Zurück aus Schweden
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Geschrieben von Johannes am 05. Januar 2002 21:47:03:
Hallo zusammen,
wie der Beitragstitel schon sagt, wir sind aus Schweden zurück und hatten dabei reichlich Gelegenheit, den Gegenstand dieses Forums auf seine Wintertauglichkeit zu prüfen. Es handelt sich um einen LT 35, Zwillingsbereifung,normale Winterreifen 185/14, Saugdiesel, Reimo-Ausbau,Schlafdach, Trumatic-Gebläseheizung.
Es ging am 22.12. in Deutschland auf der A2 bei Porta-Westfalica mit tierischem Glatteis los. Der LT benahm sich im Stau so, wie alle andeen Autos auch. Er rutschte halt langsam vor sich hin. Ab Hannover wurde die Straße dann frei. In Dänemark wurde es langsam kälter. Das konnte man daran feststellen, dass der Heizungsregler seine Position immer weiter nach oben verlagerte. Ansonsten war es im Fahrzeug angenehm warm. Die Außentemperatur betrug in Dänemark ca. -10 Grad. Auch hinten bei den Kindern war es reichlich warm. Gegen Abend in der Nähe von Göteburg wurde es dann deutlich unter -15 Grad. Der LT zeigte seine erste Schwäche: Das Gebläserad vom Heizungsgebläse fing an zu quietschen. Immer! Egal auf welcher Stufe. Man konnte nur die Frequenz des Gequietsches ändern, wenn man die Lüfterdrehzahl verändert hat. Hinter Göteborg sank die Temperatur auf -20 Grad und wir hielten zum Übernachten an. Die Übernachtung war problemlos. Angenehm warm. Keiner hat gefroren. Das Wasser lief dank innenliegendem Tank (neben der Heizung in der hinteren Sitzbank) und innenliegender Leitungen auch problemlos. Lediglich das Abwasser vom Badezimmer ist schon in Dänemark eingefroren und auch bis heute nicht aufgetaut. Das ist die im Heck querlaufende Abwasserleitung. Das erste Problem kam dann, als ich am Morgen die Alumatten von der Front- und den Seitenscheiben entfernen wollte. Die Scheiben waren hinter dem Alu mit einem fast einen cm dicken Eispanzer überzogen (4 Personen hatten im Auto geschlafen). Das Eis abzubekommen, ohne das ganze Armaturenbrett unter Wasser zu setzen war nicht einfach. Schließlich kam dann der bange Monment des ersten Kaltstarts bei so strengem Frost. Kein Thema! Der Magnetschalter hakte zwar einen Moment, dann war er aber sofort da. Mit Qualmen und Nageln zwar - aber das macht er bei 20 Grad plus genauso. 250 km hinter Göteborg fing dann der Schnee an. Auf festgefahrener Schneedecke liefen die Reifen gut. Keinerlei Traktionsprobleme, auch beim Anfahren nicht. Der Heizungsregler war oben angekommen - meine Frau fing vorne an zu frieren, ich noch nicht. Die Standheizung hinten hatte noch Reserven. Als wir dann von der Hauptstraße abbogen, auf kleinere Waldwege, zeigte sich, dass der Lt mit gut beladener Hinterachse auch im Schnee gut klar kam. So 15-20 cm Neuschnee auf festgefahrener Decke waren kein Problem. An unserem Fereinhaus angekommen, zeigte das Termomenter -25 Grad. Lenkung war leichtgängig, Auspuff dampfte grau, Leistung war normal, Schaltung leichtgängig - Lüfterrad absolut nervig.
In den nächsten Tagen waren wir viel in der Umgebung unterwegs. Probleme gab es einmal mit dem Heizungskamin. Da hatte sich Eis gebildet und den Frischlufteinlass verstopft. Die tiefste Temperatur hatten wir mit -29 Grad in der Sylvesternacht. Am Neujahrsmorgen ist er gut angesprungen. Ich hatte allerdings das Gefühl, dass er nach einer Weile noch mehr qualmte als sonst, und das das Abgas nach Motoröl roch. Beim späteren Ölprüfen hat sich gezeigt, dass er deutlich Öl verbraucht hat, obwohl das sonst nie der Fall war. Ursache war, dass das Öl bei so tiefen Temperaturen Probleme hatte, zurück in die Ölwanne zu laufen und sich zum unter dem Ventildecke sammelte. Ein Teil des fehlenden Öles fand sich im Luftfilter wieder. Ich hatte auch nur 10/40iger Öl drin. Ich empfehle daher dringend bei solchen Temperaturen 5er Plastiköl. Ein Bekannter hatte mit seinem VW-Buli (Diesel) die gleichen Probleme. Sprang auch gut an, aber das Öl floss zu langsam in den Motor zurück.
Insgesamt zeigte sich der LT im Winter von seiner besten Seite. Zuverlässig!
Ich habe sogar bei -27 Grad im Dach geschlafen. Nur so zum Testen. Ich habe nicht gefroren, aber die Heizungsluft wird bei dieser Kälte extrem trocken, so dass ich mit kratzendem Hals aufgewacht bin. Das kann, glaube ich, zum ernsten Problem werden, wenn man länger bei großer Kälte im LT unterwegs ist und auch drin schläft.Ach ja, gegen Wasserbildung im Tank hatte ich so einen Zusatz von K-Methyl im Diesel. Verkaufen die Schweden. Eine Dieselvorwärmung oder sonstige Maßnahmen waren offensichtlich nicht notwendig. Der Sch... Lüfter quietscht übrigens immer noch, obwohl hier nur schlappe 6 Grad Kälte sind. Hat jemand eine Idee zur Abhilfe?
Gruß, Johannes