Re: Elektrikprobleme
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Geschrieben von Tiemo am 04. November 2016 15:59:05:
Als Antwort auf: Re: Elektrikprobleme geschrieben von eisenschweintreiber am 04. November 2016 14:10:33:
Hallo Uwe!
Vor langer Zeit war es mal Thema weil oft die Abblendlichter ein Problem angesprochen wurden. Damals kam der Umbau auf Relais für Abblendlicht zur Sprache. Wo hier das Problem liegt weiß ich nicht und will da jetzt auch keine Vermutungen anstellen. Das Problem liegt darin, dass der Strom auf seinem Weg zur Lampe und wieder zurück beim LT einfach über unzählige Steckverbindungen und Schaltkontakte muss. Dabei addieren sich sämtliche Spannungsabfälle und es kommen auch viele Meter Kabel hinzu, an denen natürlich auch die Spannung abfällt.
Beispiel linke Abblendlampe:
Batterie -> Polklemme
Polklemme -> Hauptkabel
Hauptkabel -> ZE
ZE -> ZAS
ZAS -> ZE
ZE -> Lichtschalter
Lichtschalter -> ZE
ZE -> Abblendschalter
Abblendschalter -> ZE
ZE intern -> S1 -> ZE
ZE -> Lampenfassung
Lampenfassung -> Lampe
Lampe -> Lampenfassung
Lampenfassung -> MassesternDas sind alleine schon 14 Übergänge, wenn man mal die Kombination aus Kabel -> Crimpung -> Kontakt -> Gegenkontakt -> ZE, Batterie, Schalter etc. als eine Verbindung zählt, also in der Realität eher das 3 ... 4-fache.
Selbst, wenn da überall nur ein paar Hundertstel V abfallen, kommt dennoch ein spürbarer Spannungsabfall zusammen.
Daher kam der Vorschlag für eine "Lightbooster"-Schaltung, in der diese Spannung nur ein Relais ansteuert, das direkt den Strom von der Batterie bekommt und wo dann die Lastkabel kurz und die Anzahl der Stromübergänge minimal sind. Der (meist verschmerzbare) Nachteil ist, wenn das Relais hängt, kann man den Verbraucher garnicht mehr ausschalten, auch nicht mit Ziehen des Zündschlüssels oder Betätigung eines anderen Schalters in Reihe. Heutige Autos machen das ja auch so, da sitzt vorne und im Heck je ein CAN-Bus-Baustein, der die Lichtbefehle empfängt und über Relais oder Halbleiter dann die Lampen schaltet. Sieht lustig aus, wenn dieser Baustein mal wegen Wassereinbruch "abgesoffen" ist, dann macht er auch, was er will.Bleibt aber die Tatsache daß sich der Strom, wenn irgendwie möglich auf einem anderen Weg eine Verbindung sucht. Ist ja auch ganz gut am Beispiel des blinkenden Weihnachtsbaumes der Rücklichter zu erkennen an dem die Masse schlecht ist.
Das ist ja ein sehr "beliebter" Fehler. In dem Fall fließt der Strom bevorzugt durch die Bremslichtbirne zur Blinkerbirne, über diese nach vorne zur anderen Blinkerbirne und mit etwas Glück dann endlich gegen Masse. Wenn man den Blinker dann betätigt, funktioniert das nicht mehr und es kommt der "Kirmeseffekt".
Über Rücklichtbirne und Scheinwerfer wäre auch denkbar, allerdings sind die Widerstandsverhältnisse dann so, dass maximal die Rücklichtbirne leuchtet und nicht die Scheinwerfer, weil dafür der Strom der Reihenschaltung nicht ausreicht. Die Rücklichtbirne wiederum kann man beim LT gegenüber dem Bremslicht nicht erkennen, weil beides in der gleichen Kammer (und sogar Glühlampe) sitzt.Allerdings schließ ich auch andere Steckverbinder, die ja oft das anfälligste Glied eines Stromkreises darstellen nicht aus. Bleibt nur Schritt für Schritt zu suchen und die Verbindungen auch gleich zu reinigen. Obendrein gereinigte Verbindungen mit Polfett zu versiegeln und evtl. befallene Kabel soweit das möglich ist, bis zur gesunden Litze zu kürzen, neuen Stecker drauf und ebenfalls mit Polfett und Wärme dauerhaft zu schützen.
Das ist immer eine gute Idee und funktioniert sogar am besten, wenn man es macht, BEVOR es zu Problemen kommt.
Da ich ähnlich Probleme mit schwacher Stromversorgung an einem Fahrzeug mit 6 Volt Anlage hatte (bei der sich marode Verbindungen deutlich schneller und stärker bemerkbar machen) kann ich nur zu den Schritten raten.
6V-Anlagen sind in der Hinsicht ja wirklich übel: Um die gleiche Leistung zu erzielen, muss der doppelte Strom fließen, zusätzlich steht für Spannungsabfälle aber nur die halbe Spannung zur Verfügung. Daher machen sich solche Verluste dann gegenüber einer 12V-Anlage 4-fach bemerkbar. 24V-Anlagen sind in der Hinsicht am unproblematischsten und erfüllen noch die Bedingungen einer "Schutzkleinspannung", bei der man bei Berührung noch keinen elektrischen Schlag befürchten muss. Ich glaube, ich würde entsprechende Fahrzeuge auf 12V umbauen. Ich weiß noch als Kind die Situation, als allgemein von 6V auf 12V umgestellt wurde: Das war für jedes Kind sofort erkennbar, ein Unterschied wie Tag und Nacht.
Gruß,
Tiemo
- Re: Elektrikprobleme - Sorry, nochmal mit richtigen Zitat-Tags... Tiemo 04.11.2016 16:02 (1)
- Re: Elektrikprobleme - Sorry, nochmal mit richtigen Zitat-Tags... eisenschweintreiber 04.11.2016 17:22 (0)
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