Re: Relaisschaltung Scheinwerfer


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Geschrieben von Chris am 11. Dezember 2019 16:01:58:

Als Antwort auf: Re: Relaisschaltung Scheinwerfer geschrieben von Jonathan PAUL am 11. Dezember 2019 13:18:02:

Servus Jonathan,

Es sind oft die Kabelquerschnitte zu dünn gewählt seitens des Herstellers.

hast du dir das beim LT mal angeschaut? In den 80er Jahren war VW da noch recht großzügig. Später wurde dann mehr gespart. Ich kuck mir das selber noch mal an in den Schaltplänen. Problem sind erst mal nicht grundsätzlich die Querschnitte, sondern Korrosion in den Leitungen. Man sieht das oft von außen nicht, aber durch die offenen Stecker kriecht Feuchtigkeit unter die Isolierung in die Leitungen rein und sorgt für versteckte Korrosion. Das reduziert mit der Zeit den leitfähigen Querschnitt. Das andere Problem sind die Steckverbinder: Korrosion und nachlassende Spannkraft sorgen hier für größeren Kontaktwiderstand, auch das kostet Leistung.
Zumal ich ja vorgeschlagen hatte, die originalen Leitungen durch neue zu ersetzen - hier könnte man bei Bedarf den Querschnitt aufstocken. Die Kabelschläuche haben dafür schon noch ein wenig Luft.

Und willst du jetzt alle paar Jahre einen neuen Schalter und eine neue Zentralelektrik einbauen?

Nein, davon war nie die Rede. Warum sollte man das tun? Die Schalter sind für die Leistung ausgelegt, brauchen bestenfalls mal eine Reinigung und neues Fett. Auch die Zentralelektrik ist keine Schwachstelle, sofern man sie frei von Wasser hält und die Kontakte pflegt.

Warum haben dann heutzutage alle neuen Autos ein intelligentes Stromverteilungssteuergerät in der Nähe der Batterie?

Um Kabelwege zu sparen, weil das teuer ist. Es ist keine Hartverdrahtung von Schaltern mehr erforderlich, man hängt einfach adressierte Schalter an die Steuerleitungen von CAN / LIN. Und weil man dank Steuerung über CAN oder LIN mehr Funktionen darstellen kann, als es über hartverdrahtete Schalter möglich ist (z.B. "Abbiegelicht" als Fehlfunktion der Nebelscheinwerfer ;-) ).

Ich hab das damals bei meinem 2erJetta gemacht - das Ergebnis war umwerfend.
Ebenso beim T3 Diesel mit neuem Kabel von der Batterie und jetzt auch beim LT.
Keine Angst mehr vor einem abgebrannten Lichtschalter.

Es ist halt wie so oft bei diesen Themen: Man hat nie den Vergleich neu gegen Ersatzlösung, sondern nur alt gegen Ersatzlösung. Insofern weiß man nicht, zu was eine ungealterte oder generalüberholte Elektrik im LT tatsächlich in der Lage wäre.
Ein abgebrannter Lichtschalter ist m.E. ein selbstgemachtes Problem bei einem 30 Jahre alten Auto und auf mangelnde Pflege und/oder weitere Fehler in der Elektrik zurückzuführen.

Einfach eine Feuchtraumdose aus dem Baumarkt nehmen, hinter dem Kühlergrill platzieren und 2-3 Relais hineinpacken (ich hab auch NSWs).
War noch nie ein Problem.

Feuchtraumdosen sind leider nicht gleich Feuchtraumdosen. Mit einfachen Dosen habe ich im Kfz nur schlechte Erfahrungen gemacht. Die sind bestenfalls ein Spritzwasserschutz, schützen aber nicht dauerhaft vor Feuchtigkeit und Korrosion, da reicht über die Jahre schon die Kondensation im inneren dieser Dosen. Ich meine damit die Dinger, wo der Deckel ohne Dichtung nur draufgeklipst wird und die Kabeldurchführungen nur mit dem Messer ins Gehäuse geschnitten werden.
Entweder verschweißt/vergossen, oder Feuchtraumdosen mit festem Deckel, Dichtung und gedichteten Kabeldurchführungen (so ähnlich wie dieses Fertigteil auf dem Link). Das wär zumindest meine Empfehlung.

Gruß Chris



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