absolut feste Radmuttern/-bolzen lösen, Radmontage

Eigentlich ungewöhnlich, denn sie sollten selbst mit einem „längenverstellbaren (normal max. ca. 50 cm Rohr aus dem Baumarkt)“ abzuschrauben sein.

Radbolzen erneuern

WESENTLICH ist dabei, dass man eine „GUTE“ Nuss (Qualitätswerkzeug) zur Verfügung hat.

Bilderstrecke (von Frieder H.)

Frieder H. Frieder H.

Frieder H. Frieder H.

Frieder H. Frieder H.

Frieder H. Frieder H.

Frieder H.


Geht das nicht, bleiben nur nachfolgende Möglichkeiten


Gang zum LKW-Reifenhändler;

er hat das Beste Werkzeug dazu; wenn es da auch nicht klappt,


AUSBOHREN

angefangen mit 4 mm und je nach Mittigkeit des Loches, weitergehend bis 13 mm;

das ist sehr arbeitsintensiv und selbst bei Qualitätsbohrern brauch man „einige“ davon!!


FLEXEN

Erst mit einer dünnen Trennscheibe so viel wie möglich von der Mutter (samt Bolzen) weg flexen, ohne in die Felge zu kommen, dann die restlichen 5…10mm Gewinde sorgfältig ausbohren, bis die Überreste der Mutter raus fallen


Mutter-Aufschweiß-Methode

Damit wurde schon so manche Schraube und Mutter mit kaputtem Kopf entfernt, ohne umliegende Teile zu beschädigen.

Meist kann man sogar das Gegenstück vom Gewinde wieder verwenden.

Funktioniert immer besser, je dicker der Nenndurchmesser des Gewindes ist, weil man den Bolzen dann nicht so schnell abschert.


Sonstiges

Die Stehbolzen gibt's bei VW und auch anderswo zu kaufen, gleiches gilt für die Radmuttern.


Größen

-Der Bolzen (M14x1,5×51), verbaut im „normalen LT“ , hat die Teilenummer 281 501 627, kostet 4,90EUR/Stück netto

-Der Bolzen für (M18x1,5×70) für Zwillingsachsen und „4×4“ , hat die Teilenummer 291501627C


U. a. aus den Forumsbeiträgen von Chris, LTPIT, Uwe aus Hamm, Georg aus Denkendorf, Tiemo, Frank MTK; Danke!



Und nach diesen Tipps hat es „Metal Mike (Westerwald)“ , LT-Forum, am 30. November 2010 21:21:21: gemacht;


Auszug aus einer Erfolgsmeldung:

Als erstes versucht die Bolzen aufzubohren. Ging.., aber dauerte mir viel zu lang. Warum? Weil es draußen -4 Grad waren

Also Flex geholt, alle Bolzen kurz VOR der Felge mehrmals eingeschnitten und mit dem Hammer abgekloppt.

Und, siehe da, die Muttern kommen mit runter!!! Alle fünf so bearbeitet, Trommel runter, Bolzen weiter gekürzt und aus dem Kranz gekloppt, neue rein, mit Muttern „eingezogen“, Trommel drauf, WINTERRAD drauf, gefreut,


Radmontage

Radschrauben immer mit Drehmomentschlüssel anziehen

Einfetten Gewinde Radbolzen bei Radmontage

Das ist wirklich eine Glaubensfrage und hier muss jeder Selbermacher Verantwortung übernehmen. Den Festsitz der Räder nach Neumontage sollte man im Zweifel lieber einmal mehr als zu wenig prüfen, ist ja schnell gemacht.

Ich habe immer etwas Kupferpaste, kein Fett (!), im Gewinde und am Kegel/Kalotte der Bolzen, sowie auch an den Auflageflächen der Felge an der Trommel.

Fett soll schmieren und hat hier nichts verloren.

Kupfer- oder sonstige Paste trennen; dafür enthält sie Festkörper, die mit dem Gewindematerial inkompatibel sind und nicht zum Verschweißen neigen.


