Re: Nachspannen?


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Geschrieben von Tiemo am 31. Mai 2014 01:09:24:

Als Antwort auf: Re: Nachspannen? geschrieben von Chris am 30. Mai 2014 15:46:59:

Hallo Chris!

>>Wenn ich aber, aus welchen Gründen auch immer, den Förderbeginn einstelle, prüfe ich vorher auch den vorderen Riementrieb und stelle ihn gegebenenfalls neu ein. Sonst macht die Arbeit an der ESP ja nicht wirklich viel Sinn.
>Das ist Ansichtssache.

Ja, ist es natürlich...

>Wenn sich der vordere Riemen nicht nennenswert gelängt hat, warum sollten sich die Steuerzeiten verstellen? Wie viel haben sich denn die Steuerzeiten da verstellt bei den Motoren, die du dir angeschaut hast?

Das ist eine sehr gute Frage, und dummerweise habe ich es nicht geprüft, es wäre jetzt interessant zu wissen. Bei meinen eigenen Fahrzeugen habe ich in zwei Fällen bei der Untersuchung des vorderen Zahnriemens festgestellt, dass er mir nicht mehr genügend gespannt war und diese Einstellung dann VOR dem Messen am hinteren Riementrieb korrigiert, womit eine folgende Messung hinten unsinnig gewesen wäre, weil das einseitige Spannen auf jeden Fall zu einer Verstellung des Förderbeginns (in Richtung spät) führt. Ich wollte halt von optimalen Verhältnissen ausgehen, bevor ich Feinjustage an der ESP betreibe.
Es war also so, DASS sich der vordere Riemen für mich nennenswert gelängt hatte, insofern war also davon auszugehen, DASS sich die Steuerzeiten dabei entsprechend verstellt hatten. In einem Fall hatte ich die Pumpe zum Abdichten draußen, insofern stimmte da eh nichts mehr, im anderen Fall erschien mir der vordere Riemen bei der turnusmäßigen Durchsicht zu schlapp. Jedenfalls hatten die Motoren nach dem Einstellen dann ein wesentlich besseres Startverhalten und ein kernigeres Zündgeräusch, wie es sich halt gehört für einen Wirbelkammmermotor. Bei Freunden, bei denen ich den Förderbeginn neu eingestellt habe, war der vordere Riemen von der Spannung her bislang immer ok, allerdings stimmten die Steuerzeiten dennoch nicht, warum auch immer (mit entsprechenden Erscheinungen, sonst wäre ich auch nicht gefragt worden).

>>Im T4-WIKI ist irgendwo eine Diskussion und Berechnung, wie es mit der Riemenlängung und dem Nachspannen über die Riemenlebensdauer bestellt ist. Bei den neueren T4-Dieseln gibt es ja eine elektronische Förderbeginn-Regelung, die in einem relativ engen Bereich arbeitet und da scheinen die Komponenten Riemenspanner, Riemen und die elektronische Verstellung durch das Steuergerät recht exakt, ohne größere Reserven, darauf abgestimmt zu sein, dass zwischendurch auch mal mechanisch nachgespannt wird.
>Das ist ja leicht herauszufinden. Wenn tatsächlich auf Nachspannen ausgelegt wurde, muss ja das Nachspannen auch dokumentiert sein, im Wartungsplan und/oder im Werkstatthandbuch. Was wird denn da vorgeschrieben fürs Nachspannen, und was ist das angegebene Zahnriemen-Wechselintervall bei diesen Motoren?

Kontrolle bzw. Nachspannen des Zahnriemens alle 30.000km, Wechselintervall 90.000km ... 120.000km (Original-Serviceheft liegt mir vor). Das Steuergerät regelt in einem engen Fenster über den Spritzversteller den exakten Förderbeginn nach, den Aussteuerungsgrad (Puls/Pausen-Verhältnis) des entsprechenden Aktuators kann man als Ziffer mit dem OBD auslesen und der sollte in einem gesunden Bereich liegen, damit er "Luft" zum Regeln hat, ansonsten ist mechanisches Nachstellen angesagt. Die ersten verbauten Spannrollen hatten wohl nur einen selbsttätigen Spannbereich von 12mm, was sich für das Wechselintervall als unzureichend erwiesen hat, deswegen kamen um 2000 rum dann Spannrollen mit 22mm Spannbereich. Interessanter Weise wurde auch von einer Wasserpumpe mit 18 Zähnen auf eine mit 20 umgestellt - die Parallelen zum LT sind wirklich erstaunlich... Im Gegensatz zum LT spannen die ebenfalls als "halbautomatisch" bezeichneten Spannrollen ständig und selbsttätig nach und haben einen Zeiger, an dem man ablesen kann, wieviel "Luft" zum Nachspannen die Rolle aktuell noch hat, bevor man manuell nachstellen muss, damit sie sich nicht durch ständiges Anschlagen selbst zerstört. Der Riemen längt sich also wirklich signifikant beim T4 und es gibt keinen Grund, warum er das beim sehr ähnlich gebauten LT-Riementrieb nicht auch tun sollte. Nur spannt da Nichts automatisch nach. Beim T4-Motor ersetzt die Spannrolle übrigens die Umlenkrolle des LT-Diesels, damit kommt kein zusätzliches Element mit seiner Risikobehaftung in den Riementrieb und daher hat auch die Ölpumpe des T4 eine entsprechende Planfläche und eine Aufnahme für einen Lagerungsbolzen.
Siehe auch im T4-Wiki unter Zahnriemen Problematik und den Links darin.

>Es geht ja nicht allgemein um Kunststoffe, sondern den Plunder, den VW da teilweise verbaut...

Genau so meinte ich das. Von irgendwelchem China-Schrott ganz zu schweigen. Neuerdings haben ja sogar SKF-Pumpen Flügelräder aus Kunststoff, und SKF hat ja eigentlich einen guten Ruf. Den hat zB. Febi aber auch, ich glaub, es ist klar, was ich meine.

Gruß,
Tiemo



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