Re: Luft in der Kraftstoffanlage – Frage hierzu
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Geschrieben von Tiemo am 27. Oktober 2016 15:14:04:
Als Antwort auf: Re: Luft in der Kraftstoffanlage – Frage hierzu geschrieben von Ingolf aus Berlin am 27. Oktober 2016 13:29:02:
Hallo Ingolf!
Mir ist klar, das ich die Pumpe komplett abdichten (lassen) werde. Doch am liebsten erst im nächsten Jahr. Wenn du keinen nennenswerten Kraftstoffaustritt hast, kannst du das im Prinzip auf die lange Bank schieben. Es kann natürlich sein, dass es schlimmer wird. Ich bin vor Jahren mit so einer Pumpe mal auf der Autobahn liegengeblieben und da ging plötzlich garnichts mehr: Rückfahrt mit ADAC, Termin versäumt. Was zu beachten ist, die dauernden Orgelaktionen gehen natürlich auf die Lebensdauer von Batterie und Anlasser. Wenn der LT nur steht, könnte die leere Pumpe im Innern durch die eingedrungene feuchte Luft Standschäden bekommen und zB. nicht mehr regeln, also auf Gas und Drehzahl reagieren im Frühjahr.
Kann man denn den Knackfrosch evtl. kurzschließen, so wie ich es in Schweden gemacht habe, also Leitung vom Tank direkt auf den durchsichtigen Schlauch, die beiden 'übrigen' Nippel auf dem Filter mit kurzem Schlauch verbunden. Rücklauf blieb unangetastet. Was ich bis heute aber nicht verstehe: Mit der Kanistermethode sprang er fast sofort an, und nach der Notreparatur auch bis heute (wenn auch mit etwas Orgeln). Kann ein Totalausfall wie in SE denn wieder passieren, dass plötzlich gar nichts mehr geht? Damals habe ich die Ursache ja in Filter oder Knack-Ventil vermutet. Den Knackfrosch kurzschließen bringt nichts. Wenn du warm keine Blasen im Schlauch hast oder nur wenige (die aus dem Pumpenrücklauf stammen können), dann ist dort keine Undichtigkeit. Du siehst ja auch die Luft aus der Pumpe kommend den Kraftstoff verdrängt, das spricht schon für eine Leckage direkt im Bereich der Pumpe.
Bei der Kanistermethode ist halt kein Unterdruck im System, sondern leichter Überdruck, aufgrund der Höhe des Kraftstoffspiegels im Kanister. Da tendiert dann keine Luft dazu, eingesaugt zu werden, sondern es tritt, sehr langsam, da Größenordnungen zäher als Luft, Diesel aus.
Es gibt bisher keinen Leistungsverlust oder Stottern. Der Wedi scheint dicht zu sein, aber am Kaltstarthebel tropft es halt ein wenig. Da muss die Pumpe leider raus. Gleich nach dem Abstellen laufen weiterhin Luftblasen aus der EIN-Schraube in Richtung Filter. Leistungsverlust und Stottern kommen erst, wenn der Rücklauf es nicht mehr schafft (dann u.U. auch wegen verstopfter OUT-Schraube), die Luft im Betrieb aus der Pumpe abzuführen. Bevor der Motor stottert, hat man oft schon Leistungsverlust mit sporadischen schwarzen Wölkchen, weil der Innendruck schwankt und die Frühverstellung daher aus dem Takt gerät.
Was darf denn eine Komplettabdichtung in einer 'guten / mittelteuren' Werkstatt kosten? Und was ist etwa die Lebensdauer unserer ESPs (meine: ~360 Tkm)? Ich würde sagen, ab 500EUR könnte das möglich sein, bei Markenwerkstätten eher 800EUR. Die Lebensdauer kann man schlecht vorhersagen, aber bei "guter Pflege" könnten 1Mio km drin sein, weil ja sehr viel austauschbar ist wie auch zB. Lagerbuchsen oder HD-Teil. Ich würde sagen, bei der Hilfe aus dem Forum kannst du am sichersten sein, dass es von Kennern der Pumpe fachgerecht und vollständig ausgeführt wurde. Natürlich ist es auch wichtig, den Förderbeginn wieder exakt zu justieren nach der Re-Montage.
Gruß,
Tiemo
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