Re: unfreiwilliger Test der Viscokupplung
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Geschrieben von Christian S. am 16. Mai 2011 22:15:07:
Als Antwort auf: unfreiwilliger Test der Viscokupplung geschrieben von Uwe FDS am 16. Mai 2011 18:26:15:
Hallo Uwe,
danke für den Erfahrungsbericht.
Zu wie viel Prozent der Lüfter bei Dir noch arbeitet kann wohl keiner ganz genau sagen.
Öl- und Wassertemperatur hängen eng zusammen. Der ACL hat ja den leistungsfähigeren weil größeren Öl-Wasser-Wärmetauscher. Dieser und das "laue Lüftchen" (das ja zumindest Stauluft im Motorraum verhindert) reichten scheinbar in Deinem Fall.
Es gibt allerdings irgendwann einen "no Return Point" bei dem alles überkocht. Das passiert in etwa so: Ist die Steigung zu lang und die Öltemperatur steigt weiter bläst irgendwann der Deckel vom Ausgleichsbehälter ab und dann kommt auch gleich richtig viel Wasser raus. Es ist dann auch relativ egal ob man weiterfährt (Fahrtwind) oder nicht, es drückt dann massiv Wasser raus. Es ist eine Art Teufelskreis: Der Lader wird immer heißer, die Ladeluft wird immer heißer, Lader und Krümmer glühen oder sind kurz davor (das passiert erst bei längeren Vollgasetappen=Paßauffahrt) und das Öl wird dadurch noch schneller noch heißer. Dann geht es plötzlich ganz schnell.
Wie nah man an diesem Zustand dran ist lässt sich schlecht einschätzen.
Mein Clou (Leergewicht 4 t., reisefertig beim Vorbesitzer mit vielen Personen+Gepäck 5 t.) ist wohl immer recht nah dran gewesen. 95% der Zeit muss man absolut Vollgas geben, um nach dem abfahren auf 50 zu kommen. Wenn man auf 50 ist kommt die nächste Steigung oder Ampel, und bei BAB-Geschwindigkeit in der Ebene dauert es sehr lange bis man das Gas endlich lupfen kann.
Mit defektem Viskolüfter wäre ich wohl nicht mal bis zur nächsten Autobahnauffahrt gekommen......
Die immer gleichen Kühlsysteme bei LT 28 bis 55 zu verbauen ist irgendwie blöd.
Bei anderen Konzernfahrzeugen war V.A.G in den 80igern schlauer (bzw. sparsamer): Es wurden je nach Modell untersch. große Kühler eingesetzt, Elektrolüfter (z.B. bei Audi 100/200 Typ 44) zwischen einstufig 100 Watt bis dreistufig 700 (!) Watt, drei versch. Lüfterflügel-Durchmesser, für den dem DV am ähnlichsten 2.0 l. 5-Zyl. TD mit 87 PS wurden gar (bei Klima/Automatik/heiße Länder/AHK) noch ein zusätzlicher zweiter Wasserkühler verbaut, dazu einen richtigen Ölkühler. Die Kühlleistung in Kilojoule gemessen dürfte bei der stärksten Anlage wohl um ein vielfaches so hoch sein wie bei der einfachsten.
Beim LT gab es ja untersch. Viskokupplungen und untersch. Lüfterflügel (Anzahl der Flügel, Schrägstellung der Flügel) aber der Unterschied konnte durch die Drehzahlabhängigkeit nie allzu hoch sein.
Meine vielen zusätzlichen Kühleinrichtungen die ich einbauen will und wg. denen ich evtl. belächelt werde, sollen auch bei Ausfall eines Systemes die Betriebssicherheit aufrecht erhalten.
Ich bin mir fast sicher, das bei einem Schlauchplatzer nach Vollgasfahrt mit plötzlichem Wasserverlust Schäden an Kopfdichtung und Kopf (Hitzerisse, Verzug) entstehen. In so einem Fall hilft ein starker zusätzlicher Elektrolüfter und Kühlgebläse für den Lader, und wenn die Wassertemperatur erst gar nicht so hoch wird weil die Kühlanlage überdimensioniert ist, platzt weniger schnell ein Schlauch etc. und wenn doch, steckt es der Motor eher schadlos weg.Gruß
Christian S.
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