Re: @Werner + @Chris : Regenrinne


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Geschrieben von Chris am 25. Mai 2020 23:15:49:

Als Antwort auf: @Werner + @Chris : Regenrinne geschrieben von Marcel(NL) am 21. Mai 2020 07:57:18:

Servus Marcel,

den Aufzug Vergleich der "Chris"-Methode gegenüber der "Marcel"-Methode halte ich für daneben. Allein die Darstellung ist schon nicht richtig. Zum einen hab ich die Dachrinnenvollsanierung nicht erfunden und das auch nie behauptet. Die Methode mit dem abgehobenen Dach, dem Dachrandbeschnitt und der gegenüber dem Original neu gearteten Verklebung und Abdichtung hat der Klaus vom Bodensee entwickelt, Fa. OKO. Sie hat sich seitdem schon vielfach bewährt. Der Bericht dazu im Wiki stammt nicht von mir, sondern vom Armin aus Franken. Ich selber habe die Methode auch angewendet, das hat bei mir knapp eine Woche gedauert, was neben den Vorarbeiten auch an den Trockenzeiten von Grundierung und Lack liegt, bevor man das Dach neu verklebt.
Außerdem geht es hier nicht darum, die eine Methode mit der anderen zu vergleichen. Bislang gibt es nämlich noch keine andere Methode, die nachweislich funktioniert. Bislang gibt es nur eine Idee dazu, und das ist etwas sehr wenig, um es jemandem weiter zu empfehlen.

Zum Problem an sich: Das Problem ist normalerweise nicht, daß Undichtigkeiten zwischen Hochdach und Dichtmasse entstehen. Denn die Dichtmasse berührt ja den Dachflansch in der Senkrechten und in der Waagerechten, d.h. etwa drei viertel der Klebefläche bestehen zwischen Dichtmasse und Dach, nur etwa ein viertel zwischen Dichtmasse und Regenrinne. Daß sich die Dichtmasse über die ganze Breite (im Querschnitt gesehen) vom GFK löst, aber nicht vom Blech, und daß deshalb Undichtigkeiten entstehen, die nicht unmittelbar das Blech der Regenrinne betreffen, ist unwahrscheinlich. Dann müsste man ja die Dichtmassenwurst von Hand komplett rausziehen können, wenn sie nur noch am Blech hängt. Wenn das bei deinem LT trotzdem genau so ist, sei es drum, dann wäre aber die Vollsanierung der Regenrinne technisch sinnvoller.
Kritisch sind allgemein die häufig auftretenden Undichtigkeiten am äußeren Rand, also zwischen Dichtmasse und Blech der Regenrinne. Durch beginnende Ablösung zieht sich Wasser in diese Spalte zwischen Kleber und Blech, da beginnt unmittelbar die Korrosion. Um das Abzudichten, muss man nicht nur einen Teil der alten Dichtmasse entfernen, sondern auch das korrodierte Blech entrosten, grundieren und Lackieren, bevor man mit Dichtmasse wieder ausbessert. Wie das mit einer so schmalen V-Naht funktionieren soll, ist mir ein Rätsel. Denn auf angerostetem Blech hält keine Dichtmasse. Und durch die fortschreitende Korrosion wird die Dichtmasse schnell weiter unterwandert und gelöst bis unter den Flansch des Daches, sodaß man diese Stellen mit einer V-Furche gar nicht erreichen kann.

Bzgl. der Verklebung alte Dichtmasse mit Adheseal widerspricht sich der Beitrag selbst. Einerseits schreibst du, der Innotec-Mitarbeiter sagt, daß sich die Dichtmassen miteinander verbinden. Andererseits schreibst du, Kit auf Kit sei nicht die beste Idee, daß die Verbindung zwischen den Kitten nicht die beste sein soll, und daß der Innotec-Mitarbeiter auch gesagt hätte, daß "Nichts" mal so eine Verbindung eingeht mit dem alten Kit. Was heißt den das jetzt? Kit auf Kit verkleben oder nicht? In der Beschreibung wird ja dann doch der neue mit dem alten Kit verklebt.

Für mich ist diese Reparaturlösung noch ziemlich halbgar. Bevor man sowas weiterempfielt, sollte man es erst mal selber testen, wie gut es wirklich funktioniert, findest du nicht? Wenn sich die Verbindung zwischen den Dichtmassen nach einem Jahr wieder löst und durch Kapillarwirkung wieder Wasser einzieht, war die ganze Arbeit samt Material umsonst.

Zum Thema Fluid Film: FF ist ein Konservierungsöl, das es in verschiedenen Viskositäten zur Blechkonservierung von Fahrzeugen gibt. Im Gegensatz zu Fetten und Wachsen kriecht es wesentlich besser und schneller, kann sich auch durch Kapillarwirkung in engste Fugen "reinsaugen". Die Idee in Verbindung mit der Regenrinne ist, anstatt einer aufwändigen Vollsanierung lediglich die fortschreitende Korrosion der Regenrinne zu stoppen. Daß sich FF nicht mit irgendeiner Dichtmasse verbindet, ist klar, das wurde auch nie behauptet.

Noch eins zu äußeren Form: Das Wiki sollte meiner Meinung nach sachliche und geordnete Beiträge bzw. Erklärungen und Arbeitsanleitungen enthalten. Was ich komplett fehl am Platze sehe, sind diese albernen Frage- und Antwort-Spielchen in dem Beitrag. Glaubst du ernsthaft, ich beantworte deine Fragen über das Wiki? Diskussionen gehören ins Forum. Und wenn sie ausdiskutiert sind und sich eine brauchbare Lösung herauskristallisiert hat, und wirklich erst dann, kann man die in einen sauberen Wiki-Beitrag zusammenfassen. Im Wiki Dinge zu lesen wie "Der A hat gesagt und dann hat der B aber gesagt" oder dem Leser die Frage zu stellen "was hältst du davon" - was soll das bitte werden?

Insgesamt halte ich nichts von diesem Schnellschuss, das hilft in der Form niemandem weiter. Probier es aus, und frühestens in einem Jahr kann man mal das Ergebnis bewerten, ob das wirklich was Brauchbares geworden ist. Das geht bei dem Thema ja gar nicht anders.

Gruß Chris



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