Re: Fragen zur Spannrolle bei ACL Motoren 93 - 96
WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten
Geschrieben von holger b am 11. Dezember 2011 20:44:46:
Als Antwort auf: Re: Fragen zur Spannrolle bei ACL Motoren 93 - 96 geschrieben von Christian S. am 11. Dezember 2011 18:59:31:
Hallo,
danke für die Meinungen,
VAG ist mir während bald 22 Jahren mit den LT 1 eher suspekt erschienen, auch zu den Zeiten schon wo diese Autos noch alltäglich waren.
Da waren Mitarbeiter mit dem Fahren des LT schon überfordert (Wo ist die Handbremse, wie kommt man an den Motor?), meinten trotz extra Hinweis auf die Höhe irrtümlich "der passte schon durchs Tor", mein vorletzter LT hatte doppelt soviel Risse wie Zähne am Zahnriemen trotz recht frischem Eintrag im Serviceheft (VAG in Neuss) , mE. war nur der an der ESP neu.......
Auch freie Werkstätten schicken einen gerne ins Jenseits, einmal hab ich ein nicht richtig verschraubtes Hinterrad nur deshalb nicht verloren weil das Fenster unten und das Radio kaputt war und ich so das Scheppern hören konnte.
Bremsflüssigkeitswechsel an nur 3 Nippeln ist auch toll, einen nicht gekannt, einen nicht aufbekommen - ist aber alles ok. Col de la Bonette berab ging das Pedal dann ins Endlose.Also such ich jetzt Conti wo billig zu bekommen und geh zu jener freien Werkstatt die mir schon 2 Riemen an meinen VorgängerLTs wechselte, drück denen noch die Anzugswerte aus dem Wiki in die Hand und frag mal nach was die vom locker spannen halten, ich selbst kannte das nicht.
LG
Holger aus Wesel>Hallo,
>ich habe über 15 Jahre gewerblich alle möglichen Zahnriemen verbaut, auch billige und billigste.
>Im Gegensatz zu sämtlichen Fahrwerksteilen bei dem alle billigen sehr schnell kaputt waren ohne Probleme.
>-Ich habe Billigriemen der Marken Topran, Flennor etc. verbaut. Der Preis ist bei Zahnriemen und Rollen absolut kein Qualitätsnachweis. Bei gängiger Ware (sog. "Rennersortiment") kaufe ich Zahnriemen der Top-Marken Conti, Gates etc. teils für unter 10 Euro ein, bei ungängigen Autos kosten die dann 30-40 Euro im EK.
>"Billige" Spannrollen in niederer Qualität gibt es am Markt praktisch gar nicht. Alle Spann- und Umlenkrollen die ich bisher in Kartons von Einschachtlern wie Febi etc. vor fand waren bei genauerem Hinsehen OE-Teile, mit INA-Lagern oder gleich vom selben Hersteller wie Original (z.B. Litens Canada etc.)
>Mißtrauen bei billigen Teilen ist immer angebracht, bei einigen Teilen fehlen auch mir die Erfahrungen (z.B. die Kupplungen, das Thema hatten wir ja vor ein paar Wochen), aber bei Zahnriemen und Spannrollen kann ich beruhigen.
>Wenn nie ein Riemen gerissen oder übergesprungen und nie eine Rolle gebrochen ist, muss ja das (billige) Material und meine Arbeit gleichermaßen gut sein.
>-Zum Teil schiebe ich diese positive Erfahrung auch darauf, daß ich ZR eher locker spanne. Natürlich nicht zu locker, aber lockerer als fast alle anderen Werkstätten. Nicht selten reguliere ich die Spannung bei Autos die zum ersten Mal bei mir sind und deren Riemen andere Werkstätten gewechselt haben erst mal, weil wimmernde Geräusche zu hören sind.
>Vermutlich minimiert die lockere Spannung den Verschleiß, damit haben die Riemen dann höhere Reserven.
>@Uwe: Du bist mir unheimlich. Zerlegst Motoren bis zum letzten Kolbenring und dann zu VAG um den Riemen wechseln zu lassen?!
>-Beim LT 6-Zyl. D/TD ist der Riementausch inkl. korrekter Einstellung von Förderbeginn und Steuerzeiten zugegebenermaßen kompliziert und es ist eine hohe Genauigkeit notwendig. Das würde ich einer VAG-Werkstatt aber am wenigsten zutrauen, die machen doch nur neue Autos mit vollautomatischen Spannrollen. Alles Jungspunde meistens, die Förderbeginn nur mit dem Laptop einstellen können. Ich habe selbst bei VAG gelernt und gearbeitet, und weiß in etwa wer von den "alten Hasen" noch da ist (fast keiner) und wer heute dort einen ZR-Wechsel an einem LT1 vernünftig hinbekommen würde (gar keiner). Und der Laden hat immerhin 80 Leute.
>Wenn der Motor hinterher läuft und nicht kaputt geht ist der ZR-Wechsel deshalb noch lange nicht gut gemacht worden. Ich denke mit Deinem Wissen schaffst Du selbst beste Ergebnisse.
>Auch ein gutes Beispiel: Mein im Sommer gekauftes LT 45 DV Fahrgestell hat dem Seniorchef von einem VAG-Autohaus gehört. Dessen Mitarbeiter haben es offensichtlich auch nicht gebacken bekommen, den Förderbeginn richtig einzustellen. Siehe das Youtube-Video, das ich neulich eingestellt hatte. Andere Arbeiten/Umbauten wie LLK-Nachrüstung haben die sehr gut gemacht, aber mit den Steuerzeiten/Förderbeginn waren sie wohl überfordert.
>-Eigentlich muss man nur wenige Dinge beachten, die über Leben und Tod des Motors entscheiden: Zentralschraube des Schwingungsdämpfers muss bombenfest, Schraube des vorderen Nockenwellenrades nicht zu locker (logisch warum) aber auch keinesfalls fester: Bruchgefahr des Rades, passiert u. U. erst später, wenn die Garantie der Werkstatt längst abgelaufen ist. Habe ich schon erlebt bei einem T3 TD mit identischem Nockenwellenrad.
>-Für die Spannung des ZR gibt es ja die "Uhr". Ich mache das immer ohne, aber wer nicht die Erfahrung/Mut hat, besorgt/leiht sich halt die Uhr.
>-Ich habe auch schon sehr viele ZR an Autos gewechselt, für die ich absolut keine Unterlagen hatte, und nicht wusste wo Markierungen sind oder ob/wo die Motoren "abgesteckt" werden. Wenn es der erste ZR-Wechsel im Leben des Autos ist, gehe ich immer davon aus, daß das Werk nichts verkehrt gemacht hat, und baue den neuen ZR exakt so ein wie der alte war.
>Gegenhalter baue ich falls unbedingt notwendig selber (manchmal provisorische aus Schrott, die nur 1x halten müssen), und Anzugsmomente der Schraube leite ich aus gängigen Werten für entsprechende Gewinde ab. Für Zentralschrauben erkundige ich mich, da oft Dehnschrauben mit besonderen Anzugsmomenten.
>Meist finden sich aber auch Anleitungen im Netz. Bisher habe ich jeden ZR gewechselt bekommen der mir auf den Hof fuhr.
>Gruß
>Christian S.
WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten