Re: Motorenbau DW— ACL


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Geschrieben von Chris am 06. Januar 2020 12:22:55:

Als Antwort auf: Re: Motorenbau DW— ACL geschrieben von Thomas aus Bielefeld am 03. Januar 2020 13:26:05:

Hallo Thomas,

Danke für deine Ausführliche Erklärung,ich selber habe gar keinen Bedarf am indirekten Kühler,war nur eine Spontane schnellschußidee,ohne nachzudenken/klar .Kühlwasser sollte nicht heiß sein zum Kühlen.Bei mir ist glaub ich Serie noch ausreichend,war über die Feiertage im Harz am Brocken und zumindest bei den Aussentemperaturen blieb alles im grünen Bereich voll ausgeladen 3,5t.Allerdings hätte ich erwartet das bei minus 5 Grad die Temperaturanzeige gar nicht über die Mitte tendiert(ca 1,5mm war sie Mal drüber am langgezogenen Teil den "Berg"rauf.aber ich denke das ist ok..;-)

das war ja auch keine Kritik, nur eine Erklärung. Die Idee mit indirekter Ladeluftkühlung kommt immer wieder mal. Sinnvoll ist das aber meiner Meinung nach nur dann, wenn Bauraum, Kühlluftzuführung und oder Leitungslängen bei direkter Ladeluftkühlung solche Probleme erzeugen, daß der Aufwand einer indirekten LLK tatsächlich Vorteile bringt. Ein Beispiel: Opel Calibra 4x4 mit Turbo-Umbau meines Hallennachbarn. Das Fahrzeug soll äußerlich keine Veränderungen aufweisen. Lufteintrittsfläche hinter der Kühlermaske sowie der dortige Bauraum sind aber nicht ausreichend, um einen "normalen" Ladeluftkühler mit dickem Netz dort zu verbauen, auch für eine ausreichend dicke Ladeluftverrohrung ist kein Platz. In dem Fall wurde dann der Kondensator der Klimaanlage geopfert, um einen zusätzlichen flachen Wasserkühler für den Niedertemperaturkreis einzubauen. Mittels Elektropumpe wird dann das so gekühlte Wasser einem indirekten LLK zugeführt, der an versteckter Stelle sitzt und kurze Wege für die Ladeluftverrohrung ermöglicht.

Anderes Beispiel für indirekte LLK: Bei MAN-Lkw mit großen Euro6c-Motoren ist auch ein indirekter LLK verbaut. Der Grund dafür ist u.A., daß man das Temperaturniveau sowohl in der Ansaugluft als auch in der Abgasrückführung genauer regeln kann. Das kann helfen zum Erreichen der vorgeschriebenen Abgasgrenzwerte. Der Vorteil einer indirekten LLK ist aber auch, daß man damit nicht nur kühlen, sondern auch heizen kann. Damit lässt sich bei niedrigen Außentemperaturen das Auskondensieren von Ladeluft im LLK vermeiden, wenn bei der Luft auf dem Weg durch den LLK der Taupunkt unterschritten wird. Das gleiche gilt für die Abgasrückführung. Kondensat im LLK oder AGR-Kühler ist immer unschön, weil es einfrieren kann und/oder im AGR-Kühler zu Schmodderablagerungen führen. Beim LT sind solche Punkte natürlich nicht relevant. Habe noch nie gehört, daß jemand mit großem LLK beim LT Probleme mit innerlicher Eisbildung hätte. Dafür sind vermutlich die Luftmengen zu gering und/oder die Leistungsfähigkeit (sprich niedrige Luftaustrittstemperatur) der LLKs zu gering.

Gruß Chris



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