Re: Lagerschaden?


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Geschrieben von Chris am 05. Juli 2016 18:14:28:

Als Antwort auf: Re: Lagerschaden? geschrieben von Tiemo am 04. Juli 2016 23:11:41:

Servus Tiemo,

Der Motor hatte ein Problem mit versulztem Öl. Das kam kalt auch nicht aus der Ablassschraube. Es war ziemlich frisches Öl und die Ursache ist nicht klar, Spekulation ist Kühlwasser im Öl. Das aufgeschraubte Nockenwellenlager zeigt Spuren, wie man sie nach Metallspänen im (gefilterten) Öl erwarten würde. Beim Anlassen ohne Ventildeckel sieht man keine nennenswerte Ölförderung, es ist aber Öldruck vorhanden, da die beiden Druckschalter reagieren. Ein Werkstattmanometer zeigt am frisch angelassenen kalten Motor 4bar. Evt. hat der Ölfilter ein Bypassventil und die Verschmutzungen konnten am versulzten Filter vorbei gelangen und haben einen oder beide Kanäle zugesetzt.

Wie wurde der Zylinderkopftausch denn durchgeführt? Bei eingebautem Motor? Wurde das Kühlwasser vorher abgesaugt? Ansonsten ist vermutlich beim Abnehmen des alten Kopfes Kühlwasser in die Ölwanne gelaufen. Oder wurde die Ölwanne vor Wiederinbetriebnahme geleert?
Wenn Spuren von Metallspänen zu sehen sind, dann sollten die Späne selber auch irgendwo sein.

Alle Stößel (mechanisch) dieses Motors haben ein geringes Laufspiel in den Bohrungen, Tausch zweier Stößel gegeneinander ließ das Geräusch nicht wandern. Natürlich drückt immer irgendein Ventil gegen die Nockenwelle, aber in unterschiedlicher Entfernung zu den Lagern. Die Kräfte auf die Lager gehen ja auch nicht senkrecht nach oben, sondern verändern ihren Winkel je nach der Stellung des Nockens und dem resultierenden Drehmoment. Dadurch "arbeitet" die Welle schon im Lager.

Damit es zu einem Schlaggeräusch kommt, braucht es ja zwei Sachen: Spiel zwischen zwei Bauteilen, und ein plötzlicher Lastwechsel, der das Schließen des Spiels mit hoher Geschwindikeit erzwingt. Selbst wenn die Nockenwelle aber Lagerspiel haben sollte und durch die Nocken in verschiedene Winkel gedrückt wird, so wird sie doch permanent in der oberen Lagerschale hin- und hergedrückt bzw. gerollt. Ich kann mir nicht vorstellen, wie es da zu einem Schlag kommen soll. Daß im Grunde hauptsächlich die oberen Lagerschalen bei der NOckenwelle die Last tragen, sieht man ja auch daran, daß die unteren Lager teilweise bis auf einen dünnen Steg ausgefräst sind für die Ventilstössel.
Und wurden nur zwei Stössel gegeneinander getauscht? Vielleicht gerade die falschen beiden erwischt?

Mein erster DV vor ca. 15 Jahren ist nach einigen km stehen geblieben (also Motorstillstand) wegen einer gefressenen Nockenwelle. Zum Glück hatte der Zahnriemen gehalten.
Der Zahnriemen hat also das gesamte Moment des Motors über die paar Zähne am Kurbelwellenzahnriemenrad gehalten? Das ist wahrscheinlich wirklich eine gute Portion Glück...
Warum hat denn damals deine Nockenwelle gefressen?

Der Motor hatte damals überhaupt keine richtige Ölförderung. Er ist auf der Heimfahrt von der Werkstatt zwischen durch schon mit einem Kolbenklemmer stehengeblieben. Nach etwas Abkühlpause gings dann weiter, bis kurz vor der Haustür die Nockenwelle fest war. Ich konnte das damals nicht nachvollziehen - zum einen hatte ich den Motor direkt vom Instandsetzer abgeholt inkl. montierter Ölwanne, Öl hatte ich frisch aufgefüllt, und Erfahrungswerte dazu hatte ich damals auch noch nicht. Nach gängig machen, nachhonen und neuer Ölpumpe war der Motor wieder fit, die Kosten hat bis auf die Ölpumpe der Instandsetzer übernommen.

Mutmaßung war, dass im Kopf noch Späne von der Herstellung gewesen sein könnten oder dass trotz neuer ZKD und Kopf Kühlmittel ins Öl gelangt sein könnte und dieses gelieren lassen habe oder dass noch Reste der Sülze den Ansaugkorb am Schnorchel blockieren.

Der Hinweis ist interessant, ich habe gerade einen fabrikneuen AMC-Kopf mit Innenleben gefüllt. Werde die Nockenwelle noch mal rausnehmen und die Ölkanäle durchblasen.

Hier mal noch ein paar Impressionen von der Geschichte:
https://www.youtube.com/watch?v=D4MwUokKGVI

Ich seh das auf dem griseligen Video leider schlecht, aber da flimmert es so außen an den Lagerböcken der Nockenwelle, also ob da Öl rauspieselt? Ist das das Geräusch, was man auf dem Video hört? Das klingt für mich eher nach etwas federndem. Kann irgendwas schief gelaufen sein beim Einbau der Ventilfedern? Sind die richtigen Ventilfedern verbaut? Die Vakuumpumpe kann man ja offensichtlich ausschließen.
Kann es sein, daß das Geräusch von der Einspritzpumpe her kommt? Nur, um sicher zu gehen.

http://www.lt-freunde.de/forum/download/file.php?id=11961

Das seh ich leider nicht, keine Berechtigung ;-)

Gruß Chris



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