Kühlmittelfrostschutz
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Geschrieben von Chris am 29. Dezember 2019 13:11:17:
Als Antwort auf: Re: Kühlmittelverlust und falsche Temperaturanzeige - Suche Hilfe im Raum München geschrieben von Tiemo am 12. Dezember 2019 18:19:11:
Servus beinand',
Was du noch versuchen könntest, wäre die Variation der Kühlmittelkonzentration: Viele LTs bekommen Probleme, wenn zu viel Konzentrat im Kühlwasser ist, und laufen dann zu heiß, weil die Viskosität zu zäh ist. Ich mache maximal 40%...50% Konzentrat rein. wo kommt denn diese Information her, daß so viele LTs mit zu viel Frostschutz rumfahren und deshalb Hitzeprobleme haben?? Ich höre das hier zum ersten Mal. Es gibt ja keinen Grund, mehr als 40-50% Kühlmittelzusatz ins Wasser zu mischen, da weder die Fahrzeughersteller noch die Frostschutzhersteller eine höhere Konzentration empfehlen.
Ich habe mich mit dem Thema Kühlmittelviskosität bei unseren Lkw-Motoren und insbesondere den Standheizungen beschäftigt. Es ist grundsätzlich richtig, daß die Viskosität bei sehr niedrigen Temperaturen steigt, und daß Schleuderpumpen, wie sie meist als Kühlmittelpumpen am Motor als auch als Zusatzpumpen in Standheizungen, damit Probleme bekommen können. Die Fördermenge kann bei Standheizungen bei starken Minusgraden sehr stark zurückgehen bis auf Null, was in der Regel zu einer Überhitzungsabschaltung des Brenners noch in der Startphase des Heizgerätes führt. Im Kühlwasserkreislauf des Motors kommt es meist nur zu veringerter Fördermenge, nur selten zu Verzögerungen beim "Anspringen" der Kühlmittelförderung an sich. Sobald die Kühlmitteltemperaturen aber über den Gefrierpunkt hinweg ansteigen, verschwinden die beschriebenen Effekte ohne weitere Auswirkungen. Da die Motoren (auch im LT) für den Einsatz des Frostschutzmittels ausgelegt sind, darf es da auch keine Überhitzungseffekte geben, wenn der übliche Frostschutzanteil dabei ist. Da das sog. Frostschutzmittel nicht nur gegen Einfrieren, sondern auch gegen Überhitzung bzw. gegen Aufkochen des Kühlwassers wirksam ist und zudem auch als Korrosionsschutz innerhalb des Motors, muss einfach nach Herstellerangabe befüllt werden und gut ist.
Bei zu hoher Frostschutzkonzentration kommt es in der Tat zu Einbußen bei der Kühlleistung. Ich bezweifle aber, daß das an der Viskosität und damit an der Fördermenge liegt, da ich bei Betriebstemperatur der Motoren generell keinen Rückgang der Kühlmittelförderleistung beobachten konnte. Der Effekt mit der Viskosität tritt ja denke ich nicht schlagartig auf, wenn man über 50% zumischt, sondern sollte auch bei niedrigeren Konzentrationen wenigstens Ansatzweise zu beobachten sein. Bekannt ist allerdings, daß sich die Wärmekapazität der Kühlflüssigkeit nicht nur mit der Temperatur, sondern auch dem Kühlerschutzanteil ändert. D.h. unterschiedlich großer Wärmetransport bei gleicher Fördermenge an Kühlwasser. Ich kann diesbezüglich mal bei den Kollegen nachfragen.Daß braune Farbe ein Hinweis auf Kühlerdicht ist, stimmt pauschal nicht und muss geändert werden, wenn es wirklich so im Wiki steht. Braun bedeutet in erster Linie Rost. Das sieht man besonders gut, wenn man das Kühlmittel ablässt und gegen Ende hin ein schlammiger Anteil und sogar dunkler Sand mit rauskommen. Das bedeutet, daß das Kühlmittel selten oder nie gewechselt wurde und/oder mit viel zu wenig Kühlerschutzmittel gefahren wurde, also zu hohem Wasseranteil.
Gruß Chris
- Re: Kühlmittelfrostschutz Tiemo 29.12.2019 13:25 (5)
- Re: Kühlmittelfrostschutz Chris 29.12.2019 14:32 (4)
- Re: Kühlmittelfrostschutz Andreas aus München 29.12.2019 17:39 (3)
- Re: Kühlmittelfrostschutz Chris 30.12.2019 11:33 (2)
- Re: Kühlmittelfrostschutz Andreas aus München 30.12.2019 17:43 (1)
- Re: Kühlmittelfrostschutz Chris 31.12.2019 11:31 (0)
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