Re: Lt 4x4 Hinterachse und Schlüßelnummern


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Geschrieben von Markus aus dem Westerwald am 07. Dezember 2011 12:24:29:

Als Antwort auf: Re: Lt 4x4 Hinterachse und Schlüßelnummern geschrieben von Alfter4x4 am 07. Dezember 2011 11:39:46:

hi,

leider habe ich kein Bild vom Diff, aber zur einfachen Erklärung das prinzipielle Problem.
Der Diffkorb wird mit zwei Kegelrollenlagern links und rechts gehalten.
diese Kegelrollenlager werden müssen um richtig funktionieren zu können gegeneinander verspannt werden.
Auf dem Diffkorb ist auf der rechten Seite ein Flansch aufgeschraubt auf dem eine Nutmutter sitzt die gegen das Lager rechts drückt und damit die Lagervorspannung herstellt.
Aus Platzgründen ist die Mutter nur ca. 11mm breit was bei einem Gewinde von ca.75x1,5 eine Flankenüberdeckung von ca. 6 Gewindegängen bedeutet.
DAS ist für die Belastung nicht ausreichend dimensioniert was zu einem Wegdrücken der Zahnflanken führt.
Wenn du dir das Gewinde am Flansch später anschaust wirst du ein Sägezahngewinde mit einseitiger Flankengerade finden.
Das führt zu Spiel in der Vorspannung und das wiederum zum Verschleiß der Lager und zu unrundem Lauf von Tellerrad zu Triebling.

Mögliche Abhilfen

Billig und gepfusch
Wenn alles noch nicht ganz im Arsch ist die Mutter wieder nachziehen und Abwarten bis das Diff wieder Stimmen macht (wird nicht allzulange dauern da die gehärteten Laufbahnen der Lager bereits risse bekommen haben und es vermutlich zu Abplatzungen auf der Laufbahn kommt was zum heißlaufen der Lager führt)

Akzeptabel aber nicht für ewig:
Kegelrollenlager wechseln und alten Flansch nochmal neu Verspannen.
Die Einstellwerte kannst du natürlich vergessen da diese im Neuzustand des gesammten Diff gemessen werden.
Also mit Erfahrung und Sachverstand einstellen!

Normal:
Wenn Tellerrad und Triebling nichts abbekommen haben (wenn es nur leichte Geräusche macht und frühzeitig danach geschaut wird) nur alle Lager und den Flansch wechseln und alles neu einstellen.
Das ganze wird dann je nach Belastung wieder seine 150 bis 250 tkm halten.

Optimiert:
Lager und Flansch neu.
Flansch wird auf der Drehbank nachgearbeitet und auf dem kleinen Absatz wo normalerweise verstemmt wir ein weiteres Gewinde aufdrehen.
Bei der Montage wird eine zusätzliche Verstemmmutter als Sicherung der Ersten (Serie)benutzt.
Hierdurch erhält mann ca die doppelte Gewindeflankenüberdeckung was bestimmt ein LT-Leben lang hält.

Problem zukünftig umgehen:
Reparatur wie normal und Antriebsprinzip ändern!
Bei "normaler Fahrt" (2H) wird die gesammte Antriebsleistung auf die HA gegeben und nur diese Belastet.
D.h. anstelle des "Normalbetriebs" in 2H (immer mit voller Beladung wie es sich für ein Wohnmobil gehört) ca. 98% aller gefahrenen km zurückzulegen die Antriebskraft 50/50 auf VA und HA verteilen.
Damit wird die Belastung verringert und die Lebensdauer (und nicht nur diese)geändert.

Um das hinzubekommen wir das normale 241'er VTG gegen ein 218'er VTG mit permanentem Allrad getauscht.

habe ich jetzt genug verwirrung gestifftet?
Alles ist möglich! Die Frage ist was DU willst?

Grüße aus dem verschneiten Westerwald
Markus



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