Re: LiMa eingebaut - noch ein paar Anmerkungen


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Geschrieben von Chris am 11. Dezember 2015 13:32:16:

Als Antwort auf: Re: LiMa eingebaut - noch ein paar Anmerkungen geschrieben von Ingolf aus Berlin am 11. Dezember 2015 12:14:07:

Servus Ingolf,

das sind ja gute Nachrichten und schön, daß du zufrieden bist.

- Da mein neuer Dynamo die falsche Riemenscheibe hatte (die mit dem größeren Auflagemaß), musste ich die alte ummontieren. Das wurde eine echte Herrausforderung: Der Schraubstock zum Gegenhalten kommt da wohl eher nicht in Frage, hab' mich jedenfalls nicht getraut. Habe die Riemenscheiben dann in meine alte Black+Decker Workmate eingespannt (Holzbacken). Die alte Scheibe ging ja noch recht zügig ab, die neue saß jedoch wie angenietet. Erst als die Workmate schon knackte, half ein beherzter Schlag mit dem Fäustel gegen meine nun 49 Jahre alte HaZet-Knarre.

Je nach Ausführung ist unter den Riemenscheiben noch eine flache Sechskantscheibe montiert, die das Demontieren erleichtert. Wenn nicht, weiche Holzbacken nehmen und Riemenscheibe in den Schraubstock einspannen. Gewinde mit WD40 einweichen lassen und dann beherzt die Mutter aufdrehen.

- Da ich Chris' Bild zu spät sah (so sieht meine LM übrigens auch aus), hatte ich wie von Tiemo geschrieben gemessen: Diese +-Klemme gleich neben D+ hatte tatsächlich 0 Ohm gegen B+, hing also an der Hauptwicklung. Also den Kondi dort gesteckt. Es war halt noch ein kleines 'W' dort eingegossen, das hatte irritiert.

Das W gilt für die Öffnung links daneben. Neben dem Anschluss für den Kondensator steht wirklich nur das winzige +, was schlecht erkennbar ist.

- Ich habe ebenfalls ein 10-Quadratkabel zusätzlich zwischen Anlasser und LiMa geschaltet, das sollte für die erhöhte Belastung gegenüber der 45er reichen. Das war halt so in der Bastelkiste. Wer's ganz ordentlich machen will, sollte ein einziges 16mm2-Kabel verwenden (nach meiner Tabelle hierfür zulässiger Dauerstrom: 98A bei 30 Grad). Die zwei parallelen 10er wären sogar für 140A/30Grad gut. Bei 50 Grad wird's allerdings wesentlich enger!

Wird sicher nicht schaden, ich sehe aber nicht, wozu man sich die Arbeit machen sollte. Ab Werk sollte da eine 10mm² Leitung liegen, die bei der kurzen Strippe mehr als ausreichend ist. Zum Vergleich: Der gesamte Strom der Glühanlage geht über 2x 4mm² Leitungen, bei etwa 5-6-facher Kabellänge.

- Da die 45er LiMa etwas 'dicker' ist, sollte man den Riemen schon vor dem Einhängen in die obere Aufnahme auflegen. Auch bei völlig an den Motor rangeschwenkten Dynamo geht der Riemen sonst nur mit 'Würgen' drauf - und das wollen wir ja nicht. (Gestern hätte ich gerne 3 Hände gehabt!)

Ist eine Frage der Montagefolge. Erst den Riemen auf die eins kleinere Nut am Schwingungsdämpfer auflegen, dann auf die Riemenscheibe der LiMa, und dann erst auf die richtige Nut im Schwingungsdämpfer rüberschieben. Deine Methode ist natürlich noch besser, aber die LiMa ist ja nicht immer ausgebaut, wenn man den Riemen auflegen will.

- Die Kohlen der alten 45er hatten noch 3,5 mm Überstand - war ja klar nach rekordverdächtigen 350.000 km Laufleistung. Die Lager hörten sich zwar ein wenig 'rauh' an, hätten aber sicher nochmals 100.000 gehalten. Die Schleifringe waren glatt wie ein Baby-Popo.

Daß die Lager, wenn man sie schon spürt, noch 100tkm halten, glaube ich nicht. Ich habe in letzter Zeit einige alte Lichtmaschinen zerlegt. Bei allen war das Fett in den Lagern ausgetrocknet und bröselig, Schmierwirkung nahezu nicht vorhanden. Da man damals teilweise noch offene Lager verbaut hat, ist zusätzlich noch Dreck reingekommen. Solche Lager sind Problemlos bestellbar, kosten unter 15,-, und der Austausch lohnt auf jeden Fall, wenn die Schleifringe noch genug Kupfer drauf haben. Da darf man sich übrigens auch nicht täuschen lassen: Die Schleifringe sind dünner, als man meint, weil darunter ja noch eine Isolationshülse sitzt. Sobald man letztere an der ersten Stelle durchscheinen sieht, ist es mit dem Schleifring vorbei und er muss ausgetauscht werden.

- Das Projekt 'Erhöhen des Stroms zur Fremderregung' ist erst mal auf wärmere Zeiten vertagt. Jetzt funktioniert ja alles wieder 'serienmäßig'. Frage am Rande: Wenn die Ladekontrolle durchbrennt, dürfte die LiMa doch auch nicht mehr starten - oder doch, durch irgendso'n Remanenz-Magnetismus?

Das Erhöhen des Erregerstroms halte ich für eine überflüssige Bastelei. Tu deinem kalten Motor was Gutes und fahr ihn statt im Drehzahlkeller im mittleren Drehzahlbereich warm. Dann sollte die Ladekontrolleuchte recht schnell von alleine ausgehen, auch ohne zusätzlichen Gasstoß. Das ist auch ne Frage der Zeit, nicht nur der Drehzahl.
Wenn die Ladekontrolleuchte durchbrennt, sieht man das ja sofort beim Starten. Man kann sie dann erst mal durch jede beliebige der anderen Kontrolleuchten ersetzen, dazu muss nur der Luftausströmer ausgebaut werden. Remanenz-Magnetismus gibt es da natürlich schon, nur reicht das nicht so wirklich, und der baut sich ja mit der Zeit wieder ab - man hätte dann wirklich keine Möglichkeit mehr, die LiMa wieder zu erregen.

Gruß Chris



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