Re: Pflanzenöl als Dieselersatz


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Geschrieben von Namenloser am 29. Oktober 2018 20:24:49:

Als Antwort auf: Re: Pflanzenöl als Dieselersatz geschrieben von Chris am 29. Oktober 2018 19:50:39:

Servus beinand',
klar kannst auch Pfanzenöl tanken aber ohne umbau geht vor allem im Winter schnell mal die Pumpe kaputt oder der Motor läuft nicht gescheit..
so ist es. Dazu kommt, daß Pflanzenöl sich generell aggressiv verhält und die empfindlichen Metalloberflächen in der Einspritzanlage angreift. Bei längeren Standzeiten kommt es außerdem zu Korrosion in Einspritzpumpe und Einspritzdüsen.
Lange lagern sollte man es auch nicht. Biokraftstoffe sind nicht stabil und zersetzen sich mit der Zeit. Es bildet sich Ausfall, der dann für Verstopfungen sorgt. Bei Fahrzeugen, die ständig bewegt werden, ist das nicht problematisch. Aber alles, was mal ein paar Monate steht, ist stark gefährdet. Kritisch ist auch der Einsatz in Standheizungen, sofern diese nicht regelmäßig benutzt werden (auch im Sommer).
In den Motoren bilden sich bei Pflanzenölbetrieb auf der Abgasseite dicke Ablagerungen, die man sonst nur aus Zweitaktmotoren kennt. Die machen dem Motor auf Dauer auch das Atmen schwerer.
Wie's in Österreich ist, weiß ich nicht, aber in Deutschland muss Pflanzenöl auch versteuert werden, wenn es als Kraftstoff eingesetzt wird (EnergieStG).
Das Ganze ist ne Notlösung, aber sicher nicht die Zukunft.
Gruß Chris

Es gibt durchaus gute Pflanzenölkonzepte---siehe Elsbett Motoren---, allerdings erfordert dies sehr große Sorgfalt. Wenn ein "alter Diesel" schon starke Verschleißerscheinungen zeigt, gelangt unverbranntes Pflanzenöl ins Motoröl. Die Folge ist sehr schnell erkennbar. Es bildet sich Teer im Kurbelwellengehäuse und die Ölkanäle gehen zu. das Ergebnis ist ein kapitaler Motorschaden.
Weiterhin leiden sämtliche Dichtungen ganz erheblich unter Benutzung von P-Öl. Alle sinnvollen Umbausätze haben 2 Tanks, eine gute Vorwärmung und eine Umschaltung zwischen Diesel und P-Öl. Der Grund ist einfach und einleuchtend. Motoren starten im Winter nicht mit dem zähen P-Öl das ohnehin erst ab einer Temperatur von über 60°C eine vergleichbare Viskosität hat wie Diesel, außerdem würde bei längerer Standzeit so ziemlich alles verharzen was mit P-Öl in Verbindung kommt.
Alles was moderner ist als unsere Vorkammer-Diesel Kisten läuft ohnehin nicht dauerhaft mit P-Öl.
Wer genügend viel Zeit, genügend viel Einspritzdüsen, genügend viel Einspritzpumpen und vor allem ganz ganz viele Kraftstoffilter hat, soll bedenkenlos damit seinen Motor schrotten. Das Thema passt auch gut zu den andauernd erscheinenden TUNING-Beiträgen. Beim Tunen von LT Motoren die mit P-Öl betrieben werden sollen, bitte darauf achten, dass Diesel ca. 10 % mehr Energiemenge beinhaltet als gutes, klares, sehr fein rafineriertes P-Öl.

Namenloser



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