Re: Erfahrungen mit Kupplung Hersteller außer Sachs und LUK


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Geschrieben von Uwe FDS am 25. September 2011 10:52:01:

Als Antwort auf: Re: Erfahrungen mit Kupplung Hersteller außer Sachs und LUK geschrieben von Christian S. am 23. September 2011 11:53:53:

Hallo Christian,

ich kommentier da mal einige Passagen, die mir zweifelhaft erscheinen.

>NK ist grundsätzlich nicht schlecht. Ich kaufe dort nur Bremsenteile. Die sind oft qualitativ mit namhaften "Herstellern" identisch.

Du schreibst weiter unten, daß der Hersteller der Bremse lange an der Belagmischung herumfeilt, aber NK nur 3 Belagmischungen hat. Wie kan nda s"Herstelleridentisch" sein?

>Für das Ersatzteilgeschäft wird eh fast immer nur minderwertige Ware verkauft, auch von den "ganz namhaften" Herstellern.

Auch von NK?

>Das läuft wie folgt ab: Ein Hersteller/Zulieferer bekommt von der Autoindustrie einen Auftrag, eine Bremse zu entwickeln. Es wird lange an der Belagmischung herumgefeilt, und die Belagmischung auf die Scheibenlegierung abgestimmt. Dabei kann beeinflusst werden, wie gut die Bremse bremst, wie rostempfindlich sie ist (die griffigsten Legierungen führen dazu, daß eine Bremse nach 100 km. Autobahn mit Streusalzeinwirkung zuerst nur stark abgeschwächt bremst, und/oder daß ein im Regen abgestelltes Auto nach 2 Wochen "fest" ist), wie viele Sätze Bremsklötze die Scheiben aushalten (bei unseren LT viele=konstruktiv verschenkte Bremswirkung, bei PKW der letzten 10 Jahre meist nur 1,5 Sätze Klötze pro Scheibe, d.h. effektiv jedes Mal Scheiben mit erneuern, da sie oft riefig sind bzw. Rostränder haben gibt das darum auch selten Diskussionen).

Aus dem dürfte es ja nur eine Konsequenz geben: Originalteil des Herstellers, ansonsten wären diese Mühen und die sorgfältige Abstimmung vergeblich.


>Diese aufwändig entwickelte Bremse wird dann zum Autohersteller ans Band geliefert, und parallel an den freien Autoteilehandel.
>Wenn das Automodell durch ein Nachfolgemodell ersetzt wird, werden die original-Bremsteile meist nicht mehr gefertigt. Der Autohersteller hat sich einen ausreichenden Bestand für den Ersatzteilbedarf gesichert, der Bremshersteller verkauft diese Teile auch noch eine Weile weiter, bis sein Vorrat aufgebraucht ist.

Wenn von einem Auto 1 million Stück gebaut wurden, dann bedeutet das, in 3 Jahren nach Produktionsende des Autos werden noch einmal mind. 1 Mio Sätze Bremsklötze verkauft. Während der Produktonszeit der Autos fertigen die Zuliefer Just-in-Time, da glaub ich nicht, das zum Ende der Produktionszeit ein Hersteller noch mal ein halbes Jahr 500% Auslastung fährt, um sich 3 Mio Satz Klötze ans lager zu legen.

>In der Zwischenzeit, das Automodell ist zwei, drei Jahre aus der Produktion und damit 6-7 Jahre alt, haben schon etliche Hersteller die Fertigung von Nachbau-Bremsteilen aufgenommen, die deutlich billiger sind.

Warum sollte der Hersteller sich für 3 Jahre einen Lagerbestand schaffen, wahsinnig Kapital binden und dann Schrott zukaufen? Jeder Hersteller würde dann eher sofort nach Produktionsende den Lagerbestand möglichst sch nell reduzieren und auf Zukauf ausweichen. Aber warum sollte er das? Er hat die Werkzeuge, die schon lange bezahlt sind, hat das Know-How, hat große Mengen Rohmaterial gekaugt und entsprechend Top-Konditionen bei seienm Zulieferer. Der Originalhersteller wird selber in jedem Falle Wettbewerbsfähig selber weiter produzieren können und nicht Zukaufne und damit seinen Wettbewerber am Markt fett füttern!

>Dabei werden universelle Belagmischungen eingesetzt. Ich glaube NK hat nur 3 Stück, wenn ich das richtig in Erinnerung habe. Damit würde jede Mischung rechnerisch 33,3% abdecken, und rechnerisch schlimmstenfalls genau 16,65% neben der eigentlich richtigen Mischung liegen.

