Der hoffnungsvolle Schrauber (Eine Geschichte aus dem Leben)


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Geschrieben von Harry am 26. Oktober 2000 20:46:38:

Ende September ergab sich für mich die Gelegenheit günstig einen LT28 Hochdach-Kasten, Baujahr 1990 mit relativ hoher Laufleistung (805tkm) zu kaufen. Das Fahrzeug war im Expreßdienst eingesetzt, gepflegter Zustand, keine Rost, ein paar Kratzer, die Wartungsprotokolle sind auf 22 Seiten ausgedruckt vorhanden, danach hat die erste Maschine 707tkm (ist das möglich?) gehalten, also war der jetzige Motor gerade 1ootkm alt, das Getriebe, die Hinterachse waren ebenfalls ersetzt. Sofort gekauft und in den folgenden 5 Tagen fast "rund-um-die-Uhr" zum WoMo für 2 Personen ausgebaut. Auflastung, TÜV und Umschreibung: alles null-problemo. Einen kleinen Haken hatte die Sache aber: ein unregelmäßiges Klackern unter dem Ventildeckel. Der Stößel der Vakuumpumpe hat auf der NW ein wenig gefressen. Erst mal nicht beachten und frisch umgemeldet ab in den Urlaub -das erste Mal im WoMo! 2.000 km - alles super alles spitze. Wohlbehalten und zufrieden nach Haus zurück gekehrt stellt sich dem Laien die Frage: Kann man sich den evtl. Schaden mal vorsichtig anschauen? Na klar, ist doch kein Problem! Nusskasten 'raus, Motorabdeckung das Gleiche und den Ventildeckel abgeschraubt, Hupps da ist ja wirklich auf der NW was zusehen, ob das wohl ganz herum so aussieht, ma kucken, also Lagerschalen der NW gelöst und 'rausgenommen (Welche war jetzt Mitte links und welche war rechts?) wird schon wieder passen- nun aber erstmal die Nockenwelle drehen um den vollständigen Fraß zu ergründen, nichts leichter als das- 19er Nuß auf das Stirnrad und ganz vorsichtig drehen, es darf ja schließlich nichts kaputt gehen. Jetzt kommt langsam der Moment wo der ahnungslose Anfänger feststellt, daß seine Fähigkeiten auf's höchste überfordert sind, also Rückwärtsgang und alles wieder zusammen geschraubt- wie war das noch mit den Lagerschalen?- nach einiger Zeit waren alle Teile verbaut -keine Schrauben über- der Motor wurde gestartet und oh Wunder er lief, aber leider wie ein Eimer Sülze. Jetzt erstmal Feierabend und am nächsten Morgen diverse Auskünfte eingeholt, aha! Diagnose: Zahnriemen um einen Zahn verrutscht! WP lösen um den Zahnriemen zu verschieben? Lieber nicht, nachher vielleicht undicht, lieber mit den Fingern mm für mm 'runtergefummelt und korrigiert wieder drauf! Motorstart! Jippi, das Teil schnurrt wie ein Uhrwerk! Jetzt aber 'ne schöne Probefahrt und allen Beratern fein Danke sagen. Super, nach knapp 2 km war die Fahrt und gute Laune jäh zu Ende. Ohne Tuning nun 4 obenliegende Nockwenwellen und gerissenen Zahnriemen, abgeschleppt ging's nach Haus und damit ist die Geschichte im Augenblick aus.





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