Felgen 16''

Definition von Felgenmaßen:


Ab.1: Felgendefinition

Eine Felge wird wie folgt angegeben (siehe Ab.1):
Felgenbreite Kennbuchstabe des Horns x Felgengroesse x Einpresstiefe
mit
Anzahl(Schrauben) x Lochkreis
manchmal gibt man auch den Narbendurchmesser an anstelle der Einpresstiefe:
Felgenbreite Kennbuchstabe des Horns x Felgengroesse x Narbendurchmesser ET:Einpresstiefe

Maße der 14‘‘ VW Originalfelge:

6Jx14x96 5×160 ET:51 mit Kugelmutteraufnahme R14

Was ist von VW zugelassen?

die LT40a, 40, 45, 50 und 55 dürfen sogar 16‘‘ Raeder fahren mit
195 R 16 C 8PR (LT 40a, 40, 45, 50)
und
195 R 16 C 8PR als auch 205/75 R 16 C 8PR (LT 55)

Reifenpositionen im Radkasten:

Unterschiedlich breite Reifen in Kombination mit unterschiedlichen Felgen (ET Maßen),
führen zu sehr unterschiedlichen Positionen der Reifen im Radkasten.

Um dieses zu verdeutlichen ist in Tabelle 1 die äußere Reifenposition (X-out) als auch die innere Reifenposition (X-in) angegeben.
Der Koordinatenursprung „0“ ist hier so gewählt, dass dieser genau mit der Oberfläche der Bremstrommel oder eben der Vorderradaufnahme zusammenfällt.


Tab.1: Reifenpositionen für unterschiedliche Reifengrößen und Felgen mit unterschiedlichen ETs. X-out beschreibt die äußere Reifenposition, wohingegen X-in die innere Reifenposition angibt.

Die grünen Positionen (1 bis 4) sind Kombinationen, die vom TÜV/VW zugelassen sind.
Es gibt nun einige 16‘‘ Ford Transit Felgen, die (mit mehr oder weniger Anpassungen) auf den LT montiert werden können, siehe auch weiter unten.

Die standard Transit Stahlfelge hat eine ET von 56 mm.
Harmless in Holland fährt diese ohne weitere Probleme mit 205/75er Reifen.
Betrachtet man sich die Maße, dann sieht man, dass dieser Reifen gar nicht so weit nach draußen steht, nach innen allerdings den höchsten zugelassen Wert (von 158,5 mm) erreicht.

Man sollte hierbei berücksichtigen, dass der 205/75R16 Reifen natürlich einen viel größeren Radius hat, als der 215R14 Reifen!
In anderen Worten: obwohl beide Reifen dieselben inneren Positionen haben, ist der Platz im Radkasten für den 205R16 deutlich kleiner, da beim Lenkeinschlag mit demselben Winkel der größere Reifen durch den längeren Hebel weiter nach innen kommt!!!
Diesen Effekt werde ich im weiteren vernachlässigen!

Nun könnte man sich sogar noch „215-er“ montieren - siehe die blauen Werte in Tab.1.
Es fällt jedoch dann auf, dass der Reifen viel weiter nach innen kommt - was meiner Meinung nach abzuraten ist!
Im Moment fahre ich als Test die standard Transit Stahlfelge mit 205/65R16 Reifen - allerdings nur auf der Hinterachse!
Mein Ziel ist es einen sehr guten Winterreifen (Haftung auch auf Gras) mit einem extrem geringen Rollwiederstand zu montieren:
Kleber Transalp2 205/75R16 Winter (Verbrauch: C)…und nur ca. 88 Euro

Betrachtet man sich nun noch die Zeilen (8) und (9) in Tab.1, dann fällt auf, dass die Transit Alu Felgen (8) (z.B. Fox Viper Antraciet Donker ET50) weit unter den extremen Grenzwerten liegt, auch wenn man diese dann mit 205er Reifen fährt.
Wählt man die Transit Custom Stahlfelge mit konischer Radmutteraufhängung, dann sieht man, dass der Reifen 4mm weiter nach innen steht, als der von VW maximale zugelassener Wert.
Dieses muss kein Problem sein, kann aber…

16‘‘ Transit Stahlfelgen unter dem LT?

