Re: Öldruckmanometer


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Geschrieben von Chris am 07. November 2020 14:17:07:

Als Antwort auf: Re: Öldruckmanometer geschrieben von Marcel(NL) am 06. November 2020 10:18:09:

Servus Marcel,

Ja, ja, ja…..wieder werden Dinge aus dem Zusammenhang gerissen und dadurch falsch dargestellt!

Nun, da solltest du dich einfach mal selber an der Nase packen, bevor du mit dem Finger auf andere zeigst :-).

„ 7 bar....und die Feder des ueberdruckventils ist zu stark!“
und dieses ist wahr. Kann man im VW original Handbuch nachlesen.
Habe ich geschrieben die Feder zu verbiegen und schlapper zu machen? NEIN! Sollte man sicherlich nicht tun!

Nein, du hast nicht geschrieben, daß man die Feder anpassen sollte. Und ich habe nicht geschrieben, daß du das geschrieben hättest. S.o.. Nur ist die Information mit den 7 bar wertlos, wenn keine Konsequenz darus erfolgt. Solche Hinweise sorgen für mehr Verwirrung als für Klarheit, deswegen meine Empfehlung, diesen Punkt gleich wieder zu vergessen und sich nicht unnötig verrückt zu machen. Und was ich außerdem dargestellt habe ist einfach der Punkt, daß man solche absoluten Werte mit primitiven Einbauinstrumenten von z.B. VDO nicht reproduzierbar messen kann.

„Zum einen sind die VDO-Instrumente und auch die anderer Hersteller gar nicht ausreichend genau, um auf ein halbes Bar absolute Werte messen zu können.“
Absolute Lüge! Der Geber hat eine Genauigkeit besser als 0.1 bar und sowohl die digitale Auslesung hat genügend Bit Tiefe, sowie auch die analoge Aufteilung genügend Bereich, um dieses ganz sauber angeben zu können!

Hier spricht der Theoretiker. Wer sich mal ernsthaft mit dem Thema beschäftigt, wird folgende Beobachtung machen: Messungen mit unterschiedlichen Messgeräten am gleichen Motor liefern meist unterschiedliche Ergebnisse. Abweichungen von bis zu einem Bar sind keine Seltenheit. Das kann man sogar feststellen, wenn man nur Geber und Anzeigen des gleichen Herstellers verwendet. Es handelt sich bei den Geräten um analoge Messtechnik mit analogen Übertragungswegen. Die Anzeigen haben entsprechende Toleranzen, mitunter sogar von der Betriebsspannung abhängig. Die Geberdosen haben Toleranzen, u.A. auch altersabhängig. Und die Übertragungswege sind anfällig auf schlechte Übergangskontakte, sowohl in der positiven Leitung als auch über die Masseverbinung. Die Praxis zeigt, daß die von dir angegebene Präzision nicht erreicht wird.

„Zum anderen haben sowohl die Ölpumpen als auch die Motoren (Lagerspiel) große Abweichungen untereinander“
das hat komplett nichts mit dem Öldruckgeber zu tun!

Ich habe auch nicht behauptet, daß das etwas mit dem Öldruckgeber zu tun hätte. S.o.. Diese Abweichungen sorgen aber dafür, daß du zusätzlich zur Messungenauigkeit Abweichungen in deinen Ablesewert hineinbekommst, die nicht mit dem tatsächlichen Regeldruck des Überdruckventils zu tun haben, sondern mit dem restlichen Motor. Du kannst in diesem System nicht den genauen Regeldruck des Überdruckventils ermitteln, weil du den Einfluss des restlichen Motors nicht neutralisieren kannst. Das stellt absolute Werte als Maßstab grundsätzlich in Frage, auch wenn sie im Reparaturleitfaden drin stehen.

