Niete, Nietmuttern etc.


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Geschrieben von Chris am 23. März 2018 09:47:38:

Als Antwort auf: Re: Schrauben drehen in Karosserie durch geschrieben von Philipp aus Hannover am 23. März 2018 09:01:09:

Servus beinand',

also es handelt sich um den oberen Spiegelhalter. Da ist kein Gewinde dahinter, nur das dünne Blech. Gewindeeinsätze gibt es nur am unteren Spiegelhalter, und da sind es meine ich M6 und nicht M8.
Die oberen Spiegelhalter waren verschraubt oder später vernietet (Blindniete). Solche Niete habe ich hier noch im Original, es handelt sich aber um rostfreie Stahlniete, die bekommt man mit der Haushaltsüblichen einfachen Handnietzange nicht eingezogen, da braucht man schon die lange zweiarmige Ausführung. Aluniete könnte man nehmen, die werden aber korrodieren und haben generell nicht die Festigkeit, d.h. die können irgenwann wieder abreissen wenn's blöd läuft.
Nietmuttern/Einziehmuttern sind ne gute Sache, vor allem auch unten für den Wischermotor.
Die Zange, auf die Barney da verlinkt hat, ist eine Katastrophe. Ich hatte vor drei Wochen erst das zweifelhafte Vergnügen, damit M6 Nietmuttern einziehen zu müssen. Man krieg den Brechreiz mit diesem Gelump. Es funktioniert, aber man muss mehrfach den Dorn weiter reinschrauben und nachsetzen, was dadurch erschwert wird, daß der Dorn ein Linksgewinde hat und sich beim Nachdrehen lösen kann, und dann darf man alles noch mal zusammenschrauben und noch mal komplett neu ansetzen. Hätt ich gewusst, daß mein Hallennachbar sich sowas kauft, hätt ich lieber 20-30,- dazugelegt, damit wir eine vernünftige zweiarmige Zange bekommen. Lange Rede kurzer Sinn: Wenn du ordentlich Nietmuttern setzen willst, leih dir anständiges Werkzeug. Diese Billigzange reicht für den ein- oder zweimaligen Gebrauch, und ob sie dafür das Geld wert ist, sei dahingestellt.
Nietmuttern: Unbedingt aus Stahl. Zum einen wegen der Korrosion, zum anderen weil Alugewinde einfach zu schnell kaputt gehen. Es gibt die Ausführung mit einer Riffelung außen, die verhindert, daß der eingezogene Niet sich im Blech mitdreht, wenn die Schraube mal festgegammelt ist. Die gibt es im Eisenwarenhandel auch einzeln.
Beim Einziehen mit einer großen Zange unbedingt aufpassen: Das muss man erst mal ins Gefühl bekommen. Am besten vorher mal an einem Blechstück üben. Der erste Widerstand ist der Niet, der seine Falte bildet. Der zweite Widerstand ist das Gewinde, daß man dann gleich wieder mit rauszieht, wenn man weiter drückt...
Wenn du dann die Teile verschraubst, Schrauben etwas einfetten. Wenn Schrauben in Nietmuttern festkorrodieren, hast du später mal keine Chance mehr, die vernünftig raus zu bekommen, wenn der Niet sich dann im Blech mitdreht. Selbst Ausbohren wird dann schwierig.
Nietmuttern haben einen Bund, mit dem sie auf der Oberfläche auf dem Blech aufliegen. D.h. die zu verschraubenden Teile liegen dann auf dem Bund auf, statt auf dem Blech. Es empfiehlt sich im Außenbereich, zwischen Bauteil und Blech dann ein Stück dünnes Gummi (alter Autoschlauch etc.) oder geschlossenporigen Schaum unterzulegen, damit sich da nicht immer Wasser und Dreck dazwischen sammelt.

Gruß Chris



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