Es gibt einige Ford Transits (2.4 D – Baujahr zwischen 2000 und 2006), die die folgenden Felgen drunter hatten:
5,5J x 16 x 65 ET56 mit 5 x 160
(siehe auch die Felgendefinition in Ab.1)

Bei uns in Holland (kein TÜV) fährt der LT35 von „Harmless“ auf diesen Ford Transit Felgen mit 205/75 Reifen
Vielen Dank „Harmless“ fuer Deine Info!


Ab.2: Vergleich: 14’’ mit 185R14 und 16’’ mit 205/65R16

Abbildung 2 zeigt den wahren Vergleich zwischen der VW 14‘‘ und der Transit 16‘‘ Felge.
Jedoch kann man nicht mal so die Transit Felge montieren!
Der Grund ist, dass die Transits die Felge mit Flachbettmuttern fahren und die LTs Kugelmuttern haben. Der deutliche Vorteil der Kugelmuttern ist die automatische Selbstzentrierung des Rades beim Anziehen der Muttern!
Weiterhin haben die LT's M14 Schrauben, wohingegen die Löcher in der Transitfelge 16mm im Durchmesser sind, was die Zentrierung nicht gerade einfacher macht…
Und trotzdem kann man die Felgen montieren und fahren…wenn man

1) die Aufnahme der Felgenlöcher verändert/aufbohrt mit
a. einer diamantbeschichteten Kugel mit Durchmesser 28mm (Aliexpress ca. 14 Euro) – dann passen die original VW Muttern, siehe Ab.3
b. konisch 60 Grad aufbohrt und dementsprechende neue Muttern kauft M14x1.5, siehe Ab.3

2) Flachbettmuttern kauft und dann
a. Limesringe benutzt, wofür man wieder an der Felge bohren muss
b. die Felge so gut wie möglich zentriert montiert – dieses wird bei den Transits auch so gemacht (man probiert die Felge genau so zu positionieren, dass die Muttern wieder genau in den Gegenabdruck der Felge zurecht kommen. Dieses hält, da die Reibungskräfte bei 200Nm so groß sind, dass die Felge weiterhin nicht unterstützt werden muss, wie z.B. durch einen Nabenring.)
c. den Trick von den LKWs benutzt: da werden Felgen oft mit Hülsen montiert, die man wieder abzieht. Wenn eine Felge z.B. 6 Muttern hat, kann man auf jede zweite Schraube eine passgeformte Hülse schieben, die das Rad zentriert. Man schraubt die anderen 3 Muttern an, entfernt die Hülsen und schraubt dann noch die 3 Fehlenden an. Einige von diesen Hülsen haben sogar einen „Griff“ womit man die Hülse wieder einfach abziehen kann.

Aufbohren der Felgenlöcher:
Beim Aufbohren der Felgenlöcher ist sehr wichtig, dass man nicht „durchbohrt“ (siehe Ab. 3a),
da ansonsten keine Druckkräfte durch die Muttern mehr auf die Felge ausgeübt werden können!!!
Abbildung 3a zeigt die 6mm dicke Transitfelge mit ihren 16 mm Löchern und den Lochanpassungen mit R=14 mm für die VW Kugelmuttern als auch die 60 Grad konische Anpassung für F-Muttern.

Ab.3: Lochanpassung: (a) durch die komplette Felge und (b) mit einem Steg von 1 mm.

