Re: Untersetzung 3,10 oder Overdrive?


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten


Geschrieben von Chris am 29. März 2018 21:29:33:

Als Antwort auf: Untersetzung 3,10 oder Overdrive? geschrieben von LockX am 29. März 2018 14:57:44:

Servus Manfred,

warum VW zwei verschiedene Zahnradpaare mit (fast) gleicher Untersetzung fertigte, hab ich doch schon geschrieben.
Geschrieben hast Du: "Die 53/13-Achse ist für die schweren zwillingsbereiften LTs. Die 41/10 für die leichten einfachbereiften."
Höhere Standfestigkeit steht dort allenfalls implizit.

bissel Mitdenken bei dem Thema setze ich voraus, das machst du ja auch ;-)

von Wandstärke kann man bei diesen Hypoidradsätzen ja nicht direkt sprechen. Haltbarkeit der Zahnradsätze ergibt sich
... bei viel kleinerer Untersetzung (3,10 statt min. 3,79) aus der -wegen größerem Durchmesser des Antriebs- geringen Wandstärke im Zahngrund des Abtriebs.

Ich sehe keinen Grund, warum der Antrieb größer werden sollte. Die Übersetzung definiert sich über die Zähnezahl, nicht über den Durchmesser.

beauftragen mit den Eckmaßen aus dem LT Achsgetriebe. Die Kosten ... dürften die einer Overdrive-Lösung um ein Vielfaches überschreiten.
Der Stückpreis einer Untersetzung 3,10 ist gut 3.000 € netto bei Anzahl 1. Er sinkt schnell mit der Stückzahl, die alle die gleiche Untersetzung haben müssen.

Das ist mal gut zu wissen. D.h. inklusive Auslegung der Verzahnung und Zahnform, Kontrolle von Tragbild etc.?

Die Overdrive-Lösung ist bei Hersteller und LT-Fahrer aufwändiger und erfordert bei 3,10 die seltene Hinterachse mit 53/14.

Na so selten ist die nicht. Ich hab nicht lange suchen müssen, bis ich bei ebay eine gefunden hatte. Problem ist eher, daß viele nicht genau wissen, welche Übersetzung die Achse hat, die sie ggf. gerade verkaufen.

Sie ist billiger, weil die dort aufwändigen Teile gebraucht verfügbar sind und weil Bestellanzahl 10 bei Untersetzung 3,10 nicht erreichbar ist.
Ich habe für 200 € ein Volvo-940-Turbo-Getriebe mit dem Drehmoment-starken "P-Type Overdrive" gekauft und für 120 € Dichtungen und Unterlagen bestellt.
Bis das Ganze -auch aus Sicht von Maschinenbauern- fertig ist, kostet es wohl nicht weniger als ein Zahnradpaar für Untersetzung 3,10 in Losgröße 10.

Nun ja, das ist alles relativ und hängt stark davon ab, welche Möglichkeiten man selber hat bzw. wen man kennt, der einem mal was passend macht (Teile Fräsen, Drehen, schweißen etc.). Wenn man den Overdrive-Umbau komplett fremd beauftragt inkl. Rechnung etc., kommt da sicherlich auch ein ordentlicher Betrag zusammen, allein schon an Arbeitsstunden.
Der Charme der langen Achse wäre, daß man sonst am Fahrzeug nichts verändern muss (Getriebeaufhängung, Kardan, Schaltbetätigung etc.). Genauer gesagt bleibt die Änderung dann ja sogar unsichtbar, was insbesondere für die H-Zulassung interessant ist.

Gruß Chris



Antworten:


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten