Re: Blinker gehen immer noch nicht...


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Geschrieben von Johannes R. am 10. August 2016 19:09:51:

Als Antwort auf: Re: Blinker gehen immer noch nicht... geschrieben von Tiemo am 10. August 2016 18:39:48:

Hallo Johannes!
Sehr oft liegt es tatsächlich am Warnblinkschalter. Über ihn bekommt die Blinkanlage die Versorgungsspannung. Das liegt daran, dass der Blinker im Betrieb über Klemme 15 (Zündungsplus) versorgt wird, damit auch er beim Ziehen des Zündschlüssels stromlos ist, und beim Warnblinken über Klemme 30 (Dauerplus), damit der Warnblinker immer geht. Diese beiden Klemmen liegen daher am Warnblinkschalter an und je nach Stellung gibt er Klemme 15 (AUS) oder Klemme 30 (Warnblinken) auf den Stromkreis des Blinkrelais. Oft hilft mehrfaches, energisches Schalten des Warnblinkschalters und mehrfaches Ab- und Anstecken seines Steckers, die Funktion wieder herzustellen.
Dasselbe gilt auch für den Steckplatz des Blinkrelais ganz rechts.
Oft ist auch das Wideranstecken der Vielfachstecker an der ZE problematisch, weil sich die Kontakte an die alte ZE "gewöhnt" haben: Nur, wo sich dort die Metallteile direkt berührten, konnte kein Sauerstoff das Metall oxidieren, drum herum ist es aber oxidiert. Beim erneuten Stecken der Verbindung sitzen die Kontakte dann oft geringfüfig anders, sodass sie sich im oxidierten Bereich berühren und kein guter Kontakt zustande kommt. Da hilft säubern mit kleiner Drahtbürste und ebenfalls wiederholtes Ab- und Anstecken der Stecker, weil dadurch das Oxid abgekratzt wird.
Neue Kontakte und Stecker baut man daher am besten mit einer dünnen Schicht Polfett oder Vaseline zusammen. Das verhindert eine Oxidation durch Sauerstoffabschluss und wasserabstoßende Wirkung und in 20 Jahren hat man die Probleme dann nicht erneut mit diesen Teilen. Damit sich das aufgetragene Fett gut verteilt, den Kontakt kurz mit Heißluftgebläse, Haarfön oder Feuerzeug erhitzen, bis es verläuft. Manchmal ist das Problem auch im Bereich der Sicherungen, auch diese oxidieren, und "billige" mit Kunststoffisolator werden dann durch die Hitze weich und werden durch den Federdruck regelrecht kürzer gedrückt, sodass der Kontakt kaum noch Druck darauf ausübt. Dadurch verschlechtert sich die Kontaktsituation noch weiter, es ist ein Teufelskreis.
Falls du das Relais im Verdacht hast, schalte doch einfach mal den Warn- oder -Blinker ein und überbrücke bei gezogenem Relais an der ZE dessen Kontaktpins "N24" ("N" ist der Steckplatz, "24" die eingeprägte Ziffer, bei gestecktem Relais mit "49" am Relais verbunden) und "N22" (bei gestecktem Relais mit "49a" am Relais verbunden). Dann müssten die Blinklampen außen dauernd aufleuchten und die Kontrolllampe, die im Gegentakt blinkt, dauerhaft verlöschen, wenn es am Relais liegt.
Gruß an den Bodensee!
Tiemo

Danke für die ausführliche Antwort!
Ich werde morgen auf jeden Fall nochmal zum Schrotthändler fahren und ein neues Relais + Warnblinker holen! Das mit dem überbrücken ist mir zu riskant, da hab ich schonmal die Hupe abgeschossen :D

Gibt es sonst noch was, das ich erneuern könnte um Fehler auszuschließen? Dann muss ich nicht zwei mal fahren...
Werde auch mal die Pins vorsichtig mit der Drahtbürste putzen...

Was mich noch wundert, du hast jetzt von Pin N22 und N24 geredet. War meine Suche nach E19 dann nicht richtig? Oder wie ist das ganze geschaltet?

Liebe Grüße



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