Re: Einspritzdüse ´schief´ gefertigt? - Bosch und andere


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Geschrieben von Chris am 16. Februar 2020 19:32:33:

Als Antwort auf: Re: Einspritzdüse ´schief´ gefertigt? - Bosch und andere geschrieben von Joachim S am 15. Februar 2020 13:07:12:

Servus Jo,

das ist vorsichtig formuliert. Normalerweise kannst du mit den Plättchen nicht genauer als 5 bar einstellen, Faustformel für die üblichen Federn: 1/10mm -> 1 bar. Bei Henzo hab ich oft gesehen, dass ihm das nicht reicht, und er die Plättchen noch feintunt.

genau so ist es. Die Plättchen gibt es in Abstufungen von 0,05mm, also stellt man damit ganz automatisch auf 5 bar genau ein. Wenn man mal das passende Plättchen nicht hat, kombiniert man. Ich habe zusätzlich zu den "üblichen" Stärken noch 0,1 und 0,05mm Plättchen, damit kriegt man jede Düse auf 5 bar genau eingestellt. Weiteres Feintuning würde bedeuten, die Plättchen im 0,01mm-Bereich abzuschleifen - ich bezweifle, daß Henzo das tut, denn diesen Aufwand zahlt ihm kein Kunde und diesen Unterschied merkt auch kein Kunde.

Ansonsten kenne ich bei der VAG-Schiene keine anderen Federraten. Wohl Varianten, wo mal der Sechskant länger ist, oder ähnliche Abweichungen vorkommen, aber keine funktionellen Unterschiede.

Nun, ich mag mich nicht wiederholen. Du hast dich vielleicht noch nicht ernsthaft damit beschäftigt, z.B. mal die Federraten nachgemessen oder mal tiefer in die Dokumentation zu den konkreten Bauteilen reingeschaut. Fakt ist, es gibt diese Unterschiede bei den Federraten, bei VW und natürlich auch bei anderen Herstellern, die diese Bosch-Düsen verbauen. Wenn man die Oberteile der im LT verwendeten Düsenhalter vergleicht, findet man äußerlich bis auf baujahrbedingte Anpassungen fast keinen Unterschied. Nennenswert wäre ja z.B. eine unterschiedliche Länge der Bohrung für die Federaufnahme. Die Halter haben trotzdem unterschiedliche Typbezeichnungen, weil sich das Innenleben unterscheidet, hauptsächlich die Feder, aber zum Teil auch der Adapter zwischen Feder und Düsennadel.
Daß unterschiedliche Federraten auch einen funktionalen Unterschied darstellen, ist denke ich klar.

Wie wichtig diese feinen Unterschiede für den Motorlauf sind, ist eine Sache für sich. Klar dürfte zumindest sein, daß es nicht sinnvoll ist, bei einem Sechszylinder jeden einzelnen Topf mit einem anderen Flickwerk aus Einspritzdüseneinzelteilen zu bestücken. Und andererseits stellt es ja grundsätlich überhaupt kein Problem da, die Teile sortenrein zu trennen und bestimmungsgemäß wieder einzusetzen.

Wie gesagt, ich kenne Henzo, weiß wie er arbeitet und vertraue ihm da. Bis jetzt hat aber Manfred noch nicht einmal gesagt, wo er die Düsen überhaupt gekauft hat...

Henzo oder sonstjemand ist mir persönlich völlig egal, ich habe kein Interesse, irgendeinen Anbieter da anzugehen. Von jemandem, der gewerblich Einspritzdüsen überholt und verkauft erwarte ich einfach, daß er die Düsen auf +-5 bar einstellt und daß er Düsen und Düsenhalter korrekt kombiniert und nicht irgenwelches Zeug durcheinander würfelt. Das sind für mich Selbstverständlichkeiten und keine herausragenden Leistungen.

Daß dieser Maßstab leider nicht immer gilt, zeigt ein anderes Beispiel: Ich habe diese Woche einen anderen Satz (fast) frisch überholter Düsen von einem 1G bekommen, sie wurden von einem Bosch-Dienst instandgesetzt. In den richtigen Düsenhaltern (für einen 1G) waren Düseneinsätze vom Vierzylinder verbaut, außerdem waren die Düsenhalter außen komplett mechanisch entrostet und regelrecht runterpoliert worden, ich vermute mittels elektrischer oder Druckluft-Drahtbürste. Die Düsenhalter waren komplett blank, d.h. die vorhandene Korrosionsschutzbeschichtung wurde komplett entfernt, damit die Düsen schick und neu glänzten bei Auslieferung. Die Folge davon war, daß die Düsen sofort auf der gesamten Oberfläche zu rosten anfingen. Mal ehrlich, was sind das für Trottel? Und was ist denn so schwer daran, die richtigen Düseneinsätze zu bestellen und in die Halter einzubauen, noch dazu für einen Boschdienst?

Gruß Chris



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