Umbau Sauger auf Turbodiesel So habe ich es gemacht
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Geschrieben von Frank am 14. Juni 2002 08:11:53:
Wegen der vielen Anfragen zum Umbau stelle ich eine Sammlung der Antworten nochmal ins Forum.
Wie gesagt ich hatte die aufwendigste Variante, da ich auf den ACL mit Ladeluftkühler umgebaut hatte.
Wenn man auf Turbodiesel des gleichen Bauzeitraumes umbaut (also DW auf DV oder 1S auf 1G oder ACT auf ACL, kann man sich zum Teil Arbeiten ersparen. Insbesonders in der Elektrik und je nach Baujahr auch an der Karosserie.Den Umbau habe ich komplett selbst gemacht.
Zeitaufwand ca. 3 Wochenenden für beide LTs zusammen.
Kosten sind stark vom Einzelfall abhängig.
Da mein Teilespender Zahnriemenriss hatte,ist der Motor komplett gemacht worden.
Instandsetzung Motor (Neuer Kopf und Kolben,alle Lager)bei MKG 2200 Euro
Montage der Einspritzanlage mit Zahnriementrieb und neuer Wasserpumpe,sowie Umlenkrollen bei MKG ca. 300 Euro (Motor wurde einbaufertig angeliefert).
LT mit Motorschaden 400 Euro
Sonstige Teile: Neue Kupplung,Öl,Filter,Auspuffrohr(wegen langer Radstand),Kleinteile: ca. 300 Euro
Teilespender nach Umbau als Sauger wieder verkauft: -1500 Euro
Also für mich unterm Strich ca. 1700 Euro
TÜV Eintragungskosten 80 Euro
Dazu kamen noch Transportkosten für den Teilespender.
Umbau von 86er Saugdiesel DW auf 93er Turbodiesel ACL
Basis LT31 langer Radstand BJ86 DW mit Servolenkung
Teilespender LT28 kurzer Radstand BJ93 ACL ohne Servolenkung
Ziel war es zwischen beiden Fahrzeugen die Motoren zu tauschen, was auch gelang.
Der Teilespender wurde dann als Saugdiesel wieder verkauft.Unterschiede Turbo ACL zu Sauger DW:
-Motor incl.kompletter Einspritzanlage
-Vorderachse (LT28-31 bzw 35 mit Einfachbereifung) (Beim Turbo sitzt die Motorhalterung weiter hinten)
-Turbolader mit Ladeluftkühler
-komplette Luftzuführung bis zum Luftfilter (geht beim ACL durch das rechte Radhaus>Durchbruch notwendig)
Abgasanlage:
-Abgasrohr Turbolader (Krümmer) bis zum Schalldämpfer (Unterschiede auch je nach Radstand in der Länge)
-(baujahrabhängig auch gesamte Abgasanlage wegen größerem Rohrdurchmesser seit 1988)
Kühlsystem
-Unterschiede wegen Ölkühler und elektr. Kühlmittelnachlaufpumpe bzgl der Schläuche und Ausgleichsbehälter, sowie Position der Geber .
-Lüfter unterschiedliche Größe der Lüfterflügel und somit des Lüfterringes am Kühler
Elektrik:
-Motorstrangkabelbaum (baujahrabhängig altes(Flachstecker)/neues(gesicherte Steckergehäuse) Stecksystem) teilweise andere Lage der Geber.
-Bei Wechsel von alt auf neu auch Anpassung der Belegung am Sicherungskasten notwendig.
-Anlasser hat andere Position des Magnetschalters wegen Turbolader,dadurch auch anderes Batteriehauptkabel
Getriebe:
-kann eigentlich bleiben>>sollte aber wegen TÜV Eintragung ggf mit gewechselt werden (abhängig von Kennbuchstabe am Getriebe und Baujahr)
Hinterachse:
-kann bleiben, jedoch Kennbuchstabe und damit Übersetzung beachten. Der ACL hat nur 4500 U/min Höchstdrehzahl der Sauger ca. 4900 U/min >>
dadurch eventuell geringere Endgeschwindigkeit.Sonstige Unterschiede:
- wegen Servolenkung mußte der untere Kühlwasserschlauch und die Halterungen am Motor samt Servopumpe zwischen Sauger und Turbomotorgewechselt werden.Es sollte zum Umbau also ein komplettes Fahrzeug zur Verfügung stehen um alle benötigten Teile zu haben.
So kann man dann auch gleich die Maße für den Durchbruch ins Radhaus und für die Befestigung des Ladeluftkühlers sowie der Luftansaugung abnehmen.
Ausserdem hat man dann auch gleich alle nötigen Daten (Kopie vom Fahrzeugbrief und Fahrzeugdatenaufkleber
an der A-Säule bzw. aus dem Serviceheft für die Eintragung später beim TÜV).
Mein Teilespender hatte Zahnriemenriss. Der Motor ist komplett bei MKG in Köln gemacht worden (Die holen bundesweit ab und liefern wieder an).
Zum Umbau hatte ich einen Trecker mit Frontlader und eine Person als Helfer.
-LKW Spanngurte um die vorderen Längsträger geführt und LT vorne angehoben bis er mit der Anhängerkupplung fast aufsetzt.
Hinten bleibt er dabei auf seinen Rädern stehen (auf genug Freiraum unterm Tank achten).
-Danach Motor samt Getriebe und allen Nebenagregaten auf der Vorderachse rausgerollt.
-Dann alle notwendigen Vorarbeiten an den LTs durchgeführt (Kabelbaumtausch,Durchbruch ins Radhaus etc.)
-und genauso habe ich das ganze dann wieder eingebaut und das alles mal 2Ergebnis :
Ich fahre jetzt einen 86er mit 93er Technik und die Berge sind alle viel flacher geworden .
Und der 93er fährt jetzt mit 86er Technik irgendwo in Russland rum.So jetzt habt Ihr einen Eindruck und könnt Euch einen Überblick verschaffen.
Ich würde es jederzeit noch einmal machen.
Man solte allerdings nicht gerade zum ersten Mal an seinem LT geschraubt haben und
sich die Sache auch ernsthaft zutrauen.
Eine gut ausgerüstete Werkzeugkiste (mit Qualitätswerkzeugen bis SW24,Drehmomentschlüssel, etc.) sollte auch vorhanden sein.Mit Turbo Gruß
Frank