Re: Trommelbremse zieht einseitig
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Geschrieben von Uwe FDS am 17. November 2011 08:08:27:
Als Antwort auf: Re: Trommelbremse zieht einseitig geschrieben von Tiemo am 16. November 2011 23:13:55:
Hi Tiemo,
sorry für den Namen im letzten Beitrag, da hatte ich wohl etwas krumme Finger ...
>>Da ist der Druck in den Radbremszylindern immer gleich und egal wie weit der Kolben raus fährt ist die Kraft auf die Beläge auch gleich.
>Bei Neuteilen schon...
Der Druck im Inneren ist gleich, egal wie alt das Teil ist. Und wenn die Kraft vom Kolben auf die Beläge geringer werden sollte, dann kann das nur Reibung zwischen Kolben und Zylinder sein. Da muß die Reibung aber kräftig ansteigen um nennenswert was zu bewirken.Bei der Handbremse ist das anders. Ein wenig Rost im Seil kann da viel ausmachen, ein schwergängiges Gestänge kann da auch in Grenzen was ausmachen. Aber dann wird das Gestänge beim Lösen der Bremse nicht mehr in die Ausgangslage zurück kehren.
>... Aber Fett ist ja nicht nur ein Schmiermittel, sondern es verhindert auch Korrosion. Selbst, wenn es kriecht, sollte das bei sparsamer Anwendung kein Problem sein: Der Abrieb nimmt das angekrochene Material mit, bevor es Wirkung zeigt.Und der Abrieb landet dann zumndest in geringen Mengen auf der Reibfläche der Trommel und den Belägen. Ein Problem ist auch die Definition von sparsam. Für den einen ist sparsam, wenn nicht gleich die Fettbrocken umherfliegen ;-)).
>Ich bin auch von der Anwendung von Kupferpaste als Fett ausgegangen. Keramische Pasten sind bestimmt besser, ich weiß aber nicht, wie es da mit der Korrosionsschutz-Wirkung aussieht.
Kupferpaste ist eben kein Fett. Die kriecht nicht, zumindest nicht so extrem wie Fett. Sondern bleibt da, wo man sie aufträgt. Schau dir mal gefettete Teile an, die verstaubt sind. Da siehst du, wie Fett sichtbar 10 oder 20cm weit gekrochen ist. Andere Schmiermittel machen das nicht. Beim Korrosionschutz ist das Kriechen wichtig. Zum Schmieren ist es vorteilhaft aber an einer Bremse tödlich. (Für eine gute Bremswirkung und schlimmstenfalls auch für die Insassen)
>>Man kann die Bremswirkung relativ einfahc testen. Auf einen rutshcigen WEg fahren, der gleichmäßig rutschig ist. Ein geterrter sandiger Platz oder Feldweg ist da ganz gut. Dann tritt man mit konstant steigendem Druck aufs Pedal, bis beide Räder blockieren. Man muß ein wenig probieren, bis man das inbekommt, daß man noch rollt, wenn man an der Blockiergrenze ist und das man nicht gleich blockieren läßt.
>Ähm, ja - das gilt an der Vorderachse. Die Hinterachse sollte sich so nicht blockieren lassen, sonst ist der Bremskraftregler zu scharf justiert. Die Handbremse kann man allerdings so testen.Deswegen ja "rutschiger Weg". Der Bremskraftregler begrenzt die maximale Kraft abhängig vom Beladungszustand. Ist der Weg rutschig genung, blockiert die Hinterachse auch bei Fußbremsung.
>>Bei Siff hilft auch Bremsenreiniger. Der reinigt gut und nimmt beim verdunsten Fett- und Ölrest mit. Bitte kei nSpiritus oder so was. Spiritus lös Öl und Fett gar nicht so wirklich gut und läßt beim Verdunsten die Ölreste zurück.