Das ist doch Milchmädchenrechnerei. Du hast doch selber oben geshcrieben, daß da viele Faktoren eine Rolle spielen. So was mathematisch abzubilen wäre eine mehrdimensinale Matrix, da bilden 3 feste Größen mit Toleranzbereich nur ein ganz kleines Eckchen ab.


>Je nachdem ob nach "oben" oder "unten" hätte man dann entweder 16,65% schlechter bremsende Klötze die dafür länger halten, oder halt umgekehrt. 16,65% sind vertretbar, wobei das ja der GAU ist, der rechnerische Durschnitt bei 3 versch. Belagmischungen wären ja 8,325% prozentuale Abweichung. Ein Auto mit der "schlechteren" Mischung muss dabei nicht unbedingt den längeren Bremsweg haben, aber die Pedalkräfte ändern sich.

Wenn das so wäre, warum sollte der Bremsenhersteller dann so viel Entwicklungsarbeit treiben? Die ja auch nicht nötig ist, weil nahc dem ersten Wechsel hätte man fast zwangsläufig Material von der Stange drin? Ich hatte mal berichtet, daß mein LT beim Bremsen stark nach einer Seite zog. Das waren nicht 8,33%, da war auf einer Seite nicht mal die halbe Bremswirkung.

>"Harte" Klötze belasten die Scheiben stärker (Wärmeabfuhr)

Was hat die Wärmeabfuhr mit der Belastung der Scheibe zu tun?

wie hast du de Härte der Klötze und Scheiben geprüft? Ich halte das für ausgeschlossen. Außer ein Scheibenhersteller hat statt Scheben zu fertigen plattgehauene Knservendosen oder so was verkauft.

>Zurück zu Kupplungen: Wenn man eine AT-Kupplung kauft, ist 90% der Teile die man in Händen hält ein Originalteil, bzw. von den Originalzulieferern, da die Kupplungsscheibe und -Druckplatte halt aufgearbeitete Altteile sind. Somit ist Paßgenauigkeit, Gewicht etc. schon mal gegeben. Nicht alle Altteile werden zurück gegeben, nicht alle sind aufarbeitungswürdig. Kauft man bei Sachs oder LUK, werden die fehlenden Teile dann durch Neuteile eigener Produktion ersetzt. Der Preis ist der gleiche, egal ob Neuteile im Karton sind oder aufgearbeitete Altteile. Die Qualität übrigens auch. Ein billiger "Überholer" verwendet aber u. U. auch schlechte Altteile. So könnte es bei meiner pulsierenden Meyer&Sehl Kupplung gewesen sein: Verzogenes Bauteil mit zu viel Schlag, was eigentlich aussortiert hätte werden müssen. Zur Panne führt so etwas aber nicht. Schlimmer schon, wenn die Tellerfedern der Druckplatte oder die Torsionsfedern der Kupplungsscheibe brechen. Letztere fallen dann meist als Bruchstücke zwischen die Kupplungsscheibe und Druckplatte, und sorgen dafür, daß die Kupplung nicht mehr trennt. Die Torsionsfedern neigen zu Dauerermüdungsbrüchen. D.h. sie können unvermittelt brechen. Ein seriöser "überholer" sollte IMHO daher grundsätzlich neue einbauen. Da stellt sich dann natürlich die Qualitätsfrage. Zum Reibbelag der Kupplungsscheibe: Da ist es ganz genau das gleiche wie mit den Bremsklotz-Belagmischungen. Es können untersch. Mischungen verwendet werden. Bei leichten PKW oder einem LT28 sicher egal. Prekär wird es, wenn ein vollbeladener LT55 am Berg mit einer schlechten Mischung anfahren soll. Besonders, wenn dann noch die Tellerfedern der Druckplatte zu schwach ausgelegt sind (schlechte Nachfertigung). Zwar geht das Kupplungspedal dann schön leicht, aber die kleinen PKW-Kupplungen in unseren LT1 haben nicht viele Reserven (sind halt vom Durchmesser und der wirksamen Belagfläche genau wie die 2,4 l. D/TD PKW-Entwicklungen, wobei da schon was geändert wurde an den Kupplungen über längeren Pedalweg/härtere Tellerfedern).

