Re: ´´Doppelkabel´´ zum Vorglührelais


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Geschrieben von Tiemo am 29. August 2018 21:13:28:

Als Antwort auf: Re: ´´Doppelkabel´´ zum Vorglührelais geschrieben von Jörg aus Buxtehude am 29. August 2018 16:17:34:

Hallo Jörg!

An die Elektriker unter euch: wäre es nicht auch möglich die alte (gekrimpte) Flachsteckerhülse vorsichtig vom Kabel "abzubiegen" um sie weiter zu verwenden?

Das nennt man Pfusch. Das ist nicht von vornherein "böse", aber meist nicht sinnvoll. Hier handelt es sich bei dem Stecker um eine gängige Größe (Flachsteckhülse 9.5mm, Größe "gelb") die man bei gängigen Elektronikversendern wie zB. Reichelt etc. innerhalb von zwei Arbeitstagen geliefert bekommen kann (wilde Amazonen sollen noch schneller sein und ein Autoteileshop oder Boschdienst vor Ort sollte alles Nötige vorrätig haben und macht oft gleich zum Mitnehmen ein Kabel nach Muster fertig) und die unter ein EUR / Stück kosten. Dieses Aufbiegen der alten Steckhülse ist mindestens eine Stunde Arbeit (mit wieder in Form biegen) und da ist das alte, angerottete Material noch nicht blank gemacht, evt. bekommt man auch die Form nicht mehr hin, sodass man wieder Ärger mit dem Teil haben würde. Daher, das wird Niemand machen, wenn er nicht gerade deswegen irgendwo im Nirvana steht und nicht mehr weiter kommmt. Dann ist sowas auch kein Pfusch, sondern eine Notreparatur ;-).

Würde dann die Kabel etwas ab-isolieren und den Stecker säubern und dann wieder draufquetschen und vorsichtshalber verlöten. Kann man das wohl so machen? Sonst müsste ich erst den Stecker bestellen und das dauert ein paar Tage...Danke für Tipps!

Das Kabel sollte abisoliert werden, bis man auf glänzend blankes Kupfer trifft. Wenn es nun zu kurz ist, muss halt doch ein neues her, aber auch diese Leitung gibt es problemlos und kostengünstig als Meterware.
Löten ist an wenig bewegten Kabeln eine sehr gute Verbindungsmöglichkeit, wenn es mit den richtigen Materialien richtig ausgeführt wird. Das Crimpen ist aber fast genausogut. Bei der Lötung wird evt. irgendwann das Kabel mechanisch brechen, weil es wechselnde Biegung bei Vibrationen nicht so gut mitmacht und möglicherweise von Flussmittelresten angefressen wird. Die Probleme einer alternden Crimpverbindung liegen dir ja gerade vor, hier kriecht meist Korrosion in die nachlassende Vercrimpung und sorgt über den Übergangswiderstand für Überhitzung und damit weiterer Korrosion. Nichts hält halt wirklich ewig.
Wenn du einen isolierten Stecker verwendest, kann es auch sein, dass bei Lötung die Isoliertülle nicht über die Verbindung passt, da es einfach für eine Vercrimpung ausgelegt ist. Wenn du Stecker ohne Isoliertülle nimmst, wären zusätzlich noch ein bis zwei Schichten guter Schrumpfschlauch als Berührschutz sinnvoll, man ist da ja am unabgesicherten Batterie-Pluspol.

Wenn du schon dabei bist, empfehle ich dir, gleich auch noch das Batterie-Hauptkabel zur ZE neu zu machen, Crimpsstecker und Ösen gibt es oft günstig im Zehnerpack und vom Kabel bliebe sonst ja auch ein ziemlicher Rest.

Gruß,
Tiemo



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