Re: Herzlichen Glühstrom


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Geschrieben von Chris am 13. Januar 2019 10:43:15:

Als Antwort auf: Herzlichen Glühstrom geschrieben von Andy Funke MTK am 12. Januar 2019 21:57:28:

Servus Andy,

Mein Motor ist seit rund 45000 km ein ganz hervorragender ACL mit nunmehr 110000km auf der Uhr. Einen Ölkühler hat er auch bekommen und jetzt hab ich mir die Vorglühanlage mal näher angeschaut und festgestellt, dass bei 12,5V an der Batterie nur 9,5V an den vorderen Kerzen und 10,5V an den hinteren Kerzen ankommen. Immer ganz kurz nach dem Einschalten der Vorglühung gemessen. Das Relais ist eine alte Version. Kurios und Schade.
Nach all der Vorrede nun die Frage:
Nach wievielen Kilometern wechselt der besonnene LT-Pilot die Glühkerzen?
Würde gerne direkt im Anschluss an Trendelburg auf Schnellglühung umstellen und dabei auch die Spannungsverluste zumindest deutlich verringern. Auf den Ausbau von Kerze 6 freue ich mich jetzt schon.

nun, kurios ist das keineswegs. Entscheidend beim Messen ist aber schon auch der Zeitpunkt. Die Glühkerzen haben einen sehr hohen "Anlaufstrom". D.h. unmittelbar nach dem Schließen des Relais schießt die Stromaufnahme erst mal in die Höhe, das können pro Kerze bis zu 30A sein. Innerhalb einiger Sekunden sinkt dieser Strom dann aber langsam aber sicher ab auf die ca. 12A pro Kerze, die verbraucht werden, wenn die Kerze bestromt aber fertig aufgeheizt ist. Abhängig von der Stromaufnahme ändert sich auch die Kerzenspannung, und zwar genau entgegengesetzt. Das ist normales Verhalten und nicht weiter tragisch.

Wenn du deiner Elektrik was Gutes tun willst, nimmt dir die großen Flachstecker hinten an der Zentralelektrik vor. Da sind jeweils Doppelleitungen von 2x4qmm in einem Stecker zusammengefasst. Zum einen ermüden die Stecker, d.h. deren Klemmkraft auf dem Kontakt, sodaß sich der Kontakt verschlechtert und der Übergangswiderstand erhöht. Das kann beim Vorglühen neben dem Spannungsverlust auch zu erheblicher Erhitzung führen inkl. Schmelzen und Verkokeln der Isolierhülsen. Zum anderen sind die Flachsteckhülsen da auch ein wenig überfordert mit ihrer wirksamen Kontaktfläche an sich. Es gibt Flachsteckhülsen mit besserer Kontaktfläche bzw. Kontaktfedern, die man verwenden kann, und man kann die Doppelleitungen aufteilen, sodaß jede 4qmm-Ader ihre eigene Flachsteckhülse bekommt. Damit entlastet man das System und beseitigt die Gefahr der Überhitzung. Steckplätze sind ja ausreichend vorhanden dafür.

Glühkerzen tausche ich nur bei Defekt. Die Lebensdauer der einzelnen Kerzen kann sich stark unterscheiden, also ist satzweise erneuern nicht unbedingt sinnvoll. Zumal, wie schon gesagt wurde, der Ausfall von ein oder zwei Kerzen kein Problem ist. Den Ausfall von drei Kerzen dagegen merkt man schon deutlich, spätestens dann sollte man was tun.

Gruß Chris



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