Re: Drehende Kolbenringe
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Geschrieben von Christian S. am 16. November 2011 15:09:00:
Als Antwort auf: Re: Drehende Kolbenringe geschrieben von Joachim S am 16. November 2011 10:21:15:
Hallo,
interessante Diskussion.
Auch ich habe die Materie mal erlernt, und bei diesem interessanten Thema auch fast nicht davon vergessen im Gegensatz zu einigen anderen Themen bei denen ich sicher früher mal mehr wusste bzw. wissen musste.
-So wie ich es gelernt (oder zumindest verstanden) habe: Die Kolbenringe beim Viertakter drehen sich, wie schnell und wann weiß aber keiner so genau. Der Honschliff hat damit nichts zu tun. Dass ein Schliffbild von 0° zum Kolbenboden nachteilig ist dürfte genau so logisch sein wie 90°, die Gründe wurden weiter oben ja schon genannt. Zu den genauen Gradzahlen habe ich glaube ich schon unterschiedliche Zahlen über die Jahre gehört je nach Quelle. Wenn es immer die gleiche Zahl wäre (z.B. 45° bei Ventilsitzen) hätte ich es mir längst besser gemerkt. Die genaue Gradzahl ist vermutlich eher im Zusammenhang mit der Anzahl der auf- und Ab Bewegungen beim hohen unter definierten Bedingungen entstanden. Ein Motorhersteller wird ja nicht seinen Arbeitern sagen "hon´ mal so lange im neuen Motor rum wie Du Lust hast...", sondern in Versuchsreihen irgendwann mal festgelegt haben was ideal ist. Der Anbieter/Verkäufer meiner Siliciumkarbidbürste (scheint ein Betrieb zu sein der auch Motoren selbst inSandsetzt) hat halt 14x rauf- und runter und 65° angegeben, wenn es nur darum geht neuen Kolbenringen eine gute Umgebung zu schaffen. Bei 45° wäre der selbe Abrieb vielleicht schon nach 11 oder 12x rauf- und runter erzeugt. Sicherlich ist das aber ziemliche Theorie, da ja die Zylinder nicht alle aus dem selben Material sind und die Menge und Art des Honöls wichtige Kriterien sind, die weit mehr Einflüsse auf das Ergebnis haben.
Ein erfahrener MotorInSandsetzer wird wahrscheinlich genau wissen wie ein gut gehonter Zylinder aussehen und sich anfühlen muss, und nicht lange die Hübe zählen etc.
-Der 1G, der jetzt Ersatzmotor für meinen DV-Block mit den gerissenen Kolben im Clou geworden ist, hatte mehrere festgebrannte Ringe, bzw. eigentlich waren fast alle festgebrannt, zumindest an einem Ende. Der LT28 aus dem der Motor stammt war scheckheftgepflegt und hatte erst 114 tkm. runter. Meine einzige Erklärung: Schlechtes Öl gefahren, Öltemperaturen oft sehr hoch, evtl. in Verbindung mit rußender Verbrennung (hat wohl wenigstens die letzten Jahre gut geräuchert).
-Beim DV mit 151 tkm. waren die Ringe absolut OK, dafür 2 Kolben gerissen und 5 von 6 Ölspritzdüsen gebrochen. Der DV hat zwangsläufig nur Vollgas und hohe Drehzahlen bekommen (4 t. Leergewicht, kürzeste Achse). Evtl. haben aber auch gerade die hohen Verbrennungstemperaturen durch Dauervollgas die Ablagerungen weg gebrannt bzw. deren Entstehung verhindert.
Nichts genaueres weiß man (ich) nicht.....Gruß
Christian S.
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