Radmuttern, Radbolzen anziehen

Ich ziehe über Kreuz in drei Stufen

-handfest

-mit dem Drehmomentschlüssel(Drehmo), bis das Moment merklich schneller ansteigt, auf Anzugsmoment von 200Nm (5-Loch) an, kontrolliere das nochmal sofort reihum mit dem Drehmo und dann

-nochmals nach einer Fahrt (Vorschrift ist nach 50km).

Einen Drehmo und Verlängerung und einer 19-er Nuss habe ich eigentlich immer mit; ohne den kann man auch den Wagenheber zuhause lassen. Die vergangenen 30 Jahre und vielen 100.000km, hatte ich noch nie Probleme mit sich lösenden Radbolzen oder Muttern.


Vorbehandlung der Gewinde, Anwendung von Kupferpaste

Auch ein trockenes und insbesondere ein angerostetes Gewinde kann ein falsches, zu hohes Drehmoment vortäuschen, indem das Betätigungsmoment durch die erhöhte Reibung erreicht wird, bevor die erforderliche Klemmkraft für die Felge erreicht ist.

Folge ist dann „Mikrogleitung“ der Felge, und dadurch wird die Selbsthemmung des Gewindes aufgehoben und das Rad löst sich.

Ich hab das selbst schon an anderen Autos gesehen; die Gewindebohrungen sind innen am Grund, wo die Schraube nicht mehr hinkommt, total verrostet, die Stirnflächen der Schraubengewinde ebenfalls, und der Rost geht meist auch noch etwas „um die Ecke rum“ in den tragenden Bereich, besonders am Vorderrad.

Da gehört dann, wenn schon nicht mit Paste gearbeitet wird, wenigstens das Muttergewinde nachgeschnitten und an der Schraube der Rost mit der Drahtbürste entfernt. Sonst klemmt die Verbindung schon verfrüht, wenn nur mal die etwas unterschiedlich langen Schrauben vertauscht werden und hält nicht auf Dauer.

Durch die Kupferpaste wird das Reibmoment im Moment des Anschraubens natürlich etwas herabgesetzt, denn auch sie enthält einen gewissen Fettanteil. Dadurch wird die Felge letztendlich mit einer höheren Klemmkraft als gefordert angepresst. Wenn man jedoch gewissenhaft mit dem Drehmo arbeitet, wird das nicht so viel sein, dass da Grenzen überschritten werden. Steht das Gewinde erst mal, wird die Kupferpaste sofort aus dem Spalt verdrängt und es wird Festkörperreibung, also der ganz normale Zustand erreicht. Nur rostet das Gewinde halt nicht an, weil Wasser- und Luftabschluss durch den Fettanteil vorliegt, und kann auch nicht reibverschweißen, weil die Festkörper das verhindern.


Ansetzen der Bolzen/Muttern mit Schlagschrauber

Was ich schon in Werkstätten beobachten konnte, dass zunächst die Bolzen und Muttern mit dem Schlagschrauber „angesetzt“ werden und dann mit dem Drehmo nur noch „nachgeknackt“ wird.

Das verhindert natürlich nicht, dass man mit dem Schlagschrauber bereits ein viel zu hohes Moment aufbringt und der Schlüssel zwar knackt, was aber keine Aussagekraft hat, wenn sich bis zum Knacken die Schraubverdindung nicht gedreht hat. Die Freude kommt dann bei einer Panne auf, oder wenn die Bremsen aufgrund von Verzug rattern. (Auszugsweise aus Forumsbeitrag von Tiemo am 22. Juni 2017 10:58:28: ) Das habe ich fast immer in den Reifen-'Fachwerkstätten' so gesehen. Meine Empfehlung: Zu Hause wieder lockern und anschließend wie beschrieben festziehen. (Ingolf aus B, 6/2017)


gerald 17:36, 19 July 2020 UTC




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