Re: Einstellung Spasschraube/Mengenschraube


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Geschrieben von Tiemo am 22. Oktober 2014 09:20:38:

Als Antwort auf: Re: Einstellung Spasschraube/Mengenschraube geschrieben von Marcel(NL) am 22. Oktober 2014 05:17:44:

Hallo Marcel!

>1) Chris….was ist denn nun die Abregeldrehzahl??? An meinem Dieselzug kann ich den maximalen und den minimalen Stand der Pumpe begrenzen und ich dachte, dass hiermit auch der Leerlauf eingestellt wird…?!? Ist Abregeldrehzahl nun die maximale Begrenzung?

Genau, die Schraube für den "unteren" Anschlag reguliert die Leerlaufdrehzahl, die für den "oberen" Anschlag die Abregeldrehzahl oder Maximaldrehzahl. "Abregeldrehzahl" deswegen, weil die ESP zum Erreichen dieser Drehzahl die Fördermenge immer mehr zurücknimmt (abregelt), so dass auch ohne Last diese Drehzahl nicht überschritten wird.

>2) Wenn ich alles richtig verstehe ist die einzig richtige/sinnvolle Möglichkeit zur perfekten Einstellung zu kommen eine Leistungsmessung auf einem Rollband, die mit der Einstellung kombiniert wird?! Hier in Holland interessiert es nicht so viel, was der Ausstoß ist…sicherlich, da mein LT hier schon offiziell als Oldtimer deklariert ist und damit nicht mehr alle Bedingungen erfüllen muss…

Gemeint war eine Einstellung der ESP auf einem ESP-Prüfstand, ohne Fahrzeug. Dazu wird die ESP heraus montiert und in einen Prüfstand geschraubt, der sie mit definierter Drehzahl eine definierte Zeitlang antreibt und wo der geförderte Kraftstoff in Messgläser gespritzt wird, an denen man nach dem Lauf die Fördermenge ablesen kann. Wenn du mit deinem LT auf einem Leistungsprüfstand die Fördermenge so einstellst, dass die maximale Leistung herauskommt, dann rußt der Motor sehr stark (die Leute hinter dir werden Nebellicht brauchen) und wird zu heiß. Damit ist kein sinnvoller Betrieb möglich.

>3) Wenn das Russen nun nicht von der Einstellung der Mengschraube kommt, und ich Luftfilter gewechselt habe und Ansaugkanale gesäubert, bleibt meines Erachtens alleine noch Oelverbrennung über. Ich habe meine Kompression gemessen und diese ist:
>31.2 / 30.7 / 30.5 / 30.0 / 30.5 / 30.3

Diese Werte sind absolut ok. Ölverbrennung würde ich dann erst mal nicht annehmen, sondern erst die Düsen testen. Meine waren bei dieser Kompression (nach ca. 300.000km) auch am Ende: Der Öffnungsdruck stimmte nicht mehr (zu niedrig), die Düsen tropften teilweise und hatten auch kein schönes Strahlbild mehr.

>Aufgrund dieser Werte, sollten doch die Kolbenringe und Zylinderwaende noch so gut sein, dass nicht übermäßig Oel rein kommt, oder?

Ja.

>Wie es nun mit den Ventilschaftringen aussieht weiß ich nicht – da steht natürlich Oel drüber, wodurch die Kompression nicht echt kleiner wird. Ich vermute, dass ich nun hier auch nicht den Vergleich mit den alten 3er BWMs (Benziner) machen kann, die immer extrem rußten, wenn sie vom Gas gingen (Unterdruck = Oeleinzug), da (wenn ich es nun richtig verstanden habe) beim Sauger kein „extra“ Unterdruck aufgebaut wird, sondern nur die Einspritzmenge reduziert wird…?!?

Ganz genau, der Effekt ist wesentlich geringer und tritt nicht speziell beim Lastwechsel auf. Öl kann man auch über die Kurbelgehäuseentlüftung bzw. das Abscheideventil ansaugen. Das muss aber schon ziemlich viel sein, bis man es im Abgas bemerkt. Dann bläst der Motor schon kräftig aus dem Öleinfüllstutzen. Bei deinen Kompressionswerten sicher nicht der Fall.

Gruß,
Tiemo



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