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Geschrieben von Joachim S am 31. Mai 2020 11:50:18:

Als Antwort auf: Kardanwelle reparatur... geschrieben von Joachim S am 30. Mai 2020 09:02:20:

Hi Zusammen,

gestern hab ich also die Welle ausgebaut. Hab sie hinten und am Mittelgelenk gelöst, so kann das Getriebestück stecken bleiben.

Der offizielle Weg, die "Näpfe" gegen die verstemmten Nasen in den Bohrungen raus zu schlagen hat mir nicht gefallen, da hab ich lieber das Kreuzgelenk zerflext und nach innen raus geschlagen.

Das ging auch sehr schön, es ist nicht viel Platz für die Flex, aber es geht. Danach kann man dann prima mit dem Dremel die Nasen vom Verstemmen wegschleifen.

Leider zeigte sich dann, dass das kaputte Gelenk doch eine Gabel beschädigt hatte. So "Mittelschlimm", ich hätte kein gutes Gefühl gehabt, da einfach ein neues Gelenk einzusetzen.

Kurz mit mir gerungen, Stefan aus Essen anrufen, ein Schrottteil besorgen? Es ging um die Gabel, die an die Hinterachse angeschraubt wird, das Teil ist zumindest handlich. Reparieren? Ich versuch es. Und sei es nur aus Prinzip...

Da hab ich dann mit dem WIG-Schweißgerät die beschädigte Stelle etwas "zugetupft". Ging so lala, es spritzt etwas, aber es bindet gut. Wird wohl GGG 40 sein, das Teil. Bedingt schweißbar.

Natürlich ist die Bohrung so nicht mehr zu gebrauchen, also hab ich einen Dorn in die Drehbank gespannt, und auf 27 mm gedreht. Die heile Bohrung auf den Dorn gesteckt und geklebt, mit der Messuhr kontrolliert, es läuft auf etwa 1/10.

Dann die Schweißstelle wieder ausgedreht. Gut ging das nicht... Hab aufgehört, als noch etwa ein Zehntel drauf war, bevor ich die heile Restbohrung ankratze.

Hm... Ne Reibahle wäre jetzt gut... 27 mm hab ich nicht, in der Firma auch nicht.

Aber ein passender Dorn mit Ventilschleifpaste? So hab ich schonmal die Nockenwellenlager eines Zylinderkopfes nachgearbeitet, bei dem die passenden Deckel nicht mehr da waren. Das hat damals prima geklappt...

Also den vorhandenen Dorn weiter ausgespannt, und eine zweite Passung angedreht, für die heile Bohrung. (Mittlerweile war mir längst mal wieder klar, dass ich bescheuert bin, aber egal).

Die unversehrte Bohrung läuft schön sauber und gut geölt auf dieser Passung, die andere Passung leicht konisch geschmirgelt, dann mit Ventilschleifpaste eingeschmiert, und mit VIEL Geduld und öfter mal neuer Paste aufgerieben. Es ging. Ein normaler Mensch braucht ne Menge innerer Ruhe, Fasten, Yoga und jahrzehntelange Meditation, bis er sowas kann. Eine Flasche Bier tut es aber auch...

Die Bohrung ist nicht perfekt, es hat ein paar Restlöcher. Aber sie ist wieder schön rund, fluchtet gut zur Gegenbohrung, und der "Napf" wird prima drin sitzen. Die paar kleinen Poren machen ihm nix.

Nächstes Wochenende geht es weiter, dann sollte das bestelle Gelenk da sein.

Heute Abend hab ich dann dank Gerald den Link ins Wiki zum Beitrag von LT-Pit gefunden.

Den hatte ich vorher nicht gesehen, ich hatte nach Kardanwelle gesucht, aber der war nicht aufgetaucht.

Hey Pit, geiler Bericht. Aber das ist keine Notreparatur, das ist Profiarbeit, damit fährt man locker nach Südafrika ;-)

Die Nut fräsen, das werde ich nicht machen, ich vertraue auf die Schweißpunkte. Mein Hallennachbar (russischer Haudegen) hat mir das auch sofort geraten. "Machst du Scheibe drauf, Schweißpunkte und ist gut. Aber musst du Scheibe nehmen, nicht direkt festschweißen!" Ich habe dazu wissend genickt. Klar, Lagerhülse direkt anschweißen, das ist selbst für einen Russen zu viel des Guten...

Hab ein kleines Video aus der Fotofolge gemacht und hochgeladen:

https://youtu.be/cZZ2tLmPKvo

Gruss Jo



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