Re: Auf ne Art ist die ganze Bremsanlage...

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Geschrieben von ltpit(Peter) am 07. November 2019 07:48:30:

Als Antwort auf: Re: Auf ne Art ist die ganze Bremsanlage... geschrieben von Andreas aus München am 06. November 2019 20:41:59:

...nach heutigen Maßstäben heillos unterdimensioniert.
Und die Fahrer heutzutage heillos überfordert damit, bekomme ich so den Eindruck. Mein LT4x4 fährt mit Trommelbremsen vorne und hinten. Jeder Backen ist einzeln für sich einstellbar. Stimmt die Einstellung nicht, zieht das Fahrzeug zur Seite beim Bremsen und/oder man hat nicht die volle Bremsleistung. Wartung ist also schon mal das A und O. Daß die Bremsleistung ihre Grenzen hat, merkt man auf den ersten Kilometern. Daß die Bremsleistung mit zunehmender Erwärmung nachlässt, merkt man deutlich an längeren Gefällestrecken. Also muss die Geschwindigkeit angepasst werden und das Bremsen darf nicht nur über die Bremsen selber, sondern unbedingt auch über den Triebstrang erfolgen. Früher hat man das gelernt. Heute weiß es kaum noch einer, selbst die nicht, die es noch gelernt haben sollten.
Bei modernen Fahrzeugen ist es üblich, die Unfähigkeit des Fahrers durch aufwändigere Technik auszugleichen. Ich halte das nicht immer für den richtigen Weg. Und gerade beim LT muss dem Fahrer einfach klar sein, was er überhaupt erwarten darf und wie wichtig die ordentliche Wartung ist.
Gruß Chris
Hallo Chris,
ich sehe das genauso.Bei meinem LT 55 mit schweren Aufbau ist die Bremsleistung durchaus i.O.Richtige Wartung ist aber Grundvoraussetzung.Das Tragbild der Scheibenbremsen muß ok sein aber noch viel wichtiger ist die Einstellung der Trommelbremse hinten. Bei den schweren LTs gibt es keine automatische Nachstellung. Ich muß ca. 1 mal im Jahr nachstellen,obwohl die Laufleistung mit ca. 6000km nicht hoch ist. Nur dann habe ich eine vernünftige Bremsleistung, die dann aber ausreichend ist.
Bei Gefälle sieht es aber schon anders aus.Da kommt die Bremse schnell an ihre Grenze.Bei Gefälle bremse ich fast nur über den Motor und hin und wieder eine Anpassungsbremsung,wenn die Geschwindigkeit zu hoch wird.Das war früher immer so und mit der alten Technik halt nicht anders möglich.Die anderen Verkehrsteilnehmer haben dafür aber kein Verständnis, wenn man ein Gefälle runterschleicht.Kein Wunder, weil vergleichbare Fahrzeuge modernerer Bauart meißtens wie die PKWs den Berg runterfahren.Liegt aber oft auch daran,weil die oft nicht voll beladen sind.Mit meinen 5 Tonnen bin ich halt immer am Limit.
Bei den Bremsbelägen bin ich auch am Experimentieren.Ich hätte nichts gegen Beläge mit höherem Reibwert und damit verbunden höheren Verschleiß.Bei mir nutzen sich die Beläge kaum ab. Wenn ich die Scheiben tausche(Meißt durch Rostschäden wegen der langen Standzeit) sind sind die Beläge oft noch nicht einmal zur Hälfte runter.
Deutlich erhöht hat sich überigens die Bremsleistung,seitdem ich mir vorne neue Bremszangen gegönnt habe.Vorher hatte ich, obwohl ich die Zangen mit neuen Kolben und Dichtungen überholt hatte, immer wieder mit festen Bremsbelägen zu kämpfen.
Grüße Andreas

Moin Andreas

Früher hatten wir solche Problem mit nicht funktionierender Bremsnachstellung bei den schweren LT1 nicht.
Habe mich schon viele Jahre drüber geärgert.

Anfang des Jahres habe ich dieses Problem erfolgreich lösen können+die Bremsleistung hinten noch stark verbessern können.

Was hatte sich über die Jahre eigendlich geändert bei den Bremsersatzteilen?
Früher haben wir die neuen Beläge auf die originalen Bremsbacken aufgenietet.Es gab auch Übermassbeläge um gelaufene Trommeln noch aufdrehen zu können.Ich hatte bis vor ein paar Jahren sogar noch eine Spezielle Drehmaschiene um die Trommeln aufzuarbeiten.Heute bekommt man nur noch geklebte Nachbaubremsbacken.

Da ich selten etwas weg werfe, hatte ich noch meine originalen Bremsbacken.Mir ist aufgefallen das die nicht genau den Nachbauten entsprechen(mit den Abmessungen).Auch sind die Beläge etwas kürzer wie beim original Bauteil.
Ungefähr ein drittel der Bremsbacken ist nicht belegt sondern leer.

Habe mit Bremsband als Meterware besorgt.mit einem Meter kommt man hin.Das Band habe ich in 10mm.stark genommen.
Kostet in 100mm.breite etwa 22Euro.Das wird für Oldtimer LKW.oder Traktoren gerne genommen.Lässt sich auf der Tischkreissäge Perfekt schneiden.

Damit habe ich die komplette Bremsbacke belegt(aufgenietet)+mit einem Bandschleifer den Belag so bearbeitet(etwas dünner gemacht) das er sauber an der Trommel anliegt.Hilfreich ist dabei den Belag in die Trommel (zwecks Abmessungen)zu legen.Damit lassen sich auch verschlissene Trommeln noch Jahre benutzen.

Bin etwa 7000 Kilometer gefahren,habe Top Bremswerte ohne nachstellen zu müssen.Mein über 5Tonnen schwerer LT hält mit der Feststellbremse jetzt auch auf meiner etwa 20%igen Steigung Parkauffahrt.Das war vorher nicht möglich+ärgerte mich schon etliche Jahre.

Muss im Dezember wieder zum Tüv.Kann dann mal die Bremswerte posten.
Bin auf alle Fälle jetzt Top zufrieden mit den Bremsen,die Bremsleistung hat sich sehr stark verbessert..

Gruß Peter


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