Berücksichtigt man nun das Elastizitätsmodul der Felgen, welches die Verformung bestimmt, kommt man relativ schnell zu der Einsicht, dass man einen Steg von ca. 1mm am Innenrand der Felge stehen lassen will, siehe Ab. 3b.
Weiterhin fällt auf, dass eine Kugellochanpassung höhere Andruckkräfte ausüben kann als die konische Anpassung, da Letztere durch die Winkel der Oberfläche eher wie ein „Morse Taper“ arbeitet mit höheren seitlichen Kräften (die das Loch auseinander drücken).

Bemerkung:

echte Morse Taper haben bei diesen Materialien eher Winkel von ca. 10 Grad…
Dieses spiegelt sich auch am Durchmesser des Loches an der Außenseite wieder:
24.9 mm (Kugel) vs. 21.8 mm (Kegel).
Kegel ist also zu bevorzugen.

Meine Testlösung
Aufgrund obiger Informationen habe ich (zum Testen) einen ganz anderen Weg gewählt und der funktioniert prima!
Ich habe mir für 3 Euro ein VA Rohr gekauft mit Innendurchmesser 14mm und Außendurchmesser 16 mm, siehe Ab. 4b.
Im Grunde genommen habe ich hiermit also gar kein Spiel, was nicht wahr ist, da eine M14 Schraube ein klein bisschen kleiner ist als 14 mm.
Da nun die Transitfelge 6 mm dick ist, habe ich Stückchen von 5 mm abgeschnitten (aufpassen, dass das Rohr hierbei nicht zu viel verformt ! - ansonsten mit Hammer wieder rund „klopfen“), siehe Ab. 4a und 4b. Hierdurch können „meine Hülsen“ während/nach Montage einfach in den Felgen bleiben, bei der Benutzung van Flachbettmuttern!!!
Montage: erst die Felgen so auf die Schrauben hängen, dann eine Hülse nehmen und diese über die Schraube in das Loch der Felge bringen. Dieses geht ohne viel Kraft ganz einfach, wenn man die Flachbettmutter mit der Hand anzieht.
Rad drehen (oder etwas unter legen) und so – über Kreuz – alle Hülsen/Muttern anbringen.


Ab.4: 16'' Transit Stahlfelgen unter dem LT: a) selbstgemachte Hülsen, b) das VA Rohr in einem Felgenloch und c) die montierten Felgen.

Im Grunde genommen gefällt mir dieses sehr gut, außer der Geschichte mit den Hülsen…vor Allem beim Raeder Wechseln …
Also war ich am Nachdenken die Felgenlöcher anzupassen um Kugel- oder Kegelmuttern fahren zu können.
Nach dem Aufbohren der Löcher, sollte man aber die Felge erneut Sandstrahlen und Pudercoaten um das Rosten zu verhindern.
Auch hat eine meiner Transitfelgen so viel Rost, dass dieses doch ratsam gewesen wäre.
Mit ca. 60 Euro pro Felge und noch zwei weiteren Felgen macht dieses ca. 300 bis 350 Euro.
Aber glücklicherweise habe ich im letzten Moment noch etwas anders, sehr interessantes gefunden…

16‘‘ Transit/Tourneo Custom Felgen

Diese haben die folgenden Maße:
6.5J x 16 x 65.1 ET60 5×160 mit konischen Löchern (Type F)
Beinahe Perfekt!!!
…und diese kosten nur ca. 48 Euro neu!!!
zu finden unter z.B.
Kronprinz FO616009 oder Alcar 9118


Ab.5: Stahlfelge: Kronprinz FO616009

….wäre da nicht die Reifengröße, die ich gerne fahren will…
mit den 205-ern bin ich 4 mm zu weit nach Innen, siehe Tab.1 – Zeile (9).
(Nachtrag: wahrscheinlich würde ich dieses nun anraten. Wenn es dann auf der Innenseite kein Problem gibt, braucht man auf der Außenseite wahrscheinlich den Kotflügel nicht umbördeln.)
mit 195-ern auf dieser Felge ist es gar kein Problem, siehe Tab.1 – Zeile (10).
(dann war da auf einmal die ideale Lösung…

Alu's 16‘‘ für den Transit Custom

Anstelle der 300 bis 350 Euro zum Aufbereiten der Stahlfelgen,
oder den 200 Euro für Felgen mit ET60, habe ich Alu’s gefunden:
6.5J x 16 x 89.1 ET50 5×160 mit konischen Löchern (Type F) UND einem Tragvermögen von 950kg!!!
Fox Viper Antraciet Dunkel, siehe Ab.4…
…und 4 Felgen kosten nur 410 Euro!!!


