Re: Ich will LT 28 kaufen
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Geschrieben von Klaus am 18. November 2001 10:45:42:
Als Antwort auf: Re: Ich will LT 28 kaufen geschrieben von Michael am 17. November 2001 11:36:13:
Moin ;-)
> LT28,
> 68 kW Turbo-Diesel (1G),
> Baujahr 1992
> ein WOMO
> scheint ein Eigenausbau
> 157000km gelaufen"Macken" sind ein weiter Begriff, so'was hat jeder LT, sonst wäre er langweilig ;-)
Bei 157tkm sind Verschleißerscheinungen aufgetreten, wobei zu klären ist, wie und wann die behoben worden sind.
Du nennst eine Bremsenreparatur, das dürften mindestens die vorderen Scheiben samt Belägen sein, wobei es angeraten erscheint, bei der Gelegenheit gleich die Radlager mit zu überprüfen, der Arbeitsaufwand ist fast der gleiche (die Lager kosten allerdings so um die DM 100 / Stück). Wie gesagt , prüfen, nicht pauschal wechseln.
Die hinteren Radbremszylinder könnten bei dem Alter auch ein Problem sein, sollte auf einem Bremsenprüfstand aber auffallen (und da war der ja wohl nach der Bremsenreparatur).
Das Thema Zahnriemen ist ebenfalls zu prüfen, der Wechsel ist nicht so ganz einfach und auch nicht ganz billig, ein gerissener Zahnriemen allerdings schickt Deinen Motor in die ewigen Jagdgründe. VW nennt ein Wechselintervall von 120tkm, mehr sollte es aber wirklich nicht werden und unabhängig davon sollte der Wechsel auch nicht nur alle "10 Jahre" erfolgen, die Dinger altern leider auch schlicht mit der Zeit.
Nicht auszuschliessen ist ein Verschleiß im Bereich der Lenkung (Lenkzwischenhebel), auch das sollte in der Werkstatt bzw. bei einer gründlichen TÜV-Prüfung auffallen. Die Normallenkung selbst wirkt allerdings auch so sehr indirekt, wie es mit einer Servolenkung ist, kann ich mich nicht mehr erinnern (zuletzt mal 1990 "genossen") :-)
Noch mehr "Allgemeinplätze" ? ;-)
- Wartungszustand nachweisen lassen, Ölwechsel ~ 7500km, Kraftstoff- und Luftfilter ~ 30000km
- Leergewicht und zul. Gesamtgewicht vergleichen
- Fahrzeug muß aufgelastet sein >= 2810kg, besser 3000kg (Kfz-Steuer ist gleich hoch)
- Kaltstartverhalten ohne zu lange Nebelhusterei -> Kaltstartzug verwenden
- kein Öl und keine Geysire im Kühlwasser
- auf die Reifen achten; 185 R 14 ist Standard, aber bei obigen Gewichten schon arg knapp
- in Öl gebadet sollte weder Motor noch Getriebe und Differential sein -> wg. Geräuschdämmwanne von unten teilweise schlecht sichtbar
- drehzahlabhängige Tackergeräusche können von der Unterdruckpumpe kommen und sind kein Zeichen des nahenden Exitus, sollten aber nicht permanent auftreten
- Frontscheibendichtung Rostansätze ?
- Karosseriefugen, Rost ist normal, sollte aber nicht zu extrem fortgeschritten sein
Zum Ausbau:
- letzte Gasprüfung ?
- falls Dieselstandheizung (Luft), wie alt ? --> Revision nach 10 Jahren
- gilt seit 1993 auch für Gasheizung, soweit diese nicht vor 1993 in Betrieb genommen wurde
- falls Gastank, Revision ebenfalls nach 10 Jahren
- Funktionstest Gasgeräte -> Zündsicherung ist kurznach dem Abschalten an einem Knacken zu "erhören"
- Trennrelais zwischen Start- und Aufbaubatterie vorhanden ?
- Verkabelung sollte keine Modellbahn-üblichen Querschnitte aufweisen ;-)
- Sicherungsautomaten für 220V-Außenanschluß (ggf. auch FI) vorhanden ?
- Keine Undichtigkeiten Wasserinstallation ?
- Keine Risse im Dach ? (zu ausgeprägte Haarrisse oder Anstoßstellen)
Wenn Du in dem Auto Pilze oder Schnecken findest, nimm' sie gerne mit, aber laß das Auto da wo es ist :-}
Reicht's jetzt, um Dir den Spaß zu verderben ? Nein ?
Hervorragend, dann viel Glück :-))
Über undichte Kühler, hohen Dieselverbrauch bei unsachgemäßer Gaspedalbehandlung und defekte Kardanwellenlager reden wir dann, wenn Du das Auto gekauft hast, und Reparaturanleitungen (die es im Buchhandel nicht gibt) finden wir auch noch für Dich ;-)
Bevor Du jetzt auf dumme Gedanken kommst, auch der Mercedes-Transporter ist nicht rostfrei :-)
Gute Fahrt.
mfG
K.R.jetzt wieder mit passend roter Tür