lüfter von Hand leicht drehen lassen, und wenn der Motor heiß ist, muß der Lüfter fast feststehen auf der Kurbelwelle. Leider altern die Viscokupplungen im LT, die Haftung bei kaltem Bimetall nimmt zu und die Haftung bei heißem Bimetall nimmt ab. Da hilft im allgemeinen nur eine Neubefüllung (beim LT kaum möglich, da verpresst) oder ein kompletter Tausch der Kupplung.
Und wegen der Leistung: Auch ein Elektrolüfer braucht Leistung und hat wohl kaum einen besseren Wirkungsgrad als der Viscolüfter. Auch die elektrische Leistung wird dem Motor über die Lichtmaschine entzogen, sparen kann man da unterm Strich nichts.

>Deswegen findest Du so etwas kaum noch in modernen PKW´s / LKW´s.

Unterschreib ich so auch nicht. Viskokupplungen sind noch in aktuellen Fahrzeugen vieler Hersteller zu finden. Der LT2 hat zum Beispiel eine drin. Kässbohrer baut sie auch noch in ihre Busse, teilweise mit großen Aufwand (lange Riementriebe und 90°-Umlenkungen), da die Motoren längs liegen und die Kühler sich an der Fahzeugseite befinden. Diesen Aufwand würden sie nicht treiben, wenn sich das Problem mit Elektrolüftern erschlagen ließe. Und gerade bei Nutzfahrzeugen wird auf die Wirtschaftlichkeit geachtet.
Der Viskolüfter hat den Nachteil, daß er eine mechanisch vom Motor angetriebene Welle braucht, die quer zum Kühler steht und eben auch möglichst direkt vor dem Kühler. Bei modernen Pkw ist das ein Problem. VW z.B. hat in allen aktuellen Pkws (außer Tuareg und Phaeton) einen querliegenen Motor drin. Da ist ein Viscolüfter baulich nicht praktikabel. Bei längsliegenden Motoren ist in den engen Motorräumen auch nicht immer die Möglichkeit gegeben, an einer für den Kühler günstigen Stelle eine Lüfterwelle mit Anbindung an den Keilrippenriemen am Motor anzubringen. Einen Elektrolüfter kann man eben schön als flache Einheit mit dem Kühler verpacken.

>Fragt sich nur, woher einen so großen Lüfter bekommen, ich Suche schon
>etwas länger danach.

Ich denke auf die Größe kommt's nicht an, es sei denn, du willst ihn genau in die alte Luftfühung reinsetzen. Bei einem Umbau auf E-Lüfter würde ich aber auf diese Luftführung komplett verzichten, weil man sie dann nicht mehr braucht. Die modernen E-Lüfter werden mitsamt Rahmen direkt vor oder hinter den Kühler geschraubt.
Wegen der Leistung muß man sich keine Gedanken machen. Die Abwärme eines Motors hängt direkt zusammen mit der abgegebenen Leistung. Dazu kommt bei modernen Fahrzeugen noch, daß in den Kühlerpaketen auch Klima- und Ölkkühler integriert sind, was der LT ja nicht als zusätzliche Belastung hat. Man múß sich also nur einen Motor suchen, der etwa 100PS oder mehr hat in einem Fahrzeug, was nicht mit allzuviel Fahrtwind rechnen kann, und baut sich den Lüfter weg. Dann das ganze mit einem Hilfsrahmen vor den LT-Kühler geschraubt. In Frage kämen z.B. Lüfteranlagen vom T4, T5, LT3 (Crafter) oder auch Touareg.
Bei ISA-Racing gibt's auch E-Lüfter für den selbstbau von Kühlanlagen.

Gruß Chris




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