Re: Alt ist nicht unbedingt gut ;-)


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Geschrieben von Skoot am 25. Juni 2020 12:24:53:

Als Antwort auf: Re: Alt ist nicht unbedingt gut ;-) geschrieben von Jonathan PAUL am 25. Juni 2020 12:02:08:

Servus Jonathan,
ums Kennen geht es hier sicher nicht. Das sind ja keine großen wertvollen Geheimtips der alten Hasen, die das junge unerfahrene Volk heute nicht mehr kennt. Das sind Brachialmethoden aus der Not gebohren, die mal funktionieren, mal nicht. Natürlich ist es das naheliegendste, in eine der Bohrungen hinten am Schwung was reinzustecken, um den Motor zu blockieren. Das kann sogar beim ausgebauten Motor ohne Kupplungsglocke funktionieren. Kann, muss aber nicht. Denn die ganze Last geht dann über die Kurbelwelle, die sich dabei aufzieht - das macht es oft schwieriger, das Losbrechmoment der geklebten Schraube zu erreichen. Ich hatte das in der Vergangenheit auch schon probiert, mit unterschiedlichem Erfolg. Das ist seit langer Zeit passe, wenn man sich mal eben ein passendes Werkzeug braten kann, das immer funktioniert und wodurch man nicht mal eben die doppelte bis dreifache Last über die Kurbelwelle schickt, die der Motor maximal liefert im Betrieb.
Ganz ohne Überlegung war es sicherlich nicht, eigens ein Spezialwerkzeug zu konstruieren und noch dazu die sonst völlig unnötige Gegenhalternase am Lichtmaschinenhalter, um den Zahnriemenwechsel sauber ausführen zu können. Das Geld hätte man sich bei VW sicher gerne gespart, wenn es für sinnvoll erachtet worden wäre, hinten bloß einen Schraubenzieher in den Schwung zu stecken. Die auf neudeutsch "Aftersales"-Sparte des Automobilherstellers steigt dir normalerweise gehörig aufs Dach, wenn du ihnen bei neuen modellen mit neuen Spezialwerkzeugen für den Servicebereich ankommst, noch dazu für Standard-Wartungsarbeiten wie einen Zahnriemenwechsel.
Wenn jemand so ein Werkzeug mehrmals im Monat braucht, lohnt es sich locker und die Plagerei mit dem Schraubenzieher entfällt. Besonders bei ausgebauten Motoren, wo der Schraubenzieher dann mehr als einen halben Meter haben muss bzw. ein Rohr drüber braucht, damit man bei dem Drehmoment nicht das ganze Paket umschmeißt bzw. über das Schraubenzieherende versucht abzurollen.
Wer alle 7-8 Jahre seinen Zahnriemenwechsel selber macht, baut sich das Werkzeug aus Langeweile - oder leiht es sich einfach.
Und über Mitnehmen von dem Teil im Bordwerkzeug brauchen wir uns wohl nicht ernsthaft unterhalten - ist wohl eher die Ausnahme, daß jemand mehr als 70tkm am Stück verreist ;-)
Gruß Chris
Hallo Chris,
Bei jemand wie dir ist so ein Spezialwerkzeug wohl angebracht.
Jedoch wieviel Leute gibt es die dieses Ding wenn überhaupt 2x im Leben brauchen?
Und: Bei uns lag 70% des Pflichtspezialwerkzeugs unbenutzt im Schrank, 15% wurde missbraucht und 15% ordnungsgemäß eingesetzt.
Bei VW Werkstätten wird es nicht anders sein, nur das mit der fehlenden Kreativität der Mechaniker die Missbrauchsrate sinkt ergo dessen danm noch mehr Werkzeug herumliegt... Schade um das Material, denk ich mir immer...
LG
Jonathan
Jonathan, wenn Du unbedingt pfuschen willst ist es Dir ja freigestellt. Alle anderen sollten das Werkzeug nehmen (selbst gebaut, gekauft oder geliehen) oder eine Werkstatt aufsuchen, die sowas hat. Nur weil so eine russische Methode mal geklappt hat sollte man das nicht zur allgemeinen Vorgehensweise machen. Hatte kürzlich erst ne Diskussion mit einem der meinte man muss den Förderbeginn nach Zahnriemenwechsel nicht einstellen nur weil seine Karre zufällig auch so lief. Ich mach privat viel mit Vespa, Du glaubst gar nicht was man da für zerschraubte Motoren Motoren in die Finger bekommt nur weil jeder glaubt ein Zweitaktmotor kann ja mit Hammer und Wasserpumpenzange überholt werden.



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