Re: Untersetzung 3,10 oder Overdrive?
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Geschrieben von Chris am 30. März 2018 12:49:23:
Als Antwort auf: Re: Untersetzung 3,10 oder Overdrive? geschrieben von LockX am 30. März 2018 01:44:15:
Servus Manfred,
Ich sehe keinen Grund, warum der Antrieb größer werden sollte. Die Übersetzung definiert sich über die Zähnezahl, nicht über den Durchmesser.
"Antrieb" und "Abtrieb" verwendete ich für die beiden Teile des Zahnradpaares, in der Annahme, das sei auch für Laien verständlich. exakt so verstehe und meine ich es auch: Antrieb = Triebling und Abtrieb = Tellerrad.
Statt 53/14 könnte man 53/17 verwenden. Die zusätzlichen 3 Zähne vergrößern den Durchmesser der Schnecke und verringern die Zahngrunddicke des Schneckenrades. Genau das bezweifle ich. Es gibt ja keinen akuten Grund, auf 53 Trieblings-Zähnen aufzubauen und die Übersetzung über mehr Trieblings-Zähne zu steuern. Man könnte z.B. auch 40/13 oder 41/13 wählen oder eine andere Basis. Zumal wie gesagt die Anzahl der Zähne nicht automatisch den Durchmesser beeinflusst.
D.h. [bei Stückzahl 1 gut 3.000 € + MWSt] inklusive Auslegung der Verzahnung und Zahnform, Kontrolle von Tragbild etc.?
Siehe https://tandler-racing-drives.com/ihre-beduerfnisse-zahnrad/individuelles-kegelrad/
Der Anbieter benötigt Zeichnung oder Muster und etwaige Änderungswünsche. Er prüft, ob das angestrebte Produkt realisierbar ist, und erstellt ein Angebot mit Endpreis.
Im Auftragsfall vermisst er ggf. das Muster, erstellt die Fertigungsdaten, fertigt, prüft und liefert. Ok, Zeichnung ist jetzt relativ. Ich kann z.B. eine bemaßte Skizze machen mit allen Anschlussmaßen, Passungen, Position von Tellerrad und Triebling zueinander im Gehäuse. Habe mir ja für meine nachgerüstete Diff-Sperre in der 53/14-Achse auch einen neuen Deckel für den Differentialkäfig fertigen lassen, mit dem die Achse bislang sehr gut läuft. Was aber das eigentlich spannende ist, ist ja die Auslegung der Hypoidverzahnung - das müsste dann eindeutig die Fa. selber machen, inkl. überschlägige oder erfahrungsgemäße Haltbarkeitsbetrachtung unter den zu erwartenden Drehmomenten.
Bei meiner Anfrage (3,10 statt 3,79) vermutete er, dass die Änderung der Untersetzung so groß ist, dass die Zahngrunddicke des Schneckenrades nicht mehr ausreicht. Das ist eben wie oben schon gesagt die Frage nach den Voraussetzungen. Mit sinkender Zähnezahl des Tellerrads sinkt im Verhältnis auch die Zähnezahl des Trieblings, dadurch müsste letzterer nicht unbedingt wachsen. Das Zahnradmodul wird dann natürlich größer, aber m.E. hat man da im Tellerrad durchaus genug "Fleisch", wenn der Triebling nicht wesentlich weiter wächst.
Na so selten ist die [3,79] nicht. Ich hab nicht lange suchen müssen, ... Problem ist eher, daß viele nicht genau wissen, welche Übersetzung die Achse hat.
Eben. Die angebotene "längste Übersetzung" ist meist nicht 53:14. Das erfordert eine Laien-gerechte Anleitung zum Ermitteln bei ausgebauter Hinterachse. :-) *lol* ;-)
Charme der langen Achse wäre, daß man sonst am Fahrzeug nichts verändern muss ... unsichtbar, was insbesondere für die H-Zulassung interessant ist.
Ein Nachteil der (sehr) langen Achse ist der recht lange 1. Gang, welcher den Nutzen einer Anhängerkupplung einschränkt. Nicht unbedingt. Du kannst diese lange Achse kombinieren mit dem kürzer übersetzten Fünfganggetriebe der größeren LTs. Damit sind die Gänge 1, 2 und R deutlich kürzer. So hast du in 4 und 5 die Vorteile der längeren Gesamtübersetzung, aber untenrum auch eine Chance zum guten Anfahren. Muss man aber testen. Ich hatte schon eine Situation, wo ich in R mit beladenem LT eine Ausfahrt rückwärts nicht mehr hochgekommen bin. Vorwärts ging es dann, da 1 kürzer ist als R. Habe mir im Anschluss überlegt, den kürzeren R aus dem LT40-Getriebe umzubauen in mein langes Getriebe, was problemlos funktionieren sollte. Habe es dann nur verworfen, weil der Wagen eh verkauft wird.
Ihr Vorteil der H-Kennzeichen-Kompatibilität ist auch bei einem Overdrice der passenden Baujahre nicht ausgeschlossen.
Klar ist aber, dass beim Overdrive eine technische Abnahme unvermeidbar und nicht ganz einfach ist. Das ist so eine Ermessensfrage des Prüfers. Es gibt zwei Kriterien: Wäre der Umbau zur damaligen Zeit möglich gewesen? Klares Ja. War dieser Umbau zur damaligen Zeit üblich? Letztere Frage mag von manchen Prüfern ignoriert werden, andere hingegen legen Wert darauf. Hört man hin und wieder mal bei umgebauten Motoren/Triebsträngen in Oldtimern.
Fakt ist - was der Prüfer nicht weiß, macht ihn nicht heiß.Gruß Chris
- Re: Untersetzung 3,10 oder Overdrive? LockX 30.03.2018 15:29 (2)
- Re: Untersetzung 3,10 oder Overdrive? Chris 30.03.2018 18:53 (1)
- Re: Untersetzung 3,10 oder Overdrive? LockX 30.03.2018 21:54 (0)
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