Re: Lärmdämmung


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Geschrieben von Marcel (NL) am 12. Februar 2014 00:27:35:

Als Antwort auf: Re: Lärmdämmung geschrieben von LTGuai am 11. Februar 2014 23:46:20:

Hoi Yan,

Lass es und mal physikalisch Betrachten!
1. Das Geläut IN Deinem Auto kommt durch Anreger. Dieses kann extern , wie der Fahrtwind sein, aber auch intern wie der Motor oder mechanische Vibrationen.
2. Wie viel Du nun hiervon hörst (oder wahrnimmst) ist eine Frage der Transferfunktion der Karosserie und der einzelnen Elemente hiervon. Was heißt das? Alle Elemente haben Resonanzfrequenzen (mit höheren harmonischen) und der Sound der Abgegeben wird ist eine Summation über alle Modi!
BEI Resonanz wird das Geläut verstärkt mit dem Quality Factor von dem Element…dieses ist so zwischen 10 und 100 für normale Metallbleche. Das heißt, das die Amplitude des Schalls/Vibration (von außen oder innen) bei dieser Frequenz mit dem Qulity Factor ERHOEHT wird!
3. Der richtige Weg hier ist Dämpfung!!! Der Qulity Factor, Q, ist proportional an 1/(2 x Dämpfung). Also mit guter Dämpfung wird Q extrem gesenkt und hiermit die Übertragung und damit das Geräusch!
4. Wie Du schon selber ein bisschen gesagt hast….es ist effektiv die Dämpfung nur da an zu bringen, wo es auch Sinn macht. Jede Resonanz hat eine bestimmte Form/Signature mit Bäuchen und Knoten in der Bewegung! Daempfung in den Knotenpunkten hilft gar nichts!!! Man muss Dämpfung anbringen in den Bäuchen…und das kann man fühlen (und hören), wenn man mit dem Finger sehr leicht das betreffende Teil berührt. Man fühlt die Vibration und der Sound bricht ein, durch die Dämpfung vom Finger. Mann kann dieses natürlich alles messen, aber dann brauchst Du wirklich sehr gute und teure Apparatur!
5. Also wie nun Dämpfen? Das effektivste ist ein Elastomer zu spannen über die Bäuche (gut im Kontakt mit der Oberflache). Elastomere wandeln sehr effektiv Bewegung um in Wärme und so wird die Energie aus der Bewegung genommen = Dämpfung! …und richtig High-tech wirst Du wenn Du Viton nimmst. Viton ist speziell entwickelt für diese Umwandelung!!!
6. Also suchen wo was schwingt – kleine oder größere Vitonmatten (oder eben Gummi) zuschneiden und diese MIT SPANNUNG auf die Teile anbringen…Voila…
7. Dann sind da natürlich auch noch absorbende Materialen – hier ist die Physik aber anders…hier iwrd NICHT die Ursache angepackt, sondern dieses Material verringert die Amplitude des Schalls während dieser durch das Material muss. Glaswolle ist hier noch nicht mal so schlecht.
8. Ich habe meinen Camper mit Rockwol bekleidet (NICHT gegen die Karosserie geleimt) und dann mit dünnen Holzverkleidungen bedeckt. Mehrere Vorteile:
- Aborbierend fuer Schall
- gute Wärmeisolation
- Atmungsaktiv -> kein Schimmel + keine Kondenswasser
- Al muss an die Innenseite vom Camper, ansonsten stimmt der Wärme/Kälteverlauf und das Kondenswasser nicht
9. Bei der Motorhaube habe ich mit einem gutem Kleber die Standard(schaum)kappe von VW direkt auf die Schale geklebt – was für Dämpfung sorgt….sehr effektiv.
10. Was ich bis jetzt nicht nötig hatte, ist gezielt Dämpfung an Stellen wo der Wind stark verwirbelt um das Geräusch weiter zu mindern…

Gruesse,
Marcel (NL)



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