Re: biodiesel tanken.


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Geschrieben von Uwe FDS am 01. August 2010 13:08:51:

Als Antwort auf: Re: biodiesel tanken. geschrieben von Chris am 29. Juli 2010 22:33:15:

Hi,

>PÖl enthält Fettsäuren und verwandelt Dichtungen wie z.B. den WeDi an der ESP mit der Zeit in ziemlich ekligen Kunststoff-Schmadder.

Diesel enthält Kohlenstoff, Diamanten sind reiner Kohlenstoff, das schleift einem alles kaputt! Und schau doch mal auf die Schrottplätze, die sind voll mit Autos, die nur mit Diesel gefahren wurden und nun hin sind. Autos mit kaputtem Motor wegen Pöl findest du nicht. ;-))

Ok, nun mal Ernst: Pöl sind chemisch Fettsäureester des Glycols. Wasser ist eine Verbindung aus Sauerstoff und Wasserstoff. Pöl ist eine Verbindung aus 3 Fettsäuren und einem Glycol. Das heißt aber nicht, daß Pöl Fettsäuren enthält, genau wie Wasser keinen Wasserstoff enthält. Was die Dichtungen quellen läßt, sind nicht unbedingt Fettsäuren, sondern schlicht weg Pöl.

Aber: Wenn Pöl alt wird oder erhitzt wird, zerfällt es. Es enthält dann freie Fettsäuren und diverse andere Zerfallspridukte. Die Fettsäuren können schädlich sein, entfalten ihre Schädigende Wirkung aber zum großen Teil nur dann, wenn Wasser dabei ist. Frischpöl Raffinat enthält fast keine freien Fettsäuren.

>Bei längerer Standzeit verharzt es und legt alle Beweglichen Teile der ESP lahm.

Das ist richtig, wenn ein Auto mit Pöl ein paar Wochen oder Monate steht, dann dürte mit ziemlicher Sicherheit die FZP verklebt sein.

>Im Abgastrakt lagert sich millimeterdick Kohle ab, irgendwelche Verbrennungsrückstände ähnlich wie beim Zweitakter.

Das stimmt so nicht, wenn die Einspritzanlage in Ordnung und Pölgeeignet ist, dann gibt es kaum mehr Ablagerungen als bei Diesel. Wenn man natürlich einen DW mit 293er Düsen und 135bar DÖD ohne Modifikation bepölt, darf man sich nicht wundern.

>Ich halt das Zeug von meinem Motor fern, dafür ist er mir zu schade.

Mal ein Rechenbeispiel: Mein LT 45 nimmt sich leer 15 und beladen und mit Hänger auch mal 20 Ltr/100km. Irgendwann bei Kilometerstand 250.000 wurde er bepölt, Anfangs Frischpöl, später kostenloses Altes von derPommesbude, später dann mit Fettumbau hat er auch Halbfestes und Blockfett, also Biskin und so bekommen. Nun hat er 450.000 runter und der Motor lief sogar noch bis zum ZR-Riß. 200.000 km mit Pöl sind 36.000 Ltr, Ersparnis gegenüber Diesel gut 1,10 €/Ltr, macht in der Summe 40.000,--€. Ein angenommener Kollege hat seinen LT nur mit Diesel betankt und das Geld beim Tankwart gelassen. Nehmen wie mal an, ich würd das Geld jetzt dem "Freundlichen" geben. Wie sähe die Situation aus? Mein Kollege hat einen alten ausgelutschten LT auf dem Hof stehen und ich einen niegelnagelneuen Crafter. Bei gleichen Kosten! WEr steht nun besser da?

Wer mit seinem LT WoMo ein oder zwei mal im Jahr in Urlaub und ansonsten nur wenig fährt, sollte besser gar nicht erst an Pöl denken. Wer relativ viel fährt, sollte durchaus mal drüber nachdenken. Allerdings ist die Situation heute etwas anders. Altes ist voll steuerpflichtig und Frisches ggfs. zu einem ermäßigten Steuersatz. Da sieht die Rechnung anders aus. Ich habe einen LT, mit dem ich fast nur in Deutschland unterwegs bin, den habe ich vor einem Jahr für 200,-- EUR gekauft. Der wird mit versteuertem Alten gefahren. Das heißt konkret, Altpöl für das die Steuer bezahlt wurde und für das ich auch einen Beleg dabei habe. Da hab ich den Kaufpreis nach 6 Tankfüllungen eingespart und brauch nicht zu zittern, wenn der Zoll mal winkt. Der zweite LT wird fast nur für die Fahrten nach Italien eingesetzt. Da brauch ich das Auto und laß mich auf keine Risiken ein. Pölen ist in Italien sowieso nicht legal, und für die eine Tankfüllung Pöl auf 4000 - 5000 km laß ich mich nicht auf Risiken ein.


Grüße

Uwe



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