„Generell ist es nicht so schlau, den Öldruck auf der rechten Motorseite abzunehmen. Da gibt es die rein mechanischen Probleme, also schlechte Zugänglichkeit, wesentliche aufwändigere Kabelverlegung, und bei den älteren Motoren gar keine Anschlussmöglichkeit. Und es gibt das thermische Problem, weil die Öldruckmessdose in vollem Umfang die Hitzeabstrahlung des Krümmers abbekommt. Wie gut der Dose das auf Dauer tut und welchen Einfluss es auf die Messung hat, muss sich erst mal zeigen.“
Nicht wahr! Mechanisch gibt es da gar kein Problem, die Vibrationen sind auf beiden Seiten ungefähr gleich. Ja man braucht ein T-Stück. Zugänglichkeit ist ja kein Problem! „aufwändigere Kabelverlegung“ ist richtig schwierig, richtig?...ein bisschen längeres Kabel von vorne an der rechten anstelle an der linken Seite, richtig?! „thermische Problem“…da sollte man sich doch mal schlau machen und den Unterschied verstehen zwischen Konvektionswaermeuebertragung und Strahlung! Dann versteht man nämlich sehr schnell, dass es da gar kein Problem gibt!

Von Vibrationen habe ich nie gesprochen. S.o.. Es geht um die Verbaubarkeit. Die ist an deinem DW gegeben, an den Turbodieseln aber z.B. nicht oder sehr schlecht. Auch nicht an Motoren, die rechts gar keinen Gewindeanschluss für einen Öldruckschalter/-geber haben. Es geht ja nicht nur um dich und deinen LT, sondern die Frage kam von jemandem anders und meine Antwort sollte für alle hilfreich sein.
Die Kabelverlegung ist außerdem tatsächlich ein Problem. Nicht, weil man etwas über einen Meter mehr Kabel braucht, sondern weil man im temperaturbelasteten Bereich verlegen muss. Wer weiß, wie die Kabel z.B. zur Lichtmaschine hin nach längerer Zeit aussehen, nämlich mit verhärteten abbröselnden Isolierungen, versteht auch, was ich meine.

„Wie gut der Dose das auf Dauer tut und welchen Einfluss es auf die Messung hat, muss sich erst mal zeigen“….braucht sich nicht zu zeigen!
Funktioniert sehr gut und ohne Probleme bei mir nun schon seit 3 Jahren!...und Wir fahren den LT ohne Pause, da es unser einziges Auto ist.

Der Hitzeeinfluss ist beim DW sicherlich am geringsten. Aber ohne direkten Vergleich rechts zu links kannst du darüber nichts aussagen. Und daß eine analoge Messdose bei derart unterschiedlichen Umgebungstemperaturen absolut auf 0,1 bar genau misst, stelle ich weiterhin in Frage.

Mann kann relativ einfach den Druck von dem Pleuel auf die Kurbelwelle berechnen, wenn man die Motordaten hat. Dieses kann man dann auch als Funktion der Drehzahl machen. Bei Anwendung von Newtonscher Gesetze kommt man schnell zu dem Resultat, dass dieser Druck auch durch das Öl erreicht werden muss, da ansonsten die Lager die Kurbelwelle berühren.
So kann man ganz einfach den notwendigen Öldruck pro Drehzahl berechnen….ist übrigens ein Kinderspiel, auch eine der ganz einfachen Aufgaben in einem Fahrzeugs/Motorkonstruktionsstudium, und wird sehr viel ausgebreiteter durchgeführt durch die Designer der Motoren = VW Werk.

Ja, das ist klar. Aber was macht man dann mit dem berechneten Wert? Hier trifft wieder graue Theorie auf Praxis: Der berechnete Wert wird nie erreicht. Denn die Berechnung kann nicht die Druckverluste in den Lagern bestimmen, die individuell am einzelnen Motor, dessen Fertigungstoleranzen und dessen Verchleißzustand hängen. Wer unterschiedlich verschlissene Motoren gemessen hat, weiß, was ich meine. Was soll also eine Berechnung dazu bzw. wozu soll sie weiterhelfen? Ich denke, theoretisch berechnete Werte sorgen ebenfalls für mehr Verwirrung und Beunruhigung, als daß sie jemandem nutzen.

Schau mal in Google Chris, rechne es doch mal selber aus….ich bin bereit Deine Berechnung nachzuschauen.

Das sind schon fast Manfred-Allüren, und das ist definitiv kein Kompliment. Ich habe nie behauptet, dazu etwas berechnen zu wollen, da aus den genannten Gründen allein die Mühe schon völlig überflüssig ist. Erst recht brauche ich niemanden, der das Ganze kontrolliert. DU wolltest etwas liefern, also liefere, wenn dir danach ist. Ich sehe jedenfalls nicht, wie das konstruktiv hier weiterhilft, und mehr wollte ich damit auch nicht sagen.

Schöne Grüße vom "Lügner"

Chris



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