Re: Soft-Abregelung bei ACL- und 1G-Motor - (wie) ändern?


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Geschrieben von Tiemo am 30. März 2018 17:42:55:

Als Antwort auf: Re: Soft-Abregelung bei ACL- und 1G-Motor - (wie) ändern? geschrieben von Jonathan PAUL am 30. März 2018 13:46:59:

Hallo Jonathan!

Aber es müsste doch auch eine Feder in diesem Regelwerk geben die die Abregeldrehzahl bestimmt, oder?

Die Abregeldrehzahl ergibt sich aus der Pumpenkennlinie als der Punkt, an dem die Einspritzmenge so gering wird, dass das Drehmoment Null wird. dazu müssen alle Bauteile zusammenspielen, denn die verschiedenen Größen beeinflussen sich alle gegenseitig ein wenig. So getrennt, wie man das in einer Software einstellen kann, geht das bei dem mechanischen Regelwerk eben nicht.

2. Frage: Kann man dieses Regelwerk in der LT Pumpe gegen zb das Gestänge von der Volvopumpe bzw T3-Pumpe auswechseln?
Das wäre aus meiner Sicht wesentlich weniger Arbeit als wenn ich die ganze Einspritzpumpe wechsle und ich glaube es liegt noch sowas bei mir herum....

Das ist mechanisch möglich, aus den vorgenannten Gründen aber nicht sinnvoll, weil die Komponenten nicht aufeinander abgestimmt sind.
Wie du auf die Idee kommst, das könnte weniger Arbeit sein, weiß ich nicht. Um das zu tun, muss erstens die Pumpe auch ausgebaut werden, außerdem, da sich ja alles ein wenig beeinflusst, ist natürlich abschließend auch alles wieder neu zu justieren, also streng genommen auch der Förderbeginn, vor dem du beim Wechsel der Pumpe vielleicht Angst hast. Aber ich schätze sogar, dass dies noch der einfachere Part wäre.

Mir gefällt nämlich nicht, das wenn ich eine bestimmte Drehzahl unterschreite mein LT anfängt zu rußen wie eine Dampflok - egal wie weit ich die Spaßschraube herausdrehe...

Das ist bei den Motoren normal, unterhalb einer gewissen Drehzahl wird die sog. "Startmenge" aktiviert, damit der Motor sicher anspringt. Da dieser Betriebspunkt aber normalerweise nur beim Start für wenige 1/10 Sekunden durchlaufen wird, hat da niemand auf Rußfreihheit geachtet. Die Motoren sind aber (im Gegensatz zu moderneren Motoren) sowieso dafür gemacht, nicht so niedertourig gefahren zu werden.

Und gestern auf der AB konnte ich auch manchmal den Ruß sehen - ich muss aber gestehen das ich ca 1/4 Umdrehung weiter hineingedreht habe an der Spaßschraube...

Ja, eine 1/4 Umdrehung ist bei der Mengenschraube auch schon eine Menge Holz. Ich gehe mit 1/12 Umdrehungen vor (am 6-Kant immer eine halbe Schlüsselstellung), wenn ich nach Trübung einstelle. Und wenn die Schraube schon am Maximum war, ist da halt nichts mehr zu holen, vor allem, wenn bei älteren Motoren die Kompression nachlässt oder sonstwas nicht mehr optimal funktioniert. Bei einer gegebenen Luftmenge lässt sich eben nur eine gewisse Kraftstoffmenge rußarm verbrennen, da ändert keine andere ESP der Welt etwas dran, auch nicht vom Volvo.

Damit der Drehzahlregler steiler durchgreift, muss sein Antagonist, eine Feder, WEICHER gestaltet werden. Dann erzeugt eine kleinere Drehzahländerung eine größere Verstellung, man kann die Regelung später ansprechen lassen und landet dennoch bei der ursprünglichen Abregeldrahzahl. Damit diese weichere Feder im Arbeitspunkt trotzdem die gleiche Kraft ausübt, sich also die Maximaldrehzahl nicht nach oben verschiebt, muss sie gleichzeitig stärker vorgespannt werden. Das kann man nicht durch Auseinanderziehen von vorhandenen Federn erreichen, dabei ändert sich nämlich nicht die Federhärte, sondern dafür braucht man neue Federn, aus dünnerem Draht und/oder mit mehr Windungen und anderen Maßen im entspannten Zustand.

Gruß,
Tiemo



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