Re: Lacht nicht...


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Geschrieben von Tiemo am 17. Februar 2011 22:19:46:

Als Antwort auf: Re: Lacht nicht... geschrieben von Chris am 16. Februar 2011 18:09:44:

Hi!

>ich halte es für absolut sinnvoll, die elektrischen Daten über die Airbagsysteme zurückzuhalten. Die braucht nämlich niemand wirklich, auch die Werkstatt nicht. Elektronische Airbagsysteme sind voll diagnosefähig, das ist in dem Fall völlig ausreichend, um Fehler zu finden und zu reparieren. Dazu braucht man kein Messgerät, nur den Laptop und damit kann auch nichts passieren. Es gibt für jedes Fahrzeugmodell je nach Ausstattung und Markt verschiedene Datensätze für das Steuergerät, die entsprechend abgestimmt sind. Wenn man anfängt, die Daten freizugeben, wird nur noch gepfuscht, was das Zeug hält. Falsche Datensätze rauf, falsche Airbags, Gurtschlösser etc. angeschlossen, Airbags stillgelegt oder nur simuliert, also reine Anarchie. Man könnte keinen Gebrauchtwagen mehr kaufen, weil man davon ausgehen muss, daß schon munter dran rummanipuliert wurde und keiner sagen kann, ob die Airbags überhaupt und zur richtigen Zeit zünden würden.

Meine Ansicht dazu ist, dass die Anarchie und der Wildwuchs durch Des- oder Nichtinformation nur noch größer werden. Das war schon vor der Aufklärung so.

Dem Mann aus dem Beispiel war vermutlich garnicht bewusst, dass es eine Kabelverbindung vom Lenkrad zum Beifahrerairbag gibt, weil er keine Doku hatte. Sonst hätte er sicher nicht blind an den unbekannten Leitungen herum gemessen.

>Also an der Stelle hat alles seine Ordnung, Arbeiten an Airbagsystemen bleibt Fachwerkstätten vorbehalten und selbst die kriegen die Teile nur passend vom Herstellen und können nicht wild irgendwas anderes ranstöpseln (Billigairbags aus China? Wäre ne Marktlücke...).

Die Chinesen haben vermutlich noch die wenigsten Probleme mit dem Reengineering der Komponenten, jedenfalls war das bislang immer so. Als alte Sprengmeister sind sie dazu auch geradezu prädestiniert beim Airbag. Wenn nicht die Komponenten dafür sowieso schon aus China stammen...

>Wenn Leute doof genug sind, an den Fahrzeugen rumzumessen, ohne sich auszukennen, haben sie es nicht anders verdient.

Das ist doch genau die Masche der Industrie: Man baut was rein, das keiner verstehen soll und verbietet dann mit erhobenem Zeigefinger dem Benutzer, sich auch nur Starthilfe geben zu lassen.

>Die Grenzen des Selber-Instandsetzens sind spätestens bei den Sicherheitssystemen überschritten.

Darum soll es ja auch garnicht gehen. Eine Sicherung zB. flickt man auch nicht, obwohl der Stromwert ja sogar draufsteht. Als mündiger Nutzer muss ich mir in der Werkstatt aber auch nichts vom Pferd erzählen lassen. Meine ganz persönliche Erfahrung bisher mit Werkstätten ist nach 22 Jahren Auto, dass ausgerechnet dort der Pfusch passierte, darum schaue ich mir meine sicherheitsrelevanten Systeme lieber selbst an. Ich erkenne auch, wenn ich mir eine Arbeit nicht zutrauen kann, und lasse da durchaus die Werkstatt ran. Allerdings bleibe ich dann auch dabei, was einigen Werkstätten aber sichtlich Unwohlsein beschert.

Gruß,
Tiemo



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