Re: Teilequalität der Kolben


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Geschrieben von Tiemo am 08. November 2011 08:53:16:

Als Antwort auf: Re: Teilequalität der Kolben geschrieben von Uwe FDS am 08. November 2011 08:17:13:

Hi Uwe!

>Bleiben wir mal bei den Kopfschrauben. Da meine ich eben Grundsätze wie "genua nach Herstellerangabe verarbeiten" Stufenweise nach Drehmoment und dann bestimmte Winkel", etc. Das ist ja aus dem Verhalten der Schrauben ergeleitet und da liegt man dann bei entsprechenden Bedingungen auch richtig. Mit Verstoß dagegen meine ich z.B. die Bedingungen zu ändern. Also z.B. die Schrauben weiter zu verwenden oder die Metalldichtung in den DV einzubauen. Und dann kommt man mit den gelernten Regeln, speziell der Regel nach Herstellerangabe zu arbeiten nicht mehr weit.

In meinem RLF sind aber die entsprechenden Angaben angepasst worden, dh. für spätere Motorbaujahre steht da nicht mehr, dass nach 1000km die ZK-Schrauben nachgezogen werden sollen.
Was Anderes ist es natürlich mit den benutzten Schrauben, da geht der RLF natürlich davon aus, dass sie nach den Vorschriften darin verarbeitet wurden, also bis etwa in die Mitte des Verfestigungsbereichs angezogen wurden und keine Reserve mehr haben.

> Die gebrauchte Schraube hat ja schon die Verformung hinter sich. Da sehe ich dann die Gefahr, wenn man die beim zweiten Male nach Vorschrift anziehen würde, würde man sie nicht mehr weiter verfestigen sondern kann in den Bereich kommen, in dem die Festigkeit wieder abnimmt.

Klar. Wenn man sich abseits der Montageanweisung begibt, muss man das auch konsequent machen. Es ist die Frage, ob es überhaupt notwendig ist, aus der Schraubverbindung "das Letzte Quäntchen" herausholen zu wollen. VW macht das halt, weil es ein delikater Punkt in der Maschinenkonstruktion ist, und auch, weil diese Schraubverbindungen ja nicht sooo oft in einem Autoleben bewegt werden. Aber von älteren Konstruktionen, die ebenfalls zuverlässig arbeiteten, weiß man ja, dass es auch anders geht, wenn man dann meinetwegen 5% der Montagevorspannung verschenkt und die Schraube dafür nicht verzieht. Die Vorspannungsunterschiede durch unterschiedliche Materialqualitäten und deren Verfestigungsverhalten sind vermutlich größer, besonders, wenn es keine Original-VW-Materialien sind.

> Die Metalldichtung verhält sich auch anders, da ist das nachziehen nach 1000km nicht mehr nötig.

Die Dichtung macht dann auch keinen so großen Montagevorspannungsverlust wie die ollen Dinger, schon deswegen muss man die Schrauben nicht mehr bis zum "Get-no..." beanspruchen.
Nur, wenns dann halt leckt, muss man das als Lehrgeld verbuchen und darf nicht weinend zum Hersteller rennen, dessen Montageanweisungen man nicht befolgt hat.

>Und da kommt der nächste Punkt rein: wirtschaftlich arbeiten. Einen brauchbaren kompletten Motor bekommt man immer wieder mal für 400,-- - 500,-- EUR. Das zahlt man bei einer Überholung für den ganzen Kleinkram. Da kann ich dann manchmal nich mehr nachvollziehen, wie manche Leute einen Block aufbohren und hohnen lassen und Übermaßkolben verbauen. Und ein paar Tausend EUR ausgeben, für einen Motor, der vielleicht noch 30.000km vor sich haben wird.

Naja, so ein LT ist ja auch Hobby, da kommen wir ganz schnell in das Gebiet der Irrationalität. Hat eigentlich noch niemand seinen LT-Block verchromen lassen und sich eine Haube aus Acrylglas mit Effektbeleuchtung darüber gesetzt? Und mancher hat vielleicht vor, seinen LT vielleicht doch noch mal 800tkm zu fahren, weil es wahrscheinlich nie wieder einen ähnlich praktischen Transporter geben wird...

Gruß,
Tiemo



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