Re: Frage an Chris und alleTurboexperten.
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Geschrieben von Robert aus Braunsbedra am 27. Januar 2009 20:20:33:
Als Antwort auf: Frage an Chris und alleTurboexperten. geschrieben von Jens und Heike am 27. Januar 2009 19:32:38:
Hallo Jens und Heike,
Als ebenfalls ergeiziger Bastler finde ich es Toll das du diesen Motor wieder zum Leben erwecken moechtest. Grundsaetzlich ist ein Turbo an einem Dieselmotor recht unkompliziert, d.h. es ist (bei nicht uebertrieben hohen Ladedruecken) nahezu unmoeglich den Motor zu killen. Stimmt das Gemisch nicht, dann Laeuft er eben nicht schneller oder er rust. Beim Benziner kann schnell mal ein Kolben durchbrennen. Beachtenswerte Punkte sind, vertraegt der Motor mechanisch die hoehere Leistung? und kann die stark erhoehte Waerme im Motor abgefuehrt werden?
Nun zur auslegung des Turbos. Wenn du an einen kleinen Motor einen uebertrieben grossen Turbo baust, dann wird (vereinfacht ausgedrueckt) der Abgasstrom erst bei Vollgas und Vollast ausreichen den Turbo zu drehen und Ladedruck zu erzeugen, dadurch muesste er nicht geregelt werden. Das ist natuerlich voellig unpraktikabel, im Fahrbetrieb moechtest du so frueh wie irgend moeglich, moeglichst den vollen Ladedruck um den Motor wirtschaftlich zu betreiben. Dies erreichst du nur mit einem entsprechend kleinem Turbo. Wenn du nun aber weiter beschleunigst, erhoest du natuerlich weiter die Abgasmenge, dadurch wuerde der Turbo ueberdrehen und sich totlaufen (der Turbo im Smart Diesel ist der kleinste Serienturbolader der Welt und seine nominaldrehzahl liegt bei 200.000 Umin). Der Trick ist nun die nicht benoetigte Abgasmenge am Turbo vorbeizuleiten, dies geschieht mit Hilfe des sogenannten "Wastegate" ein meistens ueber eine Druckdose betaetigtes Ventil. Dies kann im Turbo integriert sein, oder extern im Kruemmer verbaut sein. Solltest du den Motor am laufen haben, dann wuerde ich bei einem Ueberdruck von 0,5 - 0,6 Bar in der Ansaugbruecke aufhoeren, sollte bei diesem Druck, drehzahlmaessig noch Luft sein, dann benoetigst du ein externes Wastegateventil um den Turbo am Leben zu lassen. Und nicht vergessen, am Turboeingang wenigstens so eine Luftfilterpatrone verdueddeln (wenn der richtig auf Drehzahl ist, kann schnell mal was drin sein was nicht reingehoert).
Wegen dem Turbo selbst, die Gewichte der Turbinenraeder sind im vergleich zum Wellendurchmesser so gering, das da keine Durchbiegungsprobleme bestehen. Allerdings wirst du den Turbo zerlegen muessen und das Laufzeug und die Huedrolager vom alten Oel befreien. Da dein Lader vermutlich nicht Kugelgelagert ist, muss ein sauberer und permanenter Druckoelstrom sichergestellt sein, denn du kannst dir ja sicher vorstellen was passiert wenn die Laufzeugwelle bei 100.000Umin die Lagerbuchse beruehrt.
Also, lass drehen den Motor und sag bescheid.Tschuess Robert
>Hallo
>Da ich kein gelernter KFZ-Mechaniker bin, und bisher eigenlich nur mit Saugdieselmotoren bzw. standart Benzinmotoren zu tun hatte, hier mal eine Frage zum Turbolader.
>Und zwar habe ich hier einen Saugdieselmotor (Prototyp aus den 80ern) stehen, an dem ein Turbolader angebaut wurde.
>Leider ist der Motor samt Turbolader nicht in dem Zustand, wo man Ihn einfach anlassen und laufen lassen kann.
>Der Tubolader hat zwar alle benötigten Ölleitungen bekommen, aber keine Möglichkeit zum Regeln.
>Also er würde nur durch die unterschiedliche Abgasmenge regeln.
>Es ist mir zwar klar das es soetwas bei Motoren gibt, die ständig mit ein und der selben Drehzahl laufen.
>Aber wie ist das bei normalen Motoren, ist der Turbolader so überhaubt Sinnvoll?
>Was hätte man für Möglichkeiten den Turbolader zu Regeln, oder sollte man besser den Turbolader abbauen und den Motor normal betreiben?
>Im Moment gehe ich zwar davon aus, das der Turbolader sicher nicht mehr einsatzbereit ist, da durch die lange Standzeit sicher der Rundlauf nicht mehr gewährleistet ist.
>Aber als Bastler möchte man das Teil ja gerne wieder zum Leben erwecken:-))
>MfG Jens
- Re: Frage an Chris und alleTurboexperten. Jens und Heike 27.01.2009 21:09 (0)
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