Ab.4: Fox Viper Antraciet Dunkel


Ab.5: Das Ergebnis…leider doch noch ein kleines Problem…

So…in Ab.5 sieht man nun das Ergebnis!
Leider gibt es doch noch ein kleines Problem:
Die Freiheit an den vorderen Rädern ist etwas an der kleinen Seite :-\!
⇒ ich werde den unteren Rand umbördeln…

Weitere Ergebnisse:

Vorteile:
- der LT ist viel, VIEL leiser!
- der Verbrauch ist weniger (update folgt)
- die Endgeschwindigkeit ist höher
- die Gänge stimmen besser
- die Bodenfreiheit ist signifikant grösser geworden
- die höheren Reifen, federn besser ⇒ mehr Komfort

Nachteile:
- die Beschleunigung hat nachgelassen
- das Lenken ist schwerer
- man muss stärker auf die Bremse treten (durch das größere Drehmoment der Reifen), um denselben Bremseffekt zu erzeugen

Umbördeln des vorderen Kotflügels:

Das Umbördeln habe ich mit einer alten Lenkstange von einem Fahrrad gemacht, die den Lenker selber aufnimmt/hält.
Hierzu habe ich den Reifen des LTs ein paar Grad nach Innen gelenkt, die Lenkstange über den Reifen aufliegen lassen (Druck = Kraft/Oberfläche) und dann gegen den Innenrand des Kotflügels gedrückt…natürlich so, wie man Umbördelt oder eben Metall kalt verformt! Abbildung 6 zeigt das Resultat.


Ab.6: Umbördeln des vorderen Kotflügels: (a) vor der Anpassung und (b) nach dem Umbördeln. Glücklicherweise nimmt die Freiheit durch den spezialen ET-Wert der Felge zu, wenn man ( c) nach Innen lenkt als auch (d) nach Außen!

Geschwindigkeit und Verbrauch:

Abbildung 7 zeigt die Veränderung in der Übersetzung, gemessen mit einem speziellen GPS, der zugelassen ist für Geschwindigkeitsregatten im Segel und Windsurfbereich….und dadurch extrem genau ist.
Diese Messung zeigt, dass die Übersetzung mit 10.5% grösser geworden ist,
obwohl man rechnerisch nur 9.5% erwartet!!!8-O

Der Grund hierfür sollte an der Art und Weise der Messung liegen:
Die Messung auf den 185/80R14 Reifen ist durchgeführt worden mit komplett abgefahrenen Profil.
Mal schauen, ob dieses auch so ist?
Wenn ich das Profil des 185er Reifens nur 3 mm abgefahren ist, ergibt sich ein theoretischer Wert von 10.6% Erhöhung in der Übersetzung – nicht schlecht, oder…LOL
(Reifenluftdrücke spielen hier natürlich auch noch eine Rolle…)


Ab.7: GPS Vergleich der Geschwindigkeiten: (a) mir den alten 185/80R14 und (b) mit den neuen 205/75R16 Reifen.

Hier finden regelmäßige Updates statt…bis dass der Beitrag komplett ist…
…und dieses betrifft jetzt dann nur noch den Verbrauch…


Marcel(NL), 8:13, 15 September 2016 UTC




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start/wichtige_daten/daten_felgen_16.txt · Zuletzt geändert: 2016/10/13 09:55 von marcelr