Re: Bremswerte - Reibwerte


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Geschrieben von Tiemo am 11. November 2014 21:20:18:

Als Antwort auf: Re: Bremswerte - Reibwerte geschrieben von LockX am 11. November 2014 13:02:25:

Hallo Manfred!

>Bitte sende mir die Richtlinie, wenn Du sie (gelesen) hast; bitte verwende andernfalls nicht "mit Sicherheit".

Die Richtlinie habe ich nicht, weiß nicht mal, ob man die als "Normalsterblicher" überhaupt erhält (was eine andere Fragestellung wäre, von Sinnhaftigkeit und Transparenz ganz zu schweigen...).
Im Netz wird sie aber manchmal zitiert und dann stehen da mehr oder weniger lange Abschnitte auch dabei.
ZB. hier, Bremsenteil ab S. 61:

Text

Dort wird tatsächlich im Zusammenhang mit Womos über 3.5t die Schwerpunkthöhe erwähnt, in bestimmten Fällen ist die Mindestabbremsung eine andere. Leider steht aber in diesem Dokument, wahrscheinlich nur ein Auszug, auch nichts zur Ermittlung, auch nicht zu den Bedingungen für eine Ermittlung (Beladung, Beladungsverteilung). Anscheinend geht es da um den Einfluss der Achslastverlagerung, denn der entscheidende Wert ist die auf den Radstand bezogene Schwerpunkthöhe. Aus dieser und der Verzögerung ergibt sich das Nickmoment, das zu der Achslastverlagerung führt.

Das Verfahren an sich ist ja klar und allgemeingültig, nicht auf Fahrzeuge beschränkt: Durch das einseitige Anheben eines Körpers erfährt sein Schwerpunkt eine Drehung um die in die Aufstandslinie verschobene Längsachse. Dadurch verschiebt sich seine Position in der Höhe und im lateralen Abstand zur Aufstandslinie. Die ausgeübte Gewichtskraft verteilt sich aufgrund der lateralen Verschiebung nun anders auf die Aufstandslinie und die Krafteinleitung auf der angehobenen Seite, daraus kann man die Schwerpunkthöhe zurück berechnen.
In der Praxis kann man mit einer Seite des Fahrzeugs auf eine (öffentliche) Fahrzeugwaage fahren und die Summe der beiden Lasten von Vorder- und Hinterrad messen. Danach kann man neben oder auf der Waage gleich hohe Auffahrrampen für je ein Vorder- und Hinterrad aufstellen und die Messung wiederholen. Unter der Vereinfachung, dass der Schwerpunkt vorher mittig zwischen beiden Seiten lag und das Fahrzeug nicht wesentlich federt, und der effektiven Spurbreite sowie der Anhebehöhe, kann man nun trigonometrisch die Schwerpunkthöhe bestimmen.

>Die Schwerpunkthöhe beim Wohnmobil mit 3.500 kg zGG und 3.270 kg mit Fahrer ist faktisch konstant.

Da ist was dran, jedenfalls in erster Näherung. Denn die restlichen 230kg an möglicher Zuladung und damit weniger als 10% der Gesamtmasse werden den Schwerpunkt nicht mehr großartig verschieben können, wenn sie sich innerhalb des Fahrzeugs bewegen. Extremfall wäre hier, wenn alles oben auf dem Dach in 3m Höhe angebracht würde.

Gruß,
Tiemo



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