Re: Lagerung des Wagenheberarms an der -säule


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Geschrieben von Joachim S am 06. Februar 2020 10:59:31:

Als Antwort auf: Lagerung des Wagenheberarms an der -säule geschrieben von LockX am 06. Februar 2020 10:31:55:

Hi Manfred,

ich hab ihn angesehen, eingesteckt, gekurbelt und die Aufnahme herausgerissen.

So etwas führt bei mir zum Denken, auch gerade über die Funktion des Gelenks. Ich hab drüber nachgedacht, ob ich es verschweißen soll, und ob das was bringt.

Das Resultat dieser Überlegungen habe ich beschrieben. Der Fuß bekommt Querkraft. In unvorhersebarer Größenordnung. Rutscht er leicht, ist es, als wäre das Gelenk noch vorhanden; die Last überträgt kein Biegemoment auf die Säule. Am Herausbrechmoment ändert sich dann nichts. Andernfalls gibt es zwar weniger Herausbrechmoment auf die Aufnahme, dafür verspannt sich die Säule des Wagenhebers, die dafür auch nicht ausgelegt ist. Die Wahrheit liegt irgendwo zwischen diesen beiden Grenzfällen.

Für mich ist der Fall klar, das Modell hab ich klar genug vor Augen, auch ohne es aufmalen zu müssen. Mit Gelenk bekommt der Fuß auch etwas Querkraft, abhängig davon, wie exakt vertikal die Achse Gelenk-Aufstandpunkt ausgerichtet ist.

Ich würde sagen, ich habe das Thema genügend durchdrungen, um pragmatisch zu sagen, Gelenk verschweißen reißt es nicht raus...

Rechnen und Denken Und Aufmalen ist ne feine Sache, aber in der Praxis benutze ich lieber nen Stempelwagenheber. Da ist jedem auch ohne Vorlesung klar, dass der keine Aufnahme heraushebeln kann...

Gruss Jo

LockX schrieb: Diese Lasten hängen davon ab, wie der Wagenheberarm an der -säule "gelagert" ist: drehbar oder biegesteif?
Im rege an, diesen Satz zu lesen und zu diesem Satz (!) zu schreiben und beim Schreiben den Karmann-Wagenheber anzusehen.
Denn dann sieht man (vielleicht):
1. Der Wagenheberarm ist mittels Niet gelenkig an der Säule (samt deren Inneren) gelagert.
2. Seine Drehbewegung um die Säule ist (im hier relevanten Winkelbereich) 1-seitig (nach oben) begrenzt mittels Anschlag.
3. Der Anschlag wirkt nur beim Ansetzen, bei dem er (in Verbindung mit der Aufnahme) die Position der Aufstandsfläche bestimmt.
da hat der Carlo schon Recht, spätestens die Aufstandfläche arbeitet als Gelenk.
Die Aufstandfläche hat darüber hinaus eine nicht kalkulierbare Reibung auf dem Boden, lässt man das Gelenk an der Säule weg, arbeitet er während des Hubes dort, und die Sache wird mit den einfachen Mitteln unberechenbar, weil der Fuss über die Reibung auch noch Querkräfte aufbringt. Deren Größe hängt nicht nurvon der Reibung ab, sondern auch von der Hubhöhe, und von Toleranzen und Vorspannung beim Einstecken. Da versagt "klassische Mechanik 1..2"
Langer Text kurzer Sinn: An der kleinen Aufstandsfläche wirken Vertikal- und Horizonalkraft, aber kein (nennenswertes) Biegemoment.
Mit Gelenk wird es überschaubar, da kann man das Modell statisch bestimmt aufmalen und rechnen. Ohne es exakt aufzumalen, hab ich ja etwas früher hier schon was überschlagen.
"Mit Gelenk" ergibt nicht eindeutig, welche Lagerung der Wagenhebersäule gemeint ist: das Auflager (Aufstandsfläche) oder das Armlager?
Und es dient dazu, dass der Fuß eben nicht über den Boden rutschen muss. Deswegen ist die Frage, wie es ohne Gelenk wäre, auch eher akademischer Natur.
Das verstehe ich so, dass Du den o.g. Sätzen 1., 2. und 3. zustimmst. Auf den (vermuteten) Dienst dieses Gelenks kommt es statisch nicht an.
Gruß
Manfred
PS
Jedem steht es frei, ein Statisches Modell und für dieses Berechnungen zu erstellen.
Sehr gern lasse ich mich überzeugen, dass Finite Elemente auch hier vorteilhaft sind.



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