Re: Turbo funktioniert nicht mehr
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Geschrieben von Tiemo am 26. Mai 2011 22:42:51:
Als Antwort auf: Re: Turbo funktioniert nicht mehr geschrieben von christian kiel am 26. Mai 2011 21:04:38:
Hi Christian!
>so wie peter es schreibt, wird mir aber auch wiederum klar, das man an der pumpe gar nicht rum spielen sollte.
>wenn timo nach einbau seiner 150bar düsen die korrekte einspritzmenge eingestellt hat, bedeutet das auch, das jemand vorher beim betrieb mit den alten 100bar düsen
>etwas verstellt hat...die pumpe verstelt sich doch nicht von allein, oder?Ich nehme an, dass sich auch bei der Pumpe verschleißbedingt langfristig Einstellungen ändern können. ZB. arbeiten sich die Rollen in den Rollenring ein, die Oberflächen von Förderkolben und Hochdruck-Block verschleißen, Federn erlahmen. Ob das nun zu einer Mehrmenge oder einer Mindermenge bei der Fördermenge führt, hängt davon ab, was wo wie schnell verschleißt und welche Faktoren dann zum Tragen kommen. Es könnte also sinnvoll sein, eine Pumpe nach 200tkm mal neu zu justieren, zumindest die Einstellung zu prüfen. Insbesondere, wenn Abregel- und Leerlauf-Drehzahl vom TÜV beanstandet werden, wird das ja auch gemacht. "Herumspielen" sollte man daran natürlich nicht, man sollte schon wissen, was man tut.
>man stellt die pumpe doch nicht etwa nach, wenn die druckleistung der düsen nachlässt, oder? einmal eingestellt und nie wieder wird geändert, ob alte düsen, oder neue...
>(es sei den, der kolben der esp verschleißt und die fördermenge sinkt mit dem alter)Normalerweise wird man dann natürlich eher die Düsen wieder richtig einstellen. Aber die meisten LT-"Wanderbaustellen" heute haben ja eine ungewisse Vorgeschichte.
Bei meinem LT kann ich die Geschichte halbwegs nachvollziehen, weil ich den von einem Arbeitskollegen habe, der ihn vorher auch schon einige Jahre fuhr. Als der sich das Ding gekauft hatte, war erst mal alles verstellt, nichts gewartet, die Elektrik weitgehend ohne Funktion, die Ecken abgefahren, Rost in allen Ritzen, Lenkungsspiel bis zum Abwinken, aber wie durch ein Wunder fuhr es - irgendwie...
Dann kam der TÜV-Termin und es wurde hektisch: Nun rußte er meinem Kollegen zu stark, er befürchtete, so nicht durch die AU zu kommen, ihm war auch der Verbrauch zu hoch. Die Drehzahlen stimmten nicht, verschiedene elektrische Aggregate wie Nebelscheinwerfer, Hupe und ähnlich unwichtige funktionierten nicht ordnungsgemäß usw. Jetzt wurde überall dran gedreht, bei den Elektrik-Fragen wandte er sich an mich, so dass ich an dieser Stelle meinen späteren LT erstmals genauer unter die Lupe nahm.Mein Kollege, der zwar nicht viel Ahnung von Einspritztechnik hat, aber ein begnadeter Feinmechaniker und Fräser ist, schaffte es weitgehend ohne irgendwelche Unterlagen oder Messtechnik, die Pumpe "nach Gehör" so einzustellen, dass der damit problemlos durch TÜV und AU kam. Dabei hat er bestimmt keine Schraube ausgelassen. Er sagte mir damals, dass er mit der Mengenschraube zunächst den Ruß "weggedreht" habe, der LT dann aber lahm wie ne Krücke war, dann wieder etwas aufgedreht, bis seiner Ansicht nach die Leistung wieder stimmte.
Als ich den LT dann übernommen hatte, fiel mir auf, dass er auf der Autobahn immer wieder einzelne "Rußpäckchen" warf, ich vermutete eine tropfende Düse. Angesichts der Laufleistung von laut Tacho 240tkm habe dann alle Düsen bei Dieselsend aufarbeiten lassen und auf einen etwas höheren Druck stellen lassen, weil ich eigentlich Pflanzenöl fahren wollte. Dazu kam es nie, aber egal, andere Baustelle. Weil der Motor DANACH aber nicht zufriedenstellend lief, besorgte ich mir einen Reflex-DZM und stellte die ESP erst mal auf Normalwerte. Dabei drehte ich dann auch die Mengenschraube weiter auf, unter Kontrolle eines Abgastesters in der Mietwerkstatt, nicht unter Benutzung von Messgläsern. Das ist nun aber auch schon wieder 60tkm her...
Gruß,
Tiemo
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