Re: Undichte Stellen am Motor


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Geschrieben von Olaf Korte am 01. Juni 2004 17:58:29:

Als Antwort auf: Undichte Stellen am Motor geschrieben von Meike am 01. Juni 2004 17:38:17:

Hallo Meike,

also zunächst einmal ist es fast schon normal (wenn auch nicht unbedingt schön für die Umwelt), daß ein etwas älterer Motor ein wenig Öl verliert. 2 Tropfen pro Nacht kann man sicher dazu rechnen.

Die Ursachen dürften meist (für das Motorleben gesehen) harmlos sein, wie z.B.:

1) Undichte Ölwanne
Öl läuft am Übergang Motorblock/Ölwanne raus, dh. oberhalb sollte der Motor "trocken" sein.
Kannst mal versuchen *vorsichtig* die einzelnen Ölwannenschrauben von unten nachzuziehen aber wie gesagt vorsichtig nur handfest - nach fest kommt ab ...
Es soll auch schon vorgekommen sein, daß Ölwannen durchgerostet sind, das ist dann unangenehmer aber wohl bei weitem nicht so häufig wie ersteres.

2) Simmeringe der Kurbelwelle
Ín dem Fall läuft das vorn oder hinten aus dem unteren Teil des Motorblocks raus. Wenns hinten ist landet es zunächst in der Getriebeglocke und dann anschließend unterm Auto.
Reparatur ist aufwändiger, da hierzu die Anbauteile an der kurbelwelle ab müssen. Dh. vorne kombiniert man es mit einem irgendwann sowieso fälligen Zahnriemenwechsel und hinten z.B. mit einem Kupplungswechsel bei dem das Getriebe ja eh raus muß.

3) Zylinderkopfdichtung
Das ist mit die unangenehmste Sache. In diesem Fall läufts am Übergang Motorblock zu Leichtmetall-Zylinderkopf raus. Die Kopfdichtung kann durchaus etwas nässen und noch eine ganze Weile halten. Wenn sie aber fällig ist, dann ist das auch wieder eine aufwendigere Sache, weil der ganze Kopf runter muß.
Ich würde eine leicht feuchte Dichtung nicht wechseln, bevor es nicht wirklich sein muß, da der Motor vom Zerlegen und wieder Zusammenbauen oft auch nicht besser wird, je nachdem an wen man da gerät oder wie geschickt man sich selbst anstellt ...

4) Simmeringe der Nockenwelle
Im Prinzip dasselbe wie unter Punkt 2 bei der Kurbelwelle, diesmal halt nur weiter oben an den vorderen und hinteren Enden des Zylinderkopfes. Reparatur sollte man mit einem Zahnriemenwechsel kombinieren.

5) Ventildeckeldichtung
Ist häufig die Ursache für Öl-Sauereien. Diese Dichtung läßt sich leicht wechseln, da man nur einfach den Deckel abschrauben muß und die Dichtung gegen eine neue austauscht. Deckel wieder draufschrauben - fertig.
Achtung: Irgendwann ca. 1990 wurde von Kork- auf Gummidichtung gewechselt, dabei haben sich die Gewindebolzen geändert und müssen ggf. mitgetauscht werden, wenn die alte Dichtung Kork war und jetzt eine Gummidichtung verbaut werden soll.

Das wars erstmal was mir so einfällt. Hoffe es hilft Dir ein wenig. Auf jeden Fall ist alles bis auf die Sache mit der Zylinderkopfdichtung (Punkt 3) eher harmlos für den Motor, also kein Anlaß zur Panik auch wenn es wie gesagt je nach Menge natürlich nicht so toll für die Umwelt ist.

Schau halt mal möglichst genau nach der "Ölquelle", evt. dazu den Motor vorher mal waschen.

Gruß,
Olaf

>Kann mir jemand sagen, ob es etwas Ernstes ist, wenn unten an der Ölwann ein wenig Öl verloren geht (ca 2 Tropfen pro Nacht)?
>Ist das irgendwo einfach nur eine undichte Stelle oder gibt der Motor langsam den geist auf?
>Außerdem: Jedesmal, wenn der LT 2-3 Tage gestenden hat, dann "zuckelt" er die ersten 5- 10 Mnuten, wenn man fährt. Danach gibt sich das und er fährt wieder einwandfrei! Ist das ein Anzeichen, dass der Motor eventuell bald kaputt ist.
>Oh, ich hab soviele Fragen: Habe den LT erst seit 2 Monaten!
>Ciao Meike





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