Re: Tempomat nachrüsten
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Geschrieben von Chris am 04. Januar 2020 13:18:05:
Als Antwort auf: Re: Tempomat nachrüsten geschrieben von LT-Harry am 03. Januar 2020 22:26:17:
Servus beinand',
Laut Hersteller soll man beim AP500 das "W" Signal abgreifen können.
Bei mir ging das leider nicht. siehe den Beitrag
Laut Beschreibung vom AP500 müßte das blaue Kabel für den LT passen.
Zitat:Blaues Kabel ist für 1,5V bis 24V und 6Hz bis 8,5KHz Zitat Ende
Die Lima von meinen LT liegt genau in dem angegebenen Frequenzbereich 160Hz-0,85KHz
siehe oben verlinkter Beitrag da müsste man vielleicht elektrisch noch mal einen Blick drauf werfen. Zum Einen, was der Tempomat genau für ein Signal verwerten kann. Dazu ist nicht nur die Frequenz, sondern mitunter auch die Wellenform ausschlaggebend, ebenfalls Polarität bzw. die Bezugsmasse. Das könnte man auch mit einem Funktionsgenerator mal abtesten. Zum Anderen natürlich, was von Klemme W her tatsächlich kommt am Fahrzeug.
Grundsätzlich ist Klemme W halt die elegantere und komplett wartungsfreie Lösung. Mit Induktivgebern kann es immer Probleme geben, aber dazu unten mehr.
Ich habe letzendlich das ganze dann über Magnete an der Kardanwelle angesteuert, jetzt geht er einwandfrei.
Zu den Magneten: nun ja theoretisch kann man die ja an jeden drehbaren Teil befestigen.
Aber ESP scheidet schon mal aus -- Kein Platz
Riemenscheibe (Schwingungsdämpfer) Aber wie befestigen??
Da ist es an der Kardanwelle einfacher. Dazu mal meine Erfahrungen, da ich ähnliche Spiele schon hinreichend mit einem magnetisch angesteuerten Drehzahlmesser durchgemacht habe. In dem Fall war der Sensor einfach ein Reedkontakt, der digital durchgeschaltet hat, wenn Magneten an ihm vorbeihuschten.
Position Nockenwellenrad hinten bzw. Einspritzpumpenrad: Technisch grundsätzlich gut umsetzbar. Für die Motordrehzahl musste man aber beim DZM mit der doppelten Anzahl an Magneten arbeiten, da die Nockenwelle ja nur mit halber Motordrehzahl läuft. Durch den kleinen Durchmesser der hinteren Riemenscheiben führte das dazu, daß bei größeren Drehzahlen die Magnete so oft am Sensor vorbeikamen, daß das Signal "verschmierte", der Drehzahlmesser konnte es nicht sauber auflösen. Dies wäre beim Tempomaten aber nicht relevant, da der nur kuckt, daß die Drehzahl relativ betrachtet konstant bleibt, aber es ihm egal ist, wie hoch die Drehzahl absolut ist, man könnte also auch nur mit einem Magneten arbeiten, falls dem Tempomaten die Auflösung reicht. Allerdings ist die Befestigung der Magnete an den Riemenscheiben ein Problem. Verklebungen halten meiner Erfahrung nach lange, aber nicht ewig - Hitze, Wärmeausdehnung und Öl- bzw. Dieselfeuchtigkeit sorgen dafür, daß die Verklebungen sich irgendwann auflösen. Andere mechanische Befestigung ist bei den Platzverhältnissen schwierig.
Alternativ ebenfalls am Einspritzpumpenrad möglich: Ein richtiger Induktivsensor, wie er z.B. auch für Raddrehzahlgeber für ABS oder Kurbelwellendrehzahlgeber verwendet wird. Dies habe ich bei einem LT mit VTG-Lader gesehen, wo das Drehzahlsignal für das Motorsteuergerät benötigt wird. Allerdings ist die Frage, ob das Tempomatsteuergerät solch einen Sensor ansteuern und auslesen kann.
Mit Magneten an der vorderen Riemenscheibe bzw. dem Schwingungsdämpfer hatte ich auch gearbeitet. Im Gegensatz zu den Magneten an den Riemenscheiben hinten war das für den DZM die bessere Lösung. Zum einen "echte" Motordrehzahl, zum anderen größerer Durchmesser und damit sauberere Trennung zwischen den Impulsen. Das Problem war wieder die Befestigung. Letztendlich hatte ich mir ein Stück Keilriemen zugeschnitten, sodaß es sich in der freien Nut knapp ein mal rumlegen ließ. An dem Keilriemen wurden von innen her Holzstückchen angeschraubt, in denen je ein Magnet eingelassen war und das ganze mit Glasfaser einlaminiert, damit es sich nicht einfach auflöst durch die Fliehkräfte. Dieser Riemenabschnitt wurde um die Nut gelegt und die beiden Enden mit einer Drahtspange auf Spannung gezogen. Die Drahtspange könnte man auch durch eine Zugfeder ersetzen, um Dehnungen des Riemenabschnitts auszugleichen. Mit dieser Lösung bin ich jahrelang gefahren, bis ich einen originalen Drehzahlmesser für Klemme W gefunden habe.
Grundsätzlich brachte auch die Umstellung auf einen höherwertigen Reedkontakt und stärkere Magnete eine Verbesserung bzw. höhere Zuverlässigkeit.Langer Rede kurzer Sinn: Ich würde die Umsetzung über Klemme W nicht von vorneherein abhaken. Von der Theorie her sollte es klappen, und in der Praxis reicht oft eine Kleinigkeit, wegen der es dann nicht hinhaut. Wenn es wirklich nicht rein elektrisch klappt, dann tendenziell eher über Magnetgeber an der Kardanwelle arbeiten. Lösungen mit Magneten am Motor sind grundsätzlich möglich, aber eher aufwändig und teilweise fehleranfällig.
Gruß Chris
- Re: Tempomat nachrüsten Skoot 05.01.2020 20:01 (0)
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