Jetzt sag ich mal was dazu...


[ WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten ]


Geschrieben von Chris am 03. Februar 2006 20:04:18:

Als Antwort auf: Re: Kopfschütteln geschrieben von Sigi am 03. Februar 2006 13:05:22:

Also weitere Zurechtweisungen spar ich mir jetzt, habe ich doch in den Anfagszeiten des Forums, die auch meine LT-Anfagszeiten und auch meine Fahrzeugtechnik-Studiums-Zeiten waren, selber gerne mal mein Halbwissen unters Volk gebracht ;-).
Zum Thema Batterien gibt's jetzt aber mal Fakten. Allem voran geht die Lade- und Entladekurve eines Blei-Säure-Akkus:

Gilt für eine Autobatterie mit 12V Nennspannung, die stets sechs Zellen enthält. Damit ihr aber nicht glaubt, ich will euch mit meiner selbsgemalten Kurve (von meinem Bordnetze-Prof von der Tafel abgeschrieben) verkackeiern, hier das ganze noch mal aus einem Fachbuch, allerdings nur für eine Zelle dargestellt:

Beim Laden steigt die Spannung also langsam an, denn nicht alle zugeführte Energie wird für die Umwandlung der Platten verbraucht, man hat einen gewissen Verlust. Es ist an sich auch kein Problem, die Ladespannung über 14,4V ansteigen zu lassen, davon geht die Batterie auch nicht kaputt. Aber: Ab ca. 14V wird das in der verdünnten Säure enthaltene Wasser elektrolysiert, d.h. aus flüssigem H2O wird gasförmiges O2 und H2 (letzteres ist in der Tat gut brennbar:

Die Konzentration des flüchtigen Gases bei einer Autobatterie stellt aber kein größeres Verletzungsrisiko dar). Das will man im Auto vermeiden, weil durch den Wasserentzug die Konzentration der Säure verändert wird und der Flüssigkeitspegel sinkt. Deshalb sind die Spannungsregler der Lichmaschinen bei 12V-Netzen auf ca. 14V eingestellt. Sonst müßte man ständig Wasser nachkippen. Damit trotzdem entstehende Gase entweichen können, haben die Säure-Akkus auch Entlüftungsventile.
Wenn die Batterie jetzt vom Ladegerät abgeklemmt wird, sinkt die Spannung auf die Zellenruhespannung ab, was bei 6 Zellen ca. 12,24V sind, abhängig von Temperatur und Ladezustand. Eine wesentlich höhere Spannung ist chemisch gar nicht möglich. Bei Stromentnahme sinkt die Spannung dann weiter ab.
Leider kann ich nichts dazu finden, was passiert, wenn man durch nachkippen von Säure die Konzentration erhöht. Ich sehe aber keinen Grund, warum man das als lebengefährlich einstufen sollte.
Nochmal aber: Das alles gilt für Blei-Säure-Akkus. Blei-Gel-Akkus verhalten sich zwar chemisch genauso, aber das Ausgasen bei hoher Ladespannung wird durch das zähe Gel und die fehlenden Entlüftungsöffnungen zum Problem: In der Batterie baut sich Druck auf, es besteht akute Gefahr, daß sie explodiert. Zudem sind die Ionen im Gel unbeweglicher, deshalb lassen sich Gelbatterien nicht schnellladen und brauchen elektronisch geregelte Ladegeräte - und deshalb kann man sie auch nicht zum Starten verwenden (zu träge).
Was den Gefrierpunkt angeht: Je geringer der Ladezustand, desto geringer die Säuredichte und desto schneller kann der Elektrolyt einfrieren. Im Gegensatz zu Wasser dehnt sich Schwefelsäure dabei nicht aus, die Batterie nimmt theoretisch keinen Schaden. Da aber ein bestimmter Wasseranteil im Elektrolyten enthalten ist und die Platten in der Batterie sehr spröde und empfindlich sind, kann es in der Praxis durchaus zu Frostschäden kommen. Also im Winter Batterie immer aufgeladen lagern.
Thema Selbstentladung: Der Säureakku verliert pro Tag ca. 1% Ladung. Wenn man noch dazu davon ausgeht, daß er aufgrund der Ladespannungsbegrenzung nie zu 100% geladen wird, wird er einen ganzen Winter nicht mit einer Ladung überstehen. Also 1x Nachladen wäre auf jeden Fall zu empfehlen.

Noch Fragen?
Gruß Chris

>>erstmal ein wenig aufklärung: eine autobatterie ist voll, wenn sie 14,4 v
>>hat.wenn die diese u nicht mehr erreicht, gibt sie langsam den geist auf.weitere anzeichen ist: die batterie gast bei ladung schon vor der erreichten "end"spannung - vorsicht dabei, da bildet sich ein druck und das gas, h2, ist brennbar. die plastikschräubchen vor dem laden leicht aufdrehen, das es entweichen kann. wenn eine batterie nicht schon sehr alt ist und nur durch ein kräftiges tiefentladen geschädigt worden ist, kann man durch entfernung der batterielsg und zufügen von etwas batteriesäure wieder einiges gutmachen.
>>grüssle steffen
>Hallo Steffen,
>also erst einmal ist deine Batterie bei 14,4 Volt definitiv hinüber weil sie überladen wurde. Und zweitens füllt man (Ausnahme bei Erstbefüllung) niemals
>Säure nach sondern dest. Wasser. Also bitte nachdenken was du schreibst und
>zwar bevor du es schreibst. Dein Beitrag ist nicht nur Unnütz sondern kann
>sogar Lebensgefährlich werden, eben dann wenn jemand versucht Säure nachzufüllen.
>Gruß
>Sigi





Antworten:


[ WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten ]