öl im luftfilter


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Geschrieben von masch am 20. Januar 2004 00:28:47:

Als Antwort auf: Re: öl im luftfilter--Nicht immer gleich das Schlimmste vermuten !! geschrieben von andrea am 19. Januar 2004 22:20:24:

Moin moin,

>>oben auf dem Ventildeckel sitzt eine Runde Dose.
>>Darin ist wohl eine Art Filter und durch diesen soll das Kurbelgehäuse
>dein schrauber irrt.

da ich auch schon mal Oelschmiere im Luftfilter hatte und mich das Thema grundsaetzlich interessiert, habe ich ein wenig geblaettert (natuerlich nur in Richtung 4-Takter).

Gefunden habe ich (herstellerunabhaengig) u.a.:

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Das Kurbelgehäuse wird durch Frischluft belüftet, die über einen Luftfilter in die Zylinderkopfhaube eingeleitet wird. Insbesondere bei nicht betriebswarmein Motor gelangen beachtliche Mengen unverbrannter Gase aus dem Zylinderraum in das Kurbelgehäuse und vermischen sich mit der ölhaltigen Luft.
Diese Dämpfe sind einerseits korrosiv und säurehaltig und tragen zur Ölverdünnung bei. Andererseits enthalten die ins Freie gelangenden Gase hochkonzentrierte Kohlenwasserstoffe und Kohlenoxyde, also gesundheitsschädliche Stoffe, die wesentlich mit zur Verpestung der Luft beitragen. Aus diesen Gründen ist eine kontrollierte Zwangsentlüftung des Kurbelgehäuses vorgesehen.

Ein Kunststoffschlauch verbindet die Zylinderkopfhaube mit dem Sauggeräuschdämpfer. Hierdurch stellt sich ein leichter Unterdruck im Kurbelgehäuse ein, der die Frischluft durch einen Belüftungskorb eintreten laßt. Dieser Belüftungskorb ist mit einem Stahlwollfilter bepackt. Auf diese Weise werden die der menschlichen Gesundheit schädlichen Gase dem Motor zugeführt und verbrannt.
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Dass zunächst beim Starten eine Menge Öl in alle Richtungen gedrückt wird, ist normal. Manchmal passiert es sogar, dass nach kurzem laufenlassen des Motors dieses Öl über die Kurbelgehäuse-Entlüftung gedrückt wird.
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Die Emissionsminderung ist ein wichtiger Schwerpunkt bei der Weiterentwicklung von Verbrennungsmotoren. Die Kurbelgehäuseentlüftung stellt dabei ein wichtiges emissionsrelevantes System dar. Die Kurbelgehäuseentlüftung führt das sogenannte ''Blow-by-Gas'', welches durch Leckageströme zwischen Kolben, Kolbenringen und Zylinderlaufflächen vom Brennraum ins Kurbelgehäuse strömt, aus dem Kurbelgehäuse ab. Dieses Gas enthält neben einem hohen luftvermischten Treibstoffanteil auch kleinste Ölaerosolanteile (Öltröpfchen) mit einem Durchmesser von 0,1 bis 1,5 um, die dadurch entstehen, daß Teile des am Kolben und den Zylinderlaufflächen anhaftenden Motoröls durch örtlich sehr hohe Strömungsgeschwindigkeiten von der Oberfläche mitgerissen werden.
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Kontrolle der Kurbelgehäuse-Entlüftung
Die Gase und Dämpfe aus dem Kurbelgehäuse müssen dem Motor vollständig zur Verbrennung zurückgeführt werden.
Die Kontrolle erfolgt durch Augenschein. Geprüft werden die Montage und der Zustand der für die Rückführung der Gase und Dämpfe aus dem Kurbelgehäuse in den Verbrennungsraum dienenden Einrichtungen und Teile, wie Leitungen, Schraubenanschlüsse, Deckel usw.
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Bei geschlossenen Systemen, wie sie in Personenkraftwagen vorgeschrieben sind,
wird das Blow-by-Gas in den Ansaugtrakt geleitet. Dabei werden Ölnebelabscheider
eingesetzt, um vorhandene Ölbestandteile aus der Strömung zu separieren. Die abzuscheidende Flüssigkeit besteht zum einen aus Tropfen mit Partikelgrößen im Durchmesserbereich um d50,3 = 1 µm und zum anderen aus einem Wandfilm, der einen
bedeutenden Massenanteil einnehmen kann. Die aufgefangene Flüssigkeit wird
dem Ölkreislauf wieder zugeführt. Um durch das Absaugen des Blow-by-Gases in
den Ansaugstrang den Druck im Kurbelgehäuse gegenüber der Umgebung nicht
zu weit abzusenken, werden häufig Ventile zur Druckbegrenzung zwischen dem
Ölnebelabscheider und der Einleitstelle der Blow-by-Gase in den Ansaugtrakt eingesetzt.
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Dem allen entnehme ich fuer mich, dass schon alleine die Kurbelgehaeuseentlueftung hoechst diffizil ist und man diesem bescheidenen runden Teil auf dem Ventildeckel mehr Aufmerksamkeit schenken sollte.





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