Bericht: Ladeluftkühlung für den DV
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Geschrieben von Stefan-EN am 26. April 2009 08:07:48:
Hallo zusammen,
nun ist die Erweiterung meines DV um eine Ladeluftkühlung mit Teilen aus dem ACL abgeschlossen. Vor dem Umbau habe ich eine Ladedruckkontrollanzeige eingebaut.
Der Druck betrug vor dem Umbau ca. 0,75 bar. Das Fahrzeug ist ein Niesmann Clou von 1986 mit DV-Motor und 4,9 to Kampfgewicht.
Der Motor wurde vor ca. 10.000km generalüberholt. Es wurde ein neuer Wasserkühler und ein zusätzlicher Ölkühler eingebaut.Die Ansaugbrücke habe ich gebraucht bekommen. Mit der heutigen Erfahrung würde ich mir das Geld dafür aber sparen und stattdessen
die DV-Ansaugbrücke mit einem 90°-Bogen versehen.Den Ladeluftkühler und die nötigen Gummischläuche habe ich neu bei VW gekauft.
Ein Dampfrad und diverse Schlauchschellen und Auspuffschellen wurden bei ebay beschafft.
Desweiteren wurde ein HT-Rohr (80/60 aus dem Baumarkt) und 2m Belüftungsschlauch (Sandtler d=63mm) benötigt.Aus dem HT-Rohr habe ich einen Adapter angefertigt, um vom Luftfilteranschluss (etwa 80mm) auf den Belüftungsschlauch zu kommen.
Diesen flexiblen Schlauch konnte ich nun wunderbar unter dem Kühler herumführen und vorne an die Stelle legen, wo der alte Ansaugschlauch gelegen hat.
Somit muß man kein Loch in den Radkasten machen.Der Einbau des T-Stückes für das Dampfrad war ziemlich fummelig, da der Druckschlauch am Turbolader dicker war als die Anschlüsse.
Dann wurden die originalen Luftführungsteile verbaut – kein Problem. Der Ladeluftkühler wurde mit 3 Schrauben befestigt.
Dazu mußten entsprechende Löcher gebohrt werden.Anschließend habe ich die Anreicherung der ESP eine viertel Umdrehung im Uhrzeigersinn gedreht.
1. Probefahrt:
Ersteinmal den Motor schön Piano warmgefahren. Dann das erste mal voll beschleunigt. Der erste Gedanke war: Wow… der Laderuck schnellte hoch auf ein bar.
Dann machte es FUMP. Der zweite Gedanke war: Sch…e. Keine Leistung mehr.Was war passiert? Der Schlauch auf der Turbolader-Druckseite war abgerutscht, Da der DV-Lader keine Olive am Ausgang hat,
ist es recht schwierig den Schlauch gegen Abrutschen zu sichern. Dazu habe ich einen Blechstreifen angefertigt der an der Auspuffschelle
und einer Ladergehäuseschraube befestigt wurde. Zusätzlich wurde die Auspuffschelle im warmen Zustand nochmal nachgezogen – seitdem ist Ruhe.2. Probefahrt:
Nun wieder wie bei der ersten Probefahrt…
Alles hat gehalten. Aber nun passierten merkwürdige Dinge mit dem Ladedruck. Beim Beschleunigen stieg der Druck rasant bis ca. 1,0 bar an
um dann schlagartig auf ca.0,5 bar zusammenzubrechen. Um es kurz zu machen: Dieses Dampfrad ist für die Drucksteuerung des DV-Laders ungeeignet.
Man müßte ein Ventil nehmen, dass durchströmt wird und nicht einfach den Druck aus dem Systen abläßt – aber dazu weiter unten mehr.
Also habe ich das gesamte Dampfradgelumpe wieder ausgebaut und den Steuerschlauch mit einem 7-mm Messing-Schlauchverbinder
wieder in seinen Urzustand zurückversetzt.3. Probefahrt:
Erleichterung… Alles funktioniert einwandfrei und zuverlässig. Leider ist der Ladedruck nun aber nur noch bei 0,6 bar.
Trotzdem war ich ersteinmal sehr zufrieden mit der Leistung. Aber ich wußte ja nun, dass der Motor noch ein bißchen mehr kann… Und soetwas
läßt einem Daniel Düsentrieb ja bekanntermaßen keine Ruhe. Also habe ich in den Messingschlauchverbinder ein M8er Gewinde geschnitten.
Dann habe ich in eine M8er Messingschraube ein 1,5mm-Loch gebohrt – also eine Düse angefertigt. Diese Düse habe ich dann in den Schlauchverbinder
geschraubt und wieder eingebaut. Nun stieg der Ladedruck schoneinmal wieder auf 0,7 bar. Aha… Eine Verengung des Steuerschlauches ist also der richtige Weg.
Nun könne man statt der Düse mit Sicherheit auch ein entsprechendes Ventil einbauen – sozusagen eine regelbare Düse.
Ich habe allerding den Weg mit der Düse weiterverfolgt. Dazu hat Uwe (Uwe – nochmals vielen DANK) hier aus dem Forum mir spontan eine
Gewindebuchse angefertigt: Außen M8, innen M5. Die habe ich nun in den Messingverbinder gedreht. Dann habe ich mir entsprechende Vergaserdüsen besorgt.
Mit einer 1,00er Düse habe ich nun einen Laderuck von 0,85 bar.Fazit:
Alles in allem hat sich der Umbau sehr gelohnt. Mit dem aktuellen „Setup“ und 0,85 bar Ladedruck fahre ich im Solo-Betrieb manche Berge
noch im 5. Gang hoch wo ich sonst auch schonmal bis in den 3. Gang schalten mußte. Der Verbrauch liegt im Moment im gemischten Solo-Betrieb
bei ca 16,0 Liter Diesel auf 100km. Die Kühlwassertemperatur war bis jetzt immer so wie sie sein soll und die Öltemperatur war,
auch im Gespannbetrieb mit 6,2 to, nie über 110 °C.Am Ende muss ich noch ein dickes Danke an das Forum, an Uwe und an Peter (LTPIT) loswerden.
Gruß
Stefan
- Re: Bericht: Ladeluftkühlung für den DV Arnim aus Wertheim 27.04.2009 07:57 (1)
- Re: Bericht: Ladeluftkühlung für den DV Chris 27.04.2009 19:42 (0)
- Re: Bericht: Ladeluftkühlung für den DV Chris 26.04.2009 21:06 (0)
- Re: Bericht: Ladeluftkühlung für den DV Ekki 26.04.2009 09:05 (0)
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