Re: So einfach isses net...
WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten
Geschrieben von Chris am 18. Oktober 2014 00:35:16:
Als Antwort auf: Re: So einfach isses net... geschrieben von Tiemo am 18. Oktober 2014 00:02:23:
Servus Tiemo,
>Aber anders als zB. bei der Einspritzdüse hat es keine direkt regelnde Funktion, es soll nur möglichst wenig stören. Genau das ist eben nicht so, sonst könnte man ziemlich einfach ein Universalventil für alle Pumpen einsetzen. Das Ventil regelt durchaus. Zum einen wirkt es als Drossel, drehzahlabhängig kann man damit die Fördermenge begrenzen.
Abgesehen davon wird durch die Form des Ventilkolbens festgelegt, wie viel Weg das Ventil macht zwischen dem kompletten Abdichten auf dem Ventilsitz und der Freigabe des maximalen Durchflussquerschnitts. Damit wird definiert, wie viel Volumen nach Abfallen des Drucks in der Leitung wieder zurück in die Pumpe fließen kann, um eine definierte Druckentlastung in der Einspritzleitung zu haben. Da dieses Volumen jedes Mal wieder aufgebaut werden muss, beeinflusst es auch das erreichen des Öffnungsdrucks. Somit kann man über das Ventil bei gleichem Förderbeginn einen unterschiedlichen Zeitpunkt der Düsenöffnung erreichen. Diese Verzögerung wird also über die Geometrie gesteuert, weniger über die bewegten Massen (die aber natürlich ihren Einfluss haben, so wie du ihn beschrieben hast).
>Nach einem mechanischen Vergleich der Teile wäre ich da aber optimistisch. Natürlich muss man dann, wenn der Motor nicht ideal läuft, als erstes an diese Veränderung als Ursache denken, bei mehreren möglichen Ursachen nicht ganz einfach. Daher ist natürlich das Originalteil prinzipiell zu bevorzugen, aber das schrieb ich ja eigentlich schon. Kommt halt drauf an, wie präzise man diese Teile vergleichen kann mit einfachen Werkstattmitteln. Ich vermute auch, daß man den Unterschied beim Fahren nicht unbedingt merkt. Ich würde mir eher Sorgen um Langzeitprobleme machen, wenn aufgrund ungleichmäßigen Zündverhaltens ungleichmäßiges mechanisches Verhalten oder veränderte Anregungsfrequenzen Teile auf Dauer geschädigt werden. Schwer einzuschätzen, was da passieren könnte. Mag auch sein, daß es ewig gut geht und sich nur in kleineren Leistungseinbußen bemerkbar macht.
>>Das wär sinnvoll. Klang mir nur nicht so, als ob sein Pumpenbastler ein Boschdienst wäre.
>Angeblich ja, und über Bosch scheint das Teil auch nicht mehr zu beschaffen zu sein... Angeblich nein, weil "der Instandsetzer" das Teil bei Bosch nicht kaufen konnte. Ein Boschdienst selbst hat da andere Möglichkeiten.
>>Hätte ich auch, auch die längeren vom DW. Nur wie gesagt, was auf den ersten Blick gleich aussieht, muss noch lange nicht die gleiche Funktionscharakteristik haben.
>Das ist definitiv so. Aber bei sonstiger gleichartiger Beschaffenheit kann es einen Versuch wert sein, vor allem, wenn man keine hohen Montage- und Einstellungskosten hat.
>Bei meinem LT würde ich das sofort machen, wüsste dann aber bei Problemen auch, woran es liegen könnte. Ob man ein offensichtlich abweichendes Teil von einer offiziellen Werkstatt einbauen und abgleichen lassen sollte, ist, wie ich erwähnte, zu überdenken und kann leicht teuer werden. Zumal nach einem "Pfusch" die Werkstatt erst mal darauf hinweisen würde, dass aufgrund Kundenwunsch systemfremde Teile eingebaut wurden und man dafür keine Gewährleistung übernehmen kann. Wenn du den Motor unverändert lässt und ein Ventil tauscht, würdest du den Unterschied am ehesten bemerkten. Wenn du aber die Pumpe instandsetzen lässt, sollte sie normalerweise grundsätzlich besser laufen als vorher, sodaß kleine Einbußen gegenüber der Verbesserung nicht unbedingt bemerkt werden, besonders nicht vom Laien.
Nun ja, sowas ist ja grundsätzlich schnell mal ausprobiert.Gruß Chris
WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten