Re: Lagerschaden?


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Geschrieben von Eckhard am 07. Juli 2016 09:24:36:

Als Antwort auf: Re: Lagerschaden? geschrieben von ltpit(Peter) am 01. Juli 2016 16:28:26:

Hallo,
während der Heimreise aus Frankreich vernahm beim Beschleunigen, oder wenn es einen Berg hochging, anfangs ein klackern vom Motor. (Ich mußte leider weiterfahren!) Jetzt, ca. 1700 km gefahren, ist das Klackern natürlich lauter. Es kommt von Zylinder 6. Verschraubung Einspritzleitung der Einspritzdüse gelöst, dann ist das Geräusch weg. Düsentausch verlagert das Klackern (leider) nicht. Wenn ich den laufenden Motor mit dem Schraubendreher am Ohr abhöre, kommt das Klackern nicht vom Rumpf des Motors, sondern ich vernehme das Klackern besonders laut am Zylinderkopf. Kein spürbarer Leistungsverlust. Kein Ölverbrauch.
Meine Frage: 1. müßte bei einem Pleuellagerschaden das Klackern nicht deutlich am Rumpf,nähe KW zu hören sein?? 2.: auch bei geöffneter Verschraubung sollte doch ein Lagerschaden hörbar sein, oder?
Wenn mir jemand mit Kenntnis bei diesem Problem antwortet, wäre ich sehr dankbar, denn wer schraubt schon gerne die Ölwanne unnötig ab... :-)
Hallo Eckhard
Als erstes stellt sich mal die Frage...
Was hast du getauscht?Eine alte Düse gegen eine andere lange gelagerte Düse?
Die Tatsache das die Geräusche nach lösen des Überwurfes weg sind,bestätigen das es eine störung im Verbrennungsbereich gibt.
Das kann mehrere Ursachen haben......
Ein Lagerschaden ist mit sicherheit nicht die Ursache.Das mit der Ölwanne solltest du erst mal verwerfen.....
Dann noch eine wichtige Frage....hast du beim Düsenwechsel die Wärmeschutzscheibe unter der Einspritzdüse erneuert?
Wenn nicht wird jede neue Düse, in Rekordzeit wegen überhitzung geschrottet.
Nun zu den Ursachen der Klopferei....
Möglichkeit eins beim Diesel, der ja ein Selbstzünder ist...
Die Einspritzdüse tropft und der Diesel zündet unkontrolliert.Dadurch endsteht das Klopfgeräusch, was einem Lagerschaden beim Benziner sehr ähnlich klingt.
Möglichkeit zwei....
Der Zylinder hat Kompressionsprobleme.so ab 18 bis 19Bar kriegt er probleme mit der selbstzündung und es gibt ebenfalls Klopfprobleme wegen unkontrollierter selbstendzündung des Diesels.
Um nun weiter zu kommen müsste ich Wissen... was für einen Diesel du hast(Kennbuchstabe+Baujahr).
Wenn du einstellbare Ventile haben solltest, kann es durchaus sein,das durch Wartungsstau das Ventilspiel zu eng geworden ist.
Dann kommt es ebenfalls(durch Kompressionsmangel), zu den von dir beschriebenen problemen.
Die dritte Fehlerursache ist die unangenehmste+teuerste, weil sie durch ein sich lockerndes Schwungrad (vorne)nach unsachgemässem Zahnriemenwechsel verursacht wird.
Es verändern sich dann allmählich die Steuerzeiten, mit ähnlichen symtomen im Endstadium.
Du kannst das einfach feststellen.Schaue mal bei laufendem Motor auf den Schwingungsdämpfer(Riemenscheibe)vorne.
Der darf beim Gasgeben oder im Stand nicht eiern (Seitenschlag)sollte das der Fall sein....ja nicht noch mal Starten.
Mit etwas Glück kannst du den Motor dann nochmal Retten.
Bin gespannt was es genau ist bei deinem Motor.
Gutes gelingen bei der Ursachenerforschung
Gruß Peter

Hallo Peter! Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Der Motor ist ein ACL Bj. 95, getauscht habe ich Einspr.Düse Zyl. 1 mit 6. Die Wärmeschutzscheibe habe ich für den Test nicht erneuert, So, wie der Motor klingt, lässt man den auch nicht mehr warmlaufen. Der Tip von einem anderen Forummitglied (einfach weiterfahren) ist für mich völlig daneben. Meine große Sorge ist, dass Du Recht hast, (Steuerzeiten verstellt durch loses Schwungrad). Angenommen das ist so, dann klopft da wohl ein Ventil auf den Kolben... Gut, das wäre wohl noch das kleinere Übel. Stell mir gerade vor, wie wohl dann die KW vorne am Schwungrad aussieht?! Wie kann man denn da noch was retten?



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