Re: Audi oder Porsche?


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Geschrieben von Chris am 16. Januar 2021 20:11:02:

Als Antwort auf: Re: Audi oder Porsche? geschrieben von Fliri_Stgt am 15. Januar 2021 17:19:56:

Servus Florian,

ja das ist so eine Sache mit den Motorenbaufirmen, ich hätte da gerne wenn dann alles aus einer Hand. Drum auch meine Auswahlkriterien dementsprechend. Und natürlich Google-Bewertungen, da kann viel schief laufen wenn sich jemand damit nicht auskennt ;-)

das ist sicher Ansichtssache. Ich persönlich vertraue eher jemandem, der seine Grenzen kennt und selbst entscheiden kann, welche Umfänge er selber gut machen kann und welche Aufgaben er an einen anderen Fachmann untervergibt, als jemandem, der von sich behauptet, daß er alles gut kann. Erfahrungsgemäß kann niemand alles gleich gut. Das gilt sowohl für Einzelpersonen, als auch für ganze Firmen. Ich hab "meinen" Motorenbauer anhand persönlicher Empfehlungen ausgewählt und mir auch erst mal angekuckt, bevor ich den Motorblock da gelassen habe. Am Ende ist es auch egal, an welche Teile der Motorenbauer selbst Hand anlegt und welche er jemand anderen machen lässt - er ist dir als Kunden ja immer verantwortlich für das Gesamtergebnis und muss sich Partner suchen, die seinen Qualitätsansprüchen genügen.

Dichtigkeitsprüfung ist aufwändig und kann man sich bei den Blöcken meiner Meinung nach sparen. Für Bohren, Hohnen und planen zahlt man normalerweise 400-450,- für einen Vierzylinder.
Die reine Dichtheitsprüfung kostet bei denen 120€, ich finde das in Ordnung. Und auch angebracht, da ich wirklich keine Ahnung von der Vorgeschichte des Blockes habe. Hier im Forum hab ich auch schon von gerissenen Blöcken beim CH gelesen, also bin ich da lieber etwas vorsichtig...

Schaden wird's nicht. Ist mir neu, daß CH-Blöcke reißen, habe aber auch nie darauf geachtet.

Kurbelwelle schleifen ist aufwändig und sehr teuer, das macht normalerweise niemand, weil es genug gebrauchte Kurbelwellen gibt. Zumal man dann ja das Problem hat, daß man Pleuel- und Hauptlagerschalen mit Übermaß benötigt - wenn man die nicht mehr bekommt, hat sich auch die Überarbeitung der Kurbelwelle erledigt.
Dieser Punkt fällt auch unter die unbekannte Vorgeschichte des Ganzen. Klar war der Kolben fest, gravierende Schäden hat es nicht hinterlassen. Trotzdem bleibt eine bestimmte Ungewissheit. Die Welle wird auch nicht einfach gedankenlos runter geschlissen, sondern vorher auf Schlag, Rundheit usw. geprüft. Ich denke auch nicht das die krumm ist, dafür ist der Schaden zu klein...

Ich denke die Vermessung kann man sich getrost sparen, so lange nicht ein Pleuel krumm ist oder Schlimmeres. Wenn der Motor keinen Lagerschaden hatte, braucht man auch nicht nachschleifen. Das Geld kann man sich m.E. an der Stelle sparen.

Wenn du z.B. einen gebrauchten Block bekommst, der noch im Maß ist, wird da lediglich der Schliff nachgehont und ggf. ein mal drüber geplant - das kostet dann nur einen Bruchteil vom Aufbohren, und man muss keine Übermaßkolben suchen sondern kann sich gute gebrauchte Standardmaßkolben herrichten.
Ja das mit den gebrauchten Sachen ist halt immer so ein Ding. Die CH-Motoren sind langsam über 40 Jahre alt, wurden mal mehr mal weniger gepflegt und meistens Vollgas betrieben. Klar die sind massiv gebaut und nicht überzüchtet, aber auf sowas will ich mich irgendwie einfach nicht verlassen. Zum Beispiel hat mir eine Anfangs noch gute Lichtmaschine dieses Jahr eine recht hohe Werkstattrechnung im Ausland beschert. Soviel dazu...


Was ist der Unterschied zwischen deinem gebrauchten Block und einem anderen gebrauchten Block? Beide kannst du auf Dichtigkeit prüfen lassen. Aber wenn du einen findest mit maßhaltigen Zylindern und guten Kolben, sparst du dir viel Geld und bekommst trotzdem einen neuwertigen Motor. Alter an sich ist kein Problem für das Material. Einzelne Überlasten dagegen schon. Das weiß man aber ja nie.

Was genau war mit der Lichtmaschine nicht in Ordnung? Die Bosch-Lichtmaschinen im LT sind grundsätzlich unverwüstlich, beinhalten aber Verschleißteile, die man in größeren Abständen mal kontrollieren und ggf. austauschen muss. Dazu gehören die beiden Kugellager, der Schleifring und die Kohlebürsten. Ich überhole LiMas regelmäßig. Bis auf die genannten Verschleißteile war noch nie was kaputt. Es sei denn, eine ist mal runtergefallen oder sonstwie mechanisch mishandelt worden. Das sieht man aber auf den ersten Blick.

230,- für einen nachgebauten Kolben? Ok, das ist zumindest mal eine Hausnummer. Wenn man die Kosten für Aufbohren und nachgefertigte Kolben zusammenrechnet, kann man mehrere gebrauchte Blöcke mit Kolben dafür kaufen.
Ja das ist auch der grösste einzelne Kostenpunkt an der Sache. Ich versuche den mal zu umgehen. Aber wie gesagt noch keine Ahnung woher der Preis kommt, muss es noch hinterfragen.

Ich habe bei der Suche nach den Kolben sowohl Pleuel- als auch Hauptlager für den Motor gefunden. Wenn ich mich nicht ganz täusche, war es bei autodoc.
Bitte Vorsicht mit Autodoc! Da habe ich auch als erstes geschaut. Nur wenn da Teile aufgeführt sind heisst es noch Garnichts. Habe früher oft dort angerufen, sobald etwas auf "gelb" steht gibt es schon Probleme. Wenn ein Teil mit "rot" markiert ist, kann man die Bestellung über diese Firma meiner Meinung nach komplett vergessen. Warum die sowas noch aufführen, keine Ahnung. Und ja, Pleuellager finde ich noch. Aber Hauptlager - keine Chance. Mal sehen was es bei Porsche gibt...

Ich habe wenig Erfahrung mit Autodoc und kaufe lieber woanders, weil der Service dort eher bescheiden ist. Sie haben allerdings eine sehr große Auswahl, die andere nicht haben. Bislang habe ich noch alles bekommen, was dort als lieferbar beschrieben war. Nicht erhältliche Produkte sind dort ja extra gekennzeichnet. Wenn du mit denen andere Erfahrungen gemacht hast, ist das gut zu wissen, danke.

Gruß Chris



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