Re: Motorumbau


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Geschrieben von Chris am 18. Januar 2014 11:44:31:

Als Antwort auf: Re: Motorumbau geschrieben von Pascal LT 45 am 17. Januar 2014 18:48:41:

Servus Pascal,

also ich würde auch sagen, mit deinem ACL stimmt was nicht.

Wie schon beschrieben wurde hat der ACL einen kleineren Turbolader. Kombiniert mit der Abstimmung der Einspritzpumpe und etwas anderen Steuerzeiten erreicht er deutich früher sein maximales Drehmoment (was in etwa gleich ist mit den anderen Turbodieseln) und hält es länger auf gleichem Niveau, wird dann aber ab ca. 3200/min eingeregelt. Ob letzteres in Hinblick auf den Schadstoffausstoss und/oder die Drehzahl und damit auch die Lebensdauer des kleinen Laders erfolgt ist, weiß ich nicht, ich vermute aber ersteres. Ein Ladeluftkühler sorgt beim ACL für mehr Effizienz, d.h. die durch den kleineren Lader begrenzte Luftmenge wird durch den LLK wieder angehoben, damit er auch auf seine Leistung kommt.
Der DV hat eine spitzere Drehmomentkurve, d.h. er kommt spürbar später (Turboloch), fällt auch früher wieder ab mit dem Drehmoment, wird aber bei steigender Drehzahl nicht wirklich eingeregelt. Die höhere Leistung gegenüber dem ACL bekommt er nur durch hohe Drehzahlen, welche man im Fahrbetrieb aber nie erreicht. D.h. im üblichen Fahrbetrieb hat der DV effektiv weniger Leistung, sofern man ihn nicht modifiziert.

Ich würde also eher mal sagen, daß du ein Problem mit dem Gesamtzustand deines Motors hast. Wann wurden das letzte Mal die Einspritzdüsen überprüft, die Kompression gemessen? Wann und wie wurden die Steuerzeiten eingestellt und der Förderbeginn? Arbeitet das Wastegate des Laders sauber?
Grundsätzlich ist der ACL der besser abgestimmte Motor, aber ich habe auch schon ACLs gefahren, die waren unglaublich zäh und träge und eine herbe Enttäuschung gegenüber meinen DVs. Ist also immer auch eine Frage des Pflegezustands.

Was Leistungssteigerungen angeht: Man kann da schon was machen. Rein mechanisch sind die Motoren absolut gleich, bis auf den kleinen Unterschied bei den Steuerzeiten. Im Grunde läuft alles auf eine Erhöhung der Luftmenge raus, d.h. höherer Ladedruck, evtl. größerer Lader (abhängig vom Ansprechverhalten), und verbesserte Ladeluftkühlung. Dazu passend muss natürlich die Fördermenge der Einspritzpumpe angepasst werden, und zwar nicht nur die maximale Fördermenge (Volllastanschlag), sondern die Abstimmung über den gesamten Drehzahl- und Lastbereich ab dem Zeitpunkt, wo nennenswerter Ladedruck anliegt.
Und ich geb dem Peter absolut recht: Wildes Zusammenstecken bringt überhaupt nichts, kann sogar die gegenteilige Wirkung haben. Man muss sich genau überlegen, was man tut, sonst hat man hinterher ein saufendes rußendes Etwas, was keine Leistung bringt, aber ständig zu heiß wird.
Grundsätzlich sind Volvo-Komponenten eine gute Basis, d.h. der große Lader mit Klappenwastegate, die angepasste Einspritzpumpe, und die Nachrüstung einer gut dimensionierten Ladeluftkühlung. Aber auch da ist einige Anpassungsarbeit notwendig. Und der Grundmotor muss natürlich gesund sein!

Gruß Chris



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