Re: LT als SZM / Sattelzug


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Geschrieben von LT45HH am 07. Februar 2022 12:06:57:

Als Antwort auf: Re: LT als SZM / Sattelzug geschrieben von Chris am 02. Februar 2022 19:04:54:

Servus,
Ziel wären langfristig mehrere Auflieger für private und berufliche
Zwecke. Nun gibt (so rar die auch sein mögen) verschiedenste
Ausführungen, die SZM als LT 35-40-45-50-55 und die Auflieger
mit Druckluft-, Hydraulik und sogar elektromechanischen Bremsen.
Hat jemand von Euch Erfahrungswerte, wo die Vor- und Nachteile
liegen und worauf ansonsten zu achten wäre?
wie Peter schon sagt, diese Züge sind extrem selten und noch seltener in brauchbarem Zustand zu finden. Spricht aber erst mal nichts dagegen, bei einer guten Gelegenheit trotzdem zuzugreifen.
Das Hauptproblem sehe ich darin, daß das alles Einzelanfertigungen sind. Sowohl die Zugmaschinen, als auch die Auflieger. Das bedeutet, daß man zum einen keine Dokumentation dazu hat (also Teilekatalog, Werkstatthandbuch, genauere Spezifikationen), und zum anderen, daß man nicht einfach beim Teilehändler nach Typ oder Schlüsselnummer Ersatzteile bestellen kann. Du bist also auf dich selbst gestellt oder eine findige Werkstatt, die Erfahrung und Geduld mitbringt, den Aufbau des Fahrzeugs zu verstehen und bei Bedarf die passenden Teile zu finden und das Ganze instandzuhalten.
Was die Ausführung angeht: Das hängt vom Zuggesamtgewicht und der Achslastverteilung ab. Je länger der Auflieger ist und je weniger Achsen der selber hat, desto höher ist die Last auf der Sattelplatte und damit auf der Hinterachse des LT. Und die LTs unterscheiden sich ja Hauptsächlich in der zulässigen Hinterachslast, alles andere ist fast identisch.
Wie überhaupt die Bremskraftregulierung und -übertragung bei solchen Sattelaufliegern funktioniert, ist mir bislang ein Rätsel, sofern es sich nicht um ein reines Druckluftsystem handelt wie es bei großen Sattelzügen Standard ist und die Zugmaschine auch druckluftgebremst.
Generell hat jedes Bremssystem seine Stärken und Schwächen. Hydraulik halte ich generell für weniger aufwändig und weniger anfällig als Druckluft, das behaupte ich zumindest nach über zehn Jahren Arbeit in der Nutzfahrzeugentwicklung. Das kommt aber da drauf an, wie die Anbindung zwischen Zugmaschine und Auflieger erfolgt. Mit elektromechanischen Systemen habe ich in dem Zusammenhang noch nicht gearbeitet.
Klar ist, wenn du so eine Kombination gewerblich nutzt und damit Sachen transportierst, brauchst du automatisch eine Berufskraftfahrerqualifikation, also Eintrag 95 im Schein, Fahrerkarte bzw. Tachograph, alle fünf Jahre verlängern etc..
Gruß Chris

Danke für Deine Einschätzung.

Berufsfahrerqualifikation brauchte ich bisher nie, Handwerkerregelung nach § 1 Abs. 2, Nr. 5 BKrFQG gilt sowohl für den Messebau und Kanalbau - die entsprechenden Bestätigungen von Handels- und Handwerkskammer führe ich aber meistens mit - besser ist das :)

Habe in Dänemark eine LT 35 SZM gefahren mit elektromechanisch gebremstem 7m Auflieger probegefahren, die fuhr sich komfortabler als mein alter LT45 / 55 je waren. Die hatte hinten aber Schraubenfedern (hatte bisher nur Blattfedern an meinen LTs) und der Verkäufer meinte schon, dass er die alle 2-3 Jahre tauschen muss, Stoßdämpfer eher noch öfter...Zudem, die Bremsanlage würde alle mir bekannten HU Prüfstellen vermutlich überfordern...

Viele Grüße



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