Re: Einspritzpumpe / Ladedruck einstellen


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten


Geschrieben von Chris am 30. Dezember 2008 11:42:31:

Als Antwort auf: Re: Einspritzpumpe / Ladedruck einstellen geschrieben von Stefan-EN am 30. Dezember 2008 08:08:36:

Also folgendes: Die Grundmenge der ESP kann man über die Schraube nicht einstellen. Wohl aber den Vollastanschlag, und der ist letztendlich entscheidend, damit du bei höherem Ladedruck auch eine höhere Fördermenge bekommst. Der Steuerkegel reagiert auch bei der vorhandenen ESP schon auf den höheren Ladedruck, den mußt du also nicht zwingend tauschen, auch wenn er von der Abstimmung her nicht ubedingt optimal ist. Der Steuerkegel ist außerdem exzentrisch, d.h. man kann durch verdehen eine magerere oder fetterere Abstimmung erreichen. Aber vorher unbedingt die Ist-Stellung markieren! Zum Verdrehen einfach den Deckel des LDA-Türmchens abbauen und den zum Vorschein kommende Metallplatte mitsamt Gummimembran verdrehen.
Das Blow-Off-Ventil an der Ansaugbrücke legst du qasi still, indem du die Schraube ganz rein drehst, oder in den abgehenden Schlauch einen Stopfen reinmachst (unbedingt mit Schlauchschellen sichern dann!).
Den Ladedruck erhöhst du durch das bereits genannte Dampfradventil, wird an dem dicken Steuerschlauch am Lader dazwischengehängt (möglichst so, daß es der TÜV nicht sehen kann, auch nicht von unten).
Eine Ladedruckanzeige ist ein Muss in solchen Fällen, da führt kein Weg dran vorbei. Nimm eine mit kleinem Messbereich (-0,5-2,5 bar oder so), dann kann man genauer ablesen. Den Druck kannst du nicht einfach in der Garage einstellen und dann gut, weil du z.B. im Fahrbetrieb unter Last wesentlich höhere Drücke erreichst, als das im Stand oder in einfachen Lastfällen der Fall ist. Außerdem brauchst du die Kontrolle, weil du ja dein Blow-Off-Ventil stillegen mußt und der LT im Gegensatz zum Volvo auch keine Warnvorrichtung hat, wenn der Ladedruck zu hoch wird (z.B. wenn das Wastegate im Lader festhängt).
Öltemperatur- und Öldruckanzeige wüde ich auch empfehlen.
Außerdem würde ich empfehlen, vor Inbetriebnahme die Ladeluftleitungen zwischen Lader und Saugbrücke mal abzudrücken, um Undihtigkeiten auszuschließen. Sonst verlierst du Laderdruck, ohne es zu merken, obwohl der Lader alles gibt und evtl. beschädigt wird.

Zur Einstellung: Der Temperaturunterschied hat keinen Einfluss auf den Ladedruck, der Druck in dem System gleicht sich immer aus. Der Unterschied ist nur, daß bei gleichem Druck aber niedrigeren Temperaturen eine größere Luftmenge in den Zylinder gedrückt wird. Da die ESP das nicht fesstellen kann, muß man ihre LDA fetter einstellen. Ladedruck verlierst du durch den LLK nur dynamisch, d.h. durch den Strömungswiderstand der Leitungen und des LLK selber tut sich der Lader schwerer, die Luft so schnell nachzuliefern. Außerdem verschlechtert sich dein Ansprechverhalten, da ja zwischen Saugbrücke und Lader ein viel größeres Luftvolumen sitzt, was verdictet werden muß, bevor der Ladedruck merklich ansteigt. D.h. beim Beschleunigen wirst du u.U. ein trägeres Verhalten haben als ohne LLK.

Zur Einstellung: Der 122Ps-Motor im Volvo arbeitet mit 1 bar Ladedruck, in Verbindung mit dem grßen Lader. Ich denke, das kann man ohne Gefahr für den Motor so fahren. Volvo war übrigens schlau genug, bei dem atarken MOtor den Öl-Wasser-Wärmetauscher rauszuschmeißen und stattdessen gleich einen Öl-Luft-Wärmetauscher einzusetzen. Vermutlich ist die ESP beim 122PS-Motor auch etwas anders, aber auch mit der LT-ESP sollte man schon zufriedenstellende Ergebnisse erreichen können.

Gruß Chris
(DV LLK 0,9 bar)



Antworten:


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten