Re: Mal etwas über HAMMERITE


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Geschrieben von Tiemo am 02. September 2011 21:43:50:

Als Antwort auf: Mal etwas über HAMMERITE geschrieben von Martin aus Pirna am 02. September 2011 10:34:20:

Hi Martin!

Es kommt wirklich auf die Ansprüche an. 2K muss halt schnell verarbeitet werden, einmal angesetztes Material muss dann auch sofort verarbeitet werden, so hat man viel teuren Abfall. Auch die Werkzeuge muss man sehr gründlich und schnell reinigen, sonst kann man sie auch wegwerfen oder muss sie sehr zeitraubend und teuer mit Spezial-Lösern wieder flott bekommen.

Hammerit ist ja nicht das einzige Alkydharz-System, es gibt viele andere. Bei Hammerit wird halt beworben, dass man es auf Stahl ohne Grundierung verarbeiten kann und dass es einen speziellen Rostschutz hat, nicht nur physikalisch durch Sauerstoffabschluss wie andere 1K-Systeme. Diese Farben sind auch nicht so hart wie ein Acryl-Lack. Allerdings ist auch ein Acryl-Lack Steinschlägen und anderen Blessuren nicht gewachsen und man muss im Frontbereich nach einiger Zeit immer kleine Macken ausbessern. Bei Hammerit sind es vielleicht ein paar mehr, aber darauf kommts eigentlich nicht an. Nur nehme ich an meinen Fahrzeugen, wenn sowas ist, einfach nen Pinsel und "gut is" innerhalb weniger Minuten.

Ich habe neben dem LT noch einen T4, den habe ich mir als Student hergerichtet. Damals hatte ich durchgerechnet, was mich eine Lackierung mit Hammerit und eine mit 2K-Acryl kostet, und es lag ein Faktor 2 dazwischen. Daher nahm ich Hammerit. Ich wollte den Wagen in Hellblau-Metallic, daher mischte ich Hammerit Silber und Hammerit Blau, bis es mir gefiel. Das war 2004 und ich habe den Wagen noch immer. Er hatte vor ein paar Tagen sogar "Feindkontakt" mit einem "konventionell" lackierten Auto, und ich finde, der Hammerit-Lack hat sich im direkten "Abrieb-Vergleichstest" garnicht so schlecht geschlagen, siehe Bilder...
Hammerit
2K-Acryl

>Haben grad wieder mal auf Arbeit die Diskussion über das legendenumwobene Zeug.
>Ich sags schon immer- Finger weg von dem Mist. HAMMERITE schreibts auf seiner Page selbst.

Mist kann man nicht sagen - Geeignet ist es bedingt für Fahrzeuge. Meinen LT habe ich auch mit einem anderen Alcydharz-Lack gespritzt - Hammerit ist da nur die Grundierung, und die Schürze untenrum habe ich mit mattschwarzem Hammerit gestrichen, weil man es halt so schön ausbessern kann, wenn man mal im Wald stecken geblieben ist und 5 Leute die Karre mit Hilfe von Balken wieder rausgewuchtet haben...
Diese Alkyd-Lacke erreichen ihre Endhärte halt erst nach Wochen und glänzen auch nicht so wie Acryl. Dafür habe ich den Eindruck, dass sie auch nicht so glashart springen, wenn sich mal was verformt.
Acryl ist auch nicht der Weisheit letzter Schluss. Die tollsten Lacke, die ich bisher verarbeitet habe, waren Polyurethan-Lacke. Aber kosten halt...
Bei Hammerit ist ein Knackpunkt die Haftung auf anderen Lacksystemen. Da muss man sehr gut anschleifen und immer in dünnen Schichten auftragen, sonst platzt es einfach wieder ab.

Gruß ins Tal,
Tiemo



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