Re: Kardanwelle reparatur...


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Geschrieben von ltpit(Peter) am 01. Juni 2020 19:23:07:

Als Antwort auf: Re: Kardanwelle reparatur... geschrieben von Chris am 01. Juni 2020 13:43:21:

Servus Jonathan,
Wie damals schon erwähnt habe ich das Gelenk beim Serena nur nach Augenmaß zentriert, also so das es überall gleich aussah.
Unwucht war keine da nach der Reparatur.
Du meinst, eine Unwucht war für dich nicht spürbar. Vorhanden ist sie mit großer Wahrscheinlichkeit schon.
Auch ich hab damals nur Beilagscheiben eingeschweißt.
Das mit dem neuerlichen Tausch sehe ich nicht so tragisch, denn:
Die Schweißpunkte am Guß halten nicht so viel
Und man baut ja ein Gelenk mit Schmiernippel ein (hoffentlich) und wenn es regelmässig geschmiert wird lebt es eigentlich fast ewig...
Die Töpfe kann man laut Aussage meines Chefs damals nicht direkt verschweißen, ich vermute das liegt daran das beim Auskühlen zuviel Spannung entstehen würde und das mag der Guß nicht.
Beilagscheiben sind hingegen schön weich...
Die Gelenkgabeln sind aus vergütetem Maschinenbaustahl und die am Flansch hinten aus Temperguss. Das lässt sich an sich recht gut und haltbar schweißen. Aber klar, im Normalfall wird man ein Gelenk mit Schmiernippel verbauen und dieses wird bei regelmäßiger Wartung vermutlich jedes Fahrzeug überleben. Beim Jo war das halt nicht gefragt, denn Lebensdauer hat er ja auf zwei Jahre begrenzt ;-).
Die Lagertöpfe sind gehärtet und präzise auf Maß geschliffen. Jeglicher Hitzeeintrag durchs Schweißen versaut zum einen die Materialeigenschaften, zum anderen kann es zum Verzug des Bauteils kommen. Beides geht auf die Lebensdauer des Lagers.
Und noch was zur Unwucht:
Es gibt ein Anweisung von Jeep für den Wrangler zum Wuchten der Kardanwelle mittels Schlauchschelle (ABA oä).
15 cm vom Gelenk Richtung Mitte montieren, dann Probefahrt ob Vibration besser. Wenn nein, Kopf der Schlauchschelle um exact 90° versetzen. Wieder Probefahrt, ev nochmals versetzen, die Vibration am wenigsten ist.
Dann zweite Schlauchschelle montieren und wieder so verfahren...
Und das je Gelenk.
Habs noch nicht probieren müssen, meine Welle scheint rund zu sein...
Das funktioniert sicherlich für alle Unwuchten, die man beim Fahren merkt. Was bestehen bleibt, ist eine Restunwucht, die man beim Fahren nicht bemerkt, die aber natürlich vorhanden ist. Diese schlägt sich auf lange Sicht auf die Lebensdauer nieder, sowohl der Kreuzgelenklager als auch der Lager am Getriebe und am Triebling. Wie schnell und schädlich das ist, hängt von der Größe der Unwucht und der Robustheit der Lagerauslegung ab. Bei einem Geländewagen sollte das an sich kein Thema sein. Bei einem Straßenfahrzeug eher schon. Das ist eine Langzeitgeschichte, vermutlich sieht man erst nach 100 oder 200tkm, ob die Reparatur was getaugt hat oder nicht.
Gruß Chris

Nabend Chris

Das ist der Grund weshalb ich so einen Kreuzgelenktausch auch als Notreperatur beschrieben habe....Da gibt es keine Garantie auf 500000kilometer.Gibt es im wahren Leben aber auch nicht.

Was aber kein Problem sein sollte,die Töpfe durch Schweisspunkte zu sichern.
Die Beilagescheiben werden sicherlich das überhitzen der gehärteten Lagertöpfe absolut sicher verhindern.

Auch das sehr genaue auswuchten halte ich für überbewertet.Wenn du keinen unrundlauf bemerkst sollte das reichen.

Wenn so eine Reperatur 100000kilometer hält, hat sie garantiert ihren Zweck erfüllt(Kosten nutzen Rechnung).

Gruß Peter



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