Re: Bin ich froh, daß es noch genug alte LT´s gibt


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Geschrieben von Klaus am 02. Dezember 2003 20:49:04:

Als Antwort auf: Bin ich froh, daß es noch genug alte LT´s gibt geschrieben von André am 02. Dezember 2003 20:04:15:

Moin ;-)

>Trotzdem hier einige Fragen an Euch, die es vieleicht wissen:

Dürfen wir einen Teil dieser Fragen einmal nach Wolfsburg und nach Stuttgart weiter geben ? ;-)

>Warum hat der neue LT die Motorhaube außen (bequemere Wartung, leiser?, dafür aber länger)

Das Frontlenkerkonzept hatte nur der LT und es war alles andere als ergonomisch, soll heissen der Einstieg und auch z.T. die Wartung war beim zwei Jahre später auf den Markt gekommenen Mercedes T1 (207-410) etwas praktischer (der Motor wirkt versteckt, man konnte beim alten Daimler aber Teile der Querverstrebungen entfernen, womit der Motor für grössere Aktionen gut erreichbar war.

Der Sprinter kam 1995, der LT als "Kopie in Teilen" ein Jahr später.

>Warum hört er gewichtsmäßig beim LT 46 auf und nicht beim LT55 wie früher?

VW hat den LT als Einstieg in die Klein-LKW's aufgebaut und später zusammen mit MAN versucht, noch eine Fahrzeugkategorie darüber anzubieten. MAN versprach sich eine neue Kundengruppe über die grosse VW-Händlerorganisation, VW sparte sich die teure Entwicklung. Übrig blieb der heute in Brasilien gefertigte L80, der in D mehr ein Schattendasein fristet. Wie auch immer, zunächst kamen LT28-35 auf den Markt, 1978 wurde der mit anderer Vorderachskonstruktion versehene LT40/45 vorgestellt, 1983 kam der LT50. Diese ganze Variantenvielfalt mochte bei zunächst sehr hohen Stückzahlen gerechtfertigt gewesen sein, die Preise waren aber dementsprechend deftig und mit den zunehmenden Stückzahlen des Euro-Transporters (Fiat/Peugeot/Citroën) gingen auch die Verkaufszahlen zurück. In den 90er Jahren gab es dann noch einmal einen Versuch, den Absatz zu erhöhen, in dem man mindestens für Weiter-Verarbeiter (z.B. WoMo-Hersteller) die Preise gesenkt hat. Trotzdem war nach 471.221 Exemplaren 1995 Schluss und danach wurde auf die Montage des LT2 umgebaut, dessen Entwurf von Mercedes stammt (mit welcher Konstruktionsbeteiligung von VW auch immer).

Mercedes hatte mit dem von 1977 bis 1995 produziertem Sprinter-Vorgänger die Gewichtsklasse von 2.6 bis 4.6t abgedeckt, darüber gab und gibt es nach wie vor den T2 (später Vario). Erst später kam ein 6t-Sprinter (616) dazu, er dürfte möglicherweise günstiger herzustellen sein als ein mit hohem manuellem Arbeitsaufwand produzierter Vario, der von den ehemals 4t so langsam in Richtung 6-8ter abgehoben ist.

Mercedes wollte sich also nicht selbst Konkurrenz machen, aber irgendwo hat die normale Vorderachse des LT2 auch irgendwo ihre Grenzen (die Traglast liegt deutlich unter der des LT1).

>Warum ist er so schmal (natürlich auch die kleinere Ladefläche)?

Die um 10cm höhere Breite hat nicht nur Vorteile, speziell bei den Kastenwagen, nicht jeder will ein Bett darin quer einbauen ;-)

Die Ladeflächenbreiten beim LT2 sind unterschiedlich, d.h. die DoKa haben eine schmale Ladefläche (~ 1.94m innen), die Einzelkabinen eine breite Ladefläche (2,10m), die Kipperpritsche liegt mit 2m Innenbreite wiede dazwischen.
Beim LT1 war es ähnlich, meistens 2.01m breit, für den langen Radstand gab es auch eine breite Pritsche von 2,20m (innen).

>Warum die kurze Einzelkabine (nur weil die Konkurrenz es auch so macht

"Konkurrenz" siehe oben.

> Es müßte schon eine Doppelkabine sein, die hat aber viel zu großen Wendekreis.

Der Wendekreis dürfte vom Radstand abhängig sein. Es gibt nun aus vermutlich nachvollziehbaren Gründen keine "kurze Doppelkabine", sondern nur eine mit mittlerem und eine mit langem Radstand. Der Wendekreis beträgt unabhängig von der Aufbauform 12,80m beim mittleren und 14.30m beim langen Radstand.
Beim LT1 war der Wendekreis beim mittleren und langen Rastand mit 13m bzw. 15m auch nicht kleiner.

mfG
K.R.




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