>Die bleiben beim Verdunsten IMMER zurück, egal, was man nimmt. Man muss halt GENUG nehmen, dass Fett/Öl/Bremsflüssigkeit weggespült werden und dann woanders beim Verdunsten zurück bleiben.Da widerspreche ich mal ganz entschieden. Es gibt Stoffe, die gemeinsam verdunsten. Wenn du Waschwasser mit Öl drin verkochst, verdampft das Wasser, aber das enthaltene Öl bleibt zurück. Wen da Öl verdunstet, dann genau in der Menge, wie es ohne wasser auch verdunsten würde. Wenn Bremsenreiniger verdunstet und Öl dabei ist, verdunsten immer ein bestimmter Anteil des Öles mit. Ist die Ölkonzentration unterhalb eines bestimmten Wertes, ist die Fläche nach dem verdunsten absolut fettfrei. Aceton und Öl/Fett verhalten sich genau so. Deshalb bekommst du mit Bremsenreiniger und auch Aceton fettfreie Flächen. Beim Waschen mit anderen Stoffen sind die Flächen anschließend nicht fettfrei.
Bei Ethanol und Wasser findet man so ein Verhalten auch. So lange im Ethanol Wasser enthalten ist, verdampft immer ein Gemisch mit konstant ca. 5% Wasser im Abdampf. Du kannst so Behälter trocknen. Leer laufen lassen und reinen Ethanol hinein geben. Der verdunstet dann relativ schnell und nimmt das Wasser mit. Handelsüblicher Spiritus tut das nicht, denn da ist schon die Menge drin, die beim Verdampfen mitgeschleppt wird. Eben genau wegen diesem Verhalten: Beim Destillieren kann man diese ca. 5% Wasser nicht mehr abtrennen.
>Alkoholische Mittel haben aber wirklich Probleme, nennenswert Fett zu lösen.
Das wird oft nicht erkannt. Manche Pöler mischen auch gerne Alc zum Pöl. Das wollten viele auch nicht glauben, das sich das dann wieder entmischt. Nimm etwas Salatöl und Spiritus und mische das gut. Das sieht sieht homogen aus. Nach relativ kurzer Zeit trennt es sich aber wieder.
>Heißes Wasser mit Waschmaschinenmittel bindet übrigens auch jede Menge der genannten Substanzen, nach dem Schrubben muss man das dann abspülen. Da Wasser nicht so schnell verdunstet, ist die Gefahr gering, dass wieder größere Mengen Schmierstoffe zurück bleiben.
Stimmt, Wasser mit Waschmittel (oder auch Spülmittel) kann Fett abwaschen. Das ist das klassische Waschen. Wenn du 1 gr Fett mit 0,1 Liter Wasser wäschst, hat du das 1/100 verdünnt. Wenn dann 1 gr. Wasser zurückbleiben und trocknen bleiben auf der Oberfläche 1/100 gr. Fett zurück. Im zweiten Durchgang kannst du das dann von 1/100 auf 1/10000 reduzieren und beliebig wiederholen. Aber du bekommst es nie so auf wirklich null. Um die Fläche sauber genung zu bekommen, muss man gut waschen, heißt viel Waschwasser nehmen und gründlich arbeiten. Irgendwann sind die Verbleibenden Reste so gering, dass sie vernachlässigt werden können.
Fenster putzen ist da so ein Beispiel wo man das sieht. Wasser und etwas Spülmittel reicht, um Fenster 1a sauber zu bekommen. Putzt du un wischst trocken, hast du immer sichtbare Schlieren und Streifen. Ziehst du die Scheibe mit einer Gummilippe ab und wischst nur die verbleibenden Reste mit einem sauberen Tuch trockenm, dann ist sie sauber. Der Grund ist einfach die Menge Wasser. Im zweiten Fall ist sie um Zehnerpotenzen Geringer.
Putzt du das Fenster mit Aceton, hast du einen üblen weißlichen Belag auf der Scheibe. Wischst du den mit einem sauberen trockenen Tuch weg, ist die Scheibe kristallklar.
Beim Bremsenreiniger ist das Anders als beim Waschwasser. Wenn die sichtbaren Mengen Fett weg gewaschen sind, dann ist nach dem Vedunsten das Fett komplett weg, ohne Reste. Für die Umwelt ist Waschmittel und Wasser aber wahrscheinlch wesentlich verträglicher.
GrüßeUwe
- Re: Trommelbremse zieht einseitig Tiemo 17.11.2011 09:19 (2)
- Mal wieder einer aus der Fraktion gehört sich nicht... Joachim S 17.11.2011 10:23 (0)
- Re: Trommelbremse zieht einseitig Uwe FDS 17.11.2011 10:17 (0)
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