Re: Immer die gleichen Glühkerzendefekte
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Geschrieben von Tiemo am 11. Januar 2012 09:48:49:
Als Antwort auf: Immer die gleichen Glühkerzendefekte geschrieben von SirArchibald am 11. Januar 2012 08:43:38:
Hi Sir!
>als passionierter LT(-Motor)-Fahrer (verbaut in vier Volvos der Baujahre ´84 bis ´97) quält mich bei jedem Fahrzeug das selbe Problem: ungewöhnlich hoher Glühkerzenverschleiß (der erste Defekt tritt schon ab etwa 5000km auf, meine Monatskilometerleistung, und dann geht es, wie beschrieben, auch mit den anderen der Reihe nach "bergab") bei nachweislich intakter Vorglühanlage.
Was hast du denn gemessen, um den Nachweis zu führen? Eine mögliche Ursache für Überhitzung ist eine zu lange Glühdauer. Allerdings relativiert sich das bei selbstregelnden Kerzen wie der Duratherm (und der meisten anderen, heute verbauten). Ursache für zu lange Glühdauer kann ein festbrennender Kontakt im Vorglüh-Relais sein, aber auch ein Zünd-Anlasss-Schalter mit Wackelkontakt auf Klemme 50 (Anlassen). Bei jedem Impuls auf diesem Kontakt wird eine Nachglühung ausgelöst, OHNE, dass dies durch die Vorglüh-Kontrolle angezeigt wird.
> Bei dem am längsten, nämlich 25 Jahre in Betrieb befindlichen Motor fiel mir auf, das regelmäßig die Glühstifte der Zyl. 5 und 6 erheblich größerem Verschleiß unterliegen als die der Zylinder 1, 2, 3 und 4, was auch insoferne unangenehm auffällt, als gerade diese beiden ohne erhebliche Verrenkungen nicht auszutauschen sind. Dem zweithöchsten Verschleiß unterliegt der Stift des 1. Zylinders. Weiters fällt auf, dass bei gewechselten Stiften und anschließendem Ausfall des 1. Zylinders ziemlich schnell auch 5 und 6 schlapp machen. Am längsten, so wie auch heute Morgen fest gestellt, halten regelmäßig Nr. 2 und 3.Eine weitere Ursache für Überhitzung (und die kann vorliegen, wenn es Erosion an den Glühstiften gibt) ist ein falsches Montagemoment der Kerzen im Block: Die Kerzen bestehen aus Regel- und Glühwendel. Der Regelwendel liegt im hinteren Teil teilweise unter dem Ringspalt zwischen Kerzengehäuse und Glühstift. Durch zu große Montagemomente verzieht sich das Gehäuse, so dass der Ringspalt zugedrückt wird und damit das Gehäuse Wärme vom Regelwendel ableitet. In der Folge regelt dieser dann auf zu hohe Temperaturen.
>Ich habe bereits überlegt, ob die Verschleißreihenfolge mit der nach Ausfall eines Stiftes verbundenen höheren Spannung an den anderen Stiften zu tun haben könnte und zusätzlich damit, dass die Zyl. 5 und 6 womöglich thermisch höher belastet sind als die übrigen;
Die hinteren Zylinder sind bei den 6-Zylindern wohl tatsächlich thermisch etwas höher belastet. Der erste allerdings nicht.
> und weil auch die Anbringung des Plus - Versorgungskabels bei meinen Motoren variiert (variiert zwischen 2. und 3. Zylinder), erhärtet dies meinen Verdacht. Die Anbringung von jeweils einem Kabel an jedem einzelnen Stift scheue ich, da gerade bei Zyl. 5 und 6 die Extra - Fummelei nicht unerheblich ist.
Im Gegenteil: Das montierte Kabel (bei lose gelassener Überwurfmutter) ist eine hervorragende Montagehilfe gerade an den hinteren Zylindern. Aus diesem Grund habe ich das bei mir genau so umgerüstet. Die je drei Leitungen werden dann in je einer einzigen Schrauböse zusammen geführt, mit der sie dann am Sicherungshalter für die Streifensicherungen montiert werden. Allerdings sollten dann deine mittleren Kerzen höhere Spannung erhalten und damit die Verschleißkandidaten sein. Jedoch ist ja das genaue Gegenteil der Fall, das ist es also nicht. Durch die selbstregelnde Arbeitsweise gleichen die Kerzen leicht unterschiedliche Versorgungsspannungen auch ziemlich gut aus.
Zu beachten sind natürlich auch noch die Argumente meiner Vorschreiber, dass auch durch Düsenstörungen und (grob) falschen Förderbeginn die Kerzen Erosion an den Glühstiften aufweisen können.> Und wenn man bedenkt, dass die Preise für Markenglühkerzen (z.B. NGK oder BOSCH Duratherm) zw. 17.- und 19.- sich befinden, scheue ich auch weitere Experimente. Preisgünstige SCT-Stifte, etwa 3.-/Stk., weisen eine erheblich verkürzte Haltbarkeit auf und/oder brechen gerne bei den Plus-Verschraubungen auf.
Das sind M5-Gewinde und keine LKW-Radmuttern! Dementsprechend ist auch das maximal erlaubte Anzugsmoment 3Nm. Vielleicht eilt dein "Popometer" bei so geringen Momenten einfach zu sehr vor und du knallst die Teile zu stark an?
>Hat jemand eine Lösung oder zumindest einen Denkanstoß?
Wenn du Spaß dran hast, schau mal in unser Wiki. Da habe ich einen längeren Artikel zum Thema eingestellt.
Gruß,
Tiemo
- Re: Immer die gleichen Glühkerzendefekte SirArchibald 11.01.2012 12:39 (3)
- Re: Immer die gleichen Glühkerzendefekte Tiemo 11.01.2012 13:41 (2)
- Re: Immer die gleichen Glühkerzendefekte SirArchibald 11.01.2012 15:40 (1)
- Re: Immer die gleichen Glühkerzendefekte Tiemo 11.01.2012 16:26 (0)
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