Re: Batterie frage


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Geschrieben von Jürgen aus E. am 01. Juni 2010 07:53:45:

Als Antwort auf: Re: Batterie frage geschrieben von tommi aus Schwerte am 31. Mai 2010 21:13:24:

>Hallo Phil,
>diese Gelbatterien würden dein Problem nur verschlimmern und auch vermutlich schnell sterben.
>Diese Sorte ist darauf ausgelegt, einen kleinen Strom über lange Zeit abzugeben.
>Die 100 AH Batterien sollten den Anforderungen schon gerecht werden.
>Außer dem Querschitt der Kabel spielt auch die Kabellänge eine erhebliche Rolle.
>Also die Kabel so dick wie möglich und so kurz wie möglich. Da kann schon mal ein Querschnitt von 50qmm angebracht sein und die Batterie direkt neben die Booster, wobei die Kabel zu den Boostern die gleiche Länge haben sollten da es sonst zu Spannungsunterschieden kommt. Ansonsten natürlich alle Anschlüsse schön blank, denn bei diesen Strömen ist jeder Übergangswiederstand von Übel.
>Weitere Tipps findest Du bestimmt in einschlägigen Foren.
>Gruß
>tommi

Hallo Tommi,

da muß ich protestieren.
Ich habe 4 Jahre lang ein Elektroauto mit 3x 12V 100AH Gelakkus gefahren (ca. 250€ pro Stück).
Da wurden die Batterien täglich mit bis zu 200 A entladen und mit 50 A Spitzenstrom
wieder geladen. Die haben die 4 Jahre gut durchgehalten und mich über 20000km weit gebracht.
Damit lag ich in der Spitzengrupe der Reichweite, andere haben ihre Akkus schon nach 3000km gekillt.

Was meiner Meinung nach bei allen Bleiakkus wichtig ist:
Nie über 50% entladen und immer wenn´s möglich ist am (geregelten, pufferfähigen und richtig eingestellten)
Ladegeät halten.
Den berüchtigten Memoryeffekt gibt es bei Blei nicht.

Ein paar Spezialisten, die mit Säure gefahren sind haben ihre Akkus auch mit Elektroschweißgeräten
(mit Gleichrichter natürlich) geladen. Da sind schnell mal Anfangsladeströme von über 100A am Werk.
Die Akkus haben mitgespielt (mit täglicher Kontrolle des Wasserstandes).

Phil´s Problem ist vermutlich wirklich nur durch einen (direkt am Verstärker sitzenden)
Supercap zu lösen, da bei solchen Superverstärkern Spitzenströme im 1000 A - Bereich
auftreten können. Die Spitzen sind nur Millisekunden lang aber die Chemie einer Bleibatterie
(egal welcher Typ) ist dafür viel zu träge.
Offene Nickel Cadmium Staplerbatterien währen vielleicht batterietechnisch eine Lösung aber viel zu teuer und zu Aufwendig !

Von dem dabei entstehenden Spannungsabfall auf den Leitungen garnicht zu reden.
Die benötigte dicke Leitung könntest du nur noch mit wirklich dickem Werkzeug um die Ecke legen.
Die nennt sich dann Stromschiene !
Deshalb der Supercap direkt a Verstärker, der hat dann in den Pausen Zeit sich über
die Leitungen wieder aufzuladen.

Aber vorsicht mit den Supercaps !
Wenn so einer geladen ist und man einen Kurzen baut knallt es gewaltig.
Der möglicher Spitzenstrom dürfte bei einigen 1000 A liegen. Dann sind das nach Rechnung:

UxI=P > 12V x (mal angenommen) 10000 A = 120 Kilowatt.

Versuch mal einen 120kW Motor bei vollem Lauf zu blockieren ! Die Energien sind gewaltig !
Da geht jeder freiwillig vorher in Deckung. Nur vor diesem kleinen harmlos aussehenden
Blechzylinder hat keiner den richtigen Respekt.

Wenn man Pech hat zerreist es einem auch noch den Supercap und danach ist die Sauerei perfekt.

So, das musste ich mal loswerden !

Viel Spaß noch beim Basteln.

Gruß

Jürgen



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