Re: BKR einstellen update...


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten


Geschrieben von Tiemo am 09. Juli 2014 09:30:59:

Als Antwort auf: Re: BKR einstellen update... geschrieben von AndiHH am 09. Juli 2014 07:51:48:

Hallo ANdreas!

>die Handbremse hat über 400 auf beiden Seiten gebracht. Den genauern wert muß ich nochmal auf dem Bericht nachschauen.

Das bedeutet, dass Beläge und Trommeln ok sind. Jetzt könnte es noch sein, dass die Radbremszylinder einseitig fest sind oder die Grundeinstellung nicht stimmt. Zugequollene Schläuche vermute ich erst mal nicht. Man würde diese im Diagramm daran erkennen, dass nach dem Loslassen des Pedals die Bremswirkung nur langsam nachlässt, weil die Flüssigkeit sich mit weniger Druck durch die Engstelle zurückkämpfen muss.

>Das mit Hebel ziehen beim Entlüften habe ich jetzt nicht genau verstanden.

Damit hinten Bremsdruck aufgebaut wird bzw. Bremsflüssigkeit zum Entlüften von BKR und Radbremszylindern hinten gefördert wird, muss der Hebel des BKR belastet sein, sonst macht der dicht. Damit es leicht geht, kann man den Hebel zusätzlich zur Last des LT noch ziehen, damit der ganz auf macht.
Die Entlüftungsschraube des BKR dagegen ist ja für den vorderen Bremskreis, dieser Teil würde sonst garnicht gespült werden können. Wenn irgendwo im LT Luft in den Bremsen ist, dann vergrößert das den Pedalweg, der setzt sich nämlich aus der Summe der Wege der beiden Bremskreise zusammen. Weil das knapp berechnet ist, hat man da nicht allzuviel Spielraum und der nötige Pedalweg, um die geforderte Bremswirkung zu erzielen, übersteigt die Kapazität des Hauptbremszylinders. Dann hat man allgemein, also vorne UND hinten, schlechte Bremswerte. Das gleiche gilt auch für eine zu lasche Grundeinstellung der Trommelbremsen: Der entstehende Leerweg der Beläge frisst einen Teil der Förderkapazität des Hauptbremszylinders auf und der Rest ist dann oft nicht mehr ausreichend. Auch hier ergibt sich eine insgesamt schlechte Bremsleistung. Wenn der Verdacht einer schlechten Grundeinstellung besteht, kann man auf dem Prüfstand die Handbremse so anziehen, dass gerade noch keine Bremswirkung spürbar ist. Dadurch werden die Beläge, ebenso wie durch eine korrekte Grundeinstellung, mit der Trommel gerade so noch nicht in Anlage gebracht, das Spiel und damit der Leerweg ist dann aber fast Null. Wenn sich nun die Werte der Betriebsbremse verbessern, dann ist auf jeden Fall die Grundeinstellung falsch.

>Heisst das, das man die Feder zum Entlüften aushängen muss um den Hebel zu entspannen bzw. beim Entlüften hin und her bewegen?
>>>Ist es nicht so, das man beim Entlüften vom BKR den Hebel bewegen soll, ich meine das ich das letztes mal gemacht habe und da kam einiges an Luft raus.

Nein, das muss man nicht unbedingt, auch wenn natürlich Erschütterungen das Lösen von Luftbläschen begünstigen. Schaden tut es aber auf keinen Fall, wenn der BKR in Ordnung ist.

>>Deshalb heisst das Ding ja auch Bremskraftregler, weil er den Druck regelt.

Tja, schön wäre es. Der Name ist meiner Ansicht nach irreführend. Richtig müsste das Teil "Lastabhängiger Bremsdruckbegrenzer" heißen, denn er lässt einfach bis zu einem von der Einfederung abhängigen Maximaldruck durch und sperrt dann, unabhängig vom Druck auf das Bremspedal. Daher versagt die Strategie ja auch bei veränderter Straßenhaftung (Regen, Schnee), bzw. muss von vornherein für die ungünstigsten Verhältnisse eingestellt werden, verschenkt damit aber auf trockener Straße Bremsleistung. Würde er den Bremsdruck in Abhängigkeit vom Pedaldruck mit einem Faktor für die Achslast tatsächlich regeln, könnte man ihn für trockene Straße einstellen. Auf nasser Straße nimmt man ja den Pedaldruck zurück, wenn man merkt, dass ein Rad blockieren will (wenn man geistesgegenwärtig genug ist) und damit ginge bei einem Regler auch der Bremsdruck hinten zurück womit eine Überbremsung vermieden würde. So bleibt er aber beim eingestellten, nur von der Achslast abhängigen Maximalwert, solange der Pedaldruck diesen überschreitet.


Gruß,
Tiemo



Antworten:


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten