Re: Einspritzpumpe ACL Motor mit Standschaden


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Geschrieben von ltpit (Peter) am 05. Mai 2020 20:01:00:

Als Antwort auf: Re: Einspritzpumpe ACL Motor mit Standschaden geschrieben von Lutz aus Bad Waldsee am 05. Mai 2020 12:53:43:

Servus Lutz,
das wäre mal die Frage, was du da denn jetzt alles so gemacht hast an dem Motor, um mögliche Fehlerquellen finden zu können. Aber mal ein paar Stichpunkte:
- Vorglühanlage funktioniert, alle Kerzen?
- Steuerzeiten richtig eingestellt, wenigstens auf's Zehntel genau?
- Förderbeginn nicht bei gezogenem Choke eingestellt?
- wie lange war die ESP außer Betrieb?
- Förderbeginn mit richtiger Drehrichtung des Motors eingestellt?
- Wie springt der Motor an, jetzt, nachdem alles entlüftet ist? Bei den ersten Umdrehungen nach dem Vorglühen, oder nur nach langem Orgeln?
- Wie läuft der Motor, wenn er läuft? Rund und ruhig, auf allen Zylindern?
- Könnte der Motor Vorschäden haben, wie z.B. einen Wasserschaden?
Den Satz "natürlich wurde alles korrekt nach Anleitung eingestellt" habe ich schon zu oft hier gelesen, um ihn sofort zu glauben von jemanden, der das anscheinend zum ersten Mal macht. Ist nicht persönlich gemeint. Oft übersieht man einfach was, was einem noch gar nicht richtig klar ist.
Es kann eine falsche Einstellung sein, aber auch ein Standschaden der ESP, das hatte ich letztes Jahr auch mal.
Ich kann dir bei der Pumpe gerne helfen, du kannst auch dabei sein, wenn du magst. Ist allerdings etwa 200km von dir entfernt (nahe München).
Du kannst es auch selber probieren, wenn du andere Verteilerpumpen schon zerlegt und wieder montiert hast. Der einzige Unterschied bei der Turbo-ESP ist eine zusätzliche Dichtung im Turm der Ladedruckanreicherung, die man mit tauschen sollte. Diese Dichtung muss man auch separat bestellen, sie ist nicht im Standard-Dichtsatz enthalten. Die ist denke ich für dein Problem nicht relevant, wird aber gern vergessen beim Instandsetzen der ESP und irgendwann fängt die ESP dann oben am LDA-Turm zu tropfen an.
Gruß Chris
lt-ecke(ätt)motoer.de
Hallo Chris,
vielen Dank für die vielen hilfreichen Hinweise. Wie immer habe ich natürlich vieles nicht genau genug beschrieben.
Die Glühkerzen mit den Kupferverbindern und den Kabeln sind neu und werden von außen fühlbar heiß.
Die Steuerzeiten habe ich mit Messuhr und dem Drehwerkzeug für das Nockenwellenrad eingestellt und dann noch einmal in richtiger Drehrichtung ohne gezogenen Choke nachgemessen. Ergebnis: 0.86. Ob der Choke sich aber nur außen am Hebel bewegt und innen festklemmt kann ich nicht sagen. Ich stelle den Förderbeginn am LT auch nicht zum ersten Mal ein. Meinen LT habe ich schon 23 Jahre und das war ursprünglich ein Benziner, der schon vor Jahren in einen Diesel verwandelt wurde. Die Einspritzpumpe war schon mindestens 2 Mal zum Abdichten ausgebaut und bei vielen anderen Dieseln war ich auch erfolgreich.
Beim ersten Start musste ich schon recht lange orgeln. Klar, die Einspritzleitungen waren leer, da alle Einspritzdüsen gegen überholte getauscht wurden. Wenn ich aber jetzt starte, dann springt er zügig an, qualmt und rußt aber unglaublich. Der Motor klingt mechanisch in Ordnung, läuft rund, aber mit eher etwas zu hohem Standgas (vielleicht hängt ja doch der Spritzversteller). Länger als 30 Sekunden konnte ich den Motor nicht laufen lassen. Die Werkstatt ist jetzt sanierungsbedürftig durch die Rußschicht.
Wie lange der Motor stand weiß ich nicht. Der Verkäufer hat zwar versichert, dass der Motor erst 180tkm hat und gut läuft, aber es ist natürlich die Katze im Sack. Wie immer gab es natürlich fast keine Angebote als ich gesucht habe. Ich habe den Motor aber außer der Kurbelwelle, Kolben und Zylinderkopf komplett gestrippt und gereinigt und das sah alles ganz gut aus. Kein Abrieb oder Späne oder Wasser im Öl der Ölwanne, kein übermäßiger Schlamm, Ölpumpe ok, Nockenwelle ok.
Ich bin schon mal froh, dass ich mit meiner Diagnose, dass die Pumpe verharzt ist, nicht so ganz falsch liege. Die Rußentwicklung stelle ich mir so vor. Die Pumpe erzeugt zu wenig Druck, der Diesel tröpfelt nur so aus den Einspritzdüsen und verbrennt daher nur unvollständig. Die fehlende Gasannahme und Reaktion auf den Choke liegt auch an der Verharzung. Den Förderbeginn muss ich nach dem Zerlegen ja sowieso noch einmal einstellen und dann sollte der Spritzversteller ja wieder flutschen.
Ich werde heute die Pumpe mal ausbauen und mir einen Dichtsatz und den O-Ring bestellen. Wenn ich nicht weiterkomme, dann komme ich gerne auf Dein Angebot zurück. München ist ja über die Autobahn gut zu erreichen.
Vielen Dank noch einmal und viele Grüße
Lutz

Hallo Lutz
Bei deiner Beschreibung Qualmt dreht schlecht hoch,gibt es eine einfache Fehlerquelle.
Du hast nur die halbe Zylinderfüllung.
Das Passiert wenn die der Motor um 180○ verkehrt eingestellt wurde.
Abhilfe geht so.
Motor auf OT. Stellen.Dann Ventil Deckel ab und schauen ob die Nocken des ersten Zylinders in Stellung oben stehen.
Wenn nicht so vorgehen....
Den OT. Etwas verstellen das die Kolben den Ventilen etwas Raum geben.
Dann die Nockenwelle verdrehen bis die Ventile am ersten Zylinder oben stehen.
OT. Markierung einstellen und restliche Einstellung machen,
Dein Motor sollte dann laufen.
Gruß Peter



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