Re: Zentralschraube Kurbelwelle


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Geschrieben von jpebert am 30. September 2021 09:38:23:

Als Antwort auf: Re: Zentralschraube Kurbelwelle geschrieben von Tiemo am 28. September 2021 22:11:42:

Hallo Jpebert!
Thiemo, bei allem Respekt, ich sehe die Drehmomentsache an der KW nicht so kritisch wie Du, wenn man halbwegs sauber arbeitet und in dem Bereich ankommender vorgeschrieben ist. Vom meinem Gefühl und der Erfahrung mit anderen Motoren, sollte man nicht über den 460Nm landen, sondern eher unten.
Die 460Nm sind kein Problem für diese Schraubverbindung. Ich selbst fahre seit über 20 Jahren und momentan 3 Fahrzeuge mit Motoren (AAB seit 1998, 1S seit 2006, und DV seit 2011), die diese Schraubverbindung haben, und hatte noch bei keinem Riemenwechsel damit ein Problem. Ich habe auch noch nie eine neue Zentralschraube benötigt, die alten waren immer noch 100% ok und nach Reinigung voll wieder einsatzbereit. Ich weiß auch, dass nach der kurzen Zentralschraube längere Dehnschrauben zum Einsatz kamen, die teilweise nur 180Nm bekommen. Allerdings sind diese aufgrund ihrer wesentlich größeren Länge auch viel nachgiebiger und die Klemmkraft ist nicht so von mechanischen und thermischen Spannungen abhängig.
Ich bin mir sicher, dass es derbe Schäden wegen genau diesem Drehmoment gegeben hat. Aber das muss jemand ziemlich sehr daneben gelegen haben.
Bei meinem ersten Zahnriemenwechsel hatte ich noch keinen Drehmomentschlüssel für dieses Anzugsmoment und habe das Drehmoment anhand meines Körpergewichts und der passenden Hebellänge am waagrecht stehenden Schlüssel erzeugt (am ausgebauten Motor), lief bis zum nächsten, neuen Riemen einwandfrei.
Ich habe allerdings mehrere Fälle bei anderen erlebt, wo wegen eines zu geringen Anzugsmoments sich die Verbindung gelockert hat und sich die Steuerzeiten verstellt haben und Kurbelwelle und Schwingungsdämpfer unschöne Spuren davon hatten. Daher bin ich da vorsichtig. Aber natürlich kann jeder hier machen, was er selbst für richtig hält, ich bin ja auch nicht der Nabel der Welt...
Was mir selbst einmal passiert ist, dass sich das vordere Nockenwellenzahnrad verdreht hat (verstellte Steuerzeiten und falscher Förderbeginn sind die Folge), da hatte ich als Werkstattunterlagen einen veralteten Reparaturleitfaden, in dem noch ein Anzugsmoment von 45Nm (jetzt: 85Nm, von VAG geändert) angegeben war. Zum Glück nix passiert, der Motor startete kalt nur nicht mehr gut.
Gruß,
Tiemo

Das Riemenrad der NW vorn anziehen ist ja ziemlich problemfrei, wenn man etwas Kühlwasser abläßt und den Ausgleichsbehälter abschraubt und zu Seite legt. Dann kommt man sehr gut mit einem üblichen Drehmomentschlüssel drauf. Hinten ist schon eher ein Problem, da braucht man einen Krähenfuss. Ich habe mir damit beholfen, dass ich im Schraubstock ausprobiert habe, wann mein Drehmomentschlüssel beim entsprechenden Drehmoment klickt und mir dann aus zwei entsprechend langen Gabel-Ringschlüsseln die man in Schraubermanier zusammensetzt einen entsprechenden Hebel verschafft und mit Hand angezogen. Sollte halbwegs passen, Förderzeitpunkt hat nach 5000km immer noch perfekt gestimmt. Zumal die Schraubverbindung unkritisch ist. Mehr als der Förderzeitpunkt kann sich nicht verstellen.



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