Und was bitte hat das mit dem Gwicht des Fahrzeuges zu tun? Das Drehmoment an der Kupplung hängt nur von einer einzigen Größe ab: Dem maximalen Drehmoment des Motors. Die Kupplung muß ohne Schlupf greifen. Und die Verhältnisse an der eingekuppelten Kupplung sind absolut gleich egal ob du bei Vollgas mit 3200 Touren im ersten Gang mit dem voll beladenem LT55 mit Hänger den Berg hoch kriechst oder bei leichter Steigung mit 100km/h Vollgas im leeren LT28 über die Autobahn fährst. Der Unterschied ist die thermische Belastung. Die ist eingekupelt auf der autobahn praktisch null und beim Anfahren am Berg sehr hoch. Da hat aber auc hwieder weder Belag noch Andruckplatte einen Einfluß darauf, wie viel Wärme entsteht. Die Materialien müssen da allerdings die entstehenden Temperaturen vertragen können.

>In meinen LT50 Clou kommt daher nur LUK oder Sachs, in meine eigenen PKW (die nicht allradgetriebenen, bei denen der Einbau kein Drama ist) würde ich auch NK einbauen. NK ist kein Schrott.
>Noch mal zu den Kupplungen, die KEINE Austauschteile sind: Viele Billiganbieter (ebay etc.) werben damit, keine Altteile zurück haben zu wollen. NK seit 2-3 Jahren auch nicht, die haben extra mal ein Rundfax an alle Händler geschickt, daß Altteile nur noch X Monate zurück gegeben werden können und danach kein Altteilepfand mehr erhoben wird. Wer kein Altteil braucht, kann auch kein Altteil aufarbeiten. Logischerweise werden dann neugefertigte Teile verkauft. Ob die nun so gut sind wie die Originalteile kann ich nicht sagen. Hängt halt davon ab, wie viel Mühe sich der Nachbauer gibt.

Eine Kupplung, die kein AT-Teil ist, muss neu gefertigt sein. Es gab in vielen Branchen schon Urteile dazu. Da wurde z.B, einem Hersteller untersagt, auf die Schachtel zu schreiben "Dieses Produkt KANN überarbeitete Teile enthalten" wenn feststeht, das dieses Produkt in jedem Fall überarbeitet Teile enthält. Und wenn ein Produkt nicht komplett neu gefertigt wurde, sondern überarbeitete Teile enthalten kann, dann würde dies auch drauf stehen müssen. Und dann gäbe es auch einen Markt für Altteile. Jeder Zubehörhändler hätte auf dem Hof eine oder mehrere Gitterboxne stehen für diese Altteile.

>Selbst namhafte Firmen, außer vielleicht Sachs, LUK und Valeo, kaufen Kupplungen am Markt hinzu und verkaufen sie unter eigener Marke weiter. Die Teile werden dann halt umverpackt.

Umverpacken wird kaum einer machen, das wird die Aussnahme sein. Da werden die Teile beim Hersteller in der eigenenen Aufmachung geordert.

>P.S.: Dieser Beitrag enthät Information :) Mehrmals lesen kann von Vorteil sein, wenn man alles verstehen möchte.....

Der ergänzende Beitrag von Chris zu den Gelenlenke von NK enthält auch Information. Den sollte man in jedem Falle auch lesen.


Meine Meinung zu deinem Beitrag: Viel Klischee. viel was zusammengedichtet wurde, vieles was Außendienstler mal aus Marketinggründen von sich gegeben haben. Einiges ist Widersprüchlich und vieles zumindest zweifelhaft.

Ich kann mir gut vorstellen, daß selbst ein Hersteller wie LUK, Sachs oder ATE im Kerngeschäft Zukaufteile hat. Das dürte sich aber auf ein paar Exoten beschränken, die man dort im Programm hat, damit das Sortiment vollständig wird.

In Zubehörmarkt werden wahrscheinlich erheblich größerer Stückzahen bewegt (ein neues Auto hat einen atz Bremsklöte montiert, jann aber während der Nutzung durchaus weit mehr als 10 Sätze verschleissen) und der Hersteller hat weniger Preisdruck. Da wird Geschäft gemacht. Und da wird ein LUK oder ATE selber fetigen. Das könne ndie besser und oft sogar billier als die Billiganbieter. Denn maschinen, Werkzeuge und know-how sind beim Start des zubeörgeschäfts vorhanden und bezahlt.

Ich denke, dieser Beitrag sollte so auf keinen Fall ins Wiki übernommen werden, Da ist vieles, was noch diskutiert oder recherchiert werden sollte.

Grüße

Uwe



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