Re: Zu niedriger Öldruck LT 28 Baujahr 93 Turbodiesel - brauche dringend Hilfe


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten


Geschrieben von AndiHH am 02. Dezember 2020 18:27:27:

Als Antwort auf: Re: Zu niedriger Öldruck LT 28 Baujahr 93 Turbodiesel - brauche dringend Hilfe geschrieben von Chris am 02. Dezember 2020 15:47:44:

Servus Andi,
die Werte sind mir bekannt. Aber warum gibt es denn dann die Warnleuchte und den Öldruckschalter, wenn die erst auslösen, wenn es evtl schon zu spät ist?
nun, daß sich die Öldrucklampen früherer Motoren genau so verhalten, ist ja keine Neuigkeit. Dieser Niederdruck-Öldruckschalter überwacht den Öldruck im Standgas. Ob der Öldruck bei höheren Drehzahlen für ordentliche Schmierung ausreicht, lässt sich damit nicht sagen. Man kann ja auch noch fahren, aber je länger man mit niedrigem Öldruckniveau fährt, desto höher die Schäden an den Lagern. Wenn während der Fahrt die Lampe angeht, ist es viel zu spät - das ist aber wie gesagt nichts Neues.
Theoretisch müsste man ja sonst alle 100 km den Öldruck testen, wenn man sich auf den Schalter nicht verlassen kann.
Ab einer gewissen Laufleistung der Ölpumpe ist dieser Gedanke nicht so abwegig. Für solche Zwecke kann man sich ein Öldruckinstrument einbauen. Die originalen Ölpumpen halten sehr lange, aber nicht ewig.
Dass sie die Thermex Pumpe drin hat, hat sie glaube ich gar nicht geschrieben. Natürlich ist das ein Risiko, denn irgend eine Nachbaupumpe wird sie wahrscheinlich drin haben.
Hat ja keiner gesagt. Das mit der Thermex war ein Prüfauftrag. Und Nachbaupumpe an sich ist erst mal nichts Schlechtes.
Sie muss ja sowieso in eine andere Werkstatt fahren um den Öldruck messen zu lassen. Der ADAC wird sie nicht von Werkstatt zu Werkstatt transportieren.
Also, muss sie auch eh noch fahren.
Nein, muss sie nicht. Sie kann den Wagen auch heimschleppen lassen. Je länger mit zu niedrigem Öldruck gefahren wird, desto größer die Folgeschäden. Lagerschalen lassen sich gut tauschen. Eine defekte Kurbelwelle wird da schon eher zum Problem. Und defekte Nockenwellenlager bedeuten einen neuen Zylinderkopf.
Wenn sie in Deutschland wäre, sollte sie das auch sofort machen lassen. Aber sie ist ja gerade nicht in einer idealen Situation, denn
die Frage ist ja auch, ob ihr da unten überhaupt geholfen werden kann oder ob der Versuch einer Reperatur dort in einer Vollkatastrophe endet.
Richtig. Deshalb die Option Rücktransport. Niemand muss mit einer defekten Ölpumpe weiterfahren, so lange es nicht um Leib und Leben geht. Was die ADAC-Bedingungen angeht, hast du vollkommen recht. Da muss man denen eben glaubhaft machen, daß der Schaden sich in Grenzen hält und der Fahrzeugwert hoch genug ist. Da lohnt sich eine gewisse Hartnäckigkeit.
Wenn überhaupt wird ihr dort auch nur eine Wald und Wiesenpumpe eingebaut. Eine vernünftige gebrauchte Originalpumpe wird sie da wahrscheinlich nicht bekommen.
Und wenn ja, weiß man ja erst dass die in Ordnung ist, wenn alles wieder zusammen gebaut wurde.
Das ist ja egal. Was ist denn eine "vernünftige" gebrauchte Originalpumpe, und wie lange hält die noch? Ich habe gerade genau den Fall, daß eine gebrauchte Originalpumpe den Dienst versagt. Beim Aufbau des Motors war der Öldruck einwandfrei. Jetzt nach etwa 5tkm ist der Öldruck weg. Ich werde es jetzt auch mit einer Nachbaupumpe probieren. Habe Febi bestellt, erfahrungsgemöß ist Laso im Karton und die scheinen bislang ganz gut zu halten.
Wenn ich irgendwo im nirgendwo mit dem Problem sitzen würde, würde ich versuchen nach Deutschland zu fahren solange die Leuchte kurze Zeit nach dem Starten aus geht oder den Bus zurück transportieren zu lassen. Dafür braucht sie aber auch eine Werkstatt, die dem ADAC sagt, dass man das dort nicht innerhalb von drei Tagen machen kann und dass ihr LT vom Zustand durch die Reperatur kein wirtschaftlicher Totalschaden ist.
Das Fehlerbild was sie beschrieben hat sagt ja, dass die Pumpe momentan Probleme hat, am Anfang das Öl hoch zu ziehen aber dann arbeitet.
Versuchen kann man es. Wie weit man kommt, ist aber die Frage, und was dabei noch weiter kaputt geht. Daß die Ölpumpe das Öl überhaupt hochzieht, heißt noch lange nicht, daß ausreichend geschmiert wird. Aber das wurde ja schon geschrieben.
Andi, entschuldige bitte, wenn ich den Beitrag so zerpflücke. Ich möchte nur klar stellen, daß unter solchen Umständen "Lampe aus" noch lange nicht heißt, daß alles ok ist und man noch nach Hause kommt, und daß nicht unerhebliche Folgeschäden auftreten können. Das gilt besonders dann, wenn noch längere Wegstrecken zu bewältigen sind. Du siehst es anders und jeder muss es für sich entscheiden.
Gruß Chris

Moin Chris,
alles gut...toll, dass Du so ausführlich darauf eingehst. Dein Wissen und Deine Meinung weiß ich immer sehr zu schätzen!
Ich bin davon ausgegangen, dass die Ölkontollleuchte aus geht, wenn der Öldruck ausreicht, egal wie hoch die Drehzahl ist. Dachte der Öldruck geht mit der Drehzahl nach oben, wenn sich die Drehzahl erhöht, da sich ja dann die Pumpe auch schneller dreht und mehr fördert. Glaube, dass meine Pumpe selbst mit dem Verschleiß noch ausreichend gefördert hat, sobald sie mit Öl gefüllt war. Zu mal sie im Standgas einen ordentlichen Strahl Öl aus dem Loch vom Schalter gefeuert hat.
Aber klar, sicher wissen kann man das erst, wenn man den Druck gemessen hat.
Dass ich mit meiner Pumpe noch locker 5-6 tsd km rum gefahren bin, war mit Sicherheit leichtsinnig. Aber ich war schon überrascht, dass der Verschleiß an den Pleullagerschalen überschaubar war. Habe diese aber erneuert.
Ich habe es mit einer Pumpe von JP versucht. Ich wusste nicht, dass ich eine JP bekomme, da der Händler nicht geschrieben hat, welche er liefert.
Es war ein Desaster. Angefangen mit Karton schon mal aufgerissen, ging es weiter mit einer billigen schief eingepressten Umlenkrolle. Eine neue aus nem Contisatz konnte ich erst einsetzen nachdem ich das Aufnahmeloch nachgearbeitet hatte. Dann fiel mir auf, dass die Feder vom Überdruckventil länger und der Führungsstift der Verschlussschraube kürzer war als bei der originalen Pumpe. Also wahrscheinlich öffnet das Ventil so gar nicht bei 6,5 bar. Dann hatte die Pumpe ohne Öl drinnen recht viel Spiel. Egal, trotzdem eingebaut. Dann ließ sich der Motor nicht mehr von Hand drehen, weil die Pumpe ca 2-3mm dicker war als die originale und deshalb schon bei leicht angezogener Zentralschraube das Zahnrad auf die Pumpe gedrückt und blockiert hat. Als letztes stellte ich fest, das die vier Schraublöcher in der Pumpe nicht mit den Löchern der Ölwanne überein gestimmt haben. Auch wieder um 2-4 mm versetzt.
Darauf hin hab ich eine gebrauchte Originalpumpe die mit Öl drin kein feststellbares Spiel hatte gereinigt und geölt eingebaut. Ich wollte nicht noch eine Nachbaupumpe ausprobieren. Öldruck war wieder sofort da und bis jetzt alles gut. Übrigens die verschlissene Pumpe hatte auch geölt leicht feststellbares Spiel. Mit Spiel meine ich, wenn man bei geschlossener Pumpe das innere Zahnrad auf und ab bewegen kann.
Ob die Febi oder Laso Pumpe was taugt, interessiert mich wirklich sehr. Mit dem was ich mit der JP erlebt und was ich über die Thermex gehört habe, trau ich einer originalen mit überschaubarem Verschleiss definitiv mehr über den Weg.
Ich habe diverse Fotos gemacht. Vielleicht ist das auch mal was für`s WIKI.
Beste, Grüße
Andi



Antworten:


WWW.LT-FORUM.DE - Der Treff für LT-Fahrer und Wohnmobilisten