Re: Gegenfrage: Kennt niemand alte Methoden?


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Geschrieben von Jonathan PAUL am 25. Juni 2020 07:04:19:

Als Antwort auf: Re: Gegenfrage: Kennt niemand alte Methoden? geschrieben von Tiemo am 25. Juni 2020 00:21:39:

Hallo Jonathan!
Auch ich will deine "Buschreparatur" nicht schlecht reden, aber ein ausgebrochener Zahn am Starterkranz oder ein plötzlich rausfliegender Schraubenzieher sind auch nicht das, was man unbedingt eine sichere Reparatur nennt. Allgemein wird davon abgeraten, die Kurbelwelle und auch die Verbindung zum Schwungrad mit dem hohen Moment, insbesondere beim Losbrechen, zu belasten. Ich kenne auch eine noch härtere Methode, um die Zentralschraube zu lösen, die auch schon mal bei irgendjemand funktioniert haben soll: Hebel mit der 27-er Nuss in den Schwingungsdämpfer, dann gut abstützen und mal kurz den Anlasser betätigen! Wenn halt was abrutscht, ist der Kühler hin oder es gibt Verletzte.
Ich wiege 87kg, mein Schlüssel war 50cm lang also hab ich mit dem Fuß mit voller Kraft gedrückt - waren dann bestimmt 42kg...
Ich habe auch schon mit bekanntem Körpergewicht und bekanntem Hebelarm das Anzugsmoment hergestellt, allerdings am ausgebauten Motor. Da konnte ich sicherstellen, dass die Kraft genau senkrecht am Hebelarmangreift und ich wirklich das ganze Körpergewicht eingesetzt habe, ohne noch mit Schwung zu wuchten. Wenn man da mit Unsicherheiten arbeitet, hat man hinterher beim Fahren jedesmal ein schlechtes Gefühl, wenn der Motor mal ein komisches Geräusch macht, ob sich da nicht vielleicht gerade die Verschraubung verabschiedet - ist ja schon oft genug vorgekommen...
Der Punkt ist: Einen Schraubenzieher kann man mitführen (der hilft auch anderswo, aber so einen Gegenhalter?
Und wie oft braucht man den?
Aber so ein Ding aus V4A oder CrV macht sich schon gut an der Wand, keine Frage - oder wie oft wechselt ihr den Riemen?
Alle paar Jahre wechselt man den normalerweise. Daher muss man das Werkzeug für eine ruhige, sichere Reparatur auch nicht mitführen, sondern kann es an der Wand hängen lassen. Dort frisst es kein Brot. Oder man leiht es sich, wenn man es braucht.
Also, das sind für mich jetzt nicht unbedingt Gründe, darauf zu verzichten. Auf Tricks wie deine komme ich zurück, wenn es im Urlaub aus irgendeinem Grund nötig sein sollte, die Verbindung zu lösen, man nichts mit hat und es keine Werkstatt gibt. Da lasse ich mir das gefallen, wenn es mir ein paar Tage Urlaub rettet. Und wenn ich wieder zuhause bin, mache ich die Verschraubung mit dem richtigen Werkzeug noch mal neu, so dass das Anzugsmoment auf jeden Fall stimmt.
Sorry, das war jetzt ein bisschen provokant...
Ja, ist schon klar. Wenn man sich gut auskennt und ein Gefühl für die Kräfte hat, kann man so einiges machen. Im Prinzip würde als Gegenhalter auch ein einfaches Flacheisen gehen, das an nur zwei Schrauben hält, wenn man diese gut anzieht. Aber besser und sicherer ist die Rundum-Variante, und das andere ist Pfusch. Pfusch ist ok, wenn es anders nicht geht und man nicht jammert, wenn es dann auch mal schief läuft und vor allem, wenn man damit niemand sonst in Gefahr bringt.
Ob man solche Dinge allerdings in einem Forum empfehlen sollte, wo auch unbedarfte Anfänger mitlesen, die sich vielleicht überschätzen, naja...
Gruß,
Tiemo

Hallo!

Weitere kurze Erklärung:
Letzter ZR Wechsel vor ca 50.000km
Zentralschraube mit 1/2Zoll Ratsche geöffnet (auch ca 50cm lang) war schon fest, aber keine 46kgm...

Jetzt mit 3/4 Zoll Ratsche angezogen.
Ich lag unterm Auto - und bekanntlicherweise gibt es Leute die auf einem Bein hüpfen können, was wesentlich mehr Kraft braucht als das eigene Körpergewicht zu heben... Habe mich an der Zugstrebe festgehalten falls das genehm ist... Und nach fest kommt lose, das muss man auch wissen.
Die Alunase am Motor vorne ist nicht viel stabiler als der Zahnkranz...

LG

